Friday, September 17, 2010

Die Holocaust-Opfer der Roma - Vortrag & Diskussion

Die Holocaust-Opfer der Roma. Eine Spurensuche (O holocoust opfertscha le Romendar. Jek jomakero rodipe) - Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Gerhard Baumgartner. Ort & Zeit: Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2, 7210 Mattersburg, 22. September 2010, 19 Uhr. Eintritt Freie Spende.

Von den 11.000 österreichischen Roma wurden über 9.000 in der NS-Zeit ermordet. Nun stellten Historiker Namen und Herkunft vieler Opfer fest und legten eine Archivdatenbank an, um möglichst viele vor dem Versinken in die Anonymität zu bewahren. Der burgenländische Historiker und Journalist Gerhard Baumgartner war führend an diesem vom Österreichischen Nationalfonds geförderten Projekt "Namentliche Erfassung der Holocaust-Opfer der Roma" beteiligt. In seinem Vortrag berichtet er über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Geschichte der Roma.

In einem Standard-Interview mit dem Titel "Namensfindung für Holocaustopfer" vom 19. Dezember 2006 sagte Baumgartner über die Kooperation mit den SchülerInnen der HTL Ungargasse: "Es wird eine riesige Datenbank erstellt. Aber es ist mehr. Es ist eine Gesamtlösung für den Kulturverein österreichischer Roma - für ein Archiv plus eine riesige Datenbank plus eine Bibliothek plus eine Bilddatenbank. Das Hauptprojekt ist ein mögliches Dokumentationssystem. Das ist ein Nachfolgeprojekt der österreichischen Historikerkommission. Eine Namensdatenbank der niemals offiziell erhobenen österreichischen Roma- und Sinti-Holocaustopfer, die ungefähr 10.000 Personen umfasst".

Wie können die Daten dazu eingesehen werden? Laut Website des Kulturvereins österreichischer Roma ist die Datenbank im Informationszentrum Roma-Doku zugänglich. Baumgartner arbeitet übrigens auch an dem verwandten Projekt "Opferdatenbank – Namentliche Erfassung der NS-Opfer des Burgenlandes" mit, und auf der Website des Projekts heißt es: "Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist eine Veröffentlichung der Opferdaten im Internet nicht möglich. Die Datenbank kann aber in der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 7 – Kultur, Wissenschaft und Archiv benutzt werden. Darüber hinaus sind Anfragen per E-Mail, telefonisch bzw. auf dem Postweg möglich. Die im Zuge der Anfragen erhobenen Daten sind, sofern sie die Daten der Opfergruppen der Roma/Sinti bzw. die Euthanasiedaten betreffen, in Veröffentlichungen zu anonymisieren".

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