Ich muss gestehen, diesen Text für meine Diplomprüfungsleseliste zunächst nur ausgewählt zu haben, weil es den gleichen Titel wie das berühmte Gedicht von Jakob van Hoddis trägt und weil die Frauenquote auf meiner Liste wirklich unter aller Kritik war. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob das sehr viel anders ausgesehen hätte, wenn ich mehr Zeit für die Vorbereitung gehabt hätte - meine
LibraryThing-Gender-Statistik zeigt 863 Bücher von Männern und nur 343 von Frauen. Nur wenn alle 445 AutorInnen, bei denen kein Geschlecht eingetragen ist, Frauen wären, wäre das Verhältnis halbwegs ausgewogen. - Hartmut Vollmer hat jedenfalls die umfangreiche Anthologie "
'In roten Schuhen tanzt die Sonne sich zu Tod'. Lyrik expressionistischer Dichterinnen" zusammengestellt, in der bekanntere und unbekannte Autorinnen vertreten sind. In diesem 1993 im Arche-Verlag erschienenen Buch bin ich auf "Weltende" gestoßen..
Es ist ein Weinen in der Welt,
als ob der liebe Gott gestorben wär,
und der bleierne Schatten, der niederfällt,
lastet grabesschwer.
Komm, wir wollen uns näher verbergen...
Das Leben liegt in aller Herzen
wie in Särgen.
Du, wir wollen uns tief küssen...
Es pocht eine Sehnsucht an die Welt,
an der wir sterben müssen.
Leseliste IV: Abraham a Sancta Clara: Wunderlicher Traum von einem großen Narrennest
Leseliste III: Damaris Nübling, Fabian Fahlbusch, Rita Heuser: Namen. Eine Einführung in die Onomastik.
Leseliste II: Ernst Stadler: Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht.
Leseliste I: Georg Heym: Die Tote im Wasser.
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