Dazu einige Gedanken:
Monika Bargmann aka library mistress postet über Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Bibliotheken, Archive, Bücher und Datenbanken, Grünzeug, Lesen und Schreiben - vor allem Science Fiction (meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch, seltener auch in anderen Sprachen)
Tuesday, October 25, 2011
War das der letzte Bibliothekartag?
Das Wissenschaftsministerium hat die Förderung des Bibliothekar*tages eingestellt: "Als Sparmaßnahme im Rahmen der Budgetkonsolidierung hat das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die allgemeine Bibliotheksförderung für Vereinstätigkeiten, Seminare etc. der VÖB mit dem heurigen Jahr eingestellt. Für den Bibliothekartag 2011 [#oebt11] wurde letztmalig eine Veranstaltungsförderung gewährt. Mit dem kommenden Jahr ist dann auch jegliche Förderung bibliothekswissenschaftlicher Veranstaltungen beendet. Mit dieser für die Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) sehr einschneidenden finanziellen Maßnahme wird die regelmäßige Ausrichtung weiterer Österreichischer Bibliothekartage in bewährter und international beachteter Qualität und Größenordnung nicht mehr möglich sein. Damit wird eine in Österreich wie im internationalen Umfeld zur Institution gewordene Veranstaltungsreihe praktisch abgeschafft". Der gesamte Text und die Möglichkeit, eine Petition zu unterzeichnen, finden sich im VöB-Blog (das ist übrigens auch ein Aufruf - 247 Menschen haben bisher unterzeichnet).Wenn der Bibliothekar*tag in Zukunft nur mehr in kleiner Form abgehalten werden muss, also weniger parallele Sessions stattfinden, bin ich schon gespannt, welche Inhalte als erstes gestrichen werden. Sind es dann die "Nicht-Standard-Themen"? Auch die Kommissionsarbeit droht darunter zu leiden, denn bisher werden ja die Fahrtkosten zu den Sitzungen übernommen, wenn es die Arbeitgeberin nicht tut (dass sich manche Arbeitgeber diesbezüglich nur allzu gerne auf die VÖB verlassen, deren Budget sich ja nicht zuletzt aus den fast immer privat bezahlten Mitgliedsbeiträgen der MitarbeiterInnen speist, hab ich schon oft kritisiert). Nicht nur die Förderung für Veranstaltungen dieser Art, sondern auch die Förderung für außeruniversitäre und "private" (im Sinne von nicht an einer großen Institution wie Gebietskörperschaft oder Hochschule angedockte) Bibliotheken wurde ersatzlos gestrichen. Die eingesparte Summe ist insgesamt als läppisch zu bezeichnen, die Streichung ist aber für die betroffenen Einrichtungen existenzbedrohend. Siehe dazu u.a. den Artikel "Den Frauenbibliotheken wird der Garaus gemacht" im Standard vom 30. September 2011. Wenn es der letzte Bibliothekartag gewesen sein sollte und wir in Zukunft dafür endlich einen BibliothekarInnentag, einen Bibliothekstag oder einen Bibliothekskongress haben, sollte es mir recht sein ;-) Diesbezügliche Forderungen werden mindestens seit dem Jahr 2002 in regelmäßigen Abständen erhoben und ebenso regelmäßig vom Vorstand bzw. vom Präsidium abgelehnt. Würde sich bei der Generalversammlung eine Mehrheit für eine Umbenennung finden? Die Tatsache, dass die VÖB um einiges mehr Frauen als Männer als Mitglieder hat, sagt diesbezüglich gar nichts aus. - "Bibliothekskongress" hätte den Vorteil, den Bibliothekartag der VÖB und den Büchereikongress des BVÖ auch vom Namen, nicht nur von der Organisation her zu vereinen, sich leicht aussprechen zu lassen und vielleicht sogar dieser großen Veranstaltung mit achthundert TeilnehmerInnen besser gerecht zu werden.
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