Monday, May 25, 2009

Nach Bücherbann: SchülerIn greift zur Selbsthilfe

Auf Yahoo! Answers stellte ein Schüler oder eine Schülerin die Frage "Is it OK to run an illegal library from my locker at school?". Hintergrund: In der Schule wurde die Lektüre einer Reihe von Büchern verboten, worauf die Schülerin in einem leerstehenden Garderobekasten eine Art Geheimbibliothek für MitschülerInnen eröffnete: "Anyway, I now operate a little mini-library that no one has access to but myself. Practically a real library, because I keep an inventory log and give people due dates and everything. I would be in so much trouble if I got caught, but I think it's the right thing to do because before I started, almost no kid at school but myself took an active interest in reading!".

Via librarian.net (wo KommentatorInnen vermuten, dass es sich um einen Hoax oder gar "someones idea of a librarians wet dream" handelt).

Sunday, May 24, 2009

afraid of complacency and stagnation

I've got to get out of this place, he thought just before dawn, and the ghosts of all the decades of middle-class American children afraid of complacency and stagnation and comfortable death drifted before his face, whispering their agreement.

Quote from: Poppy Z. Brite: Lost souls. New York: Dell 1992, p. 29

Friday, May 22, 2009

reading diary

currently reading:
  • Alfred Burchartz: Israels Feste. Was Christen davon wissen sollten. 3., erw. Aufl. Neukirchen-Vluyn: Aussaat-Verlag 1997
  • Poppy Z. Brite: Lost souls. New York: Dell 1992
  • recently finished:

  • Mindy Klasky: Sorcery and the single girl. Ontario: Red Dress Ink 2007
  • Amanda Eyre Ward: Love stories in this town. New York: Ballantine 2009
  • Bibliotheken als Inspirationsquelle

    In der Ausgabe 6 (2009) der Zeitschrift Orkus sagt Renate Dirix, Frontfrau der niederländischen Band Reincarnatus, in einem Interview auf die Frage, woher sie die Inspiration für ihre Texte nehmen: "Unsere Texte finde ich als Originaldokumente in Bibliotheken, und ich finde es sehr schön, damit zu arbeiten".

    Money, money...

    Ein Benutzer beschwerte sich gerade heftig, dass seine Ein-Euro-Münze immer beim Schloss des Garderobenschranks durchfalle - was kein Wunder ist, nachdem die Kästchen mit Zwei-Euro-Münzen funktionieren ;-) Als ich ihn darauf hinwies, dass das eh auch draufsteht, meinte er erzürnt, wir müssten das für die ausländischen Gäste zumindest dreisprachig anschreiben. Aber "2€" dreisprachig soll er mir mal zeigen...
    Update: Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich vorschlagen werde, eine Abbildung einer Zwei-Euro-Münze in jedem Garderobekästchen zu plazieren...

    Thursday, May 21, 2009

    Wienbibliothek bei Leistungsschau des Magistrats

    Bei der "Leistungsschau einer perfekt funktionierenden Stadt" unter dem Motto "Wien. Für Dich" am 23. und 24. Mai werden auch die Wienbibliothek und die Büchereien samt stillgelegtem Bücherbus vertreten sein. "Im Rahmen einer spannenden und unterhaltsamen Veranstaltung soll den WienerInnen bewusster gemacht werden, welche einzigartige 'Daseinsvorsorge' Wien bietet. Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, durch die Servicelandschaft der Stadt zu wandern. Information und Service 'erleben' steht dabei im Mittelpunkt: Zahlreiche Mitmach-Stationen oder ein spannendes Wien-Quiz stellen die Leistungen der Stadtverwaltung auf unterhaltsame und abwechslungsreiche Weise dar". Bühnenprogramm/Plan.
    Ich werde am Sonntag von 10 bis 18 Uhr unseren Stand betreuen und freue mich sehr über Besuch. Man findet uns zwischen den Bädern und den Büchereien.

    reading diary

    started yesterday, finished today - Vladimir Vertlib: Letzter Wunsch. dtv 2006. Rezensionen: Literaturhaus, Perlentaucher (NZZ), Rezensionen Online, lyrikwelt.de (Jüdische Allgemeine).

    Wednesday, May 20, 2009

    "Mädchen erobern Männerberufe" in der Bibliothek

    Der Westen berichtete am 13. Mai unter dem Titel "Mädchen erobern Männerberufe", dass Schülerinnen sich am Girl's Day in der Stadtbücherei Gladbeck mit Technik auseinandersetzten:
    "'Muss ich dieses Programm jetzt downloaden?', fragt eines der Mädchen hilflos. Sie sitzt mit insgesamt vier anderen Schülerinnen an den Internetcomputern der Stadtbücherei Gladbeck. Iris Dobin, eine Diplom-Bibliothekarin und Computeradministratorin, hilft den Mädchen dabei ein Anti-Viren-Programm zu aktualisieren. (...) Auch die Stadtbücherei öffnet ihre Türen für die Mädchen. Diese können eines der wöchentlichen Sicherheitsupdates aller Internet-Computer durchführen, einen selbstverfassten Artikel auf die Internetseite der Stadtbücherei stellen und einen Crashkurs zum OPAC (Büchersuchmaschine) machen. Außerdem lernen sie den Aufgabenbereich einer EDV-Administratorin kennen: die permanente Aktualisierung der Website und die Netzwerkbetreuung sind nur zwei Beispiele für ihre vielfältigen Tätigkeiten".

    agpro-Förderpreis 2009

    Der Verein agpro – austrian gay professionals vergibt mit Unterstützung von IBM einen Förderpreis in der Gesamthöhe von 5000 Euro für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Thema "Homosexualität und Homosexuelle in Wirtschaft, Recht und Gesellschaft" befassen: Gefördert werden abgeschlossene oder geplante wissenschaftliche Leistungen, die sich mit Homosexualität und Homosexuellen in Wirtschaft, Recht und Gesellschaft beschäftigen. Einreichungen aller Disziplinen und mit interdisziplinärem Ansatz sind willkommen. agpro will mit dem Förderpreis besonders DissertantInnen und DiplomandInnen, jedoch auch etablierte WissenschaftlerInnen anregen, sich in ihren Arbeiten mit Homosexualität und der Situation von Homosexuellen auseinanderzusetzen. Auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Projekte (z.B. Ausstellungskonzepte, Lehrveranstaltungen, Erhebungen, Evaluationen etc.) können berücksichtigt werden.
    agpro ist "ein österreichischer Berufsverband für schwule und bisexuelle Unternehmer, Führungskräfte, Freiberufler und Entscheidungsträger aus unterschiedlichen Bereichen. agpro ist überparteilich, aber politisch engagiert. Dabei setzt sich agpro dafür ein, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen nicht zu gesellschaftlichen, beruflichen oder politischen Nachteilen führt".

    Tuesday, May 19, 2009

    Ja. Dreimal unterstreichen!

    "Not enough time in the library. Just because your students are computer-literate doesn't mean they are research-literate", schreibt Todd Gilman im Chronicle of higher education.

    Festschrift für Murray Hall: Buch- & Provenienzforschung

    Zum 60. Geburtstag wird Murray G. Hall mit einer Festschrift geehrt, die er kommende Woche zum 62. Geburtstag überreicht bekommt. Ort und Zeit der Übergabe: Dienstag, 26. Mai 2009, 18.30 Uhr, Musiksammlung der Wienbibliothek, Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien. Inhalt:
  • Peter R. Frank: Ein Grußwort
  • Katharina Bergmann: Universitätsbibliothek Graz 1938–1945: Bibliotheksgeschichte und Provenienzforschung. Ein Zwischenbericht
  • Susanne Blumesberger: "Ich hoffe, den Tag noch zu erleben, wo jedes Kind Anspruch auf eigene Bücher hat genau so wie den Anspruch auf eigenes Brot". Helene Scheu-Riesz – Verlegerin und Visionärin
  • Barbara Denscher: Eine Brücke zwischen den Kulturen des Orients und des Okzidents. Die Geschichte der Wiener Mechitharisten-Druckerei
  • Bernhard Denscher: Die Linie unserer Zeit. Julius Klinger als Buchgestalter und Buchillustrator
  • Ernst Fischer: Von der Schönheit des Buches. Elemente anspruchsvoller Buchgestaltung, am Beispiel der "Anderen Bibliothek"
  • Christian Gastgeber: Das Dossier "Napoleon". Die Wiener Hofbibliothek als Kriegsbeute des Jahres 1809
  • Werner Hanak-Lettner, Domagoj Akrap: 600 zerstörte Bibliotheken? Bücher ehemaliger jüdischer Vereine und Institutionen in der Bibliothek des Jüdischen Museums Wien
  • Christina Köstner: Das Salz in der Suppe. Der Globus Verlag
  • Christian Mertens: Bücher, Menschen und ihr Schicksal. Provenienzforschung in der Wienbibliothek
  • Sigurd Paul Scheichl: Die Akt-Ausgabe der "Letzten Tage der Menschheit". Überlegungen zum Medium "Sonderheft"
  • Markus Stumpf: "Aus einer liquidierten jüdischen Buchhandlung". Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek Wien: Kontinuitäten und Brüche
  • Edward Timms: Libris (London) Ltd. A Refugee Bookshop and its Legacy
  • Monday, May 18, 2009

    Plakat des Tages - ein Schelm...

    "Wer für das Leben taugen soll, der treibt es schon beim Saugen toll!" - mit diesem Slogan wurde 1954 für Milchprodukte geworben. Beschreibung: "Kleinkind in Hochstuhl sitzend und Milch trinkend, um den Stuhl leere Milchflaschen" - leider noch nicht digitalisiert.

    Sunday, May 17, 2009

    Star Trek Lego Librarian

    done with the mini-mizer generator!

    Bibliothekarin gegen Mandarinenschalen ;-)

    "Mandarinenschalen versteckt in den Regalen, benutzte Taschentücher in den Ecken – die Bibliothek des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums in Lemgo war alles andere als gemütlich. Inzwischen hat die neue Bibliothekarin Carmen Yates kräftig aufgeräumt. Mit viel Kreativität und neuen Ideen sorgte die resolute 51-Jährige dafür, dass die Bibliothek wieder ein Ort ist, an dem sich die Schüler gerne aufhalten".

    Tina Schell: "Carmen Yates ist Herrin über 5.000 Bücher. Bibliothekarin für Lemgoer Gymnasium". In: Lippische Wochenschau, 17. Mai 2009

    Saturday, May 16, 2009

    Twitter-Auslese 9.-16.5.

  • Heise: Eltern mit IT-Berufen stellen sich gegen Internetsperren, http://tr.im/ljNy #zensursula
  • wieder mal PND-Raten: Wer ist "Furidorihi Karu Vehita"?
  • watched Star Trek XI for the second time today, this time in German, loved it again, though a bit too much brawl to her taste ;-) #startrek
  • hat gerade den Titel eines für 2003 geplanten Vortrag wiedergefunden: "Damnatio memoriae. Oder: HTTP 404". Mehr als den Titel gab's nie ;-)
  • reading Annoyed Librarian: "Elsevier is More Clever than You", http://bit.ly/h0pcT
  • H. Jenkins: "there's nothing wrong with this film that couldn't have been improved by the addition of Klingons" #startrek http://tr.im/lb98
  • "Bill C10 makes pay equity in the federal public service a negotiable item" http://bit.ly/SzNn4 #gender
  • "Star Trek: A Military Analysis" in Wired: http://bit.ly/Y2Wpo
  • wieder eine Verweisungsform aus der PND zum Raten: Bide-Hanke (beim Lautlesen erkennt man's schon...)
  • Facebook-Gruppe for self-confessed nerds: http://bit.ly/IfJIz
  • via @OCLC worldcat Identity for James T. Kirk: "602 publications in 4 languages & 37,156 library holdings" http://bit.ly/1aaZqL #startrek
  • "Librarian's Guide to Etiquette" deals with "Up, Beaming Yourself", http://tr.im/kZw2 #startrek
  • Seite gegen Österreichs Austritt aus dem #CERN, inkl. Abschnitt "Warum ist es nicht egal?": http://sos.teilchen.at/
  • "A Mind-Meld Q&A With Leonard Nimoy" in der NY Times, http://tr.im/kUFr
  • Friday, May 15, 2009

    Reminder: 100. Wiener VÖB-Runde: Bibliothekarische Weblogs

    Bruno Bauer und Bernhard Kurz als Organisatoren der Wiener VÖB-Runden haben als Thema für die einhundertste Runde bibliothekarische Weblogs ausgewählt. Ort und Zeit: Montag, 18. Mai 2009, 16 Uhr, Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, Bartensteingasse 9/1, 1010 Wien

    Programm:

  • Überblick über die bibliothekarische Weblog-Szene – international (Monika Bargmann)
  • Überblick über die bibliothekarische Weblog-Szene – national (Horst Prillinger)
  • Library Mistress (Monika Bargmann)
  • The Aardvark speaks (Horst Prillinger)
  • Weblogeinsatz an der Universitätsbibliothek Wien (Horst Prillinger)
  • Van Swieten Blog der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien (Bruno Bauer)
  • VÖB BLOG (Josef Pauser)
  • Abschließend Diskussion über Nutzen von bibliothekarischen Weblogs
  • Vor der Veranstaltung besteht für Interessierte die Möglichkeit, die Musiksammlung der Wienbibliothek, die in einer von Adolf Loos gestalteten Wohnung untergebracht ist, kennen zu lernen. Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung, wird die Highlights der Sammlung ab 15.30 Uhr im Rahmen einer halbstündigen Führung vorstellen. Für die Teilnahme an der 100. VÖB-Runde ist eine persönliche Anmeldung unbedingt erforderlich: bruno.bauer@meduniwien.ac.at oder bernhard.kurz@onb.ac.at.

    Thursday, May 14, 2009

    Twitter-Auslese 1.-8.5.

  • ist leicht erschüttert, dass "ihre" Musik auf Musiksendern mittlerweile unter "Vintage" läuft - wenigstens noch nicht unter "Oldies"...
  • RT @freshzweinull "Washington Post" verlangte schon 1942: Denkt nach bevor ihr twittert! http://tr.im/khIJ
  • Mashed Library UK 2009: http://tinyurl.com/d4mesm
  • RT @info_monger jeez, hate to break it to you: http://is.gd/xQwB (death star destroys enterprise) #startrek
  • Kollege erzählt mir, er habe Benutzer Schlagwörter als "so wie Tags bei Flickr" erklärt, erst dann habe dieser verstanden, worum es geht :-)
  • Elsevier admits journal error, http://bit.ly/NN6Mx - via http://www.tk421.net/librarylink/
  • hat gerade Star Trek XI gesehen :-))
  • during the #startrek end titles a "researcher" was mentioned - what a coool job!!!
  • aus einer Ausschreibung: "Schankbursche m/w". Bei "Zimmermädchen" und "Kassadame" wurde auf den Zusatz verzichtet #gender
  • "Google Lit Trips": Literatur mit Google Earth-Unterstützung, www.googlelittrips.org - via Google Teacher Newsletter
  • "Wieso Twitter ein eiskaltes Medium ist", von Jana Herwig auf digiom, http://bit.ly/IDQcu
  • RT @chattylibrarian This Danish library test for university students is hard! http://librarytest.dk/
  • Amazon - na gratuliere

    "Herzlichen Glückwunsch! Sie haben die Zahlungsinformationen für Ihre Vorbestellung in Marketplace erfolgreich bearbeitet" - wow, da kann ich stolz auf mich sein ;-)

    Hasso und die tote Bibliothekarin

    Beim Literaturwettbewerb "Sex and Crime in Nordfriesland", über den die Husumer Nachrichten berichten, war einer der Favoriten der Text "Hasso und die tote Bibliothekarin" von Ralf Paulsen. Der Wettbewerb wird vom Verlag Ahead and Amazing veranstaltet, Thema im kommenden Jahr ist "Action, Härte, Sinnlichkeit - Thriller in Nordfriesland" - da sollte sich doch noch eine Geschichte mit einer Bibliothekarin super passen, oder? Einsendeschluss ist der 13. Jänner 2010...

    Monday, May 11, 2009

    Pausewang-Werksammlung an Bibliothek in Schlitz

    Eine Sammlung mit Werken der deutschen Autorin Gudrun Pausewang, insgesamt zwölf Regalmeter, wurde an eine Bibliothek übergeben: "Seit Wochen wird von Bibliothekarin Minhild Altstadt die literarische Sammlung von Gudrun Pausewang in der Landesmusikakademie katalogisiert. Sie macht dies ehrenamtlich und sehr akribisch", berichtet die Fuldaer Zeitung. Siehe auch Osthessen-News.

    Mich erinnert diese Meldung an eine Exkursion zu Gudrun Pausewang nach Hessen, die wir im Gymnasium mit unserem Deutschlehrer Joachim Wleczek unternommen haben. Ich erinnere mich noch genau daran, dass Frau Pausewang mir erklärte, dass man bei "Guadalupe" das -e mitspricht, weil das spanisch und nicht französisch ist, an die mich nachhaltig bewegende Lektüre der "Letzten Kinder von Schewenborn", dass ihr Sohn auf seinem Auto ein Pickerl "Soldaten sind Mörder" hatte, und nicht zuletzt an den heißen Orangensaft und die Kekse, den wir zu unserer großen Überraschung serviert bekamen.

    Hörspiel über Raubmord auf Basis von Archivalien

    Aus Quellen des Kriminalgerichts, die im Wiener Stadt- und Landesarchiv verwahrt werden, erarbeitete Andreas Kloner das Hörspiel "Das allerletzte Mahl. Der Raubmord an dem Wiener Weltpriester Johann Konrad Blank". Thema ist ein Raubmord des 19. Jahrhunderts, der großes gesellschaftliches Aufsehen nach sich zog.
    Das Hörspiel wird am 23. Mai 2009, 14 Uhr, in der Ö1-Hörspiel-Galerie zu hören sein, eine Vorpremiere findet am 19. Mai 2009 um 18 Uhr im Wiener Stadt- und Landesarchiv statt. Nach der Begrüßung durch Archivdirektor Ferdinand Opll spricht Peter Klein, Leiter der Redaktion Literatur, Hörspiel und Feature, zum Hörspiel, danach wird das fünfzigminütige Werk uraufgeführt.

    Entschließungsantrag für Bibliotheksgesetz

    Die grüne Nationalratsabgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill hat in der Nationalratssitzung am 21. April 2009 einen Entschließungsantrag für ein österreichisches Bibliotheksgesetz eingebracht. Das stenographische Protokoll der Sitzung ist noch nicht online, aber in der Parlamentskorrespondenz vom 21. April heißt es: "Abgeordnete WINDBÜCHLER-SOUSCHILL (G) meinte angesichts der Tatsache, dass 21,5 % der 15- bis 16-Jährigen nicht sinnerfassend lesen können, ein gleichberechtigter Zugang zum Wissen und zur Information sei aktueller denn je. Dazu zählen die öffentlichen Bibliotheken, diese sollen einen niederschwelligen Zugang zu Wissen garantieren. Die Rednerin bedauerte, dass es in Österreich kein einheitliches Bibliothekengesetz gibt, das Standards und den Personalbedarf regelt. Deshalb brachte sie einen diesbezüglichen Entschließungsantrag ein".

    Auf der Seite Mein Parlament der Tageszeitung "Die Presse" steht dann weiter: "Die Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird ersucht, in Zusammenarbeit mit den Kommunen sowie den Interessen- und Dachverbänden ehestmöglich eine Regierungsvorlage für ein Bibliothekengesetz auszuarbeiten, das den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht" (keine Quelle angegeben).

    Update 12.5.: Das VÖB-Blog lieferte den Link zum Text des Antrags und ergänzt: "Eine Abstimmung dieses Antrags ist allerdings in der 19. Sitzung des NR abgelehnt worden".

    Thursday, May 07, 2009

    Neu: arXiv-Ranking via Twitter

    Der Astrophysikstudent Robert Simpson hat vor kurzem "arXiv on Twitter" ins Leben gerufen: "The online preprint archive for scientific papers, arXiv.org, is often mentioned on Twitter. This project aims to collect this information and use it to highlight the most interesting and talked-about papers. To make sure your tweet counts, be sure that it includes the word 'arxiv' and the arXiv.org identifier code, e.g. '0904.1234'". Nach der kurzen Zeit kann man noch nicht viel sagen, aber das ist wohl eine weitere Anwendung von Twitter als Trendmonitoring-Tool.

    Hinweis von Lambert Heller. - Siehe auch "Tweet your preprints" von Michael Banks im Blog von physicsworld.com.

    Konferenztwittern - Resümee

    Der fünfte Verbundtag des Österreichischen Bibliothekenverbunds fand gestern in der Fachhochschule in Eisenstadt statt. Von meinem früheren Chef als Gastgeber wurde ich eingeladen, während der Konferenz zu twittern. Das Ergebnis von insgesamt 46 Tweets ist hier über die Twitter-Suche nach dem Hashtag #verbundtag09 nachzulesen. Hier mein Resümee:

  • Ein Zuschauer bei meinem Vortrag meinte, man bekäme ja gar nichts von der Konferenz mit, wenn man nebenbei twittere. Ich habe zwar gekontert, dass man ja auch bei einer Vorlesung mitschreiben muss, aber im Nachhinein betrachtet war es schon anstrengend, und nicht nur, weil der Laptop auf meinen Knien unerwünschte Hitze entwickelt hat ;-) Die Einschätzung aus dem R&H Webteam Blog kann ich teilen: "It also became a quite tiring process, not only in trying to capture the moment in words but getting it quickly down, reducing the word count, making sense and avoiding typos" (Quelle: "Using Twitter at the Library Conference").
  • Als Notizen und Gedächtnisstütze für mich sind die Tweets auf alle Fälle brauchbar, aber ob jemand anderer auch davon profitieren kann?
  • Ich habe mich verleiten lassen, nebenbei auch ein wenig zu recherchieren, zum Beispiel als "MAB-XML" erwähnt wurde und ich da mehr wissen wollte. Den Link zur DNB-Seite hab ich dann auch gleich getwittert. Aber natürlich bedeutet das eine Selbstablenkung.
  • Eine Gefahr sehe ich in der allzuschnellen Wiedergabe einer Äußerung - ein Beispiel (unspektakulär, aber zur Illustration allemal tauglich): Beim Tagesresümee hat sich ein Kollege vertan und bei einem bestimmten Tool von einer täglichen statt einer halbstündlichen Aktualisierung gesprochen. Wenn ich das getwittert hätte, bevor die Richtigstellung erfolgte, wäre schon mal eine falsche Information draußen gewesen.
  • Ich würde es schon spannend finden, wenn mehrere Leute zu einer Konferenz twittern, und es hätte mich auch interessiert, was die KollegInnen während meines Vortrages getwittert hätten ;-)
  • Ich weiß nicht, ob es an Twitter, am mobilen Internet, am Laptop, an der Browserversion oder etwas anderem liegt, aber die Einträge schienen häufig nicht gleich auf, und ich musste die Twitter-Seite x-mal neu laden, um zu sehen, ob mein Beitrag auch wirklich abgesandt wurde. Da summiert sich das Downloadvolumen.
  • Insgesamt hat es Spaß gemacht, vor allem als mir die liebe Kollegin neben mir eingesagt hat ;-) aber ich würde das nächste Mal wohl doch wieder auf Papier und einen zusammenfassenden Weblogeintrag zurückgreifen.
  • Wednesday, May 06, 2009

    Die Bibel auf Twitter

    Auf der Website blog.evangelisch.de ist ein interessanter Rekordversuch angekündigt: die gesamte Bibel in dreitausend Abschnitten von 140 Zeichen zusammengefasst. "Wir wollen es schaffen, dass ab dem Beginn des diesjährigen Kirchentages am 20.5.09 um 18 Uhr in Bremen bis zum Pfingstsonntag am 31.05.2009 die gesamte Bibel zu twittern. Die einzelnen Abschnitte sollen auf je 140 Zeichen zusammengefasst und über unseren Twitteraccount veröffentlicht werden". Nach der Anmeldung "erhalten [Sie] dann pünktlich zum Start der Aktion eine E-Mail mit Ihrem persönlichen Bibelabschnitt, denn Sie zusammengefasst entweder über Ihren Twitteraccount mit dem Hashtag #ebl veröffentlichen oder hier auf www.evangelisch.de direkt in ein Formular eingeben können". Ein Beispiel findet sich hier.
    Twitter-User pgoergen kommentiert: "Ich denke: wenn der Tag #ebl populär wird kommt in die getwitterte Bibel auch viel Schweinkram. Willkommen, #Trolle" ;-)

    evangelisch.de ist eine im Entstehen begriffene Plattform rund um die evangelische Kirche, für die das Hansische Druck- und Verlagshaus verantwortlich zeichnet, und soll im September online gehen. Auf alle Fälle eine witzige Marketingidee mit spiritueller Note. Bin schon gespannt, wie das Ergebnis aussieht.

    Tuesday, May 05, 2009

    100. Wiener VÖB-Runde: Bibliothekarische Weblogs

    Bruno Bauer und Bernhard Kurz als Organisatoren der Wiener VÖB-Runden haben als Thema für die einhundertste Runde bibliothekarische Weblogs ausgewählt. Ort und Zeit: Montag, 18. Mai 2009, 16 Uhr, Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, Bartensteingasse 9/1, 1010 Wien

    Programm:

  • Überblick über die bibliothekarische Weblog-Szene – international (Monika Bargmann)
  • Überblick über die bibliothekarische Weblog-Szene – national (Horst Prillinger)
  • Library Mistress (Monika Bargmann)
  • The Aardvark speaks (Horst Prillinger)
  • Weblogeinsatz an der Universitätsbibliothek Wien (Horst Prillinger)
  • Van Swieten Blog der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien (Bruno Bauer)
  • VÖB BLOG (Josef Pauser)
  • Abschließend Diskussion über Nutzen von bibliothekarischen Weblogs
  • Vor der Veranstaltung besteht für Interessierte die Möglichkeit, die Musiksammlung der Wienbibliothek, die in einer von Adolf Loos gestalteten Wohnung untergebracht ist, kennen zu lernen. Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung, wird die Highlights der Sammlung ab 15.30 Uhr im Rahmen einer halbstündigen Führung vorstellen. Für die Teilnahme an der 100. VÖB-Runde ist eine persönliche Anmeldung unbedingt erforderlich: bruno.bauer@meduniwien.ac.at oder bernhard.kurz@onb.ac.at.

    Warum es durch das Bibliotheksdach regnete

    "Durch das Fernsehen wusste ich, warum keine jüngeren Dozenten eingestellt werden konnten, es weiter durch das Dach der Bibliothek regnete und kein Geld für 'neue Medien' da war. Es gab viel dringendere Probleme".

    Hans Schmid: "Amokläufer unter sich. Bericht über eine Reise nach Absurdistan - Teil 3". In: Telepolis, 5. Mai 2009

    Kalte EU

    Mit "Daham statt Islam" hat die FPÖ ja wohl den inhaltlichen Tiefpunkt eines Wahlslogans erreicht, aber gute Chancen auf den sprachlichen Tiefpunkt hat meiner Meinung nach "Soziale Wärme statt EU der Konzerne". Ouch.

    "pursue my curiosity about a million different subjects"

    Rory Litwin über seine Berufswahl: "I considered other careers, but none of them was such a good fit. When it occurred to me to become a librarian, all of the switches clicked into place. It has all the things I really wanted when I was in my twenties and unsatisfied with the paths that I tried. I can serve the public, work with ideas, pursue my curiosity about a million different subjects, support democracy, make a really decent living (in an absolute sense), and not work for capitalists".

    Quelle: Interview von Marylaine Block mit Rory Litwin. In: Ex Libris. A weekly e-zine for librarians #90, March 9, 2001, marylaine.com/exlibris/xlib90.html.

    Monday, May 04, 2009

    Mordopfer Bibliothekarin

    "Freddy Schenk von der Kripo Köln versucht vergeblich, seinen Kollegen Max Ballauf für den Karneval zu begeistern. Aber schon bald ist Schluß mit lustig: Birgit Lagerhoff, das Tanzmariechen aus Freddys Karnevalsverein, wird ermordet aufgefunden. Der Tatort befindet sich in unmittelbarer Nähe einer psychiatrischen Klinik, und der Täter hat offensichtlich ein Anstaltsfahrrad benutzt" (Beschreibung von tatort-fundus.de).
    Zitat: "Ich hab die Frau Lagerhoff vor einem halben Jahr hergeholt. Sie hat die Stadtteilbibliothek geleitet, bevor wir sie schließen mussten wegen Sparmaßnahmen". - Tatort-Folge "Restrisiko" aus Köln (Erstausstrahlung 1999, zuletzt am 18. April 2009 auf HR zu sehen).

    Sunday, May 03, 2009

    Bibliotheken zum Sparen

    Sara Mansour Fallah rät in der "passt!"-Beilage des Standard unter dem Titel "Spar dich froh!" zum Bibliotheksbesuch: "Bibliotheken nutzen: Bibliotheken sind für Krisensituationen wie geschaffen. Sie bieten CDs, DVDs und einen Ersatz für den Treffpunkt Café mit Freunden - also Alternativen zu Geldfressern".

    Bibliothekarin berichtet über Dauerschmerz

    "Angefangen hatte es schon mit meiner Ausbildung zur Bibliothekarin an der Technischen Universität Berlin. Damals hatten wir noch keine Computer. Wir schrieben jedes Karteikärtchen auf der Schreibmaschine. Buch für Buch tippte ich ein, jeden Tag viele Stunden. Nach ein paar Wochen fühlten sich meine Schultern an wie in einen Schraubstock gepresst, es war ein dumpfer Dauerschmerz. Manchmal fuhr mir auch ein grelles Stechen zwischen die Schulterblätter".

    Nicole Heißmann: "'Wie schlimm sich das wirklich anfühlt, kann keiner verstehen'. Die Berliner Bibliothekarin Petra Tismer beschreibt, wie der Schmerz nach und nach ihr Leben eroberte". In: Stern, 2. Mai 2009

    "unintended cataloging humor" bei LibraryThing

    Die größte Interessensgruppe bei LibraryThing bilden mit über sechstausend Mitgliedern die "Librarians who LibraryThing", und dort habe ich mich gerade königlich (königinnenlich?) über den Thread "unintended cataloging humor" amüsiert. Dort werden seltsam klingende Schlagwortketten bzw. Fachgruppen gesammelt. Einige Beispiele:

  • "Boring--Standards"
  • "Corn--Electric properties"
  • "Child collectors" - habe dazu im LoC-Katalog noch die "child consumers" gefunden...
  • "Heathrow Airport (London, England)--Antiquities" - hoffentlich sind nicht die Flugzeuge gemeint
  • "One-leg resting position"
  • "Plants--Effect of prayer on"

    Ich kann aus meiner eigenen Bibliothek die weniger witzige Fachgruppenbezeichnung "Deutsche Okkupation, Widerstand, Emigration" (klar, "wir" können ja nix für diese deutschen Nazis, "wir" waren ja alle im Widerstand) beitragen, muss aber zur Ehrenrettung sagen, dass die Fachgruppen gerade überarbeitet werden. Eine interessante Kombination finde ich auch "Familie und Frauen, Homosexuelle".

  • Neuerwerbungen

    Vladimir Vertlib: Letzter Wunsch. Roman. München: DTV 2006

    Wolfgang Millendorfer: Stammgäste. 1. Aufl. Oberwart: edition lex liszt 12 2007

    Arthur Miller: Incident at Vichy. New York: Penguin 1985 [1965]

    Albert Camus: Le malentendu. Pièce en trois actes. Editée et annotée par Rolf Massin. 1. Aufl. Stuttgart: Klett 1971 [1955]

    Enid Blyton: Hanni und Nanni - Sammelband 1. München/Wien: Schneider 1970 (=Hanni und Nanni sind immer dagegen; Hanni und Nanni schmieden neue Pläne; Hanni und Nanni in neuen Abenteuern)

    Saturday, May 02, 2009

    Lesung zum Literaturpreis "Der Duft des Doppelpunktes"

    Hier treffen sie auf Maschinenlärm, Wertgutscheine, Knapp-Entlassungen, Jungfrauen-Shows und Bibliothekarinnen-Alltag. Der Ort dieser auf den ersten Blick seltsamen Begegnungen: die Arbeitswelt. AutorInnen des 1. Literaturpreises "Der Duft des Doppelpunktes – Literatur der Arbeitswelt" lesen aus der Anthologie "Rote Lilo trifft Wolfsmann". Dieser Abend bildet auch den Auftakt zum 2. Literaturpreis.
    Ort und Zeit: Freitag, 8. Mai 2009, 19.30 Uhr. Lhotzkys Literaturbuffet, Rotensterngasse 2 (Ecke Taborstraße 28), 1020 Wien. Bitte um Anmeldung, da begrenzte Platzanzahl.

    Lesung mit Ausblick - Wiesenglück

    Das Literaturhaus Mattersburg geht auf die Wiese und zwar am Ruster Berg bei St. Margarethen. Im Gepäck mit dabei sind Geschichten, Gedichte, Reime und Lieder über den Frühling, Blumen, Tiere, Sonnenstrahlen und das Glück, auf einer Frühlingswiese zu sitzen. Ausgangspunkt ist beim Opernfestspiel-Parkplatz, von wo aus die Wanderung über den Ruster Hügel zu einer schönen Wiese mit Ausblick auf den Neusiedler See geht - ein literarischer Ausflug für Kinder und Erwachsene. Die Radio Burgenland-Redakteurin und Ex-Wetterfee Veronika Berghofer liest von 16-17 Uhr vor, das sechsköpfige a cappella Ensemble Stimmbande aus Eisenstadt lädt zum Mitsingen.

    Literarischer Ausflug "Wiesenglück", Samstag, 9. Mai, Treffpunkt 15.30 Uhr beim Opernfestspiel-Parkplatz in St. Margarethen. Bei Schlechtwetter im Literaturhaus Mattersburg. Tel. Auskunft: 0699/11970667.

    Waschküchen und Bibliotheken

    Interessante Reihenfolge: "Schon in der Planungsphase legten die Stadt Wien und die ausführenden Architekten besonderes Augenmerk auf die Schaffung von Gemeinschaftsräumen. Durch die ergänzende Ausstattung der Gemeindebauten mit Kindergärten, Versammlungsräumen, Waschküchen oder Bibliotheken sollten die Nachbarschaft und die Kommunikation in der Wohnhausanlage angeregt und gefördert werden". - Presseaussendung des Wiener Vizebürgermeisters Michael Ludwig vom 1. Mai 2009.

    "Sie sammeln, was das Zeug hält"

    "Die Archivare kommen aus Stiefenhofen, Weißensberg, Bodolz oder einem der 17 anderen Städte, Märkte oder Gemeinden des Landkreises. Sie sammeln, was das Zeug hält und engagieren sich mit viel Zeit und Hingabe für ihren Ort. Damit sie nicht im stillen Kämmerlein versauern, fand in Nonnenhorn der Startschuss zu regelmäßigen Treffen der Ortsarchivare statt". - Aus: Schwäbische Zeitung, 29. April 2009