Wednesday, March 17, 2010

Kinderlose Bibliothekarinnen

"Bemerkenswert ist, dass nicht die Einkommenshöhe als solche von Bedeutung zu sein scheint, sondern die Einkommensverhältnisse relativ zu jenen von Frauen desselben Bildungsniveaus. So haben etwa Reinigungskräfte oder Kosmetikerinnen ein ähnliches oder niedrigeres Einkommen als Bibliothekarinnen, Künstlerinnen oder Geisteswissenschaftlerinnen (mit Universitätsabschluss) und bleiben dennoch deutlich seltener kinderlos. Die subjektive Wahrnehmung der eigenen ökonomischen Situation scheint hier von Bedeutung zu sein. Doch die hohen Anteile an nicht verheirateten Frauen unter Bibliothekarinnen, Geisteswissenschaftlerinnen und Künstlerinnen lassen vermuten, dass auch andere Faktoren, wie etwa spezifische individuelle Präferenzen oder Normen des sozialen Umfeldes, für die hohe Kinderlosigkeit in dieser Bildungsgruppe ausschlaggebend sind".

Aus: Gerda Neyer, Jan M. Hoem, Gunnar Andersson: "Kinderlosigkeit, Bildungsrichtung und Bildungsniveau. Ergebnisse einer Untersuchung schwedischer Frauen der Geburtsjahrgänge 1955-59". In: Dirk Konietzka, Michaela Kreyenfeld (Hrsg.): Ein Leben ohne Kinder. Kinderlosigkeit in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften 2007, ISBN 978-3-531-14933-2, S. 130. - Siehe dazu auch die Lönestatistik auf der Website des schwedischen Verbandes DIK, "a professional association and a trade union for university graduates in the fields of documentation, information and culture".

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