Monday, March 30, 2015

Neue Kolumne: Bibliotheken ohne Bücher

Cover der Buechereiperspektiven 1/2015

Nach drei Jahren "Von Bücherfeen und Bibliotheksvampiren" habe ich eine neue Kolumne in den Büchereiperspektiven: Sie heißt "Bibliotheken ohne Bücher". Nein, ich wurde nicht plötzlich zur Apostelin des "es ist eh alles online"-Irrglaubens ;-) wer neugierig ist, kann die druckfrische Ausgabe 1/2015 online auf www.bvoe.at/epaper/1_15/ nachlesen :-)

Friday, March 27, 2015

Von Bücherfeen und Bibliotheksvampiren, Kolumne 1/2014

"Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt", lautet eine häufig zitierte Textpassage des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Borges. Ist umgekehrt die Bibliothek auch eine Art Paradies? Sicher, die Parallelen sind ja unübersehbar: Männlein und Weiblein laufen nackig herum und kommen einander auf der Suche nach Obst näher und näher... Sie meinen, das hätte doch gar nichts mit Bibliotheken zu tun? Falsch gedacht! Hätte die Vielzahl erotischer Geschichten, die in Bibliotheken und/oder mit Bibliothekspersonal spielen, einen wahren Kern, wäre es geradezu ein Wunder, dass bei uns überhaupt noch irgendeine richtige Arbeit erledigt wird.

Den "Entfessle die Bibliothekarin"-Moment in Romanen gibt es schon seit Jahren immer wieder: Die als zugeknöpft und prüde geltende Bibliothekarin legt den Stempel zur Seite, nimmt die Brille ab, löst den Dutt, öffnet die Bluse und entpuppt sich als Vamp – sobald endlich der richtige Mann (oder, seltener, die richtige Frau) die Bibliothek betreten hat.

Seit die zunehmende Verbreitung von E-Books es viel einfacher und billiger macht, im Selbstverlag zu veröffentlichen, komme ich aber als Bibliografin fiktiver Bibliothekarinnen kaum mehr nach. Paradiesische Zustände in Bibliotheken sind offenkundig ein Verkaufsschlager – zumindest hoffen die fleißigen Hobby-SchriftstellerInnen das.
Bei genauerer Schilderung der Inhalte würde diese Kolumne sicher mit einem Jugendverbot belegt. So setze ich auf die Fantasie meiner Leserinnen und Leser und beschränke mich auf einige (von mir übersetzte) Titel, die ich bei einem unaussprechlichen Online-Buchhändler gefunden habe: "Verführt von der Bibliothekarin", "Die wilde Sharon", "Geständnisse einer Kleinstadtbibliothekarin", "Die asiatische Bibliothekarin und die dämonischen Tentakel", "Die Beine der Bibliothekarin", "Unartige Bibliothekarinnen", "Die nymphomanische Bibliothekssklavin", "Die Bibliothekarin und die Cowboys", "Geheime bibliothekarische Fantasien", "Quickie mit der abartigen Bibliothekarin", "Perlen der Leidenschaft", "Jedermann liebte die Bibliothekarin", "Das geheime Leben der Bibliothekarinnen", "Das erste Mal der jungfräulichen Bibliothekarin", "Die sündhafte Bibliothekarin" und – mein Favorit – "Sie bezahlte ihre Strafe für überfällige Lust".

Hier alle bisher erschienenen Kolumnen zum Nachlesen:

  • Bibliothek als...: 4/2014 (Bibliothek als Treffpunkt, S. 21), 3/2014 (Bibliothek als Arbeitsplatz, S. 59), 2/2014 (Bibliothek als Tatort, S. 61), 1/2014 (Bibliothek als Paradies, S. 63).
  • Film und Fernsehen: 4/2013 (Science Fiction, S. 45), 3/2013 (Krimiserien, S. 53), 2/2013 (Horror, S. 65), 1/2013 (Komödien, S. 59).
  • Belletristik: 4/2012 (Krimis, S. 59), 3/2012 (Comics, S. 57), 2/2012 (Horror, S. 71), 1/2012 (Liebesromane, S. 53).

Wednesday, March 25, 2015

Treffende Beschreibung von Frauenzeitschriften

Thursday, March 19, 2015

CfP Bibliothekar*tag: Beiträge zu Berufsbild, Gender & Diversity gesucht

Im September 2015 findet an der Universität Wien der Österreichische Bibliothekar*tag statt. Ich bin im Programmkomitee für meine "Leib- und Magenthemen" wie Berufsbild, Ausbildung, Personalentwicklung und Genderfragen zuständig. Insgesamt gibt es sechs Themenbereiche (siehe unten). Bei allen läuft der Call for Papers noch bis 31. März. Bitte verbreiten! Die Posterausstellung im Arkadenhof der Uni Wien läuft unter "Junge Schiene" und richtet sich speziell an Menschen in Ausbildung. Also keine Scheu, Euer Abschlussarbeitsthema einzureichen. Die Einreichung selbst erfolgt online - das erspart uns und Euch bürokratischen Aufwand bei der Anmeldung zur Tagung, wenn das Paper einmal angenommen ist.

1. Openness: Open Access, Open Data, Forschungsunterstützung (Publikationsdienste, Bibliometrie, Forschungsdokumentation usw.), Forschungsdaten, Urheberrecht, E-Science, Science 2.0, e-Infrastructures Austria

2. Zukunft gestalten: Bibliotheksmanagement, Bibliotheksmarketing, Qualitätsmanagement, Strategien und Visionen, Innovationsmanagement, Organisationsentwicklung, Produktmanagement, Entwicklung von Bibliothekssystemen

3. Offensive BibliothekarInnen: Berufsbild im Wandel, Aus-, Fort- und Weiterbildung, Personalentwicklung, Genderfragen, Learning Library - mein Bereich. Für Fragen stehe ich gerne unter monika.bargmann (at) wienbibliothek.at, auf Facebook und Twitter zur Verfügung.

4. Bewahren & präsentieren: Kooperationen und EU-Projekte, Bestandserhaltung, kulturelles Erbe bewahren, Buch- und Bibliotheksgeschichte, Sammlungen, Provenienzforschung (NS et al.), Digitalisierung, Langzeitarchivierung, neue Präsentationsformen

5. Erwerben & sichtbar machen: neue Erwerbungs- und Lizenzierungsmodelle, Erschließung analoge und digitale Bibliothek, Regelwerke und -formate, Search and Discovery, Suchmaschinentechnologie, Data Management Planning

6. Masse und Individualität: (neue) Services, Kundenorientierung und Servicepolitik, Nutzerforschung, Webauftritt, Social Networks, Tagging, Blogging, Teaching Library, Informationskompetenz, Vorwissenschaftliche Arbeiten

Wednesday, March 04, 2015

Beim nächsten Mann wird alles anders ;-)

Ich liebe solche Zufälle: Beim Müllraustragen in unserem neuen Büro sind mir Bücher im Altpapiercontainer aufgefallen. Da konnte ich natürlich nicht NICHT hinschauen ;-) Ich hab mir unter anderem den Roman "Beim nächsten Mann wird alles anders" von Eva Heller herausgefischt, weil ich mit der Fischer-Reihe "Die Frau in der Gesellschaft" schon öfters gute Erfahrungen gemacht habe. Und was lese ich da? :-))
Coverbild des Romans Beim naechsten Mann wird alles anders von Eva Heller"Birgit sei Angestellte in der Stadtbücherei. Ansonsten sitze sie zu Hause und warte darauf, daß der Mann ihrer Träume ab ein Fenster ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung im dritten Stock klopft. Aber Birgit sei trotzdem sehr nett" (S. 67).

"Ich war überrascht von Birgit. Man sah ihr überhaupt nicht an, daß sie in der Stadtbücherei arbeitete" (S. 67/68).

"Birgit ist in der Stadtbücherei zuständig für die Kontrolle der Ausleihe. Dauernd müsse sie Überstunden machen, klagte sie, die Leute würden zu viele Bücher ausleihen. Jeder würde zehn Bücher mitnehmen, aber sie könnte schwören, daß die Leute höchstens eins lesen, obwohl sie den Abgabetermin noch um drei Wochen überziehen. Man müßte ein System einführen, meinte Birgit, mit dessen Hilfe die sogenannten Leser von den Bibliotheksangestellten geprüft werden könnten, ob sie die ausgeliehenen Bücher nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hätten. Nur wenn dies der Fall sei, dürfte der Leser wieder Bücher mitnehmen, und zwar nur so viele, wie er nachweisbar wirklich gelesen hätte" (S. 68).