Monday, December 21, 2015

Weiter VÖB-Kritik an zunehmenden prekären Arbeitsverhältnissen im österreichischen Bibliothekswesen

Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) unterstützt Forderung der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst nach kollektivvertraglichen Regelungen

Lena: DSC_9968. Flickr, CC-BY-SA
//zitat// Graz/Wien/Bregenz - Schon auf dem Österreichischen Bibliothekartag im Herbst 2015 in Wien wurden die verstärkt negativen Auswirkungen prekärer und atypischer Arbeitsverhältnisse an österreichischen Bibliotheken kritisiert, gravierende Missstände anhand konkreter Beispiele besprochen und die Notwendigkeit von Maßnahmen seitens der Berufsvereinigung diskutiert. Denn anhaltende prekäre Dienstverhältnisse bieten keinerlei Perspektive auf eine berufliche Weiterentwicklung und ein existenzsicherndes Einkommen und sind daher aus Sicht der VÖB sowohl im Hinblick auf die persönlich Betroffenen als auch aus volkswirtschaftlichen Gründen abzulehnen. Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Arbeitssituation und Berufsbild hat sich die VÖB daher nunmehr auch in die Diskussion um den Abschluss eines von der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst vorgelegten Kollektivvertrags eingeschaltet.

Brief an Bundesminister Josef Ostermayer

In einem Brief an den zuständigen Bundesminister Josef Ostermayer erkundigt sich VÖB-Präsident Werner Schlacher nach der Entwicklung der Verhandlungen und tritt namens des VÖB-Präsidiums für einen raschen positiven Abschluss des von der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst vorgelegten Kollektivvertrags für die Bediensteten der Österreichischen Nationalbibliothek und der Bundesmuseen ein. Da die Situation auf dem Arbeitsmarkt vermehrt Arbeitsuchende nach Absolvierung ihres Studiums und nach Abschluss einer bibliothekarischen Ausbildung in prekäre oder atypische Dienstverhältnisse zwingt, sollte der rasche Abschluss eines Kollektivvertrags einen wichtigen Beitrag dazu leisten, insbesondere dieser Personengruppe eine größere Sicherheit bei ihrer persönlichen Karriere- und Lebensplanung zu geben. Ein Kollektivvertrag für Nationalbibliothek und Bundesmuseen hätte wiederum eine grundsätzlich positive Aus- und Beispielwirkung gegen prekäre Beschäftigung für das gesamte Bibliothekswesen.

VÖB-Arbeitsgruppe konstituiert sich im Jänner

Im Auftrag der Jahreshauptversammlung der VÖB wird im Jänner 2016 auch eine Arbeitsgruppe zur Beschäftigung mit allen mit Berufsbild und Arbeitsverhältnissen verbundenen Themen und Problemstellungen gebildet. Diese wird die Grundlagen für weitere konkrete Verhandlungen und Aktionen der VÖB erstellen und eine langfristige Auseinandersetzung mit dem Thema gewährleisten. //zitatende//

Quelle: APA OTS.

Thursday, December 17, 2015

Hugo Hayn - Bibliograph der Liebe

Hayn war ein deutscher Bibliograph erotischer und kurioser Literatur, unter anderem - gemeinsam mit dem Sammler Alfred N. Gotendorf - Kompilator und Herausgeber der bedeutenden Bibliographie "Bibliotheca Germanorum erotica". Im Jahr 2008 habe ich mich für die Tagung "Giftschrank oder Freihand? Über 'Schmutz und Schund' in Bibliotheken" mit Hayn beschäftigt. Er war mir bei meiner Lektüre des "Centralblatt für Bibliothekswesen" aufgefallen, in dem seine Werke öfters rezensiert wurden - es wurde ihm zwar "bienenartiger" Sammelfleiß attestiert, gleichzeitig wurde aber seine Arbeit wegen ihrer thematischen Ausrichtung mit recht herablassenden Bemerkungen bedacht.

Mein Beitrag bei der Kribibi-Tagung konnte dann erfreulicherweise gedruckt erscheinen, und zwar in Ausgabe 58 (2008) 2 von "Biblos. Beiträge zu Buch, Bibliothek und Schrift", die sich dem Thema "Liebe - Leidenschaft" widmet. Sieben Jahre später habe ich den Artikel nun in E-LIS eingestellt und freue mich über Rückmeldungen. Mir ist gerade auch aufgefallen, dass Hugo Hayn keinen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia hat und der französischsprachige Eintrag etwas ungenau ist - das nehm ich mir als nächstes vor! Ich würde mich sehr gerne weiter mit Hayn beschäftigen - soll ich doch noch den Germanistik-Master inskribieren? ;-)

Zum Nachlesen: der Tagungsbericht (PDF) von Heimo Gruber aus den Büchereiperspektiven.

Sunday, December 13, 2015

CfP: Emerging Trends in Agricultural Information Systems Worldwide

Hinweis auf den Call for papers: Special Session on Emerging Trends in Agricultural Information Systems Worldwide sus der AGRILIBS IFLA mailing list for Agricultural Libraries.

//zitat// It is our pleasure to invite you to London (24-27 May 2016, Senate House, University of London, UK) for the 8th Qualitative and Quantitative Methods in Libraries International Conference QQML2016, http://www.isast.org which is organized under the umbrella of ISAST (International Society for the Advancement of Science and Technology).
You are invited to submit your structured abstract, not exceeding 500 words, on any of the topics listed below for consideration.
Over the years enough of discussion on major agricultural information systems such as AGRIS, Agricola, CRIS of USDA, and CARIS of FAO has taken place. it is noticed that several commodity/mission/product oriented information systems as well as other internet-based systems are in vogue.
This special session is aimed at focusing on:

  • Fertilizer information systems
  • Pesticide information systems
  • Irrigation information systems
  • Soil information systems
  • Seed information systems
Other possible topics for consideration include: Important dates:
Deadline of abstracts submitted: 30 December 2015
Reviewer's response: in 3 weeks after submission
Early registration: 30th of March 2016
Full papers (not exceeding 7,000 words.
Paper and Presentation Slides: 1st of May 2016
Conference dates: 24-27 May 2016
Looking forward to welcoming you in London, The QQML2016 Conference Poster is available at: http://www.isast.org/images/Poster_QQML2016.pdf

Please send the abstract to: Deva E. Reddy, PhD, dereddy@tamu.edu. //zitatende//

Wednesday, December 09, 2015

My private little Hinterholzacht

Ich bin gerade über einen Artikel auf meiner Festplatte gestolpert, den ich 2011 für die Zeitschrift topIQ geschrieben habe und den ich nun auch hier teilen möchte - es ist alles wahr :-)

My private little Hinterholzacht. Über die Haus-Arbeit

Seit einigen Monaten bin ich stolze Besitzerin eines 35 Jahre alten Hauses. Seitdem bin ich in meiner Freizeit mit Haus-Arbeit beschäftigt. Demnächst muss ich sogar einen Meldezettel im Baumarkt ausfüllen. Der Tragödie erster Teil.
B wie Bodenverlegen. Bodenverlegen ist eine besondere Herausforderung, wenn der Raum bei jeder einzelnen Reihe unterschiedlich breit ist. Meine Großeltern dürften anscheinend einen ausgesuchten Profi als Maurer beschäftigt haben.
D wie Dampfbremsfolie. Man lernt beim Umbauen ständig neue Wörter. Und als angehender Germanistin fällt mir natürlich gleich auf, dass "Dampfbremsfolie" fünf Konsonanten hintereinander aufzuweisen hat. Den netten Herrn im Baumarkt hat das nicht so interessiert. Versteh ich nicht.
G wie Geschlechterrollen. Wenn die Alternative darin besteht, mit Schleifpapier Farbe von der Wand zu kratzen, gewinne selbst ich plötzlich Gefallen an klassischer Aufgabenteilung und verbringe liebend gerne Zeit in der Küche.
H wie Handwerker. Nicht nur wenn ich mein Auto von der Werkstatt abhole und über die Rechnung weine, gewinne ich den Eindruck, dass ich doch was Sinnvolleres hätte lernen sollen. Ich bin mittlerweile auch überzeugt, dass das Handwerk von der Wirtschaftskrise nicht betroffen gewesen sein kann. Beispiel Spengler: Ich habe über mehrere Tage x-mal angerufen, bis überhaupt jemand abgehoben hat, dann insgesamt drei Nachrichten bei der Sekretärin deponiert und habe den versprochenen Rückruf "vom Chef" noch immer nicht erhalten. Verständlich, dass ein kleiner Handwerksbetrieb keine Ganztagssekretärin beschäftigen kann, aber wie wär's mit einem Band, auf dem die Handynummer angesagt wird, oder einem Anrufbeantworter? Beispiel Fensterfirma: Eine Freundin von mir wartet seit Monaten auf ein Angebot für Jalousien. Beispiel Maler: Auf eMails wird anscheinend überhaupt nicht reagiert. - Ich wäre ja schon dankbar, wenn man mir – wie der Zimmermann – zumindest mitteilt, dass man im Moment keine neuen Aufträge mehr bewältigen kann.
K wie Kosmetik. Sie leiden unter fettem Haar? Dann empfehlen wir Ihnen die erprobte und besonders wirksame "Baustellen-Kur"! Unser einzigartiger Staub setzt sich tief im Inneren der Haare fest und verhindert zuverlässig rasches Nachfetten. Außerdem sorgt er durch seine besondere Klebrigkeit für außergewöhnlichen Schwung im Haar (wenn unsere Mitbewerber behaupten, dass die Haare nach dem Aufstehen einfach zu Berge stehen, haben sie eben keinen Geschmack). Für die innere Anwendung in Nase und Lunge empfehlen wir zusätzlich unser spezielles Leimfarben-Inhalationsgerät. Jetzt probieren in Monikas Baustellen-Beauty Parlour - Sie erhalten bei einem Besuch bis 28. Februar 2011 kostenlos eine Spachtel Ihrer Wahl dazu!

L wie Leimfarbe. Könnte ich in der Zeit zurückreisen, würde ich die Erfindung der Leimfarbe verhindern - oder zumindest meine Großeltern davon abhalten, sie in meinem nachmaligen Haus aufzutragen. Tausende HausbesitzerInnen, die in Unkenntnis ihrer Tücke ahnungslos über Leimfarbe drübermalen, würden mir ersteres danken. Beim ersten Kontakt von Disper-sionsfarbe mit Leimfarbe fiel mir ahnungsloser Ausmalerin zunächst gar nichts auf. Nach einer Stunde bildeten sich erste Risse, und über Nacht fiel die neue Farbe in langen Streifen ab. Der Ratschlag "Leimfarbe einfach abwaschen" kostet mich nur ein müdes Lachen. Da half nur Abspachteln und Abkratzen. Da der händische Gebrauch von Schleifpapier auf Dauer ziemlich anstrengend für Armmuskeln und Fingerkuppen ist, wollten wir zur elektrischen Variante greifen und liehen uns Vatterns Bandschleifer aus. Der schleift sehr gut (fast schon zu gut - ein bisschen länger und ich hätte eine zweite Durchreiche gehabt). Leider riss nach fünf Minuten der Antriebsriemen.

P wie Palatschinkenteig. Spachtelmasse ist wie Palatschinkenteig. Zu dick. Zu dünn. Zu dick. Zu dünn. Zu dick. Zu dünn. Wird schon passen.
S wie Skisport. Skisport im Fernsehen ist leicht hinderlich bei der Haus-Arbeit, vor allem wenn sich alle Beteiligten dafür interessieren. Da hört man ständig Sätze wie "Gut, den einen Nagel schlag ich ein, aber nachher läuft das Dreikönigsspringen" oder "Schauen wir doch noch den zweiten Durchgang an, bevor wir die Leiste montieren" oder "Biathlon ist so faszinierend, da vergesse ich ganz darauf, dass ich die Tapete ablösen wollte".
V wie Vorher und Nachher. Eigentlich ist die Sache klar: Vorher = altes Haus = schlecht. Nachher = renoviertes Haus = gut. Leider wird bei dieser grob vereinfachten Perspektive das lange "Zwischendurch" vergessen. Ich hatte anfänglich eigentlich ein funktionsfähiges Haus. Es gab Bodenbeläge und Farbe auf den Wänden und Möbel. Jetzt habe ich blanken Putz und blanken Estrich und tonnenweise Staub. Aber die gehören immerhin mir...


Tuesday, December 08, 2015

Hölderlin über seine Zeit als Twitterer

Dezember: Science Fiction im Radiokolleg

Von 28. bis 31. Dezember 2015 ist das "Radiokolleg" (9:05 Uhr, Ö1) dem Thema "Science Fiction in Österreich" gewidmet. In der von Ulrike Schmitzer gestalteten Sendereihe gibt es folgende Schwerpunkte:

  • 28.12. Franz Rottensteiner über seine Literaturzeitschrift QUARBER MERKUR und seine Herausgeberschaft im Insel- und im Suhrkamp-Verlag.
  • 29.12. Helmuth W. Mommers, Hermann Urbanek, Hans Langsteiner und Alexander Dolezal über Science Fiction, Gründerzeit und die VILLA FANTASTICA.
  • 30.12. Frauen und ihre Bedeutung in der Science Fiction, am Beispiel von Alice B. Sheldon alias James Tiptree jr. im Septime Verlag, Wien.
  • 31.12. Franz Rottensteiner über die polnische SF-Ikone Stanislaw Lem und dessen Zeit in Wien.

Thursday, December 03, 2015

Wenn man die Augenlider von innen auf Löcher kontrolliert

Sunday, November 29, 2015

Bibliothekar_innen: Vogelscheuchen am Feldesrand?

Durch einen Edlef Stabenau bin ich an Heinz Marloth erinnert worden (da sieht man, wie lange ich schon Inetbib lese - Marloth ist 2004 verstorben) und auf ein Marloth'sches Zitat zum bibliothekarischen Berufsbild aufmerksam geworden:

//zitat// was kann getan werden, um fehleinschätzungen und klischees (z.b. bibliothekare sind die geborenen informationsvermittler oder bibliothekare sind die navigatoren auf der datenautobahn, waehrend sie in wirklichkeit allenfalls vogelscheuchen am feldesrand sind) abzubauen. //zitatende// (Quelle: Inetbib-Listenarchiv, 6. März 1997.

Friday, November 27, 2015

Über verständliche Sprache in der Politik

Die grüne Sommerakademie widmete sich heuer dem Thema "Politik, wie sag ich's?" Nun ist die Dokumentation online abrufbar (PDF 2,7 MB) bzw. kann gedruckt in der Grünen Bildungswerkstatt bestellt werden.
Meine Lieblingspassage gibt einen Redebeitrag von Thomas Waitz, grüner Landwirtschaftskammerrat in der Steiermark, wieder:

//zitat// Ich bin auf einer Landwirtschaftsveranstaltung in der Oststeiermark. Hier im Umfeld der Grünen Bildungswerkstatt könnte ich nun sagen: Die Hegemonie der derzeitigen Herrschaftsverhältnisse impliziert die Degradierung des Bewirtschafters zum Maschinenführer. Wenn ich das dort so sage werde ich erstens nicht verstanden und zweitens habe ich mords einen Grant auf mir hocken, denn wer lässt sich schon gerne als Idiot von mir vorführen. Also – und das ist jetzt eine Frage von Sprache! –sagte ich: Schau, du fährst wie ein Trottel den ganzen Tag am Acker hin und her (für den "Trottel" habe ich mich danach entschuldigt) und der einzige, der am Ende des Tages was verdient hat, ist das Lagerhaus. Und damit habe ich nichts vereinfacht, aber der Schweinebauer sitzt da und sagt: Joh eh! Und die Botschaft ist angekommen. //zitatende//

Ein weiteres Highlight war der Poetry Slam als Ergebnis eines Workshops mit Mieze Medusa. Victoria Vorraber hat sich in ihrem Beitrag ganz besonders der grünen Kommunikationsstrategie angenommen ;-) Auf YouTube nachzusehen.

//zitat// Komm, komm, kommunizier mit mir! / Und sag mir wie! / Wie erreich ich dich, du normaler Mensch! / Du Hakler, du Prolet! / Jeden Abend beim Gebet, / frag ich mich, wann kommt jener Prophet, / der mir jene Gabe gibt / und mich zu dir sprechen lässt. / Ich kann es nicht, ich stecke fest //zitatende//

Erwartungen an Websites von Verlagen

Ich bewege mich jobbedingt in letzter Zeit noch mehr als sonst auf Verlagswebsites und ärgere mich oft über die schlechte Bedienbarkeit. Ich habe ein paar Erwartungen und Wünsche zusammengetragen und freue mich über Ergänzungen:

* jedes Buch braucht eine eigene verlinkbare, stabile Seite, nicht nur einen Eintrag auf der Seite "Neuerscheinungen", die sich immer ändert

* ich möchte das Coverbild druckfähig (oder zumindest "besser-als-Thumbnail") downloaden können, ohne mich zuerst als Pressemitarbeiterin registrieren oder ein Mail schreiben zu müssen

* das Erscheinungsjahr/-datum soll dabeistehen (eh klar? ha!)

* Wunsch der Bibliothekarin: ISBN bitte _mit_ Bindestrichen

* noch ein Wunsch als Bibliothekarin: Vergriffene Bücher sollten weiterhin angeführt werden. Die Frage ist, ob das Buchkäufer_innen tendentiell verärgert, wenn sie solche Bücher noch finden...

* Wunsch an die SEOs der Verlage (nochmal ha!) und ans Google-Ranking: Bei der Suche nach einem Buch ist die eigentliche Verlagsseite oft gar nicht so leicht zu finden - stattdessen blättert man sich durch Seiten um Seiten von Online-Shops. Fast immer muss man den Verlag suchen und dann auf der Verlagsseite das Buch.

me and the sysop / pyxopotamus: "134", Flickr, 12. August 2008, CC-BY-ND

Was sagt Ihr dazu - was nervt Euch, was gefällt Euch auf Verlagswebsites, was erwartet Ihr?
edit: Ich will nicht nur jammern, sondern auch ein Positivbeispiel nennen: Böhlau und Mandelbaum.

Wednesday, November 25, 2015

Voller Mistkübel - volles Boot?

Tuesday, November 24, 2015

Bibliotheken, der Bundeskongress und ich #buko15

Am Wochenende war ich zum ersten Mal Delegierte zum Grünen Bundeskongress, dem höchsten Gremium der Grünen. Zur Info: Der Bundeskongress setzt sich zusammen aus den Delegierten der neun Bundesländer und des "zehnten Bundeslandes", den Abgeordneten des Europaparlaments, des Nationalrats, des Bundesrats, der Landtage, den Regierungsmitgliedern, dem Bundesvorstand der Grünen und dem Bundesvorstand der Grünen Bildungswerkstatt.​ Eigentlich war ich ja dort, um am Stand des Grünen Archivs Werbung für unser Projekt 366xgrün zu machen (dazu demnächst mehr), aber ich sprang dann auch als Ersatzdelegierte für das Burgenland ein, da viele andere verhindert waren. Ich wohne zwar wieder in Niederösterreich, bin aber immer noch im Burgenland politisch engagiert. Was nebenbei bemerkt schon mehrmals zu Dialogen wie diesem geführt hat: Und wo arbeitest Du im Burgenland? - Ich arbeite in Wien. - Ach so, Du wohnst nur im Burgenland. - Nein, in Niederösterreich ;-)

Stand des Grünen Archivs und der Grünen Bildungswerkstatt am Bundeskongress in Villach

Leitantrag Bildung

Eine größere Gruppe brachte den Leitantrag "Bildungsgerechtigkeit schaffen, Chancen eröffnen" ein. Dieses elfseitige Grundsatzpapier wurde zuvor auch in allen Bundesländern diskutiert. Mir ist natürlich sofort aufgefallen, dass das Wort "Bibliothek" völlig fehlte (sagt das mehr über die Grünen oder mehr über den Status des Bibliothekswesens aus?) und der Schwerpunkt - wie auch im Grünen Bildungsprogramm - auf der Schule liegt. Meine Rückmeldung floss in die Stellungnahme der Grünen Bildungswerkstatt ein, und so wurde dann in der überarbeiteten Version im Abschnitt "Bildungsgerechtigkeit" als eine der angestrebten Maßnahmen "flächendeckende, dezentrale Versorgung mit Erwachsenenbildungseinrichtungen und Bibliotheken für den freien und gleichen Zugang zu Bildung" angeführt. Nicht wirklich prickelnd, aber ok, dachte ich zunächst. Aber mit der Zeit wurde ich zunehmend unzufriedener damit. Ich finde, dass EIN Absätzchen von ELF Seiten der Bedeutung, die das öffentliche Bibliothekswesen hat bzw. haben könnte, nicht gerecht wird. Ermuntert von einer Delegationskollegin, habe ich mich dann am BuKo als eine von achtzehn Personen zu diesem Antrag zu Wort gemeldet. Ich möchte meinen Redebeitrag hier gerne wiedergeben (100%ig genau hab ich ihn wahrscheinlich nicht mehr im Kopf).

Wortmeldung

//anfang// Was mir im Leitantrag fehlt: In dem elfseitigen Dokument wird die wichtigste und größte außerschulische Bildungseinrichtung gerade mal so nebenbei erwähnt: die öffentliche Bibliothek. 2014 waren in Österreich fast 900.000 Menschen in einer öffentlichen Bibliothek eingeschrieben, davon 45 Prozent Kinder und Jugendliche1. Sie haben 2014 22 Millionen Medien ausgeliehen (ob sie sie auch gelesen haben, weiß ich nicht, aber ich bin Optimistin)2.
Bibliotheken sind die wichtigsten Bündnispartnerinnen der Schulen bei der Leseförderung. PISA-Gewinner-Länder haben immer auch ein professionelles und gut ausgebautes Bibliothekswesen. Sie leisten soziale und integrative Bibliotheksarbeit. Sie stehen allen Bevölkerungsgruppen offen - unabhängig vom sozialen und ökonomischen Status, von Alter, Geschlecht und Herkunft. Bibliotheken sind einer der letzten Gemeinschaftsorte ohne Konsumzwang3.
Diese wichtige Arbeit beruht aber zu 80 Prozent auf Ehrenamt - das hauptsächlich von Frauen geleistet wird - und hängt vom Wohlwollen der Gemeinde ab. So kam es etwa in einer burgenländischen Gemeinde dazu, dass das Ankaufsbudget der Bücherei aus dem Donauland-Abo des Bürgermeisters bestand: vier Bücher pro Jahr4. Es gibt keinerlei gesetzliche Vorgaben - die einzigen Bibliotheken, deren Existenz gesetzlich vorgeschrieben ist, sind Gefängnisbibliotheken5.
Ich wünsche mir von uns Grünen, dass wir auch hier die Themenführerschaft übernehmen - Bildung ist auch außerschulische Bildung. //ende//

Fußnoten

1: Büchereiverband Österreichs, Statistik Öffentlicher Bibliotheken in Österreich 2014
2: Das bezieht sich auf eine launige Bemerkung von Harald Walser, der bei der Vorstellung des Antrags sinngemäß meinte, als Schuldirektor gehe er davon aus, dass nicht alle Delegierten den Leitantrag gelesen hätten.
3: Büchereiverband Österreichs: Öffentliche Bibliotheken als Menschenrecht; Kribibi: Ziele
4: Was einige offensichtlich als Scherz oder griffige Formulierung verstanden, basiert auf Tatsachen: Ein studentisches Projekt am Fachhochschulstudiengang Informationsberufe hat vor einigen Jahren den Status Quo des burgenländischen Bibliothekswesen erfasst und dabei tatsächlich eine Bücherei gefunden, deren Ankaufsbudget so gestaltet war. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, welche es war, und es spielt auch keine Rolle. Ich hätte auch von der Bibliothek in der Aufbahrungshalle erzählen können ;-)
5: Ich habe 2007 die Diplomarbeit "Bibliotheken in österreichischen Justizanstalten" von Verena Kern betreut, die erfreulicherweise auch online nachzulesen ist. Dabei habe ich viel gelernt. Die Gefangenenbibliotheken sind in §59 des Strafvollzugsgesetzes geregelt: "In jeder Anstalt zum Vollzug von Freiheitsstrafen ist eine Bücherei einzurichten, aus der die Strafgefangenen Bücher und Zeitschriften entlehnen können. Bei der Ausstattung der Büchereien ist auf den Standard öffentlicher Büchereien Bedacht zu nehmen". - Und in den European Prison Rules heißt es: "28.5 Jede Anstalt hat eine angemessen ausgestattete Bibliothek einzurichten, die allen Gefangenen zur Verfügung steht. Sie soll über eine Vielfalt an Büchern und sonstigen Medien verfügen, die sowohl für Unterhaltungs- als auch für Bildungszwecke geeignet sind. 28.6 Die Anstaltsbibliothek soll wenn immer möglich in Zusammenarbeit mit öffentlichen Bibliotheken geführt werden".

Rückmeldungen

Erfreulicherweise habe ich von verschiedensten Leuten sehr positive Rückmeldungen bekommen und - viel wichtiger - auch das Versprechen, sich des Themas bei der Weiterentwicklung des Papiers anzunehmen, da die Arbeitsgruppe "erfolgreich anlobbyiert" worden sei ;-) In einem Mail heißt es zum Beispiel: "die sache mit den büchereien hast du richtigerweise vorgebracht, noch dazu sehr klar und sehr sympathisch für unsere bibliotheken!" Besonders gefreut hat mich, dass mich der frühere Leiter der Stadtbücherei Mürzzuschlag angesprochen hat, der - wie sich rasch herausgestellt hat - bis zu seiner Pensionierung bei Kribibi aktiv war. Er meinte, er habe im Laufe seines politischen Engagements (damals noch SPÖ) schon viele "Brandreden" dieser Art gehalten ;-)

Rückmeldungen auf Twitter

Monday, November 23, 2015

Der neue Generationenvertrag

Thursday, November 19, 2015

Flugbegleiterin oder Bibliothekarin?

Neulich bei der Episode "Phoenix rising" aus der Serie "Rizzoli &, Isles":

"Wieso bist Du angezogen wie eine Flugbegleiterin?" - "Bibliothekarin, Mum!"

"Ich sehe aus wie eine Bibliothekarin. Ich trage eine Brille an einer Kette. Warst Du noch nie in einer Bücherei?"

Was man hat...

Bibliotheken ohne Bücher, Kolumne 2/2015: Xylotheken

Seit Beginn 2015 habe ich ja eine neue Kolumne in den Büchereiperspektiven, die "Bibliotheken ohne Bücher" heißt. Hier die zweite Ausgabe.

Dass Bibliotheken und Bücher mit Bäumen zu tun haben, ist bekannt – nicht nur wegen des Wortes „Buch(en)stabe“, sondern auch weil Papier ja aus Holzschliff beziehungsweise Zellstoff hergestellt wird. Es gibt aber Bücher, die einfach holziger sind als andere – diese sollen hier vorgestellt werden.
Es gibt wohl kaum Bibliotheken, bei denen die äußere Form so sehr mit dem Inhalt korrespondiert wie bei den "Xylotheken".

Reinhard Stiksel: Ein Stück aus der "Xylothek" - Aus der Sammlung der Sternwarte im Stift Kremsmünster, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0.

Die Bände dieser Holzbibliotheken bestehen nämlich aus jenen Materialien, mit denen sie sich beschäftigen: Jeder Holzkasten ist aus einer anderen Baumart gefertigt. Vorder- und Rückdeckel der Kästen sind aus Holz, der Buchrücken wird mit Rinde, Moos, Schwämmen oder Flechten verziert. Im Inneren verbergen sich übersichtlich arrangierte Zweige desselben Baumes mit Blättern oder Nadeln, Blüten und Früchten, teilweise auch mit Holzwürfeln und Sägespänen. In kleinen Döschen können Blütenstaub, Samen oder Holzasche aufbewahrt werden. Manchmal wurden sogar die für den jeweiligen Baum typischen Forstschädlinge beigegeben – als Beispiel seien die so passend benannten Käferarten "Buchdrucker" und "Kupferstecher" genannt, die Fichten bevorzugen. Abgerundet wird der Inhalt der "Buchattrappen" durch die lateinische und deutschsprachige Bezeichnung der dargestellten Pflanze und eine Kurzbeschreibung. Diese Holzbücher richten sich vor allem an Menschen, die in der Forstwirtschaft und der Holzverarbeitung tätig sind, und zeigen ihnen anschaulich die wichtigsten Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten von Baum und Holz. Gleichzeitig ist jeder Band in einer Xylothek ein kleines Kunstwerk, dessen sorgfältige und detailreiche Verarbeitung auch Nicht-Forstleute beeindruckt.
Xylotheken sind ein Phänomen der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Da die Herstellung aufwendig und der Preis hoch war, wurden die meisten Exemplare von großen Forstbetrieben und forstlichen Ausbildungsstätten erworben. Umfangreiche Beispiele sind unter anderem im Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums, in der Botanik-Abteilung des steirischen Landesmuseums Joanneum, in der Sternwarte im Stift Kremsmünster, im Naturhistorischen Museum des Stifts Admont und im Museum für das forstliche Versuchswesen in Wien-Mariabrunn erhalten.

Links

Verzeichnis von Holzbibliotheken: www.specula.at/adv/monat_9712.htm
Aufbau eines Holzbuches: www.naturkundemuseum-kassel.de/museum/wissenswert/holzbuch/index.php
Hohenheimer Xylothek digital: www.uni-hohenheim.de/uniarch/Xylothek%20_%20Seite/Xylothek_index.html

Wednesday, November 18, 2015

Tagung "Integration durch Bildung", 3.12.2015, Eisenstadt

//zitat//Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht, zu dem eine moderne, demokratische Gesellschaft allen ihren Mitgliedern bestmöglichen Zugang schaffen muss. Integration bedeutet, dass Menschen, die in einer Gesellschaft leben oder neu ankommen, die Möglichkeit der Teilhabe an Bildung nicht aufgrund individueller Merkmale oder ihrer Herkunft verwehrt werden darf. Im Gegenteil - Bildung, Weiterbildung und Ausbildung vermitteln ein Gefühl der Zugehörigkeit, ermöglichen Reflexion und Verständnis für die Lage anderer und erweitern die Möglichkeit der Teilhabe.
Bildung und Integration sind also entscheidend für unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft. Bei der diesjährigen Tagung beschäftigen wir uns mit dieser Thematik und gehen der Frage nach, wie Bildung Integration fördern kann.//zitatende//

Ort und Zeit


Termin: Do. 03.12.2015, 9:30 – 16:00 Uhr. Tagungsort: Haus der Begegnung, Kalvarienbergplatz 11, 7000 Eisenstadt.

Programm

9:00 - 9:30 Anmeldung

9:30 – 9:45 Eröffnung

9:45 – 10.45 Vortrag Bernhard Heinzlmaier, Institut für Jugendkulturforschung: Was Jugendliche von Bildung halten. Die Einstellung zu Schule und Ausbildung in unterschiedlichen Jugendmilieus.

11:00 – 12:30 Inputs:

  • Eva Haubner-Hufnagl, Industriellenvereinigung: Bildung und Integration. Der Beitrag von Bildung zu erfolgreicher Integration im Übergang von Schule zu Beruf.
  • Ursula Sagmeister, Österreichischer Integrationsfonds: Integration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten. Prioritäre Maßnahmenempfehlungen für den Bildungsbereich des Expertenrats für Integration.
12:30 - 13:30 Mittagspause (Buffet)

13:30 - 14:00 Norbert Darabos, Landesrat für Soziales, Integration und Asyl: Aspekte der Integration im Burgenland

14:00 - 16:00 Gespräche über Erfahrungen und Chancen. Wie kann Integration gelingen? Beispiele aus der Praxis

  • Heribert Strobl, Jasin Mohammadi, Melanie Lustig, David/Reza Ahmadi, TeilnehmerInnen und AbsolventInnen von Pflichtschulabschluss-Lehrgängen der Burgenländischen Volkshochschulen
  • VertreterIn von Diakonie Flüchtlingsdienst/ Haus der Jugend in Rechnitz, Edith Ivancsits, Caritas/ Haus Sarah Neudörfl
  • Andrea Triebl, Krisztina Wolf, Margit Poandl, Manuela Frey, TrainerInnen und LehrgangsleiterInnen der Burgenländischen Volkshochschulen
  • Wolfgang Hauptmann, Flüchtlingskoordinator Land Burgenland
  • Christine Teuschler, Burgenländische Volkshochschulen

Anmeldung

Burgenländische Volkshochschulen, Pfarrgasse 10, 7000 Eisenstadt, Tel.: +43 2682 61363, eMail: info@vhs-burgenland.at.

Tuesday, November 17, 2015

gute Idee: Webcast-Serie mit abgelehnten Bibliothekartagsvorträgen

Felix Lohmeier hat eine interessante Initiative gestartet: eine Webcast-Serie mit Beiträgen, die am Deutschen Bibliothekartag abgelehnt wurden. Noch bis 30. November können sich die interessierten Abgelehnten auf pad.okfn.org/p/bibtag16-reject eintragen. Was steckt dahinter?

//zitat//Für die AutorInnen ist es oft nicht nachvollziehbar, warum der Beitrag abgelehnt wurde. Die Auswahlkriterien sind allgemein gehalten und die kurzen Abstracts reichen für die GutachterInnen nicht immer aus, um fair urteilen zu können. Jedes Jahr gibt es dazu kritische Kommentare bei Twitter & Co. Sind unter den abgelehnten Beiträgen vielleicht gerade diejenigen Perlen, die abseits des Mainstreams schwimmen? Um dieser Hypothese nachzugehen, könnten wir eine Serie von Webcasts machen, in denen die Vortragenden selbst Ihren Beitrag streamen.//zitatende//

-- Hinweis von Adrian Pohl in Inetbib.


Sean McEntee: rejected, 5. April 2010, CC-BY

Monday, November 16, 2015

Was tun mit Zettelkatalogen?

Zettelkatalog mit vielen Laden in einer Bibliothek
Monika Bargmann: "Alphabetischer Katalog bis 1961", aufgenommen in der Niedersächsischen Landesbibliothek in Hannover, 5. Mai 2010, CC-BY-SA

Wednesday, November 11, 2015

Librarian burnout - share your story!

Maria Accardi, Coordinator of Instruction and Reference at Indiana University Southeast, has started a weblog called "Librarian Burnout" about burnout especially in academic library instruction, but also in libraries in general. Her goals: to "solicit and publish personal narratives about burnout from librarians" (real name, anonymously, confidentially), to "analyze the collected stories, identifying common themes, and situating them in the context of discussions of the literature on burnout in the profession" and to "discuss the current philosophies, practices, and professional culture of librarianship as they relate to burnout, and whether a cultural shift in the profession is necessary".

Dennis Skley: "Burnout!", 10. August 2014, Flickr, CC-BY-ND

I read about the blog in Meredith Farkas' blog post "Should the horrible first job search be seen as a rite-of-passage?". Farkas gives advice about how to make job hunting and job interviews an experience as positive as possible. She concludes that "we should advocate to decrease the number of people going into LIS programs" which is really interesting as we are discussing the same in Austria at the moment: Is it still responsible to educate that many young people when the job market is that tough? But isn't it possible that we miss the librarian of the century if we skip education for a year or some years?

Buch- und Bibliotheksgeschichte im Berufsbild?

"Wenn über ein modernes Berufsbild im Fachreferat diskutiert wird, bleibt ein Thema mit Sicherheit ausgeblendet, nämlich Buch- und Bibliotheksgeschichte. Ich halte das für grundfalsch, ja sogar gefährlich", schreibt Eric Steinhauer in seinem Beitrag "Historische Medienkompetenz im Fachreferat". Ich stimme zu und möchte explizit die Berufsgeschichte ergänzen.

Tuesday, November 10, 2015

CfP: Special issue "Gender & Diversity" in libraries

update: submission deadline extended to May, 31st!

Preliminary remarks

"In order to promote inclusion and eradicate discrimination, librarians and other information workers ensure that the right of accessing information is not denied and that equitable services are provided for everyone whatever their age, citizenship, political belief, physical or mental ability, gender identity, heritage, education, income, immigration and asylum-seeking status, marital status, origin, race, religion or sexual orientation. (...) Librarians and other information workers oppose discrimination in any aspect of employment because of age, citizenship, political belief, physical or mental ability, gender, marital status, origin, race, religion or sexual orientation" (IFLA Code of Ethics for Librarians and other Information Workers, 2012).

Focus of the special issue

The Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare (short: VÖB-Mitteilungen) are an Austrian open access journal for academic libraries. Issue 2/2016 focuses on "gender & diversity in libraries" from three perspectives: library workers, library users, and library collections.
Topics include e.g.:
  • Diversity Management and Diversity Recruiting in libraries
  • Diversity Management in library education
  • library workers with disabilities or chronic diseases
  • libraries (and other information providers) holding collections about historically underrepresented social groups
  • demographic data about library workers which show diversity (or the lack thereof)
  • representation of certain social groups with library workers and library users (currently and historically)
  • gender-neutral subject indexing
  • gender issues in libraries and library science
  • diversity in librarians' ethics codices
  • ...
Focus is on academic libraries, texts about public libraries are welcome. For texts about archives and museums please get in touch with the editorial board beforehand.

Schedule

Please send abstracts or short outlines of your publication project to the editor of the special issue, Monika Bargmann, via monika.bargmann@wienbibliothek.at as soon as possible. You will be informed about the editorial board's decision within a few days. Completed articles need to be uploaded via Open Journal System until February, 29th, 2016. Some article types are subjected to an external peer review.

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Monika Bargmann, monika.bargmann@wienbibliothek.at, +43 1 4000 85093 (Wednesday, Thursday, Friday)

Authors' guidelines

article types

  • professional contributions – a substantial contribution to library and information science (external peer review)
  • Interviews
  • Essays
  • Reports
  • Personal firsthand reports – e.g. experiences of library users with disabilities or of librarians with chronic diseases
  • Personalia
  • Book reviews
  • Event announcements (please consider lag time)
  • Announcements

Prerequisites for publications

Submitted manuscripts or essential parts must not have been published or submitted elsewhere. Conference presentations do not count as publications.

Language

Texts are published in German and English (for other languages, e.g. Austrian minority languages, please contact the editorial board beforehand). Professional contributions, interviews, essays, reports, and personal firsthand reports need a german and an english abstract. Authors are advised to use fair language.

Authorship and copyright

Having submitted a manuscript, authors
  • assert that they have contributed a substantial part
  • agree on form and content of the manuscript
  • assert that they own copyright on the manuscript and/or use material under a license which grants the right to use
In case of publication, the authors
  • concede the right to store the publication in databases, distribute, display, and communicate the publication in electronic as well as printed form.
  • accept that all publications in VÖB-Mitteilungen are subjected to the license Creative Commons BY 4.0 International.
VÖB-Mitteilungen adher to "Pure Gold Open Access" and do not charge any article processing charges, submission charges, or other fees.
VÖB-Mitteilungen are indexed by the databases DABI Datenbank Deutsches Bibliothekswesen, EBSCO® Library & Information Science Source, EBSCO® Library, Information Science & Technology Abstracts (LISTA), ProQuest® Library Science, Elsevier® Scopus. Texts are published in E-LIS.

Style

Professional contributions comprise between 1,000 and 5,000 words. For longer articles please contact the editorial board. Professional contributions, interviews, essays, reports, and personal firsthand reports need a german and an english abstract (about one hundred words each) and a german and english title. Please indicate also appropriate german and english keywords.

Complete, official version in German language.

CfP: Schwerpunktheft "Gender & Diversity" im Bibliotheks- und Informationswesen

update: Einreichungen noch bis 31. Mai 2016 möglich

Vorbemerkung

"Um Inklusion zu fördern und Diskriminierung zu beseitigen, setzen sich Bibliothekarinnen und andere im Informationssektor Beschäftigte dafür ein, dass das Recht auf Zugang zu Informationen nicht verweigert wird und dass identische Dienstleistungen für jeden zugänglich sind - unabhängig von Alter, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung, körperlichem oder geistigem Vermögen, Geschlechtsidentität, Kulturzugehörigkeit, Bildung, Einkommen, Einwanderungs- oder Asylantragsstatus, Familienstand, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Orientierung. (...) Bibliothekarinnen und andere im Informationssektor Beschäftigte lehnen Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund von Alter, Staatsangehörigkeit, politischer Überzeugung, physischem oder geistigem Vermögen, Geschlecht, Familienstand, Herkunft, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Orientierung ab" (IFLA-Ethikkodex für Bibliothekarinnen und andere im Informationssektor Beschäftigte).

Ausrichtung des Themenheftes

Die Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare (kurz: VÖB-Mitteilungen) sind eine österreichische Open-Access-Zeitschrift für das wissenschaftliche Bibliothekswesen. Heft 1/2016 Heft 2/2016 hat den Schwerpunkt "Gender & Diversity" und widmet sich dem Thema aus drei Perspektiven: Bibliotheksmitarbeiter_innen, Bibliotheksnutzer_innen und Bibliotheksbestände.
Der Begriff der Diversität umfasst unter anderem Kategorien wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung und sexuelle Identität, Behinderung, Hautfarbe, Nationalität, ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung. Beispiele für Themen:
  • Diversity Management und Diversity Recruiting in Bibliotheken
  • Diversity Management in der bibliothekarischen Ausbildung
  • Bibliotheksmitarbeiter_innen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen
  • Informationseinrichtungen mit Beständen zu historisch unterrepräsentierten sozialen Gruppen
  • Demographische Untersuchungen zu Bibliothekspersonal
  • Repräsentation bestimmter sozialer Gruppen bei Bibliothekspersonal und Bibliotheksbenützer_innen (aktuell und historisch)
  • geschlechtergerechte Sacherschließung
  • geschlechterspezifische Berufsfragen
  • Diversität im IFLA-Ethikkodex und anderen bibliothekarischen Ethikkodizes
  • ...
Der Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlichen Bibliotheken, Texte zu öffentlichen Bibliotheken sind aber ebenfalls willkommen. Texte mit Bezug zu Archiven und Museen auf Anfrage.

Zeitplan der Einreichung

Formlose Abstracts oder kurze Beschreibungen des Publikationsvorhabens senden Sie bitte ab sofort laufend an die Betreuerin des Schwerpunktheftes unter monika.bargmann@wienbibliothek.at (Richtwert: bis 31. Dezember 2015). Sie bekommen nach kurzer Zeit eine Rückmeldung. Über die Annahme entscheidet die Redaktion. Die vollständigen Beiträge müssen bis 29. Feber 2016 über das Open Journal System eingereicht werden. Bestimmte Artikeltypen werden einem externen Peer Review unterzogen.

Kontakt

Monika Bargmann, monika.bargmann@wienbibliothek.at, +43 1 4000 85093 (Mittwoch bis Freitag)

Autor_innenrichtlinien

Artikeltypen in Ausgabe 2/2016

  • Fachbeitrag – leistet einen substantiellen Beitrag zu einem Thema aus dem Bibliotheks-, Informations- oder Dokumentationswesen (externes Peer-Review)
  • Interview
  • Essay
  • Report
  • Bericht
  • persönliche Erfahrungsberichte - z.B. Erfahrung als Bibliotheksbenutzer(in) mit Behinderung, Arbeitsalltag als Bibliothekar(in) mit chronischer Erkrankung
  • Personalia
  • Rezension - Buchbesprechungen von aktuellen Publikationen zum Themenfeld, aber auch zu "Klassikern" sind erwünscht. Die gewünschten Bücher werden von der Redaktion bei den Verlagen bestellt und direkt an die Rezensent_innen versendet.
  • Veranstaltungshinweis (bitte Vorlaufzeit beachten)
  • Mitteilung

Voraussetzungen für die Veröffentlichung

Die eingereichten Manuskripte oder wesentliche Teile daraus dürfen nicht bereits an anderer Stelle veröffentlicht oder zur Veröffentlichung eingereicht worden sein. Die Präsentation der Inhalte als Kurzfassung auf einem Kongress gilt dabei nicht als Vorveröffentlichung.

Sprache

Beiträge sind in deutscher und in englischer Sprache möglich (andere Sprachen nach Rücksprache). Für die Einreichung eines fertigen Beitrags müssen ein deutscher und ein englischer Abstract eingegeben werden. Die Verwendung gerechter, nicht-diskrimierender Sprache wird nahegelegt.

Autor_innenschaft und Urheberrecht

Alle Autorinnen und Autoren versichern, dass sie einen substanziellen Beitrag zum Artikel erbracht haben und mit Form und Inhalt des Manuskriptes einverstanden sind. Mit der Einreichung des Manuskriptes und des sonstigen Materials bestätigt die Autorin oder der Autor, dass sie/er über die urheberrechtlichen Nutzungsrechte am Werk und den mitgelieferten Text- und Bildvorlagen verfügt (bzw. dass das Bildmaterial einer Lizenz unterliegt, die die Verwendung erlaubt). Die Autorin oder der Autor räumt im Fall der Veröffentlichung das Recht auf zeitlich unbegrenzte Einspeicherung in Datenbanken, Verbreitung und Wiedergabe des Beitrages in elektronischer als auch gedruckter Form ein.
Für alle veröffentlichten Beiträge kommt die Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0 International zur Anwendung. Dem "Pure Gold Open Access"-Gedanken folgend werden keine Gebühren (article processing charges, submission charges etc.) für die Veröffentlichung von Beiträgen verrechnet.
Die VÖB-Mitteilungen werden von folgenden Datenbanken indexiert: DABI Datenbank Deutsches Bibliothekswesen, EBSCO® Library & Information Science Source, EBSCO® Library, Information Science & Technology Abstracts (LISTA), ProQuest® Library Science, Elsevier® Scopus. Die Artikel werden außerdem in E-LIS eingestellt.

Gestaltung der Manuskripte

Der Umfang der Fachbeiträge soll zwischen 1.000 und 5.000 Wörter betragen. Längere Artikel sind nach Rücksprache möglich. Zusätzlich sollen die Manuskripte ein deutsches und englisches Abstract mit ca. 100 Wörtern sowie den deutschen und englischen Titel beinhalten. Weiters sollte die Autorin oder der Autor geeignete (deutsche und englische) Schlüsselwörter angeben. Das Manuskript soll klar und übersichtlich gegliedert sein. Die Überschriften der Hauptabschnitte sollen möglichst kurz sein. Im Literaturverzeichnis ist die im Text zitierte Literatur in eindeutig nachvollziehbarer und konsistenter Form anzuführen. Als Grafikformate für die mitgelieferten Dateien können verwendet werden: die Formate TIFF und BMP (verlustfreie Bitmap-Formate); GIF und PNG (komprimierte Bitmap-Formate) für Schaubilder, JPG (komprimierbares Bitmap-Format) für Fotos. Auch wenn die Grafiken in den Text eingebunden sind, sollten sie zusätzlich als separate Dateien mit eindeutigem Dateinamen mitgeliefert werden.

English version (shortened).

Sunday, November 08, 2015

Generisches Femininum im Ethikkodex der IFLA

"Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird hier das generische Femininum verwendet. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Frauen in bibliothekarischen Berufen deutlich in der Mehrheit sind. Männliche Berufsangehörige sollen dadurch nicht diskriminiert werden, sondern sind selbstverständlich mitgemeint. In anderen Fällen ("Nutzer") wird in gleichem Sinne das generische Maskulinum eingesetzt" - aus der deutschsprachigen Version des IFLA-Ethikkodex.

Andere Beispiele hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier in diesem Blog.

Academic Selfie

Tuesday, November 03, 2015

Das digitale Zuhause: "Your digital home is no longer your castle"

Im Jahr 2007 hab ich den Text "Lebenszeichen im Netz: Digitale Medien und die Biographik" für den Wettbewerb "Pannonia Research Award" auf der FH geschrieben. Abstract: "Wie in Zukunft mit digitalen Lebensdokumenten in Archiven und Bibliotheken umgegangen wird, ist eine spannende Frage an der Schnittstelle von Bibliotheks- und Archivwesen, Literaturwissenschaft und Informationstechnik, die auch rechtliche Themen wie Daten- und Bildnisschutz berührt. Der Artikel gibt einen Überblick über digitale autobiographische Formen wie persönliche Websites und Online-Tagebücher, aber auch über im Entwicklungsstadium befindliche 'Lifelong capture'-Systeme. Die Schwierigkeiten, wenn diese Formen als biographische Quellen verwendet werden sollen, liegen in der Bewertung der Bedeutung und der Authentizität, in der Datensicherung und in der Bewältigung der Datenfülle".
Ich habe damals vier Zitate als Vorbemerkungen ausgew&aum;hlt, die ich immer noch gut finde:
  • "Nothing claims existence more than owning your own space on web" (43things, http://www.43things.com/things/view/7084?new_entry=596655#entry596655, Link nicht mehr verfügbar)
  • "Im Computer bleibt unsere Vergangenheit ein Leben lang abrufbereit" (Klaus Hümmerich / Peter Gola: Der Mensch im Netz der Datenwelt. München: Knaur 1981
  • "Sartre had it only partly right. Hell is not just other people, it's other people's home pages" (Edward Rothstein: Can Twinkies think, and other ruminations on the Web as a garbage depository. NY Times, 4. März 1996, S. D3
  • "A home in the real world is, among other things, a way of keeping the world out. An on-line home, on the other hand, is a little hole you drill in a wall of your real home to let the world in" (J. Seabrook: "Home on the net". in: The New Yorker, 16. Oktober 1995)

Charis Tsevis: "Barry Libert: Open everything", Flickr, 26. September 2013, CC-BY-NC-ND

Eigentlich würde ich den Text gerne einmal aktualisieren - welche Bedeutung haben persönliche Websites denn im Zeitalter von Facebook & Co? Gerade bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen, der dazu passt: "Your digital home is no longer your castle: how cloud computing transforms the (legal) relationship between individuals and their personal records" von Kristina Irion, erschienen im International Journal of Law and Information Technology 23 (2015) 4. Abstract: "In line with the overall trend individuals' personal affairs, too, are composed of digital records to an increasing amount. At about the same time, the era of local storage in end-user equipment is about to give way to remote computing where data resides on third party equipment (cloud computing). Once information, and even the most personal one, is no longer stored on personal equipment the relationship between individual users and their digital assets belonging to them is becoming increasingly abstract. This contribution focuses on the implications of cloud computing for individuals' unpublicized digital records. The question to be answered is whether — taken together — the progressing virtualization and the disruption of physical control produce a backslide for individual positions of rights. The article introduces the legal treatment of users' digital personal records and how a technical transformation in combination with disparate legal protection and prevailing commercial practices are bound to impact the distribution of rights and obligations".

Monday, November 02, 2015

Library Fuzz: Krimiserie um Bibliothekspolizist

The Library Fuzz Megapack. Wildside Press
Der Verlag Wildside Press gibt zu einem sehr günstigen Preis sogenannte "MegaPack"-eBooks heraus, also umfangreiche Anthologien von Kurzgeschichten bzw. Erzählungen oder um Komplettausgaben bestimmter Autor_innen. Meistens handelt es sich um sogenannte "Genre-Literatur", erfreulicherweise oft um Science Fiction, Horror, Krimi oder "Weird Fiction", zum Beispiel "The Steampunk Megapack: 26 Modern and Classic Steampunk Stories" oder "The Bram Stoker Megapack: 22 Classic Works". Schon 2012 habe ich da diverse Science Fiction-Anthologien erworben, aber die sind im wesentlichen ungelesen am Kindle geblieben. Heuer hab ich aber einige gekauft, die ich gleich gelesen habe, zum Beispiel "The Lady Sleuths Megapack: 20 Modern and Classic Tales of Female Detectives", "The Mad Scientist Megapack: 23 Tales of Scientists, Creatures, & Diabolical Experiments" und "The Sherlock Holmes Megapack: 25 Modern Tales by Masters". Mir gefällt, dass es sich bei manchen dieser Anthologien um eine gelungene Mischung als "klassischen" und zeitgenössischen Texten handelt.

Erfreulicherweise gibt es darunter auch etwas mit Bibliotheksbezug: Derzeit lese ich die Sammlung "The Library Fuzz" von James Holding. Im Mittelpunkt steht Hal Johnson, ein Polizist, der nach fünf Jahren bei der Mordkommission Bibliothekspolizist (library detective) geworden ist: "What I do is chase down stolen and overdue books for the public library. Most of my work is routine and unexciting - but every once in a while I run into something that adds pepper to an otherwise bland diet". Denn Leute verstecken alles Mögliche in Bibliotheksbüchern, von Drogen über den Schlüssel zum Schließfach mit der Beute bis zum Testament. Und so wird man auch als Büchereinsammler mit Mord und Totschlag konfrontiert ;-) eine unterhaltsame Sammlung. "Fuzz" ist übrigens ein veraltender Slang-Begriff für Polizei bzw. Polizisten.

Nebenbei bemerkt, gibt es auch Zusammenstellungen zu Virginia Woolf und Katherine Mansfield...

DFG: digitale Abschriften von historischen Drucken aus dem deutschen Sprachraum gesucht

//zitat// Im Rahmen des DFG-Koordinierungsprojekts zur Weiterentwicklung von Verfahren der Optical Character Recognition (OCR) werden verlässliche Abschriften in elektronischer Form (sogen. Ground Truth) von historischen Drucken aus dem deutschen Sprachraum gesucht. Ein wesentliches Desiderat für die Weiterentwicklung von OCR-Verfahren für historische Drucke ist eine breite Basis an Trainingsmaterial. Damit können zum einen Texterkennungsprogramme trainiert und ihre Erkennungsraten verbessert werden. Zum anderen können verschiedene OCR-Verfahren bezüglich ihrer Performanz bei historischen Vorlagen untersucht sowie die Qualität maschinell erkannter Texte gemessen werden.

Mirko Tobias Schäfer: Printing Press. Technisches Museum Wien, Flickr, 18. Juni 2006, Lizenz CC-BY

Haben Sie vielleicht Titel des 16. bis 19. Jh.s (deutsch oder lateinisch) im Rahmen von Ausstellungen, Projekten etc. erfasst? Entscheidend ist dabei weniger Anzahl und Umfang der Titel als die Genauigkeit der Erfassung. Durch Mitteilung solcher Materialien (auch einzelner Titel) können Sie zur Weiterentwicklung der maschinellen Texterkennung beitragen. Eine für alle frei nutzbare OCR kann nur mit breiter Unterstützung vorangetrieben werden. Selbstverständlich werden Ihre Daten ausschließlich für die im Projekt definierten Ziele verwendet. Alle durch das OCR-Vorhaben zustande gekommenen Ergebnisse werden der Fachöffentlichkeit bekannt gemacht und stehen zur kostenfreien Nachnutzung durch Dritte bereit.
Wir werden diesen Aufruf auch an geistes- und sozialwissenschaftliche Einrichtungen senden, da anzunehmen ist, dass zahlreiche Texte als "Hilfsmittel" in unterschiedlichsten Projekten erfasst worden sind, ohne dass sie im Fokus des Vorhabens standen. Nur zur internen Nutzung bestimmt, fanden und finden sie keinen Weg in die Öffentlichkeit. Das kann ich zumindest aus eigener Erfahrung berichten.//zitatende//

Kontakt: Sebastian Mangold für das DFG-Koordinierungsprojekt zur Weiterentwicklung von Verfahren der Optical Character Recognition (OCR), p.A. Bayerische Staatsbibliothek, Digitale Bibliothek / Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ), Ludwigstraße 16, 80539 München, sebastian.mangold (at) bsb-muenchen.de. -- Quelle: Inetbib.

Tuesday, October 20, 2015

About the difference between librarians and Dr. Who

Tuesday, October 13, 2015

Neue Einträge in der Berufsbild-Bibliographie

Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn.

Marcia J. Bates: "The information professions: knowledge, memory, heritage". In: Information Research 20 (2015) 1 (revised edition)

Yvonne Nalani Meulemans / Jennifer Brown: "Educating instruction librarians: A model for Library and Information Science education". In: Research Strategies 18 (2001) 4, S. 253–264

Sheril J. Hook / Marianne Stowell Bracke / Louise Greenfield / Victoria A. Mills: "In-house training for instruction librarians". In: Research Strategies 19 (2003) 2, S. 99–127

Anaïs Salamon: "Middle Eastern Studies Librarians: An Ambivalent Professional Identity". In: The Journal of Academic Librarianship, 2. Juli 2015

Jaena Alabi: "Racial Microaggressions in Academic Libraries: Results of a Survey of Minority and Non-minority Librarians". In: The Journal of Academic Librarianship 41 (2015) 1, S. 47–53

o-bib 2 (2015) 3: Themenschwerpunkt Berufsbild wissenschaftliche Bibliothekarin

o-bib - das offene Bibliotheksjournal hat in seiner neuesten Ausgabe einen Themenschwerpunkt zum Berufsbild wissenschaftlicher Bibliothekarinnen und Bibliothekare:

Sunday, October 11, 2015

meine Favoriten zu #wien15 auf Twitter, so far

Friday, October 02, 2015

Website: Was wollt Ihr zuerst wissen?

Wir möchten unsere Bibliothekswebsite in nächster Zeit neu gestalten, deswegen denke ich in letzter Zeit häufig darüber nach, was unsere Benutzer_innen als erstes wissen möchten, wenn sie auf unsere Website kommen. Mir geht es nämlich bei vielen Websites so, dass das, was ich persönlich für das Wichtigste hielte, am schwierigsten zu finden ist. Beispiele gefällig?

Wenn ich auf die Seite eines Speiselokals gehe, möchte ich vorrangig wissen, was es wann zu essen gibt – vor allem wenn ich unterwegs bin und mit dem Handy zugreife. Stattdessen blättere ich mich durch Abhandlungen zur Philosophie des Kochs, durch die reichlich illustrierte Geschichte des Gebäudes und Photos von der Eröffnung vor zehn Jahren. Die Öffnungszeiten verstecken sich im besten Fall unter "Kontakt" oder "Impressum". Auf keinen Fall dürfen sie gleich auf der Startseite oder unter einem Punkt "Öffnungszeiten" stehen.
Was ist auf der Website eines Fernsehsenders am schwersten zu finden? Natürlich das Programm! Nun ist mir klar, dass es sich bei diesen Seiten oft um umfassende Nachrichtenportale handelt, die vorrangig wegen der aktuellen Berichterstattung besucht werden. Aber es wäre schon schön, von der Startseite mit einem Klick zur Sendung, die gerade läuft, und zum Programm des heutigen Tages zu kommen. Mit ein Grund dafür, dass ich immer noch Geld für ein gedrucktes Fernsehprogramm ausgebe - da habe ich in zehn Sekunden einen perfekten Überblick, wie ich ihn im Web noch nirgends gefunden habe.

Julie K in Taiwan: NoodleGirl.
Flickr, 16. Juni 2006, CC-BY-NC
Was möchte ich auf der Packung lesen, wenn ich Nudeln kaufe? Im Geschäft die Zutaten und die Herkunft, ok. Aber zuhause? Was könnte das sein – hm, die Kochzeit vielleicht? Klar gibt es verschiedene Geschmäcker, was die Konsistenz von Pasta betrifft, aber ob es nun ungefähr drei oder ungefähr zehn Minuten sind, wäre doch gut zu wissen. Die Zutatenliste auf Ungarisch und Bulgarisch finde ich gleich, die Kochzeit ist irgendwo in dem ornamentartigen Firmenlogo gut versteckt und möglichst verschnörkelt. - Ich als experimentierfreudiger Getreidefan habe einmal "Pharaonenkorn" gekocht und gekocht und nach eineinhalb Stunden immer noch keine nennenswerte Erweichung feststellen können. Nachdem ich die Körner aus Trotz doch gegessen habe, habe ich auf der Website des Herstellers nachgelesen und herausgefunden, dass sie eigentlich gemahlen und für Brot verwendet werden sollen – davon stand aber nix auf der Packung ;-)

Geht es nur mir so? Wie könnten wir das auf die Bibliothekswelt und ihre Websites umlegen? Sind unsere FAQs wirklich die FAQs? Mich würde Eure Meinung dazu interessieren!

Thursday, October 01, 2015

Fortbildung "Neue bibliothekarische Berufsbilder"

Aus Inetbib - leider zu weit weg für mich... //zitat// Der VDB Regionalverband Nordwest lädt Sie ein zu einer Fortbildungsveranstaltung mit dem Titel "Neue bibliothekarische Berufsbilder - Brauchen wir 'data librarians' und 'science manager' in unseren Bibliotheken?" am 10.11.2015 von 11:00 - 15:30 Uhr in der SuUB Bremen.
Das klassische Berufsbild des wissenschaftlichen Bibliothekars ist im Wandel. Welche neuen Aufgaben kommen auf uns zu und welche Fähigkeiten müssen Bibliothekare in Zukunft mitbringen um ihnen gerecht zu werden? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir Kolleginnen und Kollegen eingeladen, die sich heute schon mit möglichen zukünftigen Aufgabenschwerpunkten beschäftigen. Sie werden über ihre Arbeit berichten und die aus ihrer Sicht dafür notwendigen Qualifikationen benennen. Ergänzt werden die persönlichen Erfahrungsberichte durch die Perspektive einer bibliothekarischen Ausbildungseinrichtung auf die Entwicklungen im Berufsbild.
Die Teilnahme ist auch für Nicht-Mitglieder gebührenfrei, ein Mittagsimbiss zum Selbstkostenpreis ist vorgesehen.
Anmeldung bis zum 30.10.2015 an sekrbibl@uni-hildesheim.de. Weitere Informationen zum Programm: http://www.vdb-online.org/veranstaltungen/695/. //zitatende//

Bibliotheken ohne Bücher, Kolumne 1/2015

Seit Beginn 2015 habe ich ja eine neue Kolumne in den Büchereiperspektiven, die "Bibliotheken ohne Bücher" heißt. Hier die erste Ausgabe.

David Silver: "although it hasn't officially launched, the USF seed library is open for business". Flickr, 15. April 2014, CC-BY-NC-SA

Stellen Sie sich vor, Sie waren in einer Bibliothek, kommen aber nicht mit dem neuesten Krimi von Håkan Nesser oder dem aktuellen Film von Kathryn Bigelow, sondern mit Köstlichem Langstiel (Apfel) und Rotem Augsburger (Paprika) aus dem Gebäude. Dann waren Sie wohl in einer Saatgutbibliothek. Hier gibt es keine Ausleihfrist und keine Mahngebühren, dafür bringen Sie am Saisonende einfach neue Samen zurück.
Was steckt dahinter? Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation gingen in den letzten hundert Jahren drei Viertel aller Kulturpflanzen verloren – vor allem durch die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Anforderungen des Handels. Saatgutbibliotheken sind Teil einer Gegenbewegung, die Artenvielfalt sichern und rar gewordene Sorten vermehren will. Während ein Saatgutarchiv die Erhaltung des genetischen Materials als Aufgabe hat und sich normalerweise an ein wissenschaftliches Publikum richtet, steht in einer Saatgutbibliothek der Austausch mit der Öffentlichkeit im Vordergrund.
In den USA gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass Saatgutbibliotheken sinnvoll an Öffentlichen Bibliotheken angesiedelt werden können. Was müssen Sie bedenken, wenn Sie selbst eine Saatgutbibliothek gründen und betreiben wollen?

Wer: Es empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen wie Gemeinschaftsgärten, Dorferneuerung und ökologisch interessierten Gruppen, zum Beispiel mit dem Verein Arche Noah und heimischen Gärtnereien.
Wo: Die Saatgutbibliothek sollte in einem frei zugänglichen und einladenden Gemeinschaftszentrum, wie es die Öffentliche Bibliothek (hoffentlich) ist, untergebracht sein.
Was: Ein alter Zettelkasten aus Holz mit vielen Laden ist ideal für die Sortierung und Lagerung der vielen verschiedenen Sorten. Dazu kommen die Etiketten, auf denen zumindest Platz für den landläufigen und den botanischen Namen, die Gärtnerin oder den Gärtner sowie Ort und Datum der Ernte sein sollte. Außerdem ist eine Gliederung nach "einfach"/ "anspruchsvoll", "essbar" / "Zierde" und "Obst" / "Gemüse" / "Kräuter" / "Blumen" sinnvoll. In der Pima County Public Library in Arizona werden die Samen übrigens sogar im Online-Katalog erfasst und ausführlich beschlagwortet. Auch gärtnerische Fachliteratur darf nicht fehlen.

Zum Abschluss einer Saison könnten die fleißigen Gärtnerinnen und Gärtner gemeinsam ein Buffet aus dem geernteten Bibliotheksgut genießen.

Links

Monday, September 21, 2015

Kritik der VÖB an prekären Arbeitsverhältnissen im Bibliothekswesen #oebt15

In der heutigen Presseaussendung der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) zum Bibliothekartag wird auch Kritik an den zunehmend prekären Beschäftigungsbedingungen im Bibliothekswesen geübt:

//zitat//
Auf einer eigenen Podiumsdiskussion wurden diesmal aber auch die zunehmend negativen Auswirkungen prekärer Arbeitsverhältnisse im österreichischen Bibliothekswesen anhand konkreter Beispiele erörtert und mögliche Gegenstrategien angesprochen. Prekäre und atypische Arbeitsverhältnisse sind dabei insbesondere solche ohne Perspektive auf berufliche Weiterentwicklung und auf ein existenzsicherndes Einkommen, führen vorprogrammiert in Richtung Altersarmut und sind aus Sicht der VÖB sowohl im Hinblick auf die persönlich Betroffenen als auch aus volkswirtschaftlichen Gründen abzulehnen. Denn ungünstige Arbeits- und damit Lebensbedingungen beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und erhöhen die Krankenstände. Permanenter Wissensverlust durch häufigen Personalwechsel führt wiederum zu erhöhten Kosten zusätzlich zu den Gehaltszahlungen. Atypische und prekäre Anstellungsverhältnisse zwingen den Menschen in ein "Leben in der Warteschleife", reduzieren die Existenz auf "Bittleihe" (Prekarium) und verbannen die Betroffenen in die "Zone der Verwundbarkeit" (Robert Castel).

Zur fundierten längerfristigen Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema sowie insbesondere zur Erarbeitung konkreter Handlungsstrategien und Maßnahmen hat die VÖB die rasche Einrichtung einer offenen Arbeitsgruppe beschlossen. Diese soll sich gezielt mit dem zukünftigen Berufsbild im Bibliothekswesen beschäftigen, praktische Beispiele für Missstände im Beschäftigungsbereich und deren Hintergründe sammeln und damit auch die Grundlagen für ganz konkrete Verhandlungen erstellen. Damit bleiben die Arbeitsverhältnisse im österreichischen Bibliothekswesen jedenfalls auch auf der ständigen Tagesordnung des neuen Präsidiums und Vorstandes der VÖB.
//zitatende//

Es freut mich als Vorstandsmitglied und als Moderatorin der erwähnten Podiumsdiskussion "Ich bin so frei - prekäre Arbeitsverhältnisse im Bibliothekswesen" wirklich sehr, dass das Thema aufgegriffen wurde. Ich habe vorher einige Erfahrungsberichte zugeschickt bekommen, und diese haben mich betroffen gemacht. Ich rede derzeit natürlich von einer vergleichsweise privilegierten Perspektive aus, aber ich war selber acht Jahre ohne schriftlichen Vertrag beschäftigt (allerdings nicht im Bibliothekswesen) und kann mich an diese Zeit gut erinnern. Als Berufseinstieg oder neben dem Studium sind solche Arbeitsverhältnisse eine Sache - wenn KollegInnen Jahre bis Jahrzehnte lang so arbeiten, ist das eine andere. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn wir betroffene Kolleginnen und Kollegen einbinden könnten, und möchte zur Mitarbeit in der erwähnten Gruppe herzlich einladen. Bei Bedarf fungiere ich - ebenso wie die anderen Vorstandsmitglieder - gerne als Kontaktperson zur VÖB.

Friday, September 11, 2015

Mein erfolgreichster Facebook-Eintrag ever

Vorgeschichte: Wer die letzten Monate nicht völlig medienlos gelebt hat, wird mitbekommen haben, welche Hetze gegen Flüchtlinge da abgesondert wurde und wird. Eine Freundin von mir wollte dem etwas entgegensetzen und hat beschlossen, nur mehr positive Meldungen, zum Beispiel über gelungene Hilfsprojekte, zu posten. Dem wollte ich mich anschließen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass es bei dm um 5, 10 und 20 Euro sogenannte Flüchtlingspakete mit den notwendigsten Hygieneartikeln zu kaufen gibt. Als ich am 3. August in einer dm-Filiale war, hab ich drei Beispielkörbe an der Kassa stehen sehen, mich an die Aktion erinnert und ein solches Paket gekauft. Dann habe ich einfach die Rechnung auf Facebook gepostet.
Es ging mir nicht darum, zu zeigen, wie supersozial ich selber bin. Es war als Tipp gedacht für Menschen, die etwas tun wollten, aber nicht recht wussten, wie sie das anstellen sollen, oder die nicht so leicht nach Traiskirchen fahren konnten/wollten. Diese Pakete werden in Kooperation mit der Diakonie und der Caritas direkt an die Flüchtlinge verteilt. Weniger Aufwand geht fast nicht! Ein Lob für dm sollte natürlich auch dabei sein.

Von der Reichweite, die dieser Beitrag erreicht hat, bin ich immer noch überwältigt: Er wurde bisher unfassbare 2488 Mal ge-like-t und 2081 Mal ge-share-t :-) Hilfreich war sicher, dass ich dm getaggt habe und der Beitrag auf der dm-Facebookseite (mit ihren über 445.000 Fans) unter "visitor posts" aufschien. Außerdem habe ich doch viele Menschen in meinem Umfeld, die sich allgemein im Sozialbereich bzw. spezieller in der Flüchtlingsbetreuung und -versorgung engagieren - oder einfach keine Ungustln sind ;-) Es gab jedenfalls praktisch keine negativen Rückmeldungen, von der obligaten "wieso gibt es das nicht für Österreicher / Obdachlose / mich"-Meldung abgesehen. Ein paar Beispiele, wie der Post in den Shares kommentiert wurde: "super aktion!", "Darf gerne geteilt werden", "Ist total umkompliziert das Wichtige zu spenden! So ein Paket bei DM drogerie kaufen, und es ist sicher die 3fache Menge im Paket, als wenn wir es um den Ladenpreis in der Drogerie kaufen", "DM Deutschland und andere: Bitte nachmachen!", "done:) do it (too) guyz!!! die paar Euros tun echt nicht weh aber machen einiges aus!".

Wenn ich jetzt in einer Presseaussendung von dm lese, dass in den ersten vier Wochen dieser Aktion bereits 350.000 Euro gespendet wurden, hab ich ja vielleicht einen kleinen Beitrag dazu geleistet ;-)

Witzigerweise hab ich mich ein paar Tage später mit einer Frau getroffen, die ich kurz vorher auf der Plattform fragnebenan kennengelernt hatte, und als das Gespräch irgendwann auf den Eintrag kam, sagte sie sinngemäß: "Was, Du warst das? Ich hab den Eintrag auf Facebook gesehen und gleich geschaut, was Du noch gekauft hast, und dachte, aha - Mitzi Blue!". Für alle, die es interessiert: Den Alnatura-Linseneintopf hab ich von der Rechnung weggeschnitten ;-)


P.S. Wenn wir gerade dabei sind: Der Arbeiter-Samariterbund (allgemeine Informationen über das Projekt) und die Post (Informationen über den aktuellen Bedarf - bitte beachten!) starten heute die Aktion "Willkommenspakete für Flüchtlinge": "Bis einschließlich 31. Oktober kann eine Sachspende für Flüchtlinge kostenlos in jeder Postfiliale und bei jedem Post Partner in ganz Österreich aufgegeben werden".

Wednesday, September 02, 2015

Prekäre Bibliotheksarbeiter_innen: Treffen am 17.9. in der @bibliovonunten, Podiumsdiskussion am Bibliothekar*tag

//Zitat//
Wir sind prekär. Wir arbeiten in Universitätsbibliotheken, der Nationalbibliothek, an Fachhochschulen, in Museen, in öffentlichen Büchereien, an Dokumentationseinrichtungen, sonstwo. Unsere Arbeitsverträge reichen von befristeteten Vollzeitstellen über unbefristete Teilzeitjobs, von geringfügiger Beschäftigung zu freien Dienstnehmer_innen, von Werkverträgen bis hin zu Kettenverträgen. Wir arbeiten an einer Stelle für 20 Stunden die Woche, wissend, dass es kaum eine Chance gibt, auf 40 Stunden aufgestockt zu werden. Wir haben Zweit- manchmal auch Drittjobs. Und immer öfter auch gar keinen.

Wir sind hervorragend ausgebildet und wissen doch, dass wir weniger ausgebildete Kolleg_innen verdrängen, indem wir auch deren Jobs übernehmen. Wir arbeiten in Praktika, für gar kein Geld. Wir arbeiten in Anstellungsverhältnissen für zu wenig Geld. Uns ist bewusst, dass die Situation von Bibliothekar_innen keine Ausnahme darstellt in Berufen, in denen in erster Linie Frauen arbeiten. Uns ist auch bewusst, dass die neoliberalen Doktrin die Ausbeutung von Arbeitskräften weiter forcieren bis Arbeitsrechte "überwunden" sind und die selbstverantwortliche ICH-AG jedes Konzept von Solidarität und Kollektivität verworfen hat. Wir sind prekär. Uns wird von noch privilegierten Betriebsrät_innen empfohlen, bei Gehaltsverhandlungen geschickter vorzugehen. Wir sind prekär. Uns wird von Kolleg_innen erklärt, dass Teilzeitarbeit zu mehr Freizeit führt. Wir sind prekär. Ohne spezifische Berufsvertretung und mit einer Vereinigung, die "die beruflichen Interessen" ihrer Mitglieder vertritt, gleichzeitig den "Wettbewerb sichert", die sich rühmt über die monatlichen Klicks auf publizierte Stellenausschreibungen und in der doch nur unsere aktuellen und baldigen Vorgesetzten das Wort haben. Wir sind prekär und nicht organisiert. Wir sind prekär und haben die Schnauze voll.

Um uns darüber auszutauschen, laden wir am 17. September 2015 ab 17:00 Uhr in die Bibliothek von unten, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien zu einem get-together und anschließendem Fest ein, und würden uns über Ihr/euer Kommen freuen!
//zitatende//

Quelle: voeb-l.

kellerabteil: CIMG9414, aufgenommen am 1. Mai 2008, gefunden via Flickr, Lizenz CC-BY-NC

Diskussion am Bibliothekar*tag

Weil's dazu passt: Am Bibliothekar*tag wird es am Donnerstag die Podiumsdiskussion "Ich bin so frei - prekäre Arbeitsverhältnisse im Bibliothekswesen" geben. Abstract: "Hier ein Jahr Projektarbeit, dort eine halbe Karenzvertretung, Bewerbungen von AkademikerInnen fürs Magazin, keine Anrechnung von Vordienstzeiten, Aufnahmestopp, "working poor" – die Situation am Arbeitsmarkt für Bibliothekarinnen und Bibliothekare hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Wie kommen prekär Beschäftigte über die Runden? Welche Möglichkeiten fairer Beschäftigung bieten immer knapper werdende Mittel den Bibliotheken? Werden zu viele NachwuchsbibliothekarInnen ausgebildet? Wieviel Wissen geht verloren, weil Verträge schon wieder enden, wenn sich die MitarbeiterInnen gerade eingelebt haben? Persönliche Erfahrungen, gewerkschaftliches Engagement für prekär Beschäftigte und politische Handlungsoptionen stehen im Zentrum dieser Diskussion". Diskutant_innen sind Beate Neunteufel-Zechner (Betriebsrätin ONB, UGÖD), Nikolaus Hamann (Kribibi), Veronika Kronberger (GPA-DJP) und Werner Schlacher (VÖB-Präsident, Bibliotheksdirektor).
Selbst prekär in Bibliotheken Arbeitende sind gerne aufs Podium eingeladen - bitte um rasche Kontaktaufnahme. Da ich größtes Verständnis habe, wenn jemand lieber nicht so an die Öffentlichkeit gehen möchte, freue ich mich auch über Erfahrungsberichte, die ich vertraulich und anonym behandle. Ich war zwar selber acht Jahre lang ohne schriftlichen Vertrag beschäftigt, aber das war nicht im Bibliothekswesen und ist schon eine Zeitlang her.

Engagement innerhalb der VÖB

P.S. Wenn die VÖB keine Vereinigung bleiben soll, in der "nur unsere aktuellen und baldigen Vorgesetzten das Wort haben", besteht natürlich die Möglichkeit, sich dort einzubringen und sie von innen zu verändern. Auch ein Vorstandsamt zu bekommen, ist nicht sehr schwer (noch ein Ehrenamt, ich weiß schon).