Über das "Bücherrevisionsamt" habe ich dann weitere Recherchen angestellt: Auf DIEPER (Digitised European Periodicals) heißt es in dem Werk Linz und seine Umgebungen: "Das Bücherrevisionsamt, dessen Hauptgeschäft ist, zu verhüten, daß solche Bücher, welche von der Haupt=Censur in Wien verbothen sind, nicht eingeführt werden". - Und beim Salzburger Landesarchiv wird zu den Beständen des Amtes angeführt: "Buchförmige Archivalien und Bücher (25 Bände), 1815-1848: Zum Teil gedruckte Kataloge der zugelassenen und verbotenen Bücher; Akten (13 Kartons), 1816-1848: Personal, Bureaubedürfnisse, Normalien, spezielle Anordnungen, Amtskorrespondenz, Berichte, Prüfung der in Verlassenschaften vorkommenden Werke, Abgabe derselben an öffentliche Bibliotheken und an das Konsistorium". Die Existenz einer Zensurbehörde wundert mich jetzt natürlich nicht, aber dass Bücher aus Verlassenschaften an öffentliche Bibliotheken oder katholische Verwaltrungsbehörden weitergegeben wurden, habe ich nicht gewusst.
Monika Bargmann aka library mistress postet über Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Bibliotheken, Archive, Bücher und Datenbanken, Grünzeug, Lesen und Schreiben - vor allem Science Fiction (meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch, seltener auch in anderen Sprachen)
Friday, November 23, 2007
Das Bücher-Revisions-Amt
Vor kurzem waren wir in der Sterbewohnung von Franz Schubert, und da fand ich folgenden Aktenvermerk anlässlich des "Todtenfall": "Ob Bücher in der Verlassenschaft vorhanden und ob dieserwegen die Anzeige sogleich nach der Sperre an das k.k. Bücher-Revisions-Amt geschehen sei? - keine vorhanden".
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