Quelle: Walter Hofmann: "Die Gestalt der öffentlichen Bücherei". In: Bibliotheekleven 5 (1920) 2, S. 2 - 25 (obiges Zitat auf S. 6).
Hofmann schreibt in seinem Tagungsbeitrag auch einiges über Personal und die nötige (Aus-)Bildung: "Vor aller Organisation steht auch hier freilich wieder eins: das ist der lebendige, bücherkundige, menschenkundige und auch menschenliebende, von der Freude am Menschen erfüllte Mensch! Die schönste Organisation, die besten Apparate und die raffiniertesten technischen und geistigen Hilfsmittel sind wertlos, ja unter Umständen sogar schädlich und gefährlich, wenn sie in die Hand von geistig und seelisch unreifen, voreingenommenen, ohne Feinheit des Auges und des Ohres arbeitenden Menschen gelegt werden" (S. 19; kursiv im Original). Hofmann fordert, dass die BibliothekarInnen "von der bibliothekarischen Fachsausbildung abgesehen, geistig gut fundiert" (S. 8) und "unabhängig von den geschaftlichen Interessen der Verleger, unabhängig von dem Prosperieren der kritischen Zeitung, unabhängig von literarischen Kliquen und Modeströmungen, unabhängig von der Macht und der Meinung der Fakultat, die die akademische Laufbahn des kritisch tätigen Dozenten erschweren oder erleichtern kann, unabhängig von alledem, sich nur im Dienste eines vitalen Interesses der Gesellschaft fühlend, den Blick aber ständig beobachtend und prüfend auf eine vieltausendköpfige Leserschaft gerichtet" (S. 8-9) seien.
librarymistress: "Radständer der Stadtbücherei Waidhofen", 8. Oktober 2006, Flickr, CC-BY-SA
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