Gestern habe ich an der spannenden Tagung "Langzeitarchivierung im digitalen Zeitalter" an der ONB teilgenommen. Dabei wurde eine Resolution erlassen, in der die TagungsteilnehmerInnen eine rasche Umsetzung der in der "UNESCO-Charta zur Bewahrung des digitalen Kulturerbes" vorgeschlagenen Maßnahmen fordern.
Bei der nachmittäglichen Session für Archive, an der auch CIO Reinhard Posch teilnahm, wurde auch mehrmals der elektronische Akt (ELAK) angesprochen, was für mich besonders interessant war. Seit Ende Februar sind alle Ministerien auf ELAK umgestellt, ab 2008 sollen dann wesentliche interne und alle externen Erledigungen elektronisch signiert werden. Die Daten werden an zwei Stellen in Wien gespeichert und stündlich in den Regierungsbunker nach St. Johann im Pongau übertragen. Während der ELAK durch eine Arbeitsgemeinschaft zweier privat(isiert)er Unternehmen (IBM und Bundesrechenzentrum) betrieben wird, ist der Bunker sozusagen in offizieller Hand. Die langfristige Erhaltung der elektronischen Signatur stellt noch eine Herausforderung dar. Das "envelope" (Aktendeckel) und die enthaltenen Dateien müssen weiterhin streng getrennt werden. Von manchen TeilnehmerInnen wurde bedauert, dass handschriftliche, persönliche Anmerkungen von PolitikerInnen wohl in Zukunft der Geschichtsschreibung nicht mehr überliefert werden - man denke zum Beispiel an den berühmten Kaffeefleck von Maria Theresia.
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