Hinweis von Karin Ballauf: "Veza Canettis Todestag jährt sich Mai 2013 zum fünfzigsten Mal. Ein Grund, diese lang verschwiegene, verkannte Dichterin zu ehren und für die Gegenwart neu zu entdecken. Elias Canetti hat bekanntlich seine Frau als Literatin zeitlebens nicht beachtet und gefördert, sie dagegen förderte ihn und sein Schreiben sehr. Aus den Lebensbiografien von Frauen ergibt sich oft der Umstand, dass sie ihr Schreiben zurückstellen müssen. Im 21. Jahrhundert soll das jedoch der Durchsetzung ihrer Literatur keinen Abbruch tun. Das Literaturprojekt von Karin Ballauff, Petra
Ganglbauer und Gertrude
Moser-Wagner macht sich auf die Suche nach Talenten und erforscht gesellschaftliche Bedingungen des Schreibens einer Zeit. Das 50. Todesjahr von
Veza Canetti setzt seit 2011 in Wien mehre Aktivitäten in Schwung: Literatur- und Kunstprojekte, gebündelt und interdisziplinär ausgerichtet und von internationalem Interesse getragen.
"Veza lebt!" So lautet auch der Arbeitstitel einer Anthologie, zu der Autorinnen, die das 40. Lebensjahr bereits vollendet haben, eingeladen sind, sozialkritische, formal spannende Kurzprosa im Ausmaß von maximal 8 Seiten einzureichen. Die Idee hinter dem Alterslimit ist, dass besonders auf dem Kunstmarkt und im Bereich Literatur ein regelrechter Jugendkult betrieben wird. Nicht wenige Stipendien oder Preisausschreibungen setzen ein Alter unter 30 oder 40 Jahren voraus. Hinzu kommt, dass viele schriftstellerisch tätige Frauen sich außer Stande sehen, nach dem 40. oder 45. Lebensjahr noch erstveröffentlichen zu können.
Für die Anthologie „Veza lebt!“, die 2013 erscheinen soll, wird zeitkritische, sozialkritische Kurzprosa erbeten, die formal die herkömmlichen narrativen Strukturen unterwandert. Umfang: maximal 8 DIN-A4-Seiten. Einzureichen bitte in 4-facher Ausfertigung, mit Name und Postanschrift versehen, Einsendeschluss 31.7. 2012. Per Post an: Institut für Interaktive Raumprojekte, Anton Dengler-Gasse 15, 1210 Wien, oder per E-Mail an: taste (at) chello.at.