Wednesday, February 19, 2014

Im Dienste der Forschung

Ich lese gerade zu meinem Vergnügen das populärwissenschaftliche Buch "Bonk: The Curious Coupling Of Sex And Science" von Mary Roach. Ja, es geht um Sex, aber eben aus einem wissenschaftshistorischen Blickwinkel. Roach beschreibt auf sehr unterhaltsame Art, wie SexualforscherInnen im Laufe der Jahrhunderte zu ihren Erkenntnissen kamen. Angesichts so mancher gruselig klingender Experimente kann man wirklich nur froh sein, dass so vergleichsweise harmlose Verfahren wie Ultraschall und Röntgen erfunden wurden... Überraschend war für mich auch, wie lange es dauerte, bis WissenschaftlerInnen halbwegs wussten, was sich bei dieser alltäglichen und für den Fortbestand der Menschheit nicht unwesentlichen Aktivität eigentlich im menschlichen Körper abspielt. Ganz genau weiß man es anscheinend eh immer noch nicht ;-) Das liegt laut Roach auch daran, dass Forschungsmittel nur schwierig aufgestellt werden konnten, unter anderem, weil viele immer das Gefühl haben, "that people study sex because they are perverts". Faszinierend ist auch die Vielzahl der Patente für Gerätschaften, die bei verschiedensten (vermeintlichen) Problemen helfen sollen - z.B. die wenig eindeutig formulierte "Appliance for assisting anatomical organs", der "Therapeutic Apparatus for relieving sexual frustrations in women without sex partners" oder der "Decorative Penile Wrap", mit dem das beste Stück als Geist verkleidet werden kann.

Quelle: Das interessante Blatt, 18. Februar 1926, via ANNO. Der Hinweis auf eine andere Annonce auf dieser Seite kommt von Seinerzeitung.


Roach schildert auch, wie sie zu ihren Informationen kommt, und dabei ist auch eine witzige Gegebenheit in einer Bibliothek: "Last summer, I was in a medical school library xeroxing a journal article called 'Vacuum Cleaner Use in Autoerotic Death' when the paper jammed. I could not bring myself to ask the copy room attendant to help me, but quietly moved over to the adjacent machine and began again" ;-)

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