Monday, August 29, 2005

In Neumarkt im steirischen Naturpark Grebenzen gibt es einen NaturLesePark. Dort sind sechzig Tafeln mit Texten zum Thema Mensch & Natur und verschiedene Skulpturen - zum Beispiel große Holzbücher - aufgestellt. Wenn man in der Gegend ist, sollte man dort vorbeischauen - die Anlage ist wirklich sehr gelungen.
In Minimundus, der "Kleinen Welt am Wörthersee", die ich am Samstag besucht habe, gibt es auch zwei Modelle von Bibliotheksbauten: die Slowenische Nationalbibliothek in Ljubljana und die Universitätsbibliothek von Mexico City. Übrigens: Wenn man mal in Minimundus ist, sollte man den Shuttlestart nicht verpassen!

Friday, August 26, 2005

Im Kurier vom 24. August gab es eine Folgegeschichte zum Schimmelbefall bei der Inkunabelsammlung der Nationalbibliothek. Darin heißt es: "'Wir brauchen dringend einen neuen, mit modernster Technik ausgestatteten Tiefspeicher, in dem die wertvollsten Handschriften untergebracht werden können', bekräftigt Johanna Rachinger ... eine ihrer bekannten Forderungen".- Mehr über Schimmelbefall bei Archivalia.
Wieder mal Bibliothekarinnen als harmlose, weltfremde Figuren: "Ein Verkäufer, der sich das traurige längliche Resthaar quer über die Glatze legt, ist ein Gewohnheitslügner und stellt auch den Tacho zurück oder dreht einer alten Bibliothekarin ein überlackiertes Totalschadenwrack als Jahreswagen an", schreibt die taz im Artikel "tanz den lafontaine" vom 25. August.
Von 18. bis 23. September findet die "9th European Conference on Research and Advanced Technology for Digital Libraries" (ECDL) in Wien statt: "ECDL has become the major European conference on digital libraries, and associated technical, practical, and social issues, bringing together researchers, developers, content providers and users in the field".
Die Schriftstellerin Barbara Frischmuth wird mit dem "Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln", dotiert mit 7.200 Euro, ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird im Rahmen der Österreichischen Buchwoche im November verliehen.

Tuesday, August 23, 2005

Das "Domesday Book" wurde bei einer Umfrage von Channel Five und Radio Times zum "Britain's Finest Treasure" gewählt, wird im Newsletter der National Archives berichtet.
Die Buchstabenverteilung in der Buchstabensuppe wurde von der "Institution zur Erforschung total interessanter Tatsachen" untersucht. Diese Gruppe "geht Mysterien auf den Grund, über die sich wegen ihrer Trivialität noch niemand Gedanken gemacht hat", so die Eigendefinition. So werden Antworten auf Fragen wie "Ist Duplo wirklich die längste Praline der Welt?" und "Wieviel ZISCH ist in kohlensäurehaltigen Getränken?" gesucht.
Im profil vom Sonntag wurde unter dem Titel "Sporenkultur" berichtet, dass Teile der Inkunabelsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek von Schimmel befallen seien: "Auf rund 150 Einbänden sind die Pilzsporen mit freiem Auge erkennbar, weitere 850 Werke werden zurzeit präventiv desinfiziert", schreibt Peter Schneeberger. Im Sommer sei im Depot Luftfeuchtigkeit bis zu 80 Prozent keine Seltenheit, wird ein "Insider" zitiert (dazu siehe den Begriff "mythische Referenzgruppen" von Ruth Wodak). Auf jeden Fall sei nun geplant, eine permanente Entfeuchtungsanlage zu installieren, Kostenvoranschläge seien bereits angefordert worden.
Der ORF übernahm die Story gestern sogar für die ZIB1, noch immer die wichtigste Nachrichtensendung Österreichs. Selten schaffen es Bibliotheken in die Headlines.
P.S.: In einem Infokasten zum Begriff "Inkunabel" heißt es im profil-Artikel dann noch: "Damals wurde eine Druckseite noch nicht aus einzelnen Lettern zusammengesetzt, sondern das Papier mittels einer Wiege bedruckt". Es dürfte aber wohl herrschende Lehre sein, dass der Begriff sich von den "Kindertagen" des Buchdruckes ableitet, so habe ich es gelernt und so schreibt es unter anderem das "Digitale Handbuch der Bibliothekswissenschaft" der Humboldt-Universität Berlin, dem ich in diesem Fall mehr vertraue.
Im Urlaub komme ich dazu, die alten Zeitungen "aufzulesen": Im Kurier vom 8. August wird unter dem Titel "Die Emanzen vom Nil" über eine Ausstellung des Papyrusmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek über die Frauenrechte im Alten Ägypten berichtet. Bis 18. November 2005 ist die Ausstellung zu sehen, die anhand von ausgewählten Papyri, Pergamenten und Papieren aus dem antiken und spätantiken Ägypten die unterschiedlichen Rollen von Frauen im privaten und öffentlichen Leben aus verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet.
Im Kurier vom 7. August gibt es einen zweiseitigen Artikel "Erotik im Panzerschrank" über die Eroticasammlung, die der Wiener Kaffeehausbesitzer Eduard Nikola vor hundert Jahren der Stadt Wien vermachte und die in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek verwahrt und erweitert wird. Nikolas Geheimbibliothek umfasste 2500 Bände und zahlreiche Photographien, Kunstdrucke und Zeichnungen.

Monday, August 22, 2005

Margit Sandner, die Leiterin der Kommission für Sacherschließung, hat für die Kommissionssitzung bei der Odok im September wieder ein interessantes Programm zusammengestellt. Als Gastvortragende sprechen Patrice Landry (SLB Bern) zum Thema Cross-language access to information and practical applications: The MACS solution" (Abstract) und Federica Paradisi (BNCF Florenz) über "The Prototype of the new Italian 'Soggettario'" ("Abstract). Anschließend leitet Landry den Workshop "Inhaltliches Recherchieren mit MACS: praktische Suchübungen in mehrsprachiger Katalog-Umgebung". Hervorhebenswert ist, dass die Sitzungen dieser Kommission immer öffentlich zugänglich sind.
Ziel des internationalen Projektes MACS (Multi-lingual access to subjects) ist es, eine unmittelbare Verbindung zwischen den Schlagwörtern der drei Schlagwortnormdateien Rameau, Library of Congress Subject Headings und Schlagwortnormdatei herzustellen.
"Nach meiner Erfahrung gibt es für Ferienzeiten gar keinen schöneren Vorsatz als den, keine Zeile zu lesen und nachher nichts Hübscheres, als bei guter Gelegenheit dem guten Vorsatze mit einem wirklich schönen Buch untreu zu werden" (Hermann Hesse, in: Lektüre für Minuten 1, Suhrkamp 1971)
Ich nehme mir nie vor, nichts zu lesen, sondern verspreche meinem Konto und meiner Wohnung, keine neuen Bücher zu kaufen. Das halte ich auch nie ein (naja, wenn es doch Libro-Taschenbuchabverkauf gibt...), daher gibt es folgende Neuerwerbungen:
  • L.A. Graf: Der Himmel von Armageddon. Tag der Ehre 2. Heyne 2002 (= Star Trek Deep Space Nine)
  • Eoin Colfer: Artemis Fowl. List 2003
  • Friedel Wahren (Hrsg.): Asimov's Science Fiction. 9. Folge. Heyne 1998
  • Christian von Aster: Horror-Lexikon. Die Motive des Schreckens in Film und Literatur. Parkland 1999
  • Darren Shan: Die Prophezeiungen der Dunkelheit. Droemer Knaur 2004
  • Friday, August 19, 2005

    Meine Erkenntnisse nach drei Tagen Urlaub in London:
  • Fußmarode können die U-Bahn nicht benutzen. Rolltreppen und Lifte sind selten, endlose verwinkelte Stiegen und treppauf-treppab-Verbindungen häufig.
  • Was bei uns einen Euro kostet, kostet in London ein Pfund.
  • Wer nicht videoüberwacht werden will, muss zuhause bleiben. Es wird alles überwacht: öffentliche Verkehrsmittel, öffentliche und private Gebäude, Parkplätze, die größten und die kleinsten Straßen, einfach alles.
  • Ich habe in der Zeitung gelesen, dass Günther Hödl, Rektor der Universität Klagenfurt und Professor für Geschichte, vor kurzem nach schwerer Krankheit gestorben ist. Ich habe Hödl bei der Akademie Friesach kennengelernt, einer Tagungsreihe zum Thema "Stadt und Kultur im Mittelalter", die immer vom Geschichte-Institut der Uni Klagenfurt und einem anderen Institut (zum Beispiel Germanistik/Salzburg und Archäologie/Innsbruck) ausgerichtet wurde und an der ich meiner Erinnerung nach fünf Mal teilgenommen habe. Mích hat immer der ungezwungene Umgang zwischen Lehrenden und Studierenden bei dieser Tagungsreihe beeindruckt.

    Tuesday, August 16, 2005

    Neuerwerbungen (London):
  • Dava Sobel: Longitude. The true story of a lone genius who solved the greatest scientific problem of his time. London: Fourth Estate 1998
  • Beryl Peters: The Etiquette of an English Tea. For Tea lovers everywhere. East Grinstead: Copper Beech 1995
  • Keith R.A. DeCandido: Articles of the federation. New York: Pocket Books 2005
  • Terry Pratchett: The colour of magic. Repr. London: Corgi 1993
  • John Reeve: The British Museum. Visitor's Guide. With self-guided tours to the collection. Repr. The British Museum Press 2004
  • Charles Rupert Sanderson: Library Law. A text-book for the professional examinations in library organisation. London: John & Edward Bumpus 1925
  • W.I. Fletcher (ed.): The Annual Library Index 1909. Including Periodicals, American and English; Essays, Book-chapters, etc.; Bibliographies, Necrology, Index to Dates of Principal Events, and Select List of Libraries in the United States and Canada. New York: Office of the Publishers' Weekly 1910

  • Neuerwerbungen (Wien):
  • Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. 2. Aufl. München: C.H. Beck 2004
  • Franz Rottensteiner (Hrsg.): H.P. Lovecrafts kosmisches Grauen. 1. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp 1997 (= Phantastische Bibliothek 344)
  • Birgit Althaus: Das Buch-Wörterbuch. Nachschlagewerk für Büchermacher und Buchliebhaber. Erftstadt: area 2004
  • Polyglott-Sprachführer Polnisch. 2. Aufl. München: Polyglott 2002
  • Joseph Van Zyl: ReiseWortSchatz Afrikaans. 1. Aufl. Bielefeld: Reise Know How-Verlag 1999
  • Heinrich von Kleist: Die Marquise von O... Brilliant Books 2004 (Hörbuch)
  • Friday, August 12, 2005

    Die library mistress bedankt sich für das viele positive Feedback in letzter Zeit und verabschiedet sich in den Urlaub.

    Thursday, August 11, 2005

    Es gibt jetzt sogar schon eine Betaversion von "Google SMS", steht im aktuellen Google Friends Newsletter. Hier gibt's noch die Anleitung "How to use Google SMS". Beispielsweise kann man eine Postleitzahl sms-en und bekommt den dazugehörigen Ort per SMS zurück, oder man schickt eine US-Telephonnummer und erfährt, zu wem der Anschluss gehört. Unterstützte Funktionen sind Local, Phonebook, Driving directions, Movies, Weather, Stock quotes, Q&A, Glossary, Froogle, Zip code, Area code, Calculator. Bin zwischen Bewunderung für den Einfallsreichtum und der Frage, wohin das alles führen wird, hin- und hergerissen.
    Die Tagung "Alte Archive - Neue Technologien" wird vom 19. bis 22. Oktober 2005 in Wien und Göttweig abgehalten. Veranstalter sind das Diözesanarchiv St. Pölten, das Institut zur Erschließung und Erforschung kirchlicher Quellen (IEEkQ), das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und das Österreichische Staatsarchiv.
    Ziel der Veranstaltung ist es, einerseits ein Resümee über den Umgang neuer Technologien mit sogenannten "alten" Archiven zu ziehen und andererseits Ausblick auf die Zukunft dieser Thematik vor allem für den mitteleuropäischen Raum zu eröffnen, schreibt Karin Winter in h-soz-u-kult. Unter anderem spricht Nerute Kligiene aus Vilnius über "Content from Monasteries in Lithuania, Presented in Digital Space", András Hegedüs über das Digitalisierungsprojekt des Primatialarchivs Esztergom und Benjamin Burkard über "Wikipedia in den Geisteswissenschaften? Kollaboratives Arbeiten am Beispiel mittelalterlicher Urkunden".

    Wednesday, August 10, 2005

    Tuesday, August 09, 2005

    Eine öffentliche Bibliothek fungiert im reizenden Film "Sliding Doors", der gestern auf ORF zu sehen war, als Alibi für den fremdgehenden Freund der Hauptfigur. Er muss halt immer recherchieren...
    Auf TrekWeb gibt es einen Artikel namens "Star Trek: Insurrection: A Detailed Look at The Cut Footage and The Original Ending" von Gustavo Leao, in dem die herausgeschnittene Szene in der Enterprise Library genau beschrieben wird.
    Nächstes Wochenende verbringe ich in London, und gerade habe ich eine "Behind the scenes"-Tour durch die National Archives gebucht :-) Was uns erwartet:
  • Visit our bomb proof, climate controlled storage facilities with over 100 miles of shelving
  • See the original Domesday book in our Treasury
  • Find out why our conservation team love "sausages"
  • Learn how we deal with "Harry the spider" and "Woolly Bear" if we find them in the repositories
  • Sign up for a free readers card and access documents yourself, from medieval maps to MI5 Files
  • Unter den popular searches werden auch "UFOs" angeführt. Hier gibt es zwei Treffer: "Unidentified Flying Objects (UFOs): sightings; reports by members of public" von 1961 bis 1963 und "DEFE 71/33 National Air Traffic Services: air traffic control; general file including provision of secondary surveillance radar in the Vale of York and discussion of MOD policy on UFOs" von 1975 bis 1978 (bis heuer "closed").
    Im FOI Reading Room des Ministry of Defence sind dann auch gleich die ausführlichen "Responses to all previously asked requests for information covering the topic of UFOs" zu finden (Teil 1, Teil 2). Da heißt es dann zum Beispiel auf die Frage, welche Pläne das Verteidigungsministerium für die Ankunft von Außerirdischen hätte: "The Ministry of Defence does not have any expertise or role in respect of 'UFO/flying saucer' matters or to the question of the existence or otherwise of extraterrestrial lifeforms. While we remain open-minded, to date the MOD knows of no evidence which substantiates the existence of these alleged phenomena and therefore has no plans for dealing with such a situation."
    Die Library Preservation at Harvard hat eine Reihe von Literaturlisten zusammengestellt, darunter eine zum Thema "Caring for Personal Collections", die eine Übersicht von Online-Ratgebern zu den Bereichen Books & Paper, Photographs, Postcards, Scrapbooks, Stamps, Audio & Video und Working with a Conservator abdeckt. Beispiele: "Low-cost / no-cost improvements in climate control", "Caring for your photographs", "Film Forever: the home film preservation guide" und "When the Dust Settles: tips for safely cleaning family treasures".

    Monday, August 08, 2005

    Neues Buch mit Bibliothekarin als Hauptfigur: Alice Hoffman: The ice queen. A novel. New York: Little, Brown & Company 2005 - "A solitary New Jersey librarian whose favorite book is a guide to suicide methods is struck by lightning in Alice Hoffman's superb novel".
    LIBRARYMISTRESS
    So würde ich machen, wenn unser Budget oder mein Gehalt verdoppelt würde ;-) Hinweis von Netbib...
    Laut dem Artikel "Detainees under Harry Potter's spell" von Rowan Scarborough, der in der Washington Times vom 8. August erschien, lesen die Häftlinge auf Guantanamo am liebsten Harry Potter. Auf Platz 2 liegt Agatha Christie. So sagt zumindest die Gefängnisbibliothekarin, die nur mit ihrem Vornamen Lori zitiert wird. Abgesehen von 1800 Exemplaren des Koran gibt es rund achthundert Bücher und "family-values movies". Freihandnutzung ist nicht erlaubt, "instead, a staff of three librarians load up a book cart and go cell to cell".
    Siehe auch Artikel im Spiegel; die Prison Library Group bei CILIP; Artikel "Prison librarians needed: a challenging career for those with the right professional and human skills" von Vibeke Lehmann; Books through bars; das Directory of state prison librarians 2004.
    Gefunden bei Projekt Gutenberg: Paul Scheerbart: Der brennende Harem. Ninivitische Bibliotheks-Novellette. Endet mit: "Die Mäuse, deren es viele in der Bibliothek gab, schadeten dieser nicht, da sie Tontafeln nicht annagten" :-)
    Der englische Schriftsteller Julian Barnes wird für sein erzählerisches Werk morgen mit dem Österreichischen Staatspreis für europäische Literatur 2004 (dotiert mit zweiundzwanzigtausend €) ausgezeichnet werden. Ich selbst besitze von Barnes nur das Buch "Flauberts Papagei".
    Heise, Laughing Squid, Netbib und andere berichten, dass das New Oxford American Dictionary Weblogs als "run by twenty-something Americans with at least an unhealthy interest in computers" definiere. Ich verstehe den abgebildeten Eintrag aber eher so, dass das ein Beispiel für eine Anwendung des Wortes "blog" und keine Definition darstellt.
    Im Ende Juni gestarteten LIS Wiki gibt es einen Eintrag "How to apply for a library job". Er behandelt unter anderem, wie man Stellenausschreibungen findet, wie man die Bewerbung vorbereitet, welche Fragen man während telephonischer und persönlicher Interviews stellen kann.

    Friday, August 05, 2005

    Bei der Folge "Schiefe Bahn" (Original: Modern Designs for Better Living) von "Third Watch" unterhielten sich zwei Polizisten - Davis und Sully - über einen Burschen, der für einen illegal operierenden Buchmacher Botendienste erledigte und den einer der beiden unter seine Fittiche nehmen wollte. "Es ist ja nicht so, dass er Drogen verkauft", nimmt Davis den Buben in Schutz. Darauf kontert Sully: "Es ist aber auch nicht so, als ob er einen Job in einer Bibliothek hätte". Bibliotheksarbeit ist anscheinend für amerikanische DrehbuchschreiberInnen auf der Seriositäts- und Harmlosigkeitsskala genau am anderen Ende vom Drogendealen...
    Gerade beim Projekt Gutenberg entdeckt: Mörikes Gedicht "Herrn Bibliothekar Adelb. v. Keller bei verspäteter Zurücksendung einer Ausgabe des Catullus". Darin spricht das Buch: "Da bin ich endlich! - Blicke nicht so streng, o Herr! | Wie? oder wäre was verlautet wirklich wahr, | Du wärst uns ernstlich böse? Nun, so höre mich: | Zwar nahezu zwei Jährchen blieb ich aus; jedoch | Nicht schmutziger, bei meiner Ehre, komm ich heim, | Als ich, dem Zeugnis aller Grazien gemäß | (Die mir gleichwohl bei jeder Zeile lächelten), | Von jeher war".
    Vier schottische Städte streiten sich darum, welche von ihnen im 23. Jahrhundert die Geburtsstadt von Enterprise-Chefingenieur Montgomery "Scotty" Scott sein wird, schreiben unter anderem die NY Times (LogIn). Im "Rampant Scotland Newsletter" vom 23. Juli 2005 heißt es: "According to the Star Trek scripts, Scotty was born in Linlithgow (in 2222) and West Lothian Council were quick to react to the news of his death with plans to erect a plaque to the actor in the town" [im selben Ort geboren ist nebenbei bemerkt Mary Queen of Scots].
    Anscheinend protestieren nun Edinburgh, Aberdeen and Elgin. Im Star Trek-Wiki Memory Alpha heißt es dazu: "The character once described himself as an 'Aberdeen pub crawler' in 'Wolf in the Fold' (TOS). However, the 'bible' for the original series states that Scott was born in Edinburgh. Confusing the matter is a 1970s interview with actor James Doohan in which he stated his belief that Scott came from Elgin, a town near Aberdeen". Ein Vertreter Linlithgows kommentierte die Diskussion: ""We should all agree to meet up in 2222 and see who was right".
    E-LIS open access archive
    Nettes, treffendes Bild von E-LIS, dem "open access archive for scientific or technical documents, published or unpublished, on Librarianship, Information Science and Technology, and related disciplines"
    Zwei meiner Lieblingssätze:
  • "The following statement is true. The previous statement is false" (Quelle unbekannt)
  • "When I came home I expected a surprise. And there was no surprise, so, of course, I was surprised..." (Ludwig Wittgenstein)
  • Thursday, August 04, 2005

    Da sieht man wieder, wieviel der Politik die Bibliotheken wert sind: Auf tirol online ist der Artikel "Fulpmer Bücherei soll ordentlich Federn lassen" erschienen. Vizebürgermeister Gottfried Kapferer wird darin wie folgt zitiert: "Ich fordere eine Neuausschreibung des Postens. Ich bin überzeugt, wir fänden genug Leute, die es auch ums halbe Geld machen würden." Wahrscheinlich trifft dasselbe auf den Posten des Vizebürgermeisters zu. Kapferer ist übrigens Hauptschullehrer... Die derzeit mit 20 Stunden angestellte Bibliothekarin steht übrigens auf der Liste des politischen Gegners...
    Neuerwerbungen:
  • Karl Kraus / Oskar Kokoschka (Ill.): Die chinesische Mauer. 1. Aufl. Frankfurt am Main: Insel 1999 (= Insel Bücherei 1199)
  • Margit Bräuer (Hrsg.): Russische Liebesgeschichten. 2. Aufl. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 2004
  • Kate Fox: Watching the English. The hidden rules of English behaviour. London: Hodder & Stoughton 2004 (lese ich gerade, ist sehr witzig)
  • Elisabeth Kostova: The historian. A novel. London: Little, Brown &. Co. 2005
  • Hans Peter Hallwachs (Sprecher): Franz Kafka. Meistererzählungen. Berlin: Argon 2005
  • Tuesday, August 02, 2005

    Dinge, die ich schon des längeren testen wollte und es gerade tue: flickr.com (ganz witzig), bloglines.com (praktisch), gmail.com (auch wenn die labels praktisch sind, macht mich das Fehlen einer Ordner-Struktur ganz irre; die Suche funktioniert aber gut, und ich denke, ich werde meine diversen freemail-Adressen dorthin bündeln).
    Walter Klier schreibt heute in der Berliner Zeitung über das Ausmisten von Büchern: "Die Wahrheit aber ist, dass ein Buch nie so einzigartig, wertvoll und unersetzlich wirkt wie in dem Moment, wo man es weggeben will. In Wahrheit tut es weh, und wenn hundertmal der absoluteste, hinterletzte Quark drinsteht, den man schon vor zwanzig Jahren nicht gern, sondern nur irgendwem zuliebe las, was man, wie man heute weiß, aber damals noch nicht, genauso gut hätte bleiben lassen können".
    Meine Kollegen und ich bei der Sommer-FH im Juli

    Das Bibliotheksteam bei der Sommer-FH vergangene Woche. In der Bibliothek wurden Buttons mit Photos und der Aufschrift "Sapiens sum" für die Kinder gemacht, nachdem sie vorher bei verschiedenen Personen im FH-Gebäude (persönlich und via Chat) auf "Infojagd" gegangen waren. Der nächste Sommer-FH-Termin ist übrigens am Donnerstag, dem 25. August.
    dieStandard verlieh heute Harry Potter VI ein symbolisches Zuckerl: "J. K. Rowling zeigt auch im neuen Harry Potter, dass nicht immer der Held die interessanteste Person sein muss - ein Zuckerl für das Frauenbild im 'Half-Blood Prince'".
    Helmut Schließelberger schrieb in den Salzburger Nachrichten vom vergangenen Freitag über ein lustiges Missverständnis: Als George Lucas zum Start von Episode 3 in einem Interview den wichtigsten Sager nennen sollte, sagte er: "May the force be with you". Der Simultanübersetzer übersetzte dies mit "Am 4. Mai werden wir bei dir sein" - er hatte anscheinend verstanden: "May the fourth (we'll) be with you".

    Monday, August 01, 2005

    Mauvais genres, die Mailingliste und Website für Krimis und utopische Literatur, wurde abgeschaltet. Gründer Bernard Strainchamps schreibt dazu: "Mauvais genres est un site qui aurait dû pour continuer profondément se renouveler et pas seulement techniquement. (...) j'ai aussi mes limites".
    Wie man Google auf fortgeschrittene Art und Weise benutzen kann, darüber gibt es ein paar interessante Seiten und Bücher:
  • das Google Cheat Sheet als Teil der offiziellen Google-Hilfe
  • Sarah Milstein / Rael Dornfest: Google: the missing manual. O'Reilly 2004 (die zweite Auflage erscheint im Oktober 2005)
  • die Google-Abteilung bei ResearchBuzz
  • Tara Calishain / Rael Dornfest: Google hacks. 100 industrial-strength tips & tools. 2. Aufl. O'Reilly, 2004
  • die Abteilung Suchmaschinen des Recherchen-Blogs
  • Tara Calishain / Rael Dornfest / DJ Adams: Google Pocket Guide. O'Reilly, 2003
  • das Google Weblog von Aaron Swartz
  • Mary Ellen Bates: "Hidden Google Tools", Artikel vom 28. Jänner 2004 auf searchenginewatch.com