Wednesday, June 29, 2011

Am Infoschalter

"Er, zu dessen einsamer Höhe die vorbeiwandelnden Schulkinder nur scheu emporblickten, er, der sich schon in seiner Kraft und Herrlichkeit leicht verletzt fühlte, wenn er in Ausübung seines Dienstes von den Parteien nach Stiege, Stockwerk und Büro gefragt wurde? Er, der seine Auskünfte nur mit eisig gedämpfter Stimme gab, nachdem er vorher den Frager ein schmerzlich-nachsichtiges Ohr geneigt hatte?"

Karl Fiala in Franz Werfels "Der Tod des Kleinbürgers" (Reclam 1969, S. 7) ist natürlich kein Bibliothekar, sondern zu diesem Zeitpunkt Portier bei der Finanzlandesdirektion, aber irgendwie passt die Beschreibung auf manche Bibliothekare, die ich kenne.

Sunday, June 26, 2011

WC-Anlagen und Bücherei

Aus einer Presseaussendung des NÖ Pressediensts zur Eröffnung des Kommunikationszentrums in Wienerherberg: "Das Bauwerk mit einer Grundfläche von 160 Quadratmetern (...) umfasst Küche, WC-Anlagen, einen Multifunktionsraum inklusive Bücherei sowie Räumlichkeiten für Schulungen, Vereine und Veranstaltungen". Stellt die Reihenfolge eine Wertung dar?

Friday, June 24, 2011

Was ich beim Ausmisten gelernt habe

Abgesehen davon, dass Leimfarbe Teufelswerk ist und dass Silikon eine der ekligsten Substanzen auf Gottes Erdboden ist, hab ich zwei wichtige Sachen beim Umzug und dem damit verbundenen Ausmisten gelernt:

1. Gewand, bei dem im Geschäft der leiseste Zweifel oder Gedanken wie "irgendwann wird mir das schon passen" oder "ich sollte nicht immer schwarz tragen" auftauchen, sollte nicht gekauft werden. Irgendwann landet es nämlich mitsamt dem Preisschild im Altkleidercontainer.

2. Es hat keinen Sinn, Nahrungsmittel "für besondere Anlässe" aufzuheben. Ich denke da an besondere Sachen, die man sich einmal gönnt, oder auch Urlaubsmitbringsel - in den letzten Jahren waren das zum Beispiel Blaubeersuppe aus Finnland, Spreewaldgurken aus Deutschland, Fisch-Suppenwürfel aus Schweden und Ice Jelly aus Singapur. Irgendwann landet es vermottet und/oder abgelaufen und/oder von selbst gehend mitsamt der Originalverpackung in der Mülltonne. Lebe den Augenblick :-)

Wednesday, June 15, 2011

Jugendliche Filme zur Stadtbibliothek

Aus dem Newsletter der Stadtbibliothek Stuttgart vom 15. Juni: "Auf ganz unterschiedliche Weise haben sich Stuttgarter Jugendliche in den letzten Monaten der neuen Stadtbibliothek angenähert und ihre Ideen kreativ in Effektfilmen, Musikvideos oder als Green Screen umgesetzt. Die in Kooperation mit dem Jugendhaus Mitte der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft entstandenen Kurzfilmclips zeigen markante Plätze, Gebäude, Skulpturen und Wasserlandschaften zwischen dem Wilhelmspalais und der neuen Stadtbibliothek am Mailänder Platz - mit poetischen Texten unterlegt. Beteiligt waren Jugendgruppen des Jugendhauses Mitte und Ausdrucksreich e. V. sowie der Deutschen Angestellten Akademie und der Caritas unter Anleitung von Marcel D'Apuzzo, Nikita Gorbunov und Ufuk Gacipa.
Präsentiert und prämiert werden die Filme am Freitag, 8. Juli, um 17.30 Uhr im Max-Bense-Saal der Zentralbibliothek im Wilhelmspalais".

Monday, June 13, 2011

Militärbibliothekar

"Bibliothekar, Metereologe, Wirtschaftswissenschaftler: Kaum ein Arbeitgeber bietet ein breiteres Job-Spektrum als die Streitkräfte", schreibt Kristin Kruthaup in der Welt über die Berufsaussichten bei der deutschen Bundeswehr. Wer also als Bibliothekar doch lieber Schwert UND Feder hat, ist dort vielleicht richtig ;-)

Saturday, June 04, 2011

BBB news

Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn, die ich langsam wirklich mal in eine Datenbank eingeben sollte...

  • Alois Brandstetter: So wahr ich Feuerbach heiße. dtv 1992
  • Theodosia S. A. Adanu / John-Oswald Amekuedee: "Factors influencing the choice of librarianship as a course of study at the diploma level in Ghana". In: Information Development 26 (2010) 4, S. 314 - 319
  • Clemens J. Setz: "Condillac". In: Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes. Suhrkamp 2011
  • Anjali Gulati: "Diversity in librarianship: The United States perspective". In: IFLA Journal 36 (2010) 4, S. 288 - 293
  • Amy Hartman / Meg Delaney: "Wait! You Can’t Retire Without Sharing That with Us. Retaining the institutional knowledge of librarians who will soon leave the profession". In: American Libraries, 26. Oktober 2010
  • Strange new worlds

    Hab ich schon erwähnt, dass ich mein Diplomarbeitsthema liebe? ;-) Ich lese gerade die Fan Fiction-Anthologie "Strange new worlds", herausgegeben von Dean Wesley Smith. Der Text "What went through Data's mind 0.68 seconds before the satellite hit" von Dylan Otto Krider ist einfach großartig!

    Mordopfer Bibliothekarin

    Im gerade auf MDR laufenden Tatort "Abschaum" spielt Monica Bleibtreu eine Bibliothekarin.

    Friday, June 03, 2011

    Der Bücher- und Müllsammler

    "Ein Mann macht Abitur, studiert, wird Bibliothekar. Dann verliert er alles. Heute sammelt er Müll – und kauft von seinem Hartz-IV-Geld alte Bücher. Die Geschichte von einem, der nicht aufgibt". - Mehr bei Friederike Haupt: "Herr Tautorat fängt neu an". In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2011

    Zoophiler Bibliothekar

    "K. ist 50, Bibliothekar und lebt seit seiner Scheidung zusammen mit einer Schäferhündin und zwei Katzen irgendwo im Grünen in Süddeutschland. Er betreibt zwei einschlägige Websites und setzt sich vehement dafür ein, dass Zoophile nicht als krank oder abartig abgetan werden". - Bettina Weber: "Das letzte Tabu". In: TagesAnzeiger, 1. Juni 2011

    Thursday, June 02, 2011

    Kevin allein in der Klasse

    "People judge how smart you are based solely on your name", schreibt Alasdair Wilkins in ihrem Artikel in io9. Anscheinend traut man Katherines und Samuels wesentlich mehr zu als Ambers und Travises.
    Erinnert mich an die Lehrerin, die über ihre Schüler sagte: "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose". Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe - ich glaube, diese Feststellung wurde bei einer der letzten Kribibi-Tagungen aus einer Studie zitiert.