Friday, January 12, 2007

Gemeinnützige Arbeit statt Studiengebühren

Einem Bericht in der Presse ist zu entnehmen, dass in Zukunft die Studiengebühren auch durch ehrenamtliche soziale Arbeit abgeleistet werden können. Eine Stunde wird dabei mit sechs Euro gegenverrechnet. - Wo kann man diese Stunden ableisten? In der Presse steht "etwa bei Zivildienstorganisationen oder in der Altenbetreuung". Wenn die Anrechnung hier großzügig gehandhabt würde, was ich leider nicht glaube, könnte das auch eine "Belohnung" für ehrenamtlich Arbeitende in öffentlichen Bibliotheken darstellen. Ich nehme aber an, dass da eher das Gesundheitssystem unterstützt werden soll und nicht das Bildungssystem.
Update 12.1.2007: noch einige notwendige Ergänzungen:
  • Es schaut leider nicht so aus, als wäre das als Belohnung für Studierende, die sich bereits jetzt ehrenamtlich engagieren, sondern schon eine Art Vorbote der Abschaffung des Wehr- und damit auch Zivildienstes, also ein Ersatz für die damit vergleichsweise günstig eingekauften Sozialdienste.
  • Studierendenorganiationen und Parteijugend geben zu bedenken, dass Leute auf dem "freien Markt" doch mehr verdienen können.
  • Bernhard Felderer schlug vor, die Studierenden in den Schulen für die Betreuung von SchülerInnen mit schlechten Deutschkenntnissen, sozusagen als StützlehrerInnen, einzusetzen. Ist das nicht in gewisser Weise eine Diskreditierung des LehrerInnenberufs bzw. anderer sozialer Berufe, wenn man davon ausgeht, dass einfach jede/r ohne entsprechende Ausbildung da arbeiten kann?
  • Eine Idee aus meinem Freundeskreis: Wenn schon gemeinnützige Arbeit statt Studiengebühren, dann direkt auf den Universitäten. Es gebe genügend Projekte, wo man anpackende Hände gebrauchen könnte.
  • No comments:

    Post a Comment