Sunday, August 21, 2016

Wieder nicht gelesen?

In der Zeitschrift "Cultural Anthropology" ist der interessante Artikel "Why Don't Students Read?" von Angela Jenks erschienen. Wie geht man damit um, wenn Studierende nie die vorgegebene Literatur, die im Präsenzunterricht diskutiert werden sollte, gelesen haben? Viele der genannten Ursachen kenne ich selber - als Studentin sowieso, aber auch als Vortragende an einer Fachhochschule, wo meine KollegInnen mich bei einem Vernetzungstreffen ganz überrascht angeschaut haben, als ich vorgeschlagen habe, unsere Abgabetermine untereinander abzusprechen, damit die berufsbegleitend Studierenden nicht am selben Tag drei Aufgaben abgeben und einem Onlinevortrag lauschen müssen...

Frederick Wallace Kent: Student reading in dorm room at International Center, the University of Iowa, November 1952 (Iowa Digital Library, Flickr, CC-BY-NC)

Ein Absatz gefällt mir aber ganz und gar nicht:

Academic journal articles and monographs are not the only sources of anthropological insights and, frankly, they are not always well written. Can your goals be achieved by assigning news stories, op-ed pieces, memoirs, fiction, or poetry? What about multimedia resources (podcasts, videos, Storify stories, etc.)?

Es spricht sicher einiges dafür, AUCH solche Quellen einzubeziehen - auch um zu zeigen, welche Rolle die Kultur- und Sozialanthropologie (oder jede andere Wissenschaft) im Alltag spielt. Aber ausschließlich, um die Studierenden nicht zu überfordern? Holt sie das nicht spätestens bei der Abschlussarbeit ein oder akzeptieren wir dann wieder eine Arbeit, die nur auf Zeitungsartikeln beruht? Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Literatur erst postgradual? - Was meint Ihr dazu?

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