Wednesday, December 29, 2010

Bibliotheksbestand des Tages

Der "Projektionskünstler" Paul Hoffmann gastierte auf seinen Vortragsreisen auch mehrmals in Wien: "Rund zwei Abendstunden lang pflegte ... der 'Physiker und Künstler' Paul Hoffmann (1829 bis 1888) jeweils sein Publikum mit Lichtbildern zu unterhalten und zu belehren. Bei Eintrittspreisen zwischen 30 Pfennig und einer Mark (so 1887 in Kattowitz) sahen die Leute Szenen aus fernen Ländern und Epochen sowie Illustrationen zur Weltliteratur" (Quelle: Spiegel 42/1982). Er bediente sich des wunderbaren Apparates der Laterna Magica.

Laterna magica, a photo by Michael Hohl
Michael Hohl: "Laterna Magica, 19th century", 14. November 2007, CC-lizensiert

Zwei von siebzehn Ankündigungen:

Kais. königl. privilegirtes Theater in der Josephstadt. Heute Samstag den 11. August 1866. Paul Hoffmann's erste große geologische Vorstellung. (Mittels eines Hydro-Oxigene-Gas-Apparates.) Die Bildung der Erdoberfläche, vom Uranfang bis zum Auftreten des Menschengeschlechtes. Wien: G. Heine's Buchdruckerei 1866 [Signatur P 207929]

Kais. königl. privilegirtes Theater in der Josephstadt. Heute Donnerstag den 25. Juli 1872. 29. Gast-Vorstellung des Herrn Paul Hoffmann. Zum 2. Male: Homers Odyssee in 3 Abtheilungen, dargestellt in den prachtvollsten Tableaux des stärksten Hydro-Oxigengas-Apparates. 1872 [Signatur P P 208179]

Mönche ohne Arbeit

Der Journalist und "elektrische Reporter" Mario Sixtus schreibt in seinem Beitrag "Verlegerforderung Leistungsschutzrecht: Ja, habt ihr denn überhaupt keinen Stolz?": "Gewerkschaften sind in etwa so fortschrittsfreudig wie die Taliban. Hätte es sie damals schon gegeben, wären sie sicherlich auch gegen die Einführung des Buchdrucks gewesen, da er schließlich zu Arbeitsplatzabbau in den klösterlichen Schreibstuben führt".


Photo "scriptorium" von Manuel Martín Vicente, gefunden auf Flickr, CC-lizensiert

Tuesday, December 28, 2010

Schulordnung mit Bezug auf Social Software

Auf der Websites "meines" Gymnasiums, des Bundesgymnasium Zehnergasse in Wiener Neustadt, habe ich eine neue Hausordnung (pdf) vom September 2010 entdeckt, in der auch auf das Thema Social Software eingegangen wird: "Auch in den sozialen Computernetzwerken wie Facebook, Twitter u. a. sowie bei SMS-Nachrichten ist mit den Mitschüler/innen achtsam und respektvoll umzugehen. Wir nehmen klar und bewusst Abstand von beleidigenden, verleumdenden und verletzenden Aussagen. Kommentare und Wertungen über unsere Lehrer/innen unterlassen wir zur Gänze und ohne jede Ausnahme. Bilder und Filme vom Unterricht und von unseren Lehrer/innen stellen wir nicht ins Internet".

Photo des Bundesgymnasiums Zehnergasse
Quelle: Website des Gymnasiums, Photograph nicht angegeben

Ergänzungsvorschlag zur Basisbildung

Ich sehe ja ein, dass Lesen, Schreiben und Rechnen wichtige Grundfertigkeiten sind. Aber ich würde das gerne ergänzt wissen durch etwas wie "Öffikompetenz". Nach fast drei Jahren Pendeln nach Wien glaube ich, es ist immer schlechter darum bestellt. Hier ein paar Grundregeln:

  • Zuerst lässt man die Leute aussteigen.
  • Man nimmt den Rucksack herunter, vor allem dann, wenn man zwei Meter groß ist und den kleineren Leuten bei jeder Bewegung den mit Steinen gefüllten Rucksack auf die Nase haut oder mit den losen Riemen eine schnalzt. Außerdem ist meistens bei den Beinen mehr Platz als in der Hüftgegend.
  • Man bleibt nicht oben direkt nach der Rolltreppe stehen, um sich mal so generell im Leben zu orientieren, sondern geht ein paar klitzekleine Schritte weg zwecks Auflaufvermeidung.
  • Man schlatzt nicht auf den Bahnsteig - generell nicht, aber schon gar nicht direkt neben anderen Personen. Dieser Punkt könnte bei der Einschulung in den Gebrauch eines Taschentuches angesprochen werden.
  • Habt Ihr noch Ergänzungen, die ich in meinen Brief an die Bildungsministerin einbauen kann? ;-)

    Photo eines Wagens der Straßenbahnlinie 18 in Wien
    Photo von Martin Ujlaki, aufgenommen am 3. Juni 2007, gefunden bei Flickr, CC-lizensiert.

    Tu's nicht

    Das kenn ich irgendwie: "I need an electric collar that shocks me when I agree to review or write something or give a talk. I have absolutely no self restraint" (Tweet von Steven Metz).

    Monday, December 27, 2010

    Die Rechercheanleitung

    Wenn Studierende von mir meinen "zu meinem Diplomarbeitsthema gibt es keine Literatur", könnte ich in Zukunft KHG zitieren: "Da würd ich halt ein bisschen eine Recherche machen (...) ich mein, des siehst eh im Internet" ;-) Quelle: Falter, 51+52/2010, S. 18

    1954: "Moderne Bücherei in Hiltrop-Bergen"

    Thursday, December 23, 2010

    Unser Bibliothekarinnentag

    Die Kommission für Genderfragen der VÖB (früher: Frauenfragen) hat schon vor Jahren gefordert, dass der österreichische "Bibliothekartag" neutraler formuliert wird (auch wenn sich der mündliche Sprachgebrauch wahrscheinlich nicht oder nicht so schnell ändern wird). So heißt es im Tätigkeitsbericht 2002-2004: "Angeregt wurde die Umbenennung des Terminus 'Bibliothekartag', entweder durch geschlechtsneutrale oder sichtbare weibliche Benennung. Beispiel: 'Fachtagung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare'. Ging als Diskussionspunkt in die nächste VÖBVorstandssitzung, wurde aber vertagt".
    Als wir bei der Odok mitbekommen haben, dass auch 2010 die Ablehnung gegenüber einer Umbenennung (mit oder ohne großes I) groß ist, beschlossen wir, am nächsten Bibliothekartag eine Session unter dem Motto "Wir machen uns unseren Bibliothekarinnentag selbst" zu gestalten. Und was lese ich nun im Protokoll der letzten VÖB-Vorstandssitzung: "Bargmann teilt mit, dass die Kommission für Genderfragen eine Veranstaltung zum Thema 'Wir machen uns unseren Bibliothekartag selbst' plant" - gleich noch ein Beleg dafür, dass wir diese Session unbedingt brauchen ;-) Jetzt unabhängig von dieser Anekdote: Wir haben zwar schon einige Ideen, aber über weitere Vorschläge für Vorträge zum Themengebiet Bibliotheken und Geschlechterfragen würde ich mich freuen!

    Buchspende für Stadtbücherei

    Rechtzeitig vor Weihnachten überreichte Gemeinderätin Sonja Sieber der Mattersburger Büchereileiterin Bettina Steiger und Bgm. Ingrid Salamon in Namen der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland drei Bücher – zwei davon für Kinder, eines für erwachsene LeserInnen. "Mit dieser kleinen Weihnachtsüberraschung wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Stadtbücherei zu unterstützen", meint die Gemeinderätin und stv. Obfrau der Grünen Bildungswerkstatt. "Gleichzeitig wollen wir damit v.a. Kinder – aber natürlich auch Erwachsene – dazu anregen, das Lesen vermehrt wieder als Freizeitgestaltung wahrzunehmen". Die GBW Burgenland will mit dieser Aktion vor allem aber auch ein Zeichen dafür setzen, wie wichtig Büchereien für die Bildungslandschaft sind.

    Photo von Buechereileiterin Bettina Steiger, Gemeinderaetin Sonja Sieber und Buergermeisterin Ingrid Salamon bei der Uebergabe der gespendeten Buecher

    Gespendet wurden folgende Bücher: "Ente, Tod und Tulpe" von Wolf Erlbruch; "Wie der Elefant die Freiheit fand" von Jorge Bucay und Gusti und "The Big Short - Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte" von Michael Lewis. Photo: v.l.n.r.: Büchereileiterin Bettina Steiger, GR Sonja Sieber und Bgm. Ingrid Salamon.

    Monday, December 20, 2010

    Reminder: Bibliothek 2.0-Stammtisch

    Der letzte Bibliothek 2.0-Stammtisch im heurigen Jahr findet am 22. Dezember 2010 statt. Wir treffen einander zunächst um 18.30 Uhr im Weihnachtsdorf beim Alten AKH. Die Gefahr, einander dort im Getümmel zu übersehen, kann gerne durch eine gemeinsame "Anreise" von der Gegend Uni/Rathaus gebannt werden. Ab ca. 20 Uhr - je nach Außentemperatur - werden wir das libanesische Lokal Albadawi in der nahegelegenen Lammgasse aufsuchen. Hier ist ein Stadtplan, auf dem beide Orten eingezeichnet sind (Sternchen = Weihnachtsdorf, roter Kreis = Albadawi).

    Anmeldung oder Interessensbekundung bitte an Monika Bargmann (monika.bargmann @ gmail.com) oder Patrick Danowski
    (patrick.danowski @ web.de) bzw. über die Facebook-Event-Seite!

    Bücherflohmarkt im Jüdischen Museum

    "Wir räumen nicht nur unser ganzes Museum aus, sondern auch unser Buchlager. Versäumen Sie also nicht unseren Bücherflohmarkt! Morgen, am 16. Dezember, startet im Jüdischen Museum Wien, Dorotheergasse 11, eine große Bücheraktion. Die Kataloge und Publikationen des Museums sind um € 3,- , Plakate um € 1,- zu erwerben". 16. Dezember 2010 bis 10. Jänner 2011, Jüdisches Museum Wien, Auditorium, Dorotheergasse 11, 1010 Wien. Öffnungszeiten: Sonntag bis Freitag, 10:00 bis 18:00 Uhr, Samstag geschlossen. - Quelle: Newsletter.

    Allein zurechtkommen

    Als einen von "13 Fehler, die jeder machen darf" (beim Studium nämlich) nennt Zeit UniLeben an achter Stelle "Glauben, man käme in der Bibliothek allein zurecht":

    "ZEIT CAMPUS: Christiane Holtz, Sie arbeiten in der Uni-Bibliothek Bonn. Buch holen, lesen – was kann man da schon falsch machen?
    Christiane Holtz: Viele Studenten fragen zu wenig, und sie unterschätzen oft die Komplexität einer großen Uni-Bibliothek. Sie informieren sich nicht genug. Dadurch entgehen ihnen viele unserer Angebote".

    Sunday, December 19, 2010

    like a gorilla

    Bei jedem Besuch in Linz statte ich der Buchhandlung Alex ‎‎einen Besuch ab, was meine Linzer Freundin schon mehrmals mit der Frage kommentiert hat, ob es denn in Wien keine Buchhandlungen gebe ;-) Aber hier hab ich noch jedes Mal was gefunden. Meine neueste Alex-Erwerbung neben einem Riga-Reiseführer ist "Old school" von Tobias Wolff. Ein Zitat daraus: "Sometimes I had to go into the bathroom and scream silently, rocking from side to side like a gorilla, my head thrown back, my teeth bared" (S. 69). Irgendwie passt das zu meinen Gefühlen, wenn bei uns am Heiligen Abend "Little Drummer Boy" angestimmt wird - in den letzten Jahren ist mir aber eh immer besser gelungen, die Familie von diesem Alptraumlied abzulenken ;-)

    Friday, December 17, 2010

    Haus-Advent, 7. Fenster

    Photo: Frau, Leiter, AusmalenRatespiel. Ordne die Flecken den folgenden Produkten zu: Grundierung, Innenspachtel, Acryl-Grundanstrich, Acryl-Buntlack hellblau, Dispersionsfarbe leinen natur, Staub.

    Thursday, December 16, 2010

    Bibliotheken und Facebook

    Sebastian Stratmann hat die Facebook-Gruppe Biblioadmin ins Leben gerufen, wo BibliothekarInnen, die Facebook-Seiten oder -Gruppen von Bibliotheken betreuen (wollen), zusammenkommen. Sie hat derzeit schon 132 134 139 Mitglieder, und es wird eifrig diskutiert, z.B. berufliche Hintergründe, LibraryThing-Tabs oder Jugendschutzgesetz. Man erfährt aber auch Dinge zum Kopfschütteln, zum Beispiel hat eine Bibliothek die Vorgabe, genau zu notieren, wann jemand Fan wird, und die Profile der neuen Fans zu überprüfen.

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn.

  • Olukemi A. Fadehan / Hussaini Ali: "Educational Needs of Librarians in the Digital Environment: Case Studies of Selected Academic Libraries in Lagos State, Nigeria". In: Library Philosophy and Practice 2010
  • Mindy Klasky: Magic and the Modern Girl. Red Dress Ink 2008
  • Frances A. DellaCava / Madeline H. Engel: Sleuths in skirts. Analysis and bibliography of serialized female sleuths. Routledge 2002
  • Syeda Hina Batool / Kanwal Ameen: "Status of Technological Competencies: A Case Study of University Librarians". In: Library Philosophy and Practice 2010
  • Atif Yousef: "Faculty Attitudes Toward Collaboration with Librarians". In: Library Philosophy and Practice 2010
  • Auto-Vervollständigen im OPAC?

    Im Weblog "Copac Developments" erschien ein interessanter Beitrag namens "Auto-complete considered harmful?", in dem die Möglichkeit, BenutzerInnen bei der Katalogrecherche durch eine Auto-Vervollständigen-Funktion zu unterstützen, diskutiert wird.

    Wednesday, December 15, 2010

    Virtuelle Bücherei als Bücherbus-Ersatz?

    Bei der aktuellen Gemeinderatssitzung in Wien waren der eingestellte Bücherbus und die Gebührenerhöhung bei den Büchereien Thema, berichtet die Rathauskorrespondenz: "GR Dominik Nepp (FPÖ) forderte, man müsse angesichts der PISA-Studie das Lesen fördern statt es teurer zu machen. In einem Antrag verlangte er die Wiedereinführung des Bücherbusses in zeitgemäßer Form. GRin Barbara Novak (SPÖ) lobte die Entwicklung der Wiener Büchereien in den vergangenen 10 Jahren. Speziell die neue digitale Bücherei werde gut angenommen, womit sich der Bücherbus überholt habe". Ob sich die Zielgruppen dieser beiden Angebote wirklich stark überschneiden?

    Monday, December 13, 2010

    Was lange währt...

    Nette Geschichte im ORF: "Buch mit 74 Jahren Verspätung zurückgegeben". Ob der Benutzer das Buch wenigstens gelesen hat, steht nicht dabei - bei mir sind die, die ich am längsten ausgeliehen habe, immer die, die ich nicht gelesen habe oder wo ich nicht mal zum Reinschauen gekommen bin ;-)

    Sunday, December 12, 2010

    Haus-Advent, 6. Fenster

    Handwerk hat zwar goldenen Boden, aber nachdem Abkratzen mit Schleifpapier doch auf die Dauer ziemlich anstrengend ist, wollten wir zur elektrischen Variante greifen und haben uns Vatterns Bandschleifer ausgeliehen. Der schleift sehr gut - fast schon zu gut. Ein bisschen länger und ich hätte eine zweite Durchreiche gehabt ;-) Leider ist nach fünf Minuten der Antriebsriemen gerissen... aber immerhin sind jetzt schon drei Wände und die Decke in der Küche haltbar (= leimfarbenuntergrundfrei) gestrichen!

    Saturday, December 11, 2010

    Haus-Advent, 5. Fenster

    Dieses Haus ist voller Überraschungen: Beim Abmontieren der Küchenkastl machten wir heute eine interessante Entdeckung - anscheinend wurde einfach eher dilettantisch zu den Kastln hintapeziert, hinter den Kastln verbirgt sich nämlich diese grün-gemusterte Malerei ;-) die wär ja auch gar nicht so schlecht, aber nachdem sie teilweise überfliest und teilweise überklebt ist, wird von ihr nicht viel übrigbleiben.

    Haus-Advent, 4. Fenster

    Sie leiden unter fettem Haar? Dann empfehlen wir Ihnen die erprobte und besonders wirksame "Baustellen-Kur"! Unser einzigartiger Staub setzt sich tief im Inneren der Haare fest und verhindert zuverlässig rasches Nachfetten. Außerdem sorgt er durch seine besondere Klebrigkeit für außergewöhnlichen Schwung im Haar (wenn unsere Mitbewerber behaupten, dass die Haare nach dem Aufstehen einfach zu Berge stehen, haben sie eben keinen Geschmack). Für die innere Anwendung in Nase und Lunge empfehlen wir zusätzlich unser spezielles Leimfarben-Inhalationsgerät. Jetzt probieren in Monikas Baustellen-Beauty Parlour - Sie erhalten bei einem Besuch bis 31. Dezember 2010 kostenlos eine Spachtel Ihrer Wahl dazu!

    Tuesday, December 07, 2010

    let down your hair for me

    Der "Entfessle die Bibliothekarin"-Moment in musikalischer Form: "Simple little bookworm - buried underneath is the sexiest librarian... take off those glasses and let down your hair for me"...

    Einladung: Bibliothek 2.0-Stammtisch

    Der letzte Bibliothek 2.0-Stammtisch im heurigen Jahr findet am 22. Dezember 2010 statt. Wir treffen einander zunächst um 18.30 Uhr im Weihnachtsdorf beim Alten AKH. Die Gefahr, einander dort im Getümmel zu übersehen, kann gerne durch eine gemeinsame "Anreise" von der Gegend Uni/Rathaus gebannt werden. Ab ca. 20 Uhr - je nach Außentemperatur - werden wir das libanesische Lokal Albadawi in der nahegelegenen Lammgasse aufsuchen. Hier ist ein Stadtplan, auf dem beide Orten eingezeichnet sind (Sternchen = Weihnachtsdorf, roter Kreis = Albadawi).

    Anmeldung oder Interessensbekundung bitte an Monika Bargmann (monika.bargmann @ gmail.com) oder Patrick Danowski
    (patrick.danowski @ web.de) bzw. über die Facebook-Event-Seite!

    Der Zeitungs-Feinspitz

    Beim letzten Infodienst hat mich ein Benutzer darauf aufmerksam gemacht, dass aus der "Zeit" und der "Süddeutschen", die bei uns im Foyer aufliegen, immer einzelne Blätter bzw. Bögen fein säuberlich herausgeschnitten sind - wie der Benutzer meinte, muss es sich bei dem Dieb (oder der Diebin) um einen "Feinspitz" handeln, denn er oder sie schneidet anscheinend immer nur aus den Büchern "Wissen" und "Feuilleton" heraus ;-) danach ist die Zeitung wieder in den Halter eingeklemmt, sodass man auf den ersten Blick gar nichts bemerkt. Kennt Ihr das von Euren Bibliotheken?

    Monday, December 06, 2010

    no cookies in the library

    Haus-Advent, 3. Fenster

    Photo BaustelleIch habe den Eindruck gewonnen, dass das Handwerk von der Wirtschaftskrise nicht betroffen sein kann. Beispiel Spengler: Ich habe über mehrere Tage x-mal angerufen, bis überhaupt jemand abgehoben hat, dann insgesamt drei Nachrichten bei der Sekretärin deponiert und habe den versprochenen Rückruf "vom Chef" noch immer nicht erhalten. Beispiel Fensterfirma: Eine Freundin von mir wartet seit Monaten auf ein Angebot für Jalousien. Beispiel Maler: Auf eMails wird anscheinend überhaupt nicht reagiert. - Ich wäre ja schon dankbar, wenn man mir - wie es der Zimmermann getan hat - zumindest mitteilt, dass man im Moment keine neuen Aufträge mehr bewältigen kann.

    Haus-Advent, 2.Fenster

    Könnte ich in der Zeit zurückreisen, würde ich die Erfindung der Leimfarbe verhindern - oder zumindest meine Großeltern davon abhalten, sie in der Küche aufzutragen. Tausende HausbesitzerInnen, die in Unkenntnis ihrer Tücke ahnungslos über Leimfarbe drübermalen, würden mir ersteres danken ;-)

    Photo von absplitternder Farbe an einer Innenwand Photo von absplitternder Farbe an einer Innenwand

    Haus-Advent, 1. Fenster

    Beim Durchlesen alter Blogeinträge für das alljährliche "My year in first lines" habe ich mich wieder an den letztjährig hierblogs gefeierten Dienstprüfungsadvent erinnert. Vom Aufwand und vom Verbrauch an Zeit und Gehirnkapazität sind damit heuer der Umbau des großelterlichen Hauses und der Umzug in selbiges vergleichbar. Daher hab ich mich beschlossen, heuer den "Haus-Advent" auszurufen (den verspäteten Beginn versuche ich wettzumachen). Außerdem hab ich ja vor einiger Zeit in einem Anfall von Größenwahn meine Eltern zu Weihnachten zu mir ins Haus eingeladen. Beim Haus-Advent kann also auch mitverfolgt werden, ob ich es schaffe, bis dahin einen Fußboden im Wohnzimmer zu haben oder ob wir am Estrich feiern müssen (oder ob wir die ganze Chose doch noch ein Jahr verschieben und wie üblich das fertig eingerichtete Wohnzimmer der Eltern nutzen).

    Zum Beginn eine Beobachtung: Spachtelmasse ist wie Palatschinkenteig - zu dick. Zu dünn. Zu dick. Zu dünn. Zu dick. Zu dünn. Ist doch wurscht.

    Friday, December 03, 2010

    My year in first lines

    Auf die nette Idee "The first line of the first post for each month of the last year" bin ich ursprünglich bei Kathryn Greenhill von Librarians matter gestoßen, und die hat sie von Ruminations. Vgl. die Jahre 2003, 2007, 2008, 2009.

    Jänner: Ich glaube, dieser Satz hat berechtigte Chancen auf das Alltimehigh: "Den Verwaltungsverfahrensgesetzen ist jeglicher Formalismus fremd".
    Februar: Antwort eines Zeitschriftenverlags auf die Frage nach einem Online-Zugang für die Bibliothek, der im normalen Abopreis enthalten ist: "Wir vergeben grundsätzlich keine Online-Zugänge an Bibliotheken und Institutionen, da es in diesen Einrichtungen zu einer vermehrten Verbreitung der Inhalte kommt".
    März: Die ORF-Dokumentation "Vertrieben und Vergessen. Auf den Spuren des Judentums im Burgenland", die am Donnerstag im Jüdischen Museum präsentiert wurde, ist bis Ende der Woche online auf der ORF TVthek zu sehen.
    April: Kathy Love: Wanting what you get. New York: Zebra Books 2004
    Mai: Mein Glück beim Besuch des Berliner Büchertisches war, dass die Science Fiction-Bücher nur mit einer Leiter zu erreichen waren und ich mich diesbezüglich zurückhalten konnte.
    Juni: Beim Altpapieraufräumen bin ich auf den Artikel "Initiativ sind nicht nur Latzhosenträger" von Conrad Seidl gestoßen (Der Standard, Inland, 20. Mai 2010, S. 7), in dem der BIV vorgestellt und die Erfolge von Bürgerinitiativen gegen Verkehrsprojekte beschrieben werden.
    Juli: Keine guten Erfahrungen in Archiven und Bibliotheken dürfte eine Berliner Studentin (oder ein Student) dem Blogbeitrag "Sommerhitze im Archiv" gemacht haben und aufgrund eben dieser Hitze auch gleich zu groben Verallgemeinerungen zurückgreifen
    August: Ich habe gerade ein Mail an einen Verteiler geschickt, auf dem ich selbst auch drauf bin, und habe folgende Fehlermeldung erhalten.
    September: Im Namen der VÖB-Kommission für Genderfragen lade ich alle interessierten Kolleginnen und Kollegen zu einer Führung durch das Archiv von QWIEN - Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte ein.
    Oktober: Eine Kollegin hat mich auf den Abverkauf im Antiquariat Reichmann aufmerksam gemacht, wo ich mich heute darüber hinweggetröstet habe, dass ich im Zug "A serious man" von Ethan und Joel Coen liegen lassen habe.
    November: Von 8. bis 10. November 2010 findet in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur das Symposion "Zur Aktualität von Science Fiction und Phantastik in der Literatur" statt - erfreulicherweise zu Uhrzeiten, wo man auch als Berufstätige problemlos teilnehmen kann.
    Dezember: Franke, Theodor: Welteislehre für Schule und Haus. Gemeinverständliche Darlegungen zur unterrichtlichen Verwendung und Selbstbelehrung. Annaberg im Erzgebirge: Neupädagogischer Verlag 1929

    CfP: Continuing Professional Development

    Die Continuing Professional Development and Workplace Learning Section der IFLA sucht Konferenzbeiträge für die Sessions "Continuing Professional Development (CPD) as a strategy to build strong libraries and Library Associations" und "Weaving Continuing Professional Development (CPD) into every library organization in difficult financial times". Die Konferenz wird im August 2011 in San Juan (Puerto Rico) stattfinden. Hier der Link zum Call for Papers.

    library is a word from latin

    Beim Schmunzeln über das Zitat "library is a word from latin and means shhh" aus Little Britain habe ich zum ersten Wahl Gedanken darüber gemacht, dass in vielen romanischen und anderen germanischen Sprachen, auf Esperanto, aber auch vereinzelt in slawischen Sprachen das vom Griechischen kommende Wort Bibliothek und im Englischen das vom Lateinischen kommende Wort library verwendet wird. Und dann ist natürlich witzig, dass ja auch auf Latein selbst die Bibliothek eine bibliotheca ist ;-)
    Eine Etymologin könnte mir sicher sagen, ob das früher anders war und librairie, librărie, libreria, libréria, libbraría erst später die Bedeutung von Buchhandlung bekommen haben.
    Ich hab mir vor einigen Jahren selber eine Liste mit Übersetzungen von Bibliothek, Bibliothekar(in), Buchhandlung, Buch gemacht, aber die kam nie übers Anfangsstadium hinaus. Mir gefallen auch die Wörter, die genauso gebaut sind wie Buch-Handlung, z.B. kirjakauppa, könyvkereskedés oder librovendejo. P.S. Das indonesische "perpustakaan" passt da natürlich gar nicht rein ;-)

    Thursday, December 02, 2010

    Führung: Frauennachlässe und Biographische Quellen zur Frauengeschichte in der Wienbibliothek


    Anna Boschek auf dem Fahrrad - Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv, Signatur TF 001019
    Herzliche Einladung zur Themenführung: "Frauennachlässe und biographische Quellen zur Frauengeschichte in der Wienbibliothek", die ich mit meiner Kollegin Isabella Wasner-Peter abhalte. Dabei werden die Sammlungen und Spezialbestände der Bibliothek anhand bedeutender Persönlichkeiten der Wiener Frauenbewegung und der Wiener Kulturszene vom späten 19. bis zum 20. Jahrhundert präsentiert. Wir stellen Marianne Hainisch, Rosa Mayreder, Elise Richter, Anna Boschek und Jeannie Ebner durch Portraitphotos, Festschriften, Briefe, Studienbücher und Frauenzeitschriften vor.
    Termin: Donnerstag, 16. Dezember 2010, von 16.30 bis 17.30 Uhr, Seminarraum der Wienbibliothek, Rathaus, Stiege 6, 1. Stock (ehem. Handschriftenlesesaal). Anmeldung per eMail, Kommentar oder auf Facebook zwecks Sesselplanung erbeten, aber nicht unbedingt erforderlich.

    Wednesday, December 01, 2010

    Dreifach heiße Schulbibliothekarin

    "Ich hab meine Unschuld an meine Schulbibliothekarin verloren. Sie war dreifach heiß: einsam, geschieden und über vierzig" (Serie "Men in trees", Folge "Talk for Tat").

    Bibliotheksbestand des Tages

    Franke, Theodor: Welteislehre für Schule und Haus. Gemeinverständliche Darlegungen zur unterrichtlichen Verwendung und Selbstbelehrung. Annaberg im Erzgebirge: Neupädagogischer Verlag 1929 (UBMed, Medizingeschichte, Signatur 10763)

    Monday, November 29, 2010

    Neuerwerbungen

  • Hans-Ulrich Grimm: Die Suppe lügt. Die schöne neue Welt des Essens. Knaur 2008
  • Horst Prillinger: The happiest guy in the world and other stories about sex and pain. Books on demand 2006
  • Ilse Korotin / Heidi Schrodt (Hrsg.): Gertrud Herzog-Hauser (1894-1953): Klassische Philologin, Universitätsdozentin und Schuldirektorin. Praesens (2009)
  • Claudia Benthien / Hans Rudolf Velten (Hrsg.): Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neue Theoriekonzepte. rororo 2002
  • Klaus Neumann-Braun (Hrsg.): Coolhunters: Jugendkulturen zwischen Medien und Markt. Suhrkamp 2005
  • Tatort-Tagebuch Juli - November 2010

    Zum Nachlesen: die Tatort-Tagebücher von Juni, Mai, April, März, Februar und Jänner 2010.

  • 16.7. Krumme Hunde - Münster
  • 20.7. Abendstern - Essen
  • 27.7. Tote brauchen keine Wohnung - München
  • 30.7. Der unsichtbare Gegner - Duisburg
  • 1.8. Frankfurter Gold - Frankfurt
  • 8.8. Im Fadenkreuz - München
  • 21.8. Wer anderen eine Grube gräbt - Saarbrücken
  • 22.8. Der Zeuge - Essen
  • 27.8. "Als gestohlen gemeldet" - München
  • 30.8. Rattenlinie - Hamburg
  • 31.8. Das Phantom - Köln
  • 1.9. Kuscheltiere - Duisburg
  • 2.9. Schussfahrt - Essen
  • 7.9. Mauer des Schweigens - Frankfurt
  • 8.9. Der Traum von der Au - München
  • 17.9. Dschungelbrüder - Berlin
  • 19.9. Doppelspiel - Duisburg
  • 8.10. Der schwarze Skorpion - Hamburg
  • 25.10. Norbert - München
  • 28.10. Zahn um Zahn - Duisburg
  • 6.11. Leiche im Keller - Hamburg
  • 10.11. Schönes Wochenende - Essen
  • 23.11. Falsches Alibi - Dresden
  • 28.11. Der Schläfer - Hamburg
  • 28.11. Tod auf Eis - Hamburg
  • 28.11. Wie einst Lilly - Frankfurt
  • My private little Hinterholzacht ;-)

    photo of wall

    Moose Content aus Leipzig

    Photo von Monika und Stoffelch

    Gerade wiedergefunden beim Festplatten-Aufräumen - aufgenommen 2004 in Leipzig für meine Elchsammlung, die aber hauptsächlich aus richtigen Stofftieren und nicht nur aus Photos von solchen besteht ;-)

    More moose content in weblogs!

    Friday, November 26, 2010

    Gedenkraum für Frankfurter Bibliothekar

    Im neuen Sammler- und Stiftermuseum, das 2012 in Frankfurt eröffnet werden soll, wird der Bibliothekar Martin Johann Waldschmidt einen eigenen Raum bekommen, berichten die Frankfurter Neue Presse und die Frankfurter Rundschau. Waldschmidt (1650 – 1706) war sozusagen der erste Stadtbibliothekar und später auch der Leiter des Stadtarchivs. Die Patenschaft für den Raum - sprich die Finanzierung der Ausstattung - übernimmt das Kuratorium Kulturelles Frankfurt. - Mehr dazu kann man auf der Website des Historischen Museums erfahren.

    Wednesday, November 17, 2010

    Bibliothekare in der Freizeit

    "26 Jahre lang hat ein Bibliothekar jeden Tag die Fussel aus seinen Bauchnabel gepult und archiviert. Der Lohn seiner Mühe: ein Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde", berichtet die Ärztezeitung, "auf diese Weise hat der 45-jährige Bibliothekar bis heute exakt 22,1 Gramm Flusen gehortet, die er, nach Farben sortiert, in Einmachgläsern aufbewahrt".

    Monday, November 15, 2010

    Web 2.0-Tools fürs Studium - Eure Meinung?

    Auch heuer unterrichte ich wieder Web 2.0 - als Teil des Moduls "eKommunikation und Kollaboration" am Studiengang Angewandtes Wissensmanagement in Eisenstadt. Da natürlich immer die Gefahr besteht, dass man betriebsblind wird bzw. dass ich einfach manches Neue übersehe, richte ich an die p.t. BlogleserInnen die Frage, welche Tools sie als besonders geeignet für die Kommunikation und Kollaboration im (berufsbegleitenden) Studium einschätzen - bzw. was einfach Spaß macht ;-) Die Studierenden werden die Tools selber ausprobieren und die Bereiche "Datenschutz / Privatsphäre" und "Brauchbarkeit im Studium" bewerten. - Antworten auch gerne via Twitter (@librarymistress)!

    Keine Filzpatschen in der Bibliothek

    "Johann Tomaschek hält nichts von den in seinen Augen übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel Filzpantoffeln für Besucher. 'Der Marmorboden ist eines der wenigen Kunstwerke, die man ungestraft mit den Füßen treten darf', scherzt er gerne. Die Bücher hinter Glas zu sperren, sei widersinnig. 'All diese Bände sind zum Anfassen und Lesen geschrieben worden. Hinter Glas oder dichtem Maschengitter verkommen sie zu ästhetischem Beiwerk', bekennt er sich zu einer Art 'offener Bibliothek'".

    Silvia Matras: "Dahinterschauen". In: Wiener Zeitung, 12. November 2010 [über den Bibliothekar der Stiftsbibliothek Admont]

    wenn das Mail meine persönliche Ethik nicht trifft

    Schon interessant, wie sich letztlich ein und dasselbe Spam-Mail mit den Jahren immer mehr verschlechtert, was Rechtschreibung und Vokabular betrifft: "Bitte nehmen Sie meine aufrichtigen Entschuldigungen an, wenn meine E-mail Ihre persцnliche Ethik nicht trifft und auch meine kleine Deutschkenntnisse. Ich weiЯ, dass dies wie ein vollstдndiges Eindringen zu Ihrer Ruhe scheinen kann, aber zurzeit ,dies ist meine einzige Option fuer Kommunikation zu Ihnen. Dies kцnnte fremd oder wahrscheinlich unwahr scheinen,wegen der Hoehe von Ausschuss E-mail,die wir tдglich hier in den U.S.A empfangen, aber ich glaube, dass dies noch der echteste Weg ist, eine wahre Person und Individuum in einem Deutsch-sprechendem Land zu kontaktieren. (...) Ich bete ehrlich,dass dieses Geld,wenn es zu Ihnen ьberwiesen worden ist,sollen Sie versichern,dass es fьr den gesagten Zweck benutzt werden muss.Weil ich darauf gekommen bin,dass jene Reichtumerwerbung ohne Christus zu erfahren, ist Eitelkeit auf Eitelkeit". Die Nigeria-Connection hat anscheinend bessere ÜbersetzerInnen.

    Friday, November 12, 2010

    PHP-Kurs - Interesse?

    Mag jemand von den p.t. BlogleserInnen mit mir den "PHP und MySQL"-Kurs im Polycollege besuchen? Start 22. November, Montag bis Donnerstag, 6 x 17 bis 21 Uhr = 24 Einheiten, 280 €. Es fehlen nämlich noch drei TeilnehmerInnen (inklusive mir), damit der Kurs zustande kommt ;-)
    "PHP und MySQL, die ideale Kombination für dynamische Webseiten! Wo und warum wird PHP verwendet? Was ist eine Datenbank? Einführung, Grundbegriffe, Erstellen einfacher dynamischer Seiten mit PHP, lesender und schreibender Zugriff auf eine Datenbank, Verknüpfung mehrerer Tabellen, sortieren, gruppieren, Bilder in der Datenbank speichern. Kleines Abschlussprojekt. Voraussetzung: Grundkenntnisse der EDV und HTML".

    Büchereien im Wiener Regierungsübereinkommen

    "Die Büchereien Wiens sind eine Informations-, Bildungs-, Kultur- und Freizeiteinrichtung der Stadt Wien. Sie sind Orte der Begegnung und der Kommunikation und bieten allen Interessierten leichten, niederschwelligen Zugang zu Information, Bildung und Kultur. Als kundInnenorientierter Servicebetrieb und als lebendige Organisation stellen sich die Büchereien Wiens aktuellen Entwicklungen. Das Angebot der Büchereien soll so viele Menschen wie möglich ansprechen. Daher wird ein kundenorientiertes, aktuelles und qualitativ hochwertiges Angebot an unterschiedlichen Medien bereit gestellt und gezielte Beratung zur Medienauswahl angeboten".

    Passage aus "Gemeinsame Wege für Wien. Das rot-grüne Regierungsübereinkommen, http://wien.gruene.at/uploads/regierungsuebereinkommen_gruenrot.pdf. Wirkt für mich eher wie eine Beschreibung des Status Quo als eine Absichtserklärung, die Büchereien als Standort der Erwachsenenbildung weiter zu festigen. Andererseits kommen sie explizit vor, und das ist auch schon schön.

    CfP: Women for Ecological Justice

    Ein Call for Papers für das "Women in German"-Panel bei der Modern Language Association Conference (Seattle, Jänner 2012): "Given that the most pressing issue facing the world today is climate change, we need to ask how in our teaching and scholarship we in the humanities can be instrumental in re-conceiving our relationship to nature. This panel plans to address the role of gender and a feminist ethics of care within the following possible topics: German literature and ecocriticism, animals in German literature and philosophy, Romantic ecology and its theories of vitalism and organicism, 'Naturlyrik', colonialist expansion and the creation of the zoo, the history of 'Lebensreform' movements, critiques of technology and anthropocentrism, 'the Eternal Treblinka' (I. B. Singer), biopolitics, writing on weather or landscape, Green Party politics from the 1980s onward, a reevaluation of ecofeminism, the deconstruction of carnophallogocentrism, and green architecture and green spaces in Germany today. The panel hopes to span writings from Hildegard von Bingen to Marlen Haushofer".

    One-page abstracts by 1 March to Alice Kuzniar (akuzniar@uwaterloo.ca) and Jacqueline Vansant (jvansant@umd.umich.edu). - Hinweise aus h-german und MALCA_Liste.

    Wednesday, November 10, 2010

    Nützliches Tool für gekürzte URLs

    "Find out where shortened URLs lead to without clicking" - genau das kann URL X-Ray, ein sehr praktisches Tool, das ich seit einigen Wochen verwende. Ob die gekürzten URLs vielleicht auf eine NSFW- oder Spam-Seite verweisen und am Arbeitsplatz besser nicht angeklickt werden, ist so ganz leicht festzustellen, entweder über die Website oder über das praktische Bookmarklet.

    Tuesday, November 09, 2010

    Sollen Büchereien Wien tweeten?

    Die Büchereien Wien laden auf ihrer Facebook-Seite gerade zur Diskussion der Frage ein, ob sie nun auch tweeten sollen. Die bisherigen Kommentare reichen von "Ich finde, man muß nicht jeden Unfug mitmachen" bis "twitter hat z.t. Anderes publikum".

    Nicht das, was man denkt

    Ich musste heute sehr lachen, als ich gelesen habe, dass zu den Aufgaben unseres IKT-Referenten auch die "Eskalation von Problemen" gehört. Ich war sicher, dass De-Eskalation gemeint ist. Jetzt hab ich aber noch einmal nachgelesen und in der Wikipedia diesen Satz gefunden: "Im Störungsmanagement beschreibt das Eskalationsprinzip die Delegation der Störungsbearbeitung an eine höhere Kompetenzstufe, wenn in der darunter liegenden Stufe keine Korrektur möglich ist. Im Projektmanagement beschreibt Eskalation wertneutral die stufenweise Delegation eines Projekt-Problembereiches in eine höhere Instanz". Meine erste Assoziation hat mir aber besser gefallen ;-)
    Im selben Wikipedia-Artikel gibt es übrigens auch die schöne Formulierung "Beziehungsentwicklungen..., die einen sich steigernden Intensitätsverlauf zeigen, wie etwa Konkurrenzbeziehungen und Verliebtheitsentwicklungen".

    Sunday, November 07, 2010

    Keine Stimme

    Aufgrund einer Kehlkopfentzündung erstreckte sich mein vokales Ausdrucksvermögen über die letzten Tage von Krächzen über Flüstern bis zeitweise vollkommener Stimmlosigkeit. Da ich zu allem eine Meinung habe, war es durchaus heilsam zu sehen, dass sich die Welt auch weiterdreht, wenn ich diese Meinung nicht immer gleich äußere ;-) Interessant war, wie meine Umwelt darauf reagiert hat:
  • da waren die Freunde, die extra laut sagten: "Was hast Du gesagt? Du musst lauter sprechen!" (nach dem dritten Mal vielleicht nicht mehr soooo lustig)
  • dann gab es die Leute, die dann ebenfalls flüsterten (bei manchen war es einfach ein witziger Automatismus, bei manchen glaub ich eigentlich, dass sie mich ärgern wollten)
  • meine liebe Kollegin nahm meine Anrufe entgegen und übermittelte mir entweder Nachrichten oder überzeugte die Leute, dass sie mir besser ein Mail schreiben (danke, Dani!)
  • ein Freund fragte, ob das auch über das Telephon ansteckend sei, weil wenn ja solle ich bitte seine Frau anrufen
  • ein Freund brachte mir Papier und Bleistift mit, aber geistreiche Kommentare kommen immer zu spät, wenn man sie erst schreiben muss
  • eine Kollegin empfahl mir dieses Wörterbuch
  • eine Kollegin erzählte, dass ihre Kinder immer ganz froh seien, wenn sie stimmlos ist, weil es doch noch Gerechtigkeit in dieser Welt gebe
  • eine Kollegin legte mir den Gebärdensprachkurs der Verwaltungsakademie nahe (was sowieso kein Fehler wäre, weil wir zwei gehörlose Kolleginnen in der Bibliothek haben und ich, wenn ich wegen EDV-Problemen zu ihnen komme, gerne zumindest Guten Tag in ihrer Sprache sagen können würde)
  • dass meine Chefin meine Stimmlosigkeit mit "ganz ungewohnt" kommentierte, gibt mir auch zu denken ;-)
  • Update: Meine Stimme ist zu 90 Prozent wiederhergestellt. An meiner These, dass ich einfach die mir für das gesamte Leben zugeteilte Redezeit bereits jetzt verbraucht habe, dürfte also doch nichts dran sein.

    Friday, November 05, 2010

    Book Repair ;-)

    Über den Hinweis auf das witzig gemachte Marketing-Video "Library Resources" der Harold B. Lee Library von Wolfgang Kaiser in bibliothekarisch.de bin ich auf den Youtube-Channel der Bibliothek und dann auf dieses dieses Video gestoßen.

    wie kommen mensch und -enaffe ans Ziel?

    "Menschenaffen imponieren ihren auserwählten Weibchen durch breite Statur, Geruch und körperliche Stärke. Auch der Mann wirbt mit diesen Körpermerkmalen, aber vordergründig kommen Witz und Wortgewandtheit zum Einsatz und führen eher zum Ziel" - Schild im Dresdner Zoo, den ich am Samstag besucht habe.

    Ermitteln, Fahnden und Strafen - zum Nachhören

    Kürzlich wurde ein Buch vorgestellt, das ein früherer Arbeitskollege von mir mitherausgegeben hat: Andrea Griesebner, Georg Tschannett (Hg.): Ermitteln, Fahnden und Strafen. Kriminalitätshistorische Studien vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Wien: Löcker 2010, 978-3-85409-553-8.
    Was mir daran besonders gut gefallen hat, war die Art der Präsentation. Normalerweise kommt ja bei der Vorstellung eines Sammelbandes ja immer jemand zu kurz oder es gibt nur allgemeine Ausführungen. Hier wurden von Stephan Steiner Ausschnitte aus den dem jeweiligen Artikel zugrundeliegenden Quellen, wie z. B. Gerichtsprotokollen, vorgelesen, und die AutorInnen gaben dazu einen kurzen Kommentar ab und stellten den Quellentext in einen Zusammenhang. So bekamen wir auch gleich einen guten Einblick in die Arbeitsweise von HistorikerInnen. Hervorheben möchte ich, dass es Steiner gelang, die nicht immer ganz einfachen Texte auch jenen Menschen verständlich zu machen, die nicht mit dem Deutsch der frühen Neuzeit vertraut sind. Das war einfach gut gemacht. Jetzt gibt es die Präsentation auch zum Nachhören.
    Zum Buch: "Die hier versammelten Mikrostudien geben Einblicke in das Leben und die Vorstellungswelten von Menschen, die von 'vormodernen' Kriminalgerichten im Gebiet des heutigen Österreichs steckbrieflich gesucht, angeklagt oder verurteilt wurden. Abgerundet werden diese Mikrostudien durch zwei Beiträge, welche die Ermittlungsarbeit der Polizei und den Alltag in Psychiatrien im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Blick nehmen".

    Von der Müllabfuhr ins Krankenhaus

    Die Salzburger Nachrichten über die heterogene Gruppe der öffentlich Bediensteten: "In der Wahlforschung wird diese ungern analysiert, weil generalisierende Aussagen über Leute, die mit Abfallkübeln oder chirurgisch in Menschenbäuchen herumfuhrwerken, unseriös sind".

    Thursday, November 04, 2010

    Wienbibliothek am Tag der Stadtarchäologie

    Die Stadtarchäologie Wien präsentiert am 18. November 2010 ihre Arbeit und Aufgaben, ihre KooperationspartnerInnen und Netzwerke. Neben Infoständen und interaktiven Stationen gibt es auch Vorträge wie "Gegessen und verdaut - was uns Latrinen erzählen" von Ursula Thanheiser und "Dendrochronologie - Der Kalender im Baum" von Michael Grabner.
    Die Wienbibliothek ist gleich zwei Mal beteiligt: mit einem Stand, an dem man mich übrigens von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr besuchen kann, und dem Vortrag "Wienbibliothek Digital und Stadtarchäologie - e-Books und andere Services" meiner Kollegin Anita Eichinger. Das genaue Programm, Ort und Zeit findet sich auf www.wien.gv.at/archaeologie/veranstaltungen/tagderstadtarchaeologie2010.html.

    Tuesday, November 02, 2010

    Bibliothekspersonal: "unsexy-schlunzig"

    Auf der Facebook-Seite der Büchereien Wien schreibt eine Benutzerin: "wär gar ned so schlecht, wenns mal dresscodes für bibliothekarInnen gäb... die meisten laufen ja doch unsexy-schlunzig rum".

    Und was ist mit den Büchereien?

    Martina Stemmer schreibt in der Wochenend-Ausgabe des Standard über den Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch: "Er ist nicht nur für das flächendeckende Angebot an Gratis-Kindergartenplätzen verantwortlich, zu seinem Revier gehört neben Pflichtschulen, Jugendamt und Sportstätten auch der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien (PID) - das wichtigste Vehikel der Sozialdemokraten zur Bewerbung der eigenen Leistungen". Dass auch die Büchereien zu Oxonitschs Ressorts gehören, war wohl nicht wichtig genug...

    Martina Stemmer: "Ein getreuer Genosse der neuen Generation". In: Der Standard, Wien, 30./31.Okt./1.Nov.2010, S. 12

    psst, ich lese

    Schild in der SLUB Dresden, Frau hält Finger an den Mund, Aufschrift 'ich lese'Aufgenommen am 30. Oktober 2010 bei Arbeitsplätzen im Untergeschoß der SLUB Dresden.

    Zur Aktualität von Science Fiction und Phantastik

    Von 8. bis 10. November 2010 findet in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur das Symposion "Zur Aktualität von Science Fiction und Phantastik in der Literatur" statt - erfreulicherweise zu Uhrzeiten, wo man auch als Berufstätige problemlos teilnehmen kann.

    Montag, 08. 11. 2010

    17 Uhr Franz Rottensteiner (Wien): Der politisch-kritischen Gehalt der Science Fiction, deren Rolle in totalitären Systemen und in aktuellen Gesellschafts- oder Zivilisationsutopien wie der "alternate reality".
    18 Uhr Rolf Schwendter (Wien): Science Fiction und Subkulturforschung
    19:00 Uhr Eva Horn (Wien): Die Enden des Menschen. Zur Biopolitik des Weltuntergangs

    Dienstag, 09. 11. 2010

    16 Uhr Erik Simon (Dresden): Utopie, Kritik, Resignation. Die Entwicklung des Gesellschaftsbildes in der Science-Fiction der Brüder Strugazki
    17 Uhr Leopold Schlöndorff (Wien / Oxford): Kollidierende Welten. Dystopien von Zerstörung und Untergang
    18 Uhr Peter Schattschneider (Wien): Science Fiction-Literatur und die Naturwissenschaften
    19 Uhr Leo Lukas (Wien) liest aus und spricht zu seinen "Perry Rhodan"-Texten

    Mittwoch, 10. 11. 2010

    16 Uhr Roland Innerhofer (Wien): Von der Utopie zur Uchronie. Oswald Levetts "Verirrt in den Zeiten" oder Die Anfänge der Alternativweltgeschichte
    17 Uhr Matthias Meyer (Wien): Wie kann man Zombies erlösen? Mittelalterliche Grals- und Anderswelten zwischen Utopie und Dystopie.
    18 Uhr Christiane Zintzen (Wien): Visionen, Versionen: Liesl Ujvarys Versuchsanordnungen
    19 Uhr Liesl Ujvary (Wien) zeigt ihr Video "soft evolution" und liest ihren Text "kontrollierte spiele".

    Monday, October 25, 2010

    Reminder: Bibliothek 2.0-Stammtisch, 27. Oktober

    Der nächste Bibliothek 2.0-Stammtisch wird am Mittwoch, dem 27. Oktober, stattfinden: 18.30 – ca. 22 Uhr, Hollerei, Hollergasse 9, 1150 Wien, (erreichbar mit U4 Schönbrunn bzw. 57A Hollergasse). Für November ist ein Treffen in einem zentraler gelegenen Lokal geplant, und im Dezember gibt es wahrscheinlich Punsch 2.0 ;-)
    Bitte um Anmeldung oder Interessensbekundung an Patrick Danowski (patrick.danowski @ web.de) oder Monika Bargmann (monika.bargmann @ gmail.com) bzw. über die Facebook-Event-Seite!
    Der Wiener Bibliothek 2.0-Stammtisch soll der Vernetzung der Community von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren dienen, die an neuen Technologien interessiert sind und diese in ihren Einrichtungen oder persönlich einsetzen möchten.

    Tuesday, October 19, 2010

    http als "Gegenteil von Bildung"

    Bei der verzweifelten Suche nach einem Dokument, das sich irgendwo auf einer meiner drei Festplatten befinden muss, stolpere ich gerade über verschiedene andere interessante Dateien, zum Beispiel über einen Bericht, den ich im Jahr 2000 über eine Veranstaltung im Rahmen der "Katzelsdorfer Gespräche" geschrieben habe. Günther Nenning sagte damals: "http ist das Gegenteil von Bildung. Daß der Mensch vor lauter http und www noch nicht ganz verblödet ist, ist ein einziger Gottesbeweis" ;-)

    Sind wir nicht alle ein bisschen SpongeBob?

    Als Nicht-SpongeBob-Schauerin weiß ich ja (noch) nicht genau, worauf sich der Titel bezieht ;-) aber gerne weise ich auf das Herbstseminar der Kribibi hin: "Sind wir nicht alle ein bisschen SpongeBob? Prekäre Arbeitsverhältnisse - nicht nur - in Bibliotheken". Da ich selbst acht Jahre lang überhaupt nur einen mündlichen Vertrag hatte (wenn auch nicht in einer Bibliothek) und jeden Monat gespannt Tauchen/Prokopetz spielte ("i wart auf mei Taxi Göd, oba es kummt net"), kann ich mich in die Problematik durchaus einfühlen.

    Zum Seminar: "Die in den letzten Jahren in vielen Bereichen gängig gewordene neoliberale Praxis, von unbefristeter Vollzeitbeschäftigung immer mehr abzugehen, macht auch vor den Bibliotheken nicht halt. Auch in unserem Bereich werden Teilzeitjobs, 'freie Dienstverträge', befristete und wenig abgesicherte Projekte zunehmend zum Normalfall. Während ehrenamtliche Tätigkeiten - trotz aller damit verbundenen Probleme - prinzipiell freiwillig und in der Freizeit geleistet werden, handelt es sich hier um Erwerbsarbeit, die den Anspruch, ein 'Einkommen zum Auskommen' einzubringen, immer weniger erfüllt.
    Das KRIBIBI-Herbstseminar wird sich mit Fragen der politischen, ökonomischen und sozialen Ursachen und Auswirkungen prekärer Arbeit beschäftigen sowie Strategien des Umgangs damit und mögliche Gegenentwürfe diskutieren. Besondere Schwerpunkte werden arbeits- und sozialrechtliche Aspekte, politische bzw. gewerkschaftliche (Selbst-)Organisierung sowie die Auswirkungen speziell im Bibliotheksbereich, auch anhand einer kritischen Reflexion der eigenen Situation, sein. Als ein möglicher Lösungsansatz soll das Konzept eines 'Bedingungslosen Grundeinkommens' thematisiert werden.
    Ganz besonders möchten wir alle KollegInnen ansprechen, die selbst in prekären Verhältnissen an Bibliotheken tätig sind oder waren und ihre eigenen Erfahrungen diskutieren, sich mit KollegInnen in ähnlichen Situationen austauschen und mit Alternativen auseinandersetzen möchten".

    Hier geht's zum genauen Programm und den Anmeldemodalitäten!

    Wednesday, October 13, 2010

    Heute: "Schwarzbuch Landwirtschaft" in Hauptbücherei

    In der Reihe "Pro und contra: Aktuelle Sachbücher im Gespräch" wird heute, Mittwoch, um 19 Uhr in der Wiener Hauptbücherei das Buch "Schwarzbuch Landwirtschaft. Die Machenschaften der Agrarpolitik" vorgestellt. Autor Hans Weiss spricht mit Anneliese Rohrer (Die Presse).

    "Das neue Schwarzbuch Landwirtschaft sorgt nicht nur bei Landwirtschaftsfunktionären und Raiffeisen für Aufregung, Weiss hat akribisch recherchiert, was Agrar-Insider berichten: über Steuerprivilegien, Fördermillionen für Funktionäre, den hoch subventionierten Zuckermarkt, den Umgang mit widerspenstigen Milchbauern und darüber, wie die Politik Jahr für Jahr große Agro-Konzerne fördert und kleine Bauern in den Ruin treibt".

    Make Life Easier: Ask a Librarian

    Dieses Photo hab ich in der Vorarlberger Landesbibliothek aufgenommen, und es wurde kürzlich in der Huffington Post zur Illustration des Artikels "Make Life Easier: Ask a Librarian" verwendet. Danke an Verena Lenes und Dörte Böhner für die Twitter-Hinweise, ohne die ich das gar nicht entdeckt hätte. Das ist ein bisschen der Nachteil, wenn man die Photos unter eine Creative Commons-Lizenz stellt - dass Leute nicht fragen müssen, um sie zu verwenden, finde ich ja gut, das ist ja der Sinn, aber ich würde es dann ja schon gerne wissen ;-)

    Tuesday, October 12, 2010

    Einladung: Vortrag & Film "Dimensionen des Lesens"

    "Dimensionen des Lesens" werden am Freitag, dem 22. Oktober 2010, um 19 Uhr in der Wienbibliothek im Rathaus erkundet.

    Vortrag: Günther Stocker spricht über "Lektüreszenen. Was die moderne Literatur vom Lesen weiß". Die Anfänge der modernen Lesekultur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden von einem ausführlichen und vielgestaltigen Diskurs über das Lesen begleitet, zahlreiche lesende Heldinnen und Helden bevölkerten damals die deutschsprachige Literatur. In der modernen Mediengesellschaft befindet sich die Lesekultur erneut im Umbruch, und wieder zeigt sich die Literatur als hervorragendes Feld, um über die Kulturtechnik Lesen und ihren historischen Wandel nachzudenken. Anhand ausgewählter Beispiele soll in diesem Vortrag versucht werden, einen Zugang zu Dimensionen des Lesens herzustellen, die der traditionellen Leseforschung verborgen bleiben.

    Filmpräsentation: Im Zuge ihres Filmprojekts "Zwischen den Zeilen – ein Portrait der Leser" (Österreich, 2010) konnte die Germanistin und bildende Künstlerin Irene Hoerndl LeserInnen in sieben Bibliotheken in Wien und Niederösterreich dazu gewinnen, eine von ihnen selbst gewählte Textstelle vor laufender Kamera vorzulesen und somit das Leseerlebnis mit der Regisseurin, dem Kameramann Andreas Reiterer und schließlich mit dem Publikum zu teilen. Der Film geht der Frage nach, wie sich die Person des Lesers/der Leserin, der gelesene Text und der Raum der Bibliothek gegenseitig beeinflussen.

    Details auf http://www.wienbibliothek.at/veranstaltungen-und-ausstellungen/veranstaltungen/leseforschung.html.

    Lesen ohne Saft?

    "Nicht in der Lage sein zu lesen, weil dein Buch keine Batterie mehr hat, ist ein ziemlich komisches Erste-Welt-Problem" (Jorge Walter auf Twitter).

    Wednesday, October 06, 2010

    Drastische Einsparungen bei den Hamburger Bücherhallen

    "Die 1,5 Millionen Mittel-Kürzungen, die Stuth den Öffentlichen Bücherhallen aufgebürdet hat, beschädigen vor allem die Chancen der Kinder und Jugendlichen, den Unterschied von Book zu Facebook zu verstehen. 'Das kann ich nicht und das werde ich auch nicht umsetzen!', sagt die kampferprobte Direktorin der Bücherhallen Hella Schwerner-Martienßen zu dem Beschluss. Sichtlich angefressen ist sie zudem von der offiziellen Begründung für diesen Axthieb", kommentiert Till Briegleb in seinem Artikel "Das habe ich nicht gewollt! Der Hamburger Kultursenator Reinhard Stuth hat in vier Wochen mehr zerstört als all seine Vorgänger zusammen", der gestern in der Süddeutschen Zeitung erschien.

    Siehe dazu auch:

  • Presseaussendung "Sparkurs des Senats: Wie viele Bücherhallen braucht Hamburg?" der Bücherhallen, 30. September 2010
  • Petra Schellen: "Angriff auf die Substanz". In: taz, 30. September 2010
  • Hans-Juergen Fink: "Sägen am Stamm der Gesellschaft". In: Hamburger Abendblatt, 2. Oktober 2010 ("Am gravierendsten aber wird die Zukunft vieler Bürger dieser Stadt beeinflusst von der Kürzung bei den Bücherhallen. Sie trifft Menschen, die kein großes Bücher-Budget haben. Ein im europäischen Maßstab gut wirtschaftendes Bibliothekssystem mit steigenden Nutzerzahlen zu beschneiden, wo alle sinkende Bildung und wegbrechendes Kulturbewusstsein beklagen, sägt am Stamm der Gesellschaft. Diese Kürzung ist - gemessen an der sozialen Leistung der Bücherhallen - nicht verantwortbar")
  • Presseaussendung "Statt von Chipkarten träumen, besser die Orte der kulturellen Bildung erhalten" des Deutschen Kulturrats e.V., 27. September 2010
  • Christian Kersting: "Senat kürzt so heftig wie noch nie!". In: Bild, 23. September 2010
  • Stefan Grund: "Museumsschließung und Schauspielhaus: 'Anfang vom Ende'". In: Die Welt, 24. September 2010
  • Tuesday, October 05, 2010

    Neuerwerbungen

    Ich konnte gerade wieder nicht widerstehen, meine (derzeit noch bescheidene) Sammlung von Büchern über die Erforschung der Pole zu erweitern:

    Mark Jenkins: Worlds to Explore: Classic Tales of Travel and Adventure from National Geographic. National Geographic 2007 ("Polar fleece, titanium, and GPS have forever changed the face of exploration. Today an explorer can make a phone call from the top of Mount Everest and geo-locate himself in the thickest rain forest or the widest desert. Yet despite these advances, few modern adventures get close to the charm and romance of dispatches from the Society's earliest explorers. In those bygone days, the pages of National Geographic were as close as most people could get to high adventure and faraway lands—and here's a chance to recapture them")

    James Cook: Hunt for the Southern Continent. Penguin 2007 (Great Journeys) ("On the second of his three great voyages, James Cook (1728-1779) took on the most frightening of all his challenges - to travel as far south as possible, to regions never before explored, in the hope of finding a new great continent which could be settled by the British. He found the continent - but it was horrifically different from what had been hoped for")

    Regal mit Buechern zur Polerforschung von LibraryThing

    Hier eine Liste meiner schon vorhandenen Bücher zum hohen Norden und Süden:

  • Richard Parry: Die Männer der Polaris - die wahre Geschichte der tragischen Arktis-Expedition von 1871. National Geographic 2002
  • Friedhelm Marx (Hrsg.): Wege ins Eis. Nord- und Südpolfahrten. Insel Verlag 1995
  • Philipp Felsch: Wie August Petermann den Nordpol erfand. Sammlung Luchterhand 2010
  • David Hempleman-Adams: Mit dem Wind zum Nordpol. Ein moderner Abenteurer auf den Spuren einer historischen Tragödie. National Geographic 2004
  • Liv Arnesen, Ann Bancroft: Nur den Horizont im Blick: Zwei Frauen in der Antarktis. National Geographic 2006
  • Jonathan Waterman: Das Licht der Arktis. Soloexpedition zu den Inuit. Frederking und Thaler 2003
  • Karl Heinrich Salzmann: Der Kampf um den Nordpol. Teil 2: Von Nansen bis zu Cook und Peary (1893 - 1908/1909). Franckh 1959
  • Hans Memminger: In Sturm und Eis. Mit dem Kajak durch die gefürchtete Nordwest-Passage. Frederking und Thaler 2007
  • Hauke Trinks: Leben im Eis. Tagebuch einer Forschungsreise in die Polarnacht. National Geographic 2004
  • Bjoern Klauer: Expedition Polarlicht. Mit Huskies durch Spitzbergen. National Geographic 2005
  • Sara Wheeler: Terra Incognita. Reisen in der Antarktis. Sierra 2002
  • Karen Farrington: Atlas der Expeditionen. Tosa 2001
  • Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit. Piper 1987 [wenn man das belletristische Werk dazuzählen will]
  • Der integrierte Neu-Purbacher

    Alexander Purger widmet seinen Kommentar "Eugen Strache und das Donauweibchen" in den Salzburger Nachrichten dem unsäglichen FPÖ-Sagen-Comic und schreibt über den "sagenhaften" Purbacher Türken: "Nach Tagen in dem engen, russigen Versteck wurde er dort von den wackeren Purbachern entdeckt, aber nicht umgebracht. Zum Dank dafür trat der Türke zum christlichen Glauben über, verdingte sich als Knecht und besuchte vermutlich sogar einen Deutschkurs für Neo-Purbacher mit Belagerungshintergrund. Dieses Muster an Integrationswillen findet sich ... nicht in Straches Heft".

    Monday, October 04, 2010

    Einladung: Bibliothek 2.0-Stammtisch, 27. Oktober

    Nach dem heiteren Treffen bei der Odok in Leoben geht es nun in Wien mit dem Bibliothek 2.0-Stammtisch weiter. Der nächste Termin wird – statt wie ursprünglich geplant am Montag, dem 25. Oktober – am Mittwoch, dem 27. Oktober, stattfinden: 18.30 – ca. 22 Uhr, Hollerei, Hollergasse 9, 1150 Wien, (erreichbar mit U4 Schönbrunn bzw. 57A Hollergasse). Für November ist ein Treffen in einem zentraler gelegenen Lokal geplant, und im Dezember gibt es wahrscheinlich Punsch 2.0 ;-)
    Bitte um Anmeldung oder Interessensbekundung an Patrick Danowski (patrick.danowski @ web.de) oder Monika Bargmann (monika.bargmann @ gmail.com) bzw. über die Facebook-Event-Seite!
    Der Wiener Bibliothek 2.0-Stammtisch soll der Vernetzung der Community von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren dienen, die an neuen Technologien interessiert sind und diese in ihren Einrichtungen oder persönlich einsetzen möchten.

    Am 15. in den 15.: "Stadtbildverluste nach 1945"

    "Der Zweite Weltkrieg hat die Gesichter deutscher und österreichischer Städte stärker verändert als die meisten früheren Ereignisse. Jedoch zeigen sich im Umgang mit Zerstörungen und Beschädigungen gravierende Unterschiede. Dieser Vortrag soll den Umgang der Stadt Wien mit dem Baubestand in der Zeit nach 1945 beleuchten und versuchen, Fakten für die Bildung einer unabhängigen Meinung zur Verfügung zu stellen. Einen Schwerpunkt bilden die verschwundenen historischen Bahnhöfe Wiens - darunter im Besonderen der Westbahnhof".

    Wann? Fr, 15. Oktober 2010, 17.30 - 19 Uhr
    Wer? DI Valentin Wille, Technische Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege, Abt. Denkmalpflege und Industriearchäologie
    Wo? Museum 15 – Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, 1150 Wien, Rosinagasse 4 (Ecke Gasgasse)
    Begrüßung: Mag. Brigitte Neichl, stv. Museumsleiterin
    Anmeldung unter museum15@gmx.at oder 0699/191 353 28.

    Saturday, October 02, 2010

    reading diary

    Ethan Coen, Joel Coen: A Serious Man. Faber & Faber 2009 - gelesen, bis ich das Buch im Zug liegen gelassen habe :-/

    Lied mit glühender Sonne gesucht

    Bei einem (Münchner?) Tatort lief beim Mordopfer ein Lied am Plattenspieler mit einem Text wie "Mag die Sonne glühen, mag der Regen sprühen" und dass die besungene Frau einen anderen küsst. Weckte Assoziationen wie Operette, Schlager, Kiepura... Mehr hab ich mir damals nicht notiert, weil ich in solchen Fällen normalerweise immer erfolgreich gegoogelt habe, aber diesmal bildet mein Tweet zu diesem Thema die Hälfte der Treffer ;-)

    Aufrisszone Bibliothek, revisited

    Hat eine Freundin in einem Partnervermittlungsforum entdeckt: "also ich bemerke immer nur schon vergebene Männer, egal wo ich hinkomme. Aber Uni/Bibliothek ist wirklich noch der beste Ort. Dort verstellen sich alle nicht so und das Beobachten fällt leichter" ;-) Siehe dazu auch 1, 2, 3, 4 ("Eine Bibliothek ist ein sehr guter Ort für dein Vorhaben, finde ich! Wie du sie ansprichst, kommt darauf an, was sie gerade macht... Stöbert sie in den Regalen, kannst du dir 'ne Frage ausdenken, die zu dieser Literatur passt, oder ein Buch, dass du (angeblich) nicht findest, oder du kommst mit der Sortierung nicht klar, ob sie dir mal kurz helfen kann oder so"), 5, 6.

    reading diary

    Cover des Buches The Technology of OrgasmRachel P. Maines: The Technology of Orgasm. 'Hysteria', the Vibrator, and Women's Sexual Satisfaction. Johns Hopkins University Press 2001 (Johns Hopkins Studies in the History of Technology) - ein großteils unterhaltsames, teilweise nachdenklich machendes, immer spannend geschriebenes Kapitel der Medizin- und Technikgeschichte!

    Alpenmilch, wo sie hingehört ;-)

    Photo einer Milkapackung in den Bergen

    Alpenmilch in den Alpen - eines meiner Lieblingsphotos, aufgenommen am Hauseck in der Steiermark. Die Milka-Schoki wurde eigens im Wanderrucksack mitgeschleppt ;-)

    Friday, October 01, 2010

    Neuerwerbungen

    Eine Kollegin hat mich auf den Abverkauf im Antiquariat Reichmann aufmerksam gemacht, wo ich mich heute darüber hinweggetröstet habe, dass ich im Zug "A serious man" von Ethan und Joel Coen liegen lassen habe. Und es hat sich ausgezahlt, dass ich in letzter Zeit mehrere kyrillische Plakate katalogisiert habe - so habe ich Хаймито фон Додерер gleich von der Ferne identifiziert ;-) Hier die Liste der Neuerwerbungen, die insgesamt nur acht Euro gekostet haben:

  • Heimito von Doderer: Слуньские водопады. Окольный путь. Повести и рассказы. Moskau: Progress 1981
  • Evelyn Waugh: Black Mischief. London: Penguin 1951
  • Today's English-Chinese Dictionary. New-Edition [der Rest ist auf Chinesisch]
  • Ludwig Lang (Hrsg.): Landschule und ländliche Erziehung in Österreich. 2., unveränd. Aufl. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1949 [enth. u.a. "Die Aufgaben der ländlichen Mädchenerziehung" von Gertrud Riccabona]
  • Leslie Charteris: The Saint Closes the Case. Reprint. London: Hodder & Stoughton 1953
  • Arthur Koestler: Arrival and departure. A novel of modern Europe. Austrian ed. Published for the British Publishers Guild by I.S.B. Political Division A.C.A., printed in Vienna by Waldheim-Eberle ca. 1943
  • La France d'aujourd'hui. 3. Aufl. Berlin-Schöneberg: Langenscheidt o.J. (Langenscheidts fremdsprachliche Lektüre 6)
  • Renate Marschalek, Peter Pelinka (Hrsg.): Rot-Grüner Anstoß. Wien: Jugend & Volk 1983
  • Thursday, September 30, 2010

    Ermitteln, Fahnden und Strafen

    Im Oktober wird ein Buch vorgestellt, das ein früherer Arbeitskollege von mir mitherausgegeben hat: Andrea Griesebner, Georg Tschannett (Hg.): Ermitteln, Fahnden und Strafen. Kriminalitätshistorische Studien vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Wien: Löcker 2010, 978-3-85409-553-8. Die Präsentation findet am Mittwoch, dem 20. Oktober um 20 Uhr im Seminarraum 1 am Institut für Geschichte der Universität Wien statt. Stephan Steiner liest Ausschnitte aus Quellen — z. B. Gerichtsprotokolle oder Selbstzeugnisse —, die von den AutorInnen kurz kommentiert werden.
    Zum Buch: "Die hier versammelten Mikrostudien geben Einblicke in das Leben und die Vorstellungswelten von Menschen, die von 'vormodernen' Kriminalgerichten im Gebiet des heutigen Österreichs steckbrieflich gesucht, angeklagt oder verurteilt wurden. Abgerundet werden diese Mikrostudien durch zwei Beiträge, welche die Ermittlungsarbeit der Polizei und den Alltag in Psychiatrien im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Blick nehmen".

    Wednesday, September 29, 2010

    Wanderausstellung über Analphabetismus

    Die Burgenländischen Volkshochschulen laden zur Ausstellung "Erwischt war gestern! Basisbildung: die beste Entscheidung" und zur Vorführung des Films "Das Kreuz mit der Schrift". Die Ausstellung des Salzburger Netzwerkes Basisbildung macht auf Lese- und Schreibschwächen in Österreich aufmerksam. TeilnehmerInnen von Alphabetisierungskursen erzählen von ihren größten Hürden, besten Ausreden und schönsten Erfolgen. Zudem gibt es Informationen zum Thema Analphabetismus. Im Mittelpunkt des Films "Das Kreuz mit der Schrift" stehen Menschen, die vor allem zwei Dinge gemeinsam haben: Sie haben alle etwas mit Fußball zu tun und sie haben alle Probleme mit dem Lesen und Schreiben.

    Termine:

  • Güssing, Do. 30. September 2010, 19 Uhr, Kulturzentrum - Ausstellung bis 11. Oktober
  • Oberwart Di. 19. Oktober 2010, 19 Uhr, OHO - Ausstellung bis 24. Oktober
  • Großwarasdorf, Di. 2. November 2010, 19 Uhr, KUGA - Ausstellung bis 7. November
  • Gols, Di. 9. November 2010, 19 Uhr, Evangelisches Gemeindezentrum - Ausstellung bis 21. November
  • Eisenstadt, Do. 25. November 2010, 19 Uhr, Burgenländisches Landesmuseum - Ausstellung bis 19. Dezember
  • reading diary

    reading:
  • Philipp Felsch: Wie August Petermann den Nordpol erfand. Sammlung Luchterhand 2010 (ein neues Buch in meiner - leider noch zu kleinen - Pol-Sammlung, ist bisher sehr interessant und spannend geschrieben)
  • just finished:

  • Molly Harper: Nice Girls Don't Date Dead Men. Pocket Star 2009 ("Once a devoted children's librarian, Jane Jameson now works at a rundown occult bookstore. Once a regular gal, she's now a vampire")
  • Hannes Kerbl: Ganglmüllers Rache. Verl. Der Apfel 2005 ("Vom Schicksal und seinen Kollegen gedemütigt, von den Frauen betrogen und vom Leben enttäuscht, sucht ein kleiner Beamter privat und beruflich durch penible Genauigkeit und strikte Ordnung Sinn in seine kümmerliche Existenz zu bringen")
  • Monday, September 20, 2010

    Bibliotheksbestand des Tages: Hof- und Staats-Handbuch

    Heute habe ich für eine Benutzerin etwas im "Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie" gesucht, und ich denke, wenn wir einfach die Monarchie wieder einführen, haben wir kein Problem mit Arbeitslosigkeit. Was es da alles für Ämter und Posten gab! Hier einige Beispiele aus den Ausgaben 1893 und 1906:

  • Edelknaben
  • Silberwäscherin
  • Pretiosenschätzer
  • Amts-Trabant und Gesandschafts-Anzeiger
  • Leib-Büchsenspanner
  • Leiblakai-Ansager
  • Stallübergeher
  • Reit-Scolar
  • Hof-Ober-Riemer
  • Kabinetts-Registraturs-Adjunkt
  • Wäscheverwahrerin
  • Park-Türwächter
  • Kurschmied
  • General-Genie-Inspector
  • Hof-Keller-Officiant I. Classe
  • Hoflogen-Thürhüter
  • Kindsfrau und Kinderfräulein
  • Versenkungsmeister
  • Hof-Tafeldecker II. Classe
  • Friday, September 17, 2010

    Die Holocaust-Opfer der Roma - Vortrag & Diskussion

    Die Holocaust-Opfer der Roma. Eine Spurensuche (O holocoust opfertscha le Romendar. Jek jomakero rodipe) - Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Gerhard Baumgartner. Ort & Zeit: Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2, 7210 Mattersburg, 22. September 2010, 19 Uhr. Eintritt Freie Spende.

    Von den 11.000 österreichischen Roma wurden über 9.000 in der NS-Zeit ermordet. Nun stellten Historiker Namen und Herkunft vieler Opfer fest und legten eine Archivdatenbank an, um möglichst viele vor dem Versinken in die Anonymität zu bewahren. Der burgenländische Historiker und Journalist Gerhard Baumgartner war führend an diesem vom Österreichischen Nationalfonds geförderten Projekt "Namentliche Erfassung der Holocaust-Opfer der Roma" beteiligt. In seinem Vortrag berichtet er über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Geschichte der Roma.

    In einem Standard-Interview mit dem Titel "Namensfindung für Holocaustopfer" vom 19. Dezember 2006 sagte Baumgartner über die Kooperation mit den SchülerInnen der HTL Ungargasse: "Es wird eine riesige Datenbank erstellt. Aber es ist mehr. Es ist eine Gesamtlösung für den Kulturverein österreichischer Roma - für ein Archiv plus eine riesige Datenbank plus eine Bibliothek plus eine Bilddatenbank. Das Hauptprojekt ist ein mögliches Dokumentationssystem. Das ist ein Nachfolgeprojekt der österreichischen Historikerkommission. Eine Namensdatenbank der niemals offiziell erhobenen österreichischen Roma- und Sinti-Holocaustopfer, die ungefähr 10.000 Personen umfasst".

    Wie können die Daten dazu eingesehen werden? Laut Website des Kulturvereins österreichischer Roma ist die Datenbank im Informationszentrum Roma-Doku zugänglich. Baumgartner arbeitet übrigens auch an dem verwandten Projekt "Opferdatenbank – Namentliche Erfassung der NS-Opfer des Burgenlandes" mit, und auf der Website des Projekts heißt es: "Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist eine Veröffentlichung der Opferdaten im Internet nicht möglich. Die Datenbank kann aber in der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 7 – Kultur, Wissenschaft und Archiv benutzt werden. Darüber hinaus sind Anfragen per E-Mail, telefonisch bzw. auf dem Postweg möglich. Die im Zuge der Anfragen erhobenen Daten sind, sofern sie die Daten der Opfergruppen der Roma/Sinti bzw. die Euthanasiedaten betreffen, in Veröffentlichungen zu anonymisieren".

    Thursday, September 16, 2010

    Lochkarten-Blasphemie

    Ich lese gerade "A Single Man" von Christopher Isherwood (Vintage Books 2010), Ein Buch, bei dem ich ganz langsam lese, weil ich nicht will, dass es aus ist, aber ich habe nur mehr zehn Seiten... Es gibt einige Passagen, die mir im Gedächtnis geblieben sind, aber die Szene über die Lochkarten (das Buch stammt aus dem Jahr 1961) finde ich besonders nett:

    "Carrying the card by its extreme corner, George brings it over to one of the secretaries, who will see that it gets back to Personnel. The secretary has a nail-file on her desk. George picks it up, saying, 'Let's see if that old robot'll know the difference' and pretends to be about to punch another slit in the card. The girl laughs, but only after a split-second look of sheer terror; and the laugh itself is forced. George has uttered blasphemy" (S. 31).

    Kann mir jemand weitere Bücher empfehlen, die im britischen oder amerikanischen Universitätsumfeld angesiedelt sind? Die David Lodge-Trilogie Changing Places / Small World / Nice Work hat mir auch gut gefallen.

    Tuesday, September 14, 2010

    Suchen mit Jewogle oder SeekFind

    Shelf Check greift heute humorvoll den Artikel "Religious Search Engines Yield Tailored Results" von Habiba Nosheen auf NPR auf. Suchmaschinen wie SeekFind, Jewogle und I'mHalal liefern nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit - aber tun das nicht letztlich alle Suchmaschinen? Shea Hoodman (SeekFind) sagt: "In a sense, I guess kind of what SeekFind does is a form of censorship, but I would more describe it as selective inclusion".

    Hier noch Zitate aus den Selbstbeschreibungen: SeekFind: "The mission of SeekFind.org is to provide God-honoring, biblically-based, and theologically-sound Christian search engine results in a highly accurate and well-organized format." - I'mHalal: "search algorithms should calculate the culture, mindset and lifestyle of the user in the determination process of relevancy".- Jewogle: "a site that celebrates the Jewish contribution to civilization and is well on its way to being a Jewish biographical encyclopedia", ist eben keine Suchmaschine durch jüdische Internetseiten.

    Bloglines wird eingestellt

    Heute habe ich auf Bloglines gelesen, dass der Dienst mit 1. Oktober eingestellt wird. Begründet wird dieser kurzfristige Schritt mit der Veränderung der Verwendung von RSS und der sinkenden Nutzung von Bloglines: "The real-time information RSS was so astute at delivering (primarily, blog feeds) is now gained through conversations, and consuming this information has become a social experience. As Steve Gillmor pointed out in TechCrunch last year , being locked in an RSS reader makes less and less sense to people as Twitter and Facebook dominate real-time information flow". Gillmors Artikel vom 5. Mai 2009 trägt den Titel "Rest in Peace, RSS".

    Dazu hat Krafty Librarian einen guten Kommentar geschrieben: "While I completely agree with Ask.com that the rise of Twitter and Facebook have led to more or different methods of information sharing, I still need my RSS feeds. I have developed quite a list of blogs, news feeds, and Internet search queries that I monitor. I do pay attention and monitor Twitter and Facebook, and I have noticed that I grab a lot of real time news and information from them but I have not figured out how to gather topical information to me using something other than my Bloglines feed". Meine Twitter-Gemeinde kann mir viele Informationen und nützliche Links bieten, aber meine gespeicherten Suchen in Datenbanken und Katalogen beispielsweise nicht.

    Und wohin ausweichen? Noch ein Google-Produkt? Mihai Parparita schreibt ja im Official Google Reader Blog: "We know that nothing will be quite like Bloglines in the hearts of its users, but if you're looking for another online feed reader, we encourage you to give Reader a shot". Ellyssa Kroski verweist auf "5 Tips for Getting the Most out of Google Reader". Jessamyn West empfiehlt das Firefox-Plugin "Sage" und für Mac, iPhone und iPad den Dienst Netnewswire. Was ist Eure Meinung?

    Monday, September 13, 2010

    Bibliotheksbestand des Tages

    Konvolut von Schriften des Wiener Schutz-Vereins für aus Straf- und Verwahrungsorten entlassene Personen [Fing.T.], Signatur C 149025

    Konvolut von Einladungen, Tafelkarten etc. des Wiener Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins "Buchfink" aus den Jahren 1887-1894, Signatur E 77178

    Ich zeig Dir meine Briefmarken-Buch-Sammlung

    "Der 'Briefmarkensammler Verein Favoriten' (kurz: 'BSV Favoriten') feiert heuer das 80jährige Bestandsjubiläum. (...) Den BSV-Mitgliedern steht eine reichhaltig bestückte Bibliothek mit Fachliteratur zur Verfügung". - Quelle: Presse- und Informationsdienst.

    Thursday, September 09, 2010

    Der Freund um Mitternacht

    Heute hab ich meinem Vater geholfen, Bücher aus dem Keller auf den Dachboden zu transferieren. Dabei hab ich natürlich auch ein bisschen geblättert, weil ich mich an manche Bücher noch aus meiner Kindheit erinnern konnte, zum Beispiel in dem Buch "Manierlich - erfolgreich - beliebt" von Gertrud von Hilgendorff aus dem Jahr 1961. Darin gibt es ein Kapitel darüber, wie man Freunde gewinnt, erkennt und behält. Die folgende Passage finde ich besonders süß: "Ein FREUND, das ist ein Mensch, bei dem man um Mitternacht klingeln dürfte, ein Köfferchen mit den allernotwendigsten Dingen in der Hand; dem man sagen könnte: 'Ich habe mein Heim, meine Existenz, meine Wohnung verloren, nimmst du mich auf?' Kommt auf diese Frage ein freundliches, herzliches Ja zur Antwort, so handelt es sich um einen FREUND" (S. 161).

    Und in einem Kapitel über das berufliche Fortkommen schreibt Hilgendorff: "Denke, wenn du ERFOLGREICH sein möchtest, nicht zu viel an dein Vergnügen, gehe lieber in Abendkurse als zum Tanz. Besuche Bibliotheken und Ausstellungen anstatt mit dem Motorrad unter Getöse herumzubrausen. (...) Vorsicht im Umgang mit Radios und Fernsehern, sie haben den Fehler, charakterschwache Leute zum Nichtstun zu verführen (...). Lege weniger Wert auf eine Lohnerhöhung als auf eine Wissensbereicherung" (S. 154).

    In die Gefängnisbibliothek der Versicherung wegen

    Am 19. Oktober wird das Buch "Running the Books: The Adventures of an Accidental Prison Librarian" von Avi Steinberg bei Nan A. Talese erscheinen: "Avi Steinberg is stumped. After defecting from yeshiva to Harvard, he has only a senior thesis essay on Bugs Bunny to show for his effort. While his friends and classmates advance in the world, he remains stuck at a crossroads, unable to meet the lofty expectations of his Orthodox Jewish upbringing. And his romantic existence as a freelance obituary writer just isn't cutting it. Seeking direction — and dental insurance — Steinberg takes a job as a librarian in a tough Boston prison".