Thursday, September 29, 2016

Editorial zum Themenheft Gender & Diversity im Bibliothekswesen

Das Themenheft "Gender & Diversity" ist als Ausgabe 2 (2016) der VÖB-Mitteilungen erschienen. Hier mein Editorial mit einer Übersicht über alle Beiträge.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

"[u]m Inklusion zu fördern und Diskriminierung zu beseitigen, setzen sich Bibliothekarinnen und andere im Informationssektor Beschäftigte dafür ein, dass das Recht auf Zugang zu Informationen nicht verweigert wird und dass identische Dienstleistungen für jeden zugänglich sind – unabhängig von Alter, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung, körperlichem oder geistigem Vermögen, Geschlechtsidentität, Kulturzugehörigkeit, Bildung, Einkommen, Einwanderungs- oder Asylantragsstatus, Familienstand, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Orientierung. Bibliothekarinnen und andere im Informationssektor Beschäftigte respektieren die sprachlichen Minderheiten eines Landes und ihr Recht auf Zugang zu Informationen in der eigenen Sprache. […] Bibliothekarinnen und andere im Informationssektor Beschäftigte lehnen Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von Alter, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung, physischem oder geistigem Vermögen, Geschlecht, Familienstand, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Orientierung ab".

Diese Passagen aus dem IFLA-Ethikkodex für Bibliothekar_innen und andere im Informationssektor Beschäftigte stecken den Rahmen des vorliegenden Schwerpunktheftes "Gender & Diversity" ab. Das Thema wird aus drei Perspektiven – Bibliotheksmitarbeiter_innen, Bibliotheksnutzer_innen und Bibliotheksbestände – beleuchtet. Der Schwerpunkt umfasst folgende Beiträge und Berichte:

Margit Hauser und Marius Zierold stellen den "Meta-Katalog des I.D.A.-Dachverbandes" vor. Diese neue zentrale Datenbank auf Basis von VuFind ermöglicht einen Einblick in die Bestände von dreißig FrauenLesben-Informationseinrichtungen im deutschen Sprachraum.

Die fast 25 Jahre von "Ariadne" als Fraueninformations- und -dokumentationsstelle an der Österreichischen Nationalbibliothek lässt Lydia Jammernegg in ihrem Beitrag "Ariadne – work in progress. Über die Arbeit der 'frauenspezifischen Information und Dokumentation' an der Österreichischen Nationalbibliothek" Revue passieren.

Drei Beiträge widmen sich dem Thema gerechter Sprache bei der Inhaltserschließung: Jasmin Schenk beschäftigt sich in ihrem Artikel "Konzept Gender Thesaurus: Zur Bedeutung einer gemeinsamen Dokumentationssprache für Forschung und Informationseinrichtungen" mit der Frage, wie man die verschiedenen Schlagwortlisten und Thesauri, die derzeit in Frauen- und Gender-Informationseinrichtungen verwendet werden, in einen gemeinsamen Thesaurus überführen kann. Sandra Sparber reflektiert in "What's the frequency, Kenneth? Eine (queer)feministische Kritik an Sexismen und Rassismen im Schlagwortkatalog" den diskriminierenden Sprachgebrauch in der Gemeinsamen Normdatei und in den Regeln für den Schlagwortkatalog. Rosa Zechner schildert in "Zwischen Anspruch und Möglichkeit. Frauen*solidarität: ein Beispiel aus der Beschlagwortungspraxis" die praktische Anwendung gerechter Sacherschließung in der entwicklungspolitischen Bildungsorganisation Frauen*solidarität.

Drei spezialisierte Informationseinrichtungen werden vorgestellt: Tina Klemsch gibt einen Einblick in die Angebote der "Hörbücherei des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ)", die Hörbücher verleiht und auch selbst produziert. Andreas Brunner stellt mit dem "Zentrum QWIEN – das Gedächtnis der LGBT-Geschichte Wiens" das einzige für alle zugängliche Archiv zur Lesben-, Schwulen- und Transgeschichte Österreichs vor. Sibylle Zwins führt uns in "Die Bibliothek Denk/Raum Gender and beyond an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW) am Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft (IKM)".

Katelyn Browne präsentiert das "Women of library history project", in dem die Feminist Task Force der American Library Association bedeutende, berühmte und zu Unrecht vergessene Bibliotheksmitarbeiterinnen ins Rampenlicht rückt.

Albert Weber stellt "Minorities Records", ein neues Weblog zur Digitalisierung des Kulturerbes ethnischer Minderheiten, und ein Digitalisierungsprojekt zu deutschsprachigen jüdischen Zeitungen vor. Außerdem wird über den Aufbau eines Repositoriums für die Geschlechterforschung und das Digitale Deutsche Frauenarchiv berichtet.

Abgerundet wird der Schwerpunkt durch einen Bericht über die Präsentation von "biografiA: Lexikon österreichischer Frauen", der auch die Reden von Edith Stumpf-Fischer, Waltraud Heindl und Ilse Korotin über das Zustandekommen und die Bedeutung dieses Werkes für die feministische Geschichtsschreibung in Österreich beinhaltet.

Auch außerhalb des Themenschwerpunkts haben wir spannende Beiträge in diesem Heft: Johanna Felsner, David Fließer, Valentino Massoglio, Livia Neutsch und Anna Spitta berichten über eine Vorstudie zur "Erschließung der Exilbibliothek" von Charlotte und Karl Bühler, die 2014 an die Universität Wien kam.

Veranstaltungsberichte führen uns zur Tagung "Vernetzte Welten – Digitales Kulturerbe als öffentliches Gut", zur Jahrestagung der internationalen Confederation of Open Access Repositories (COAR), zur WissKom2016 am Forschungszentrum Jülich, zur 3. Informationsveranstaltung des Open Access Netzwerk Austria und zum 6. Treffen der AGMB.at – Forum österreichischer Medizinbibliothekarinnen und -bibliothekare.

Vier KollegInnen haben für uns Bücher rezensiert: Stefan Alker "Autorenbibliotheken. Erschließung, Rekonstruktion, Wissensordnung", Livia Neutsch "Vermittler des Rechts. Juristische Verlage von der Spätaufklärung bis in die frühe Nachkriegszeit", Josef Pauser "Erfolgreich recherchieren Jura" und Klaus Werner Ulrich "Vernetztes Wissen. Online. Die Bibliothek als Management aufgabe. Festschrift für Wolfram Neubauer zum 65. Geburtstag".

Den Abschluss bildet Denksport mit der "Bibliothekarisch-informationswissenschaftlichen Eieruhr" von Otto Oberhauser.

Eine bereichernde Lektüre wünscht Ihnen Monika Bargmann für das Redaktionsteam und die VÖB-Kommission für Genderfragen.

Lehrgang Urbaner Klimaschutz: neuer Durchgang ab November

Wie wirkt sich der Klimawandel in Städten aus? Wie ändert sich das Mobilitätsverhalten im urbanen Bereich? Und wo kann auf Bezirks- und Stadtebene angesetzt werden? Lernen Sie dazu mehr beim Urbanen Klimaschutzlehrgang!

Ort und Zeit

  • Do/ Fr 3./ 4.November, 8-17:30 Uhr
  • Do/ Fr 24./25. November, 8-17:30 Uhr
  • Mo 12. Dezember, 16-18:30 Uhr
1010 Wien, Stubenbastei 5, Festsaal des BMLFUW - Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Inhalte

Die Inhalte des Lehrgangs beleuchten verstärkt die städtischen Gegebenheiten und Besonderheiten in den Bereichen:
  • Klimawandel allgemein & globaler Klimaschutz
  • Urbanes Grün
  • Ökologisch, soziale Beschaffung und Events
  • Mobilität
  • Urbane Siedlungsentwicklung und Energie
  • Öffentlichkeitsarbeit & Beteiligungsprozesse
  • Förderungen
  • Erarbeitung einer eigenen praktischen Projektarbeit

Fotos: Klimabündnis Österreich / Grüne Bildungswerkstatt

Ziele

Ziel dieses Lehrgangs ist die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen in den Bereichen Klimawandel und Klimaschutz mit besonderem Augenmerk auf den urbanen Raum. Renommierte ExpertInnen präsentieren wissenschaftliche Grundlagen zum Thema Klimaschutz. Die Handlungsmöglichkeiten im urbanen Klimaschutz werden im Zuge von Exkursionen und abwechselnden Diskussionsformaten vermittelt.
Außerdem steht die Förderung der Motivation und Kreativität der TeilnehmerInnen zur Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzprojekten, -aktivitäten und -maßnahmen im Vordergrund.

Kosten und Förderungen

inkl. Materialien + Kaffeepausen
€ 780,- für Klimabündnis-Gemeinden und Bezirke
€ 880,- (inkl. Ust.) für alle anderen
verschiedene Förderungen je nach Bundesland/Gemeinde möglich.

Kontakt

Mag. Natalie Weiß
natalie.weiss@klimabuendnis.at
Tel.: 01/5815881-23



Monday, September 26, 2016

Themenheft "Gender & Diversity" im Bibliothekswesen erschienen

In den letzten Wochen und Monaten war ich immer wieder mit dem Themenheft "Gender & Diversity" beschäftigt, das als Ausgabe 2 (2016) der VÖB-Mitteilungen erschien. Juhu, nun ist es endlich online! :-D Alle Beiträge abzurufen unter: https://ojs.univie.ac.at/index.php/voebm/issue/view/168. Danke an alle Autor_innen und Reviewer_innen für ihre Mitarbeit und an unseren Layouter Andi Ferus für seine große Unterstützung.

Inhalt

mitSprache 2016. Enquete zur Literaturvermittlung in Österreich

Am 29. und 30. September 2016 findet "mitSprache 2016. Literatur - Ideal & Gesellschaft. Enquete zur Literaturvermittlung in Österreich" im Odeon (1020 Wien, Taborstraße 10) statt. Eintritt frei.

Donnerstag, 29. September 2016

  • 18.00 Uhr Eröffnung: Edith Bernhofer, Tomas Friedmann, Robert Huez. Präsentation der Anthologie "Zwischen Schreiben und Lesen"
  • Podiumsgespräch "Welche Literatur in welcher Gesellschaft?" mit Sandra Csillag, György Dalos, Walter Grond, Margit Schreiner, Jochen Jung, moderiert von Kristina Pfoser

Freitag, 30. September 2016

  • 9.15 Uhr: Begrüßung und Moderation: Ulrike Längle, Regina Pintar
  • 9.30 Uhr: Kulturpolitik, Literaturförderung - mit Daniel Terkl, Michael Wimmer, moderiert von Manfred Müller
  • 10.30 Uhr Literaturvermittlung - mit Manfred Müller, Stephan Porombka, Gesa Schneider, moderiert von Tomas Friedmann
  • 12.00 Uhr Jugend, Bildung, Schule - mit Karin Haller, Andrea Karimé, Erwin Krottenthaler, moderiert von Gabriele Stöger
  • Moderation: Peter Fuschelberger, Barbara Mayer
  • 14.30 Uhr Medien - mit Peter Klein, Michael Pilz, Brigitte Schwens-Harrant, moderiert von Klaus Kastberger
  • 15.30 Uhr Publikum, Rezeption - mit Volker Kirchberg, Doris Moser, Katharina Perschak, Regina Pintar, moderiert von Ursula Ebel
  • 17.00 Uhr Zusammenfassung, Publikumsreaktionen mit Markus Köhle und Mieze Medusa
  • Podiumsgespräch "Literatur im Umbruch / Aufbrüche" mit Bundesminister Thomas Drozda (angefragt), Klaus Kastberger, Doris Moser, Gerhard Ruiss, Margit Schreiner, Daniela Strigl, Michael Wimmer, moderiert von Kristina Pfoser

VeranstalterInnen

mitSprache 2016 veranstaltet von: Literaturhaus Mattersburg, Robert Musil-Institut/Musilhaus Klagenfurt, OÖ. Literaturhaus im StifterHaus Linz, Literaturhaus Salzburg, Literaturhaus Graz, Literaturhaus am Inn, Innsbruck, Franz-Michael-Felder-Archiv, Bregenz, Alte Schmiede, Wien, Literaturhaus Wien, Österreichische Gesellschaft für Literatur, Wien.