Geschlechtergerechte Sprache werde heute in der Wissenschaft erwartet, und das generische Maskulinum erfülle diese Anforderung nicht, aber "Kunstkonstruktionen mit großem 'I' in der Mitte sollten Sie aus sprachlichen und ästhetischen Gründen vermeiden. (...) Eine elegante Lösung ist eine Anmerkung zum Text, die am Anfang der Arbeit platziert wird, genauer gesagt, an derjenigen Stelle, an der dieses sprachliche Problem zum ersten Mal auftaucht. In einer Fußnote wird mit einer passenden Formulierung angemerkt, dass maskuline Personenbezeichnungen für beide Geschlechter gelten" (S. 82-83).
Bei diesen Passagen stellen sich mir alle Haare auf... Ansonsten macht das Buch aber einen nützlichen Eindruck, weil sehr viele Übungen enthalten sind. Für nächstes Semester werde ich mir den Abschnitt übers Zitieren noch genauer anschauen.
guter Tipp!
ReplyDeleteDas Problem der geschlechtergerechten Sprache taucht bei denjenigen auf, welche den Unterschied zwischen Person und Funktion nicht kennen oder nicht wahrhaben wollen. Die Funktionsbezeichnung ist natürlich durch die klassische Rollenverteilung geprägt. Beim Satz "Herr Meier arbeitet als Hebamme." ist klar, dass "Hebamme" die funktionelle Berufsbezeichnung ist und nicht die Person Meier als Frau bezeichnet. Ob wir uns unter dem Nationalen Hebammenverbad nur Frauen oder Männer und Frauen vorstellen, hat weniger mit der Funktionsbezeichnung, welche auch eine weibliche Persone bezeichnen kann zu tun, sondern viel mehr mit unserer Sozialisierung. Die Sozialisierung hingegen kann man weder durch Sprachzerstümmelung noch durch Kunstwörter nullkommaplötzlich ändern.
ReplyDelete