Thursday, September 29, 2022

14.11.2022: GND-Forum Bauwerke - Dialog rund um Bauwerksdaten und Standardisierung

Am 14. November 2022 findet erstmals das GND Forum Bauwerke - Dialog rund um Bauwerksdaten und Standardisierung als eintägige virtuelle Veranstaltung von 10-16 Uhr statt.Die Veranstaltung ist frei zugänglich und kostenlos. Anmeldung.

"Immer mehr Forschende und Erfassende in den Bereichen Architektur, Denkmalpflege und Kunstwissenschaft wünschen sich, die vernetzende, vor allem aber die identifizierende und normierende Eigenschaft von Normdaten nutzen zu können und blicken dabei mit Interesse auf das Potenzial der Gemeinsamen Normdatei (GND). Die Modernisierung und Öffnung der GND für den Kulturerbe- und Wissenschaftsbereich motiviert und bestärkt den Wunsch, die Vernetzung der vielfältigen Bauwerke-Community zu unterstützen, die die Normdatei bereits nutzen, an ihr mitschreiben oder sich für ihren Einsatz interessieren.

Sie stellen sich Fragen wie: Wie entstehen Normdaten? Wie können sie genutzt werden und wie werden sie genutzt? Welche Zwecke und Funktionen erfüllen sie im Netz der Daten zu Bauwerken? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das GND Forum Bauwerke. Das Forum versteht sich als ein Diskussionsraum für die diverse Community, die Daten zu Bauwerken und Architektur produziert, nutzt, beforscht und publiziert.

Auf unserer interaktiven Online-Veranstaltung zum Auftakt des GND Forum Bauwerke werden Sie Gelegenheit haben, sich zu informieren, Fragen zu stellen, Ideen und Ansichten im Kreis der Bauwerke-Community zu diskutieren. Neben einigen Impulsvorträgen möchten wir Kleingruppen die Möglichkeit zum intensiven Diskurs über die genannten Fragen, aber auch Bedarfe und Barrieren hinsichtlich der GND und weiteren Themen, bieten. Am Ende tragen wir gemeinsam die Ergebnisse im Plenum zusammen und können vermutlich schon einen Ausblick auf die kommenden Aktivitäten des Forums geben. Da das Forum den Dialog in der Community befördern möchte, freuen wir uns über Ihre Beiträge oder Ideen."

Veranstalter: Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte (DDK), Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL), Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften Universitätsbibliothek (TIB), Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Arbeitsstelle für Standardisierung an der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)

Tuesday, September 27, 2022

Buchpräsentation: Bibliothekarin und Philosophin Amalia M. Rosenblüth-Dengler

Das Buch "Amalia M. Rosenblüth-Dengler (1892-1979) Philosophin und Bibliothekarin. Biografische Spuren eines Frauenlebens zwischen Aufbruch und Resignation" wird am 27. Oktober 2022 im Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie präsentiert. Das Buch wurde von Ilse Korotin geschrieben und ist im Präsens-Verlag als Teil der Reihe "biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung" erschienen.

Zum Buch

"Amalia Rosenblüth wurde am 10. Mai 1892 in Sanok, Österreich-Ungarn, im heutigen Polen geboren. Sie war die älteste von vier Geschwistern und wuchs in einer wohlhabenden und bildungsfreundlichen Familie auf. Sie studierte in Lemberg und Wien Philosophie und dissertierte „Über das sogenannte disjunktive Urteil in der neueren Logik“ bei Adolf Stöhr. Jahrelang arbeitete sie unbezahlt am Philosophischen Institut als Bibliothekarin sowie als Assistentin ihres Mentors und Doktorvaters.
An eine Anstellung in der Lehre war für eine Frau zu jener Zeit und besonders in Wien nicht zu denken. Als wissenschaftliche Bibliothekarin hatte sie wenigstens die Möglichkeit, im universitären Umfeld zu arbeiten und sich zu vernetzen. Im Zuge der Neubesetzung der philosophischen Ordinariate 1922 mit Robert Reininger, Moritz Schlick und Karl Bühler organisierte sie die Neuaufstellung der Bibliothek und hielt auch Lehrveranstaltungen ab. Mit der Formierung des Wiener Kreises, der für Offenheit und Pluralismus stand, war Interdisziplinarität gefragt und mit ihr die Expertise zahlreicher Wissenschafter*innen. Amalia Rosenblüth zählte zu den bekannteren Frauen im Wissenschaftsbetrieb ihrer Zeit. Ist sie doch auch eine der Unterzeichner*innen eines Dankesschreibens an Schlick, als dieser sich entschloss, seinem Lehrstuhl in Wien treu zu bleiben.
Ab 1937 verlor Rosenblüth ihre Anstellung an der Universität. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialist*innen wurden ihre Schwester, eine Freundin und deren Tochter, mit der sie zuletzt zusammenlebte, deportiert und ermordet. Sie selbst tauchte unter dem Decknamen Margarete Dengler unter. Erst 1947 emigrierte sie in die USA, wo sie als Bibliothekarin arbeitete, zunächst am Idaho State College und schließlich an der University of Washington in Seattle, wo sie bis zu ihrem 84. Lebensjahr verblieb, unter anderem auch als Mitarbeiterin des austro-amerikanischen Psychoanalytikers René A. Spitz. Eine Rückkehr an die Universität Wien scheiterte trotz vieler Fürsprecher*innen am Unwillen der Hochschulleitung.
Dass es gerade und immer wieder Bibliotheken waren, in denen Frauen und Wissenschafter*innen einen Platz fanden, die aus der universitären Lehre ferngehalten wurden, ist ebenso tragisch wie bemerkenswert. Ohne akademische Anerkennung und Sichtbarwerdung blieb auch Amalia Rosenblüth und geriet darüber fast in Vergessenheit. Dem wirkt die Dokumentationsstelle Frauenforschung mit ihren Publikationen nun entgegen."

Ort und Zeit

Donnerstag, 27. Oktober 2022, 18:00 Uhr, Lesesaal der Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie, NIG, Universitätsstraße 7, Stiege II, 3. Stock, 1010 Wien

Programm

  • Begrüßung: Sonja Fiala, Leiterin der Fachbereichsbibliothek Philosophie und Psychologie, Universität Wien
  • Einleitung: Elisabeth Nemeth, Institut für Philosophie, Universität Wien
  • Buchvorstellung: Ilse Korotin, Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien
  • Enthüllung der Gedenktafel

"Geschlechtervielfalt berücksichtigt"

Da schau, es geht ja, wie hier im österreichischen Gesundheitsportal:
Im Text wird mit dem Doppelpunkt zwischen männlicher und weiblicher Bezeichnung die Geschlechtervielfalt berücksichtigt.

Gegenbeispiele hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier in diesem Blog.

Tuesday, September 06, 2022

Geisteswissenschaftler:innen, traut Euch!

Im Perspektiven.Blog, das berufliche Perspektiven und Lebensentwürfe von und für Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen aufzeigt, ist ein interessanter Beitrag einer promovierten Philosophin erschienen. Maia George hat sich während der Promotion als Workshopleiterin selbständig gemacht. Sie schreibt unter dem Titel "Von der Ungewissheit in die Freiheit – als selbständige Workshopleiterin":
Vergesst bitte all die einschränkenden Glaubenssätze, die wir Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen verinnerlicht haben. Dass wir nicht produktiv sein können; dass wir kein Geld verdienen können; dass unsere Fächer zu keinem Job qualifizieren; dass eine Promotion uns überqualifiziert. Es stimmt alles nicht. Ich habe es bei vielen Peers gesehen, die auch promoviert und dann die Uni verlassen haben. Und ich höre es immer wieder von meinem Mentor, der seit 10 Jahren hochqualifizierte Akademiker:innen in andere Berufe begleitet. Klar: Unser Weg ist nicht so offensichtlich wie der in anderen Fächern. Wir brauchen mehr Mut, Fantasie und die eine oder andere Weiterbildung. Aber es ist viel möglich.