"Die
Bibliothek wurde am 24. November 1994 in der Seitenstettengasse 4 feierlich eröffnet. Der Bestand der Bibliothek setzte sich aus den Resten des Altbestandes der Gemeindebibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde und den Sammlungen des Museums (Sammlung Schlaff, Sammlung Stern, Sammlung Burg, diversen Buchspenden, Neuankäufe des Museums, Legat Trude Berger) zusammen. Zahlreiche Werke hatten die Zeit des Nationalsozialismus nicht überstanden. Die ehemalige Gemeindebibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde begann 1947 mit dem Wiederaufbau, konnte jedoch nicht an die umfangreichen Bestände vor der NS-Herrschaft anknüpfen. 1992 wurden alle Bestände der Kultusgemeinde inklusive deren Neuankäufe aus den 60er- und 70er-Jahren als Dauerleihgabe an das Museum überantwortet. Ab Jänner 1994 wurde der komplette Bestand neu gesichtet, sortiert und geordnet. Die Bibliothek des Jüdischen Museums nahm bei der elektronischen
Katalogisierung der Bestände eine Vorreiterrolle ein. Ab 2003 wurde der Buchbestand
auf bedenkliche Provenienz durchforstet und eine eigene Datenbank dafür angelegt. Heute umfasst die Bibliothek etwas mehr als 45.000 Bücher und Zeitschriften und ist damit die größte Fachbibliothek zum Thema Judentum in Österreich.
| Entlehnkarten der Bücherei des Ältestenrates in Wien. Quelle: Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, via Stalzer und Partner |
Die Schau im Extrazimmer des Museums in der Dorotheergasse gibt Einblicke in den bedeutenden Buchbestand der Bibliothek des Jüdischen Museums Wien, deren Raritäten-Sammlung mehr als 200 Bücher enthält. Neben einer Reihe von wertvollen Erstdrucken, wie das für die Kabbalah wichtige 'Sefer yetsirah' (Mantua 1562) werden auch prachtvoll illustrierte Ausgaben aus der Sammlung präsentiert. Ein herausragendes Beispiel der Rara-Sammlung des Museums ist auch die erste 'Rabbinerbibel' aus der venezianischen Druckerpresse Daniel Bombergs (gest. 1549 o. 1553)".
Quelle und weitere Informationen zur Entstehung der Bibliothek: APA OTS des Presse- und Informationsdienstes vom 25. November 2014 und Bibliothekswebsite.
Noch ein interessanter bibliothekarischer Aspekt: "Im April 2004 schloss sich die Bibliothek dem österreichischen Bibliotheksverbund an. Durch diesen Schritt ist die Recherche in den Bibliotheksbeständen auch über das Internet möglich. Eigens für das Jüdische Museum richtete der Bibliotheksverbund die Möglichkeit ein, nach den hebräischen Werken auch in der Originalsprache zu suchen".
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