In einem Artikel und einem Kommentar (Standard vom 24./25. April) kritisiert Thomas Trenkler, dass die Direktion der Wiener Stadt- und Landesbibliothek praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit an Sylvia Mattl-Wurm vergeben wurde. Mattl-Wurm (49) ist Kuratorin für den Bereich Kunstgewerbe im Wien Museum.
Im September 2003 war der Posten neu ausgeschrieben worden, da der frühere Leiter Walter Obermaier Ende November in Pension ging. Ein bisher üblicher Passus in der Ausschreibung fehlte: nämlich eine BibliothekarInnenausbildung als Voraussetzung. Insgesamt hatten sich über vierzig Personen beworben, neun Personen wurden zu einem Hearing eingeladen. Als wahrscheinlicher Nachfolger Obermaiers wurde sein Stellvertreter, Gerhard Renner, gehandelt. Trenkler: "Seit Michael Häupl aber mit absoluter Mehrheit regiert, feiert der Postenschacher im Kulturbereich wieder fröhliche Urständ. Man vergibt einerseits freihändig (...) oder man setzt pro forma Kommissionen ein, deren Empfehlungen gar nichts gelten. (...) Und nun bestellte Mailath eine Kunstgewerbekustodin zur Leiterin der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, ohne darüber die Öffentlichkeit in Kenntnis zu setzen" (S. 44).
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