Einem Bericht im Profil vom 5. September zufolge werden die Strafgefangenen Liechtensteins in österreichischen Gefängnissen untergebracht, da das Fürstentum selbst nur über 22 Plätze verfügt, die meistens von Untersuchungshäftlingen belegt werden. Eugen H., das angeführte Beispiel für einen solchen "ausgelagerten" Insassen, wurde in Feldkirch Gefängnisbibliothekar. Zitat: "Monatelang hat Eugen H. in Feldkirch um eine Stelle in der Bibliothek gekäpft. Im Februar des Vorjahres bekam er das 'schöne Arbeitsgebiet'. Er kniete sich hinein, als ginge es um sein Unternehmen". Er schnorrte Bücher bei Verlagen und katalogisierte die fünftausend Titel. "Der Bücherverwalter kennt drei Gruppen von Menschen: Belletristik-Leser, Sachbuch-Aficionados und Komplett-Verweigerer. Eugen H. zählt sich zum Typ II, und das sei seiner Beobachtung nach jener, der am besten mit dem Eingesperrtsein zurechtkomme".
Eugen H. "sitzt" übrigens wegen Betrug, Veruntreuung und Geldwäsche. Ich erinnere mich, einmal in einem anderen Zeitungsartikel gelesen zu haben, dass oft Betrüger in den Gefängnisbibliotheken arbeiten würden, weil sie so schlau seien.
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