Friday, September 28, 2007

Fortbildung: Recherche / Provenienzforschung

Die Arbeitsgemeinschaft der Kunst- und Museumsbibliotheken bietet gemeinsam mit der Initiative Fortbildung eine Fortbildungsveranstaltung zu Datenbanken und Internetrecherchen mit dem Schwerpunkt Provenienzforschung an: "Wir geben eine detaillierte Einführung in die wesentlichen kunsthistorischen und die für die Provenienzforschung relevanten Datenbanken, zeigen deren Systematik und besprechen spezifische Such-, Speicher- und Exportfunktionen. Außerdem vermitteln wir Möglichkeiten zur systematischen Internetrecherche, indem wir relevante Web Sites, wie zum Beispiel Fachportale oder Suchmaschinen, exemplarisch vorstellen". Referentinnen sind Maria Effinger (Universitätsbibliothek Heidelberg) und Ute Haug (Hamburger Kunsthalle).

Neu: das Gov Gab-Weblog

Hinweis aus nexgenlib: Fünf MitarbeiterInnen des Office of Citizen Services and Communications der U.S. General Services Administration haben ein gemeinsames Weblog über Government Information gegründet - Gov Gab: "Gov Gab offers a new post each weekday, and readers are encouraged to join the conversation by leaving comments or sending e-mails. The Gov Gab team will key off the conversation going on in the blogosphere and use their own experiences and expertise as government information managers to blog about the services and great information from the U.S. government that are helpful to Americans in their everyday lives".

Popularmusik in der digitalen Mediamorphose

Regina Sperlich, mit der ich während meines Praktikums am Institut für Technikfolgenabschätzung ein Büro geteilt habe, hat nun ihre Dissertation überarbeitet und als Buch beim Deutschen Universitätsverlag herausgebracht. Darauf weise ich hier gerne hin. "Popularmusik in der digitalen Mediamorphose. Wandel des Musikschaffens von Rock- und elektronischer Musik in Österreich" hat 322 Seiten und kostet 39,90 Euro (ISBN 978-3-8350-6074-6). Zum Inhalt: "Mediamorphosen stellen im sozialen Wandel des Kulturschaffens dem aktuellen Stand der Kommunikationstechnologien entsprechende dominante kommunikative Transformationen dar. Die digitale Mediamorphose hat entscheidende Auswirkungen auf die Produktions- und Kommunikationsbedingungen vor allem im Bereich der digitalen Popularmusik.
Regina Sperlich untersucht die Folgen der digitalen Mediamorphose für das österreichische Musikschaffen in Rock- und elektronischer Musik. Sie zeigt, wie die damit verbundene Demokratisierung der Produktions- und Kommunikationsmittel zu einer Marktöffnung führt, die aber auch mit einer zunehmenden Konkurrenz einhergeht. Durch kostengünstigere technische Produktions- und Kommunikationsmittel wird der Heimstudioproduzent zur wesentlichen und relativ autonomen Figur des Produktionsprozesses. Zugleich lässt der Wegfall der Fixierung auf den Tonträger, dem ein Winner-Takes-it-All-Markt zu Grunde lag, neue Chancen für mittelständische Musikschaffende entstehen. Der Untersuchung liegen 41 qualitative Interviews mit Musikschaffenden, Labelbetreibern und Experten der Musikindustrie sowie umfassende Sekundärdaten zum österreichischen Musikmarkt zugrunde".

Thursday, September 27, 2007

Bibliotheken und MySpace

Der Artikel "Prevailing Practices for Libraries on MySpace" von Paula Webb ist in der neuen Ausgabe der College & Undergraduate Libraries erschienen: "This paper is a study of academic libraries with sites at MySpace. From a selection of academic libraries with MySpace sites, the author brings to light the most common types of information and styles used to attract and inform patrons".

Tuesday, September 25, 2007

Älteste Französin war Bibliothekarin

Die älteste Französin, Simone Capony, starb vergangenen Samstag mit 113 Jahren. N-TV titelt "Unverheiratet und kinderlos", und da ist der Beruf ja schnell erraten: ja, genau, Bibliothekarin: "Im Ersten Weltkrieg verlor Simone Capony ihren Verlobten, geheiratet hat die Bibliothekarin nie. Sie hatte neun Brüder und Schwestern, aber keine Kinder". Capony lebte und arbeitete in Cannes. - Siehe auch International Herald Tribune.

Option in der Unternavigation zur Metasuchmaske

Kurz ausgestiegen? Ich auch. Das Zitat stammt aus den Hilfeseiten der neuen ViFa Sport: "Die Einfache Suche ist neben der Erweiterten Suche eine Option in der Unternavigation zur Metasuchmaske - einige Bibliotheken bieten diese Ihren Kunden als bevorzugte Einstiegsansicht an" ;-)

Preis für Lutz/Guggisberg

Der internationale Kunstpreis des Landes Vorarlberg ging an das Künstlerduo Lutz/Guggisberg. "Lutz/Guggisberg [gestalteten] beispielsweise eine permanent mutierende Bibliothek mit lauter fiktiven Buchtiteln: Lexika, Belletristik, wissenschaftliche Publikationen - z.B. Werner K. Scheinwerfers 'Wie werde ich gebührend wahrgenommen?' - oder so wunderbar trashige Dreigroschenromane wie die Geschichte des Raubritters Unbert. Ihre Büchersammlung hinterfragt in lustvoller Weise traditionelle Kunstbegriffe und bildet einen eigenen bibliophilen Kosmos als Sinnbild permanenter Welthaltigkeit". Quelle: Presseaussendung vom 24. September.

Monday, September 24, 2007

Zauberhafte Bibliothekarin

Es kann ja doch nützlich sein, die bei Amazon mit "librarian" getaggten Bücher zu abonnieren: So habe ich gerade den Hinweis auf Mindy Klaskys "Girl's Guide To Witchcraft" und "Sorcery And The Single Girl" bekommen, "Jane Madison, a somewhat timid, fashion-challenged librarian living in Washington, D.C., is none too pleased when she learns her salary is being cut by a quarter. Her supervisor eases the blow by offering to let Jane live rent-free in a small cottage on the library's property. Jane gets more than she bargained for when she discovers a hidden key that unlocks the door to the basement, which is filled with a wide array of witchcraft books" (Zitat von Kristine Huntley aus Booklist). - Laut Website spendet die Autorin "ten percent of all income from GIRL'S GUIDE to First Book, an international nonprofit organization that provides children from low-income families the opportunity to read and own their first new books".

Noch ein Fund bei Amazon: Der pornographische Roman "The young librarian" von Rod Waleman recte Dan Marlowe, 2007 neu aufgelegt bei Olympia Press (vgl. auch "The librarian's naughty habit").

Odok-Bericht, Tag 3

Am Vormittag stehen Vorträge über Aus- und Weiterbildungseinrichtungen auf dem Programm. Den ersten verpassen wir, weil wir etwas länger auf unsere Hotelrechnung warten mussten, obwohl wir nach nur zweieinhalb Stunden Schlaf um sieben Uhr aufgestanden waren (obwohl wir am ersten Tag bereits darauf hingewiesen hatten, dass wir getrennte Rechnungen brauchen, war es für den Rezeptionisten anscheinend eine Überraschung).
  • Helga Zotter-Straka: "ULG Library and Information Studies, MSc - die maßgeschneiderte Ausbildung für wissenschaftliche Bibliotheken"
  • Petra Wimmer: "Die berufsbegleitenden Masterprogramme der Donau-Universität Krems im Bereich des Wissens- und Informationsmanagements"
  • Jutta Bertram, Christoph Kugler, Hans Wögerer: "10 Jahre BID-Ausbildung am Hochschulstandort Eisenstadt - Bilanz, Status Quo und Perspektiven"
  • Juhu, der erste Platz beim ÖGDI-Preis geht an meine Diplomandin Verena Kern für ihre Arbeit "Bibliotheken in österreichischen Justizanstalten". Der Preis wurde von Walter Koch gestiftet und wurde heuer erstmals für die "beste studentische Arbeit im Bereich des Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswesens und des Informations- und Wissensmanagements" vergeben.
  • Odok-Bericht, Tag 2

  • Mein erster Vortrag heute: Günther Mühlberger: "Die elektronische Abgabe von Dissertationen und Diplomarbeiten an der Universität Innsbruck. Ein Werkstattbericht". - Gute Idee: Die Ablieferung in elektronischer Form wurde dort vor kurzem im Rahmen des elektronischen Aktes, also der bürokratischen Formalitäten vor der Sponsion bzw. Promotion, vorgeschrieben. So müssen alle Abschlusswilligen die Datei elektronisch abgeben und sind vielleicht auch gewillter, das Einverständniserklärung für das Online-Bereitstellen zu unterzeichnen.
  • Dirk Willinghöfer: "Lösungsstrategien im Digital Asset Management mit DigiTool". - Paul Fertl: "Trusted Repositories - Digital Archives - Tools & Standards". - Bei diesen beiden Vorträgen sitze ich zwar drinnen, kritzle aber dabei meinen Vortrag auf meine ausgedruckten Handzettel. Wird auch langsam Zeit. Klingt vielleicht so, als wäre ich vor Vorträgen nicht nervös - stimmt aber nicht. Der Hörsaal 15.03 scheint der größte im ganzen Gebäude zu sein, wie ich schon am Vortag feststellen konnte *schluck*. Das Herzflattern ist nur glücklicherweise immer dann schlagartig vorbei, wenn ich aufstehe und zum Pult gehe.
  • Okay, meine Session "Informationsdienstleistungen IV" naht. Helmut Hartmann: "Das verflixte 3. Jahr oder die Praxistauglichkeit der Kooperation E-Medien Österreich".- Ein Bericht über die Gründung, Erfolge und "pitfalls" der Konsortienstelle, die in Österreich Forschungseinrichtungen ebenso wie National-, Landes-, FH- und Universitätsbibliotheken betreut.
  • Ich bin dran: "Wein predigen und Wasser trinken? Theorie und Praxis von Open Access im österreichischen Bibliothekswesen" (gemeinsam mit Michaela Putz vorbereitet). Wir haben uns mit möglichen Gründen für die Zurückhaltung der BibliothekarInnen bei der Selbstarchivierung ihrer Schriften auseinandergesetzt (siehe Blogeintrag). - Michael Katzmayr: "Zwei Jahre österreichische Beteiligung am Open Access-Archiv E-LIS: Status quo und Perspektiven". - Die Diskussion unserer beiden Vorträge wird zusammengefasst. Das Feedback bringt uns neue Sichtweisen auf E-LIS und Selbstarchivierung allgemein, an die wir bisher nicht gedacht haben. Mehr dazu in Kürze hier. Und, dieser Vorgriff sei gestattet: als wir nachhause kommen, wartet schon ein neues Dokument in E-LIS auf uns *nochmalsfreu*
  • Frank Bertsch: "E-Books - Mehrwert für Bibliotheken". - Erst auf der letzten Folie erkenne ich, warum ein Mitarbeiter von Ebsco eBooks von Springer und Elsevier vorstellt. Die vertreiben die ja. Anscheinend stand nicht nur ich auf der Leitung. - Klingt leider nicht so, als würde es den Kotler endlich als eBook geben. Wir haben schon so viele Auflagen in Mehrfachexemplaren mit weichen Umschlägen und daraus resultierender Umfallneigung herumstehen, da würden wir beim Kauf eines eBooks nicht lange zögern.
  • Michael Bracsevits: "Die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (Richtlinie 2006/24/EG)". - Habe beim Vortragenden 1997 einen Polycollege-Kurs über "Internet für BibliothekarInnen und Literatursuchende" besucht. Mit dem Thema habe ich mich schon beschäftigt (für vibe bzw. BBA), aber es noch nie aus Bibliothekssicht gesehen. Interessant.
  • Die für den ÖGDI-Preis nominierten Arbeiten werden präsentiert. Und eine meiner Diplomandinnen ist dabei *freu* ... Michael Kuhn: "Informetrische Analyse auf der Basis von Patentdatenbanken am Fallbeispiel von österreichischen Unternehmen". Verena Kern: "Bibliotheken in österreichischen Justizanstalten". Bernhard Wenzl: "RFID in der Hauptbücherei Wien". - Was mich ein wenig ärgert, ist die geringe Anteilnahme der Bibliothekswelt an den Vorträgen der nächsten Generation. Nicht einmal alle Jurymitglieder haben es in den Vortragsraum geschafft (gibt sicher zumindest teilweise gute Gründe dafür, aber es macht kein gutes Bild).

  • Abends begeben wir uns zu einem von Minerva gesponserten Abend mit Jazz in die Hochspannungshalle der TU Graz. Mit dieser Beleuchtung eine traumhafte Kulisse. Leider dürfen wir nicht in den Faradayschen Käfigen auf der Galerie Platz nehmen, heute abend finden keine Experimente statt. - Am Gang ist ein beeindruckendes Photo von Nikola Tesla in seinem Labor: Er sitzt auf einem Sessel und schreibt seelenruhig etwas in sein Heft, während über ihm die Blitze zucken. - Immer wieder finde ich nett, wie viele unterschiedliche Personen man auf solchen Tagungen kennenlernt. Da treffen die "brennenden Kometen" auf die "kontrollierten Bibliothekare" - und spätabends bzw. frühmorgens auf die schon eher unkontrollierten Ausgaben ;-)

    Odok-Bericht, Tag 1

    19. September. Der Tag beginnt damit, dass ich bis kurz nach Mitternacht meine Folien für den Vortrag zusammenbaue. Warum damit einmal früher anfangen, wenn es doch bisher immer so gut geklappt hat ;-) Dann, auch typisch, kann ich zuhause nicht einschlafen und schaue mir noch ein aufgenommenes "Wege zum Glück" und ein direktes "Caroline in the city" an. Für ersteres geniere ich mich eh ein wenig, aber nichts entspannt mich so... Um 6 Uhr geht's los Richtung Graz. Hotel ist nicht ganz so, wie wir es uns vorstellen, aber wir haben keine Zeit und keine Lust, auf die freundliche Empfehlung des Rezeptionisten - wenn es uns nicht zusagt, können wir gerne wieder ausziehen - einzugehen. Gehörte Vorträge bei der Odok:
  • Monika Hagedorn-Saupe: Zugang zu vernetztem Wissen. - Immer wieder interessant zu sehen, an wieviel verschiedenen Portalen im BAM-Bereich derzeit gebaut wird. Möge das beste gewinnen.
  • Walter Koch, Heinz Hauffe: Keine Zukunft ohne Vergangenheit - ein Abriss der Geschichte der Datenbanken und ihrer Nutzung. - Ein unterhaltsamer Streifzug zweier Datenbank-Pioniere, der die Entwicklung der Programmiersprachen ebenso behandelt wie die allerersten Onlinerecherchen in Österreich.
  • Peter Mayr: Für uns sind Sie keine (Ticket-)Nummer! Anfragemanagement und virtueller Auskunftsverbund - das Projekt DigiAuskunft. - Vorträge von Studienkollegen sind Pflichtprogramm, und außerdem fühle ich mich gleich wieder daran erinnert, dass wir ab Herbstsemester mit einem Chatauskunft-Test beginnen wollten.
  • Jan Steinberg: Gebündeltes Wissen - kooperative Auskunft im Geschäftsgang und Verbund. - Alternative zu DigiAuskunft.
  • Christine Krätzsch: Optimierung von Dienstleistungen an Hochschulbibliotheken auf der Basis von Web 2.0-Technologien. - Interessanter Bericht. Die UB Mannheim hat ein Weblog und bietet die Möglichkeit an, Rezensionen im Online-Katalog zu veröffentlichen. Ich finde das eine nette Idee, diskutiere aber dann mit einer Freundin, ob die BenutzerInnen diese Rezensionen eigentlich wirklich wollen oder ob wir nur glauben, dass sie sie wollen.
  • Michaela Putz: Wikis als Wissensmanagementtools für Bibliotheken - ein Praxisbericht. - Hat mich inspiriert, auch endlich etwas in diese Richtung zu unternehmen. Auf der UB der WU Wien gab es das Problem, wie die BibliothekarInnen, die in einem Radeldienst den Infoschalter besetzen, miteinander kommunizieren sollen. Einige Hinweise waren in einer Mappe, andere auf dem Server oder auf Post-Its, einige nur in den Gehirnen. Nun sind die Informationen (z.B. wer ist zuständig, wenn... und was mache ich, wenn...) zentral im Wiki erfasst, alle anderen "Ablagerungen" werden nach der Einpflege skartiert. Entsprechende Schulungen erfolgen in Kleingruppen.
  • Dirk Willinghöfer: Primo - leading your library systems into the future. - Klang ja schon wesentlich konkreter als in Bregenz. Muss mir das Ding mal in Echtbetrieb anschauen. Eine gemeinsame Anfrage für mehrere Datenbanken und Kataloge gefällt mir, aber anscheinend braucht man für nicht Z39:50- oder OAI-fähige/willige Datenbanken zusätzlich Metalib. Primo-Kritik von Lambert Heller in Netbib 1 und 2 und von Patrick Danowski in Bibliothek 2.0 und mehr.
  • Es folgt ein sehr netter steirischer Abend im Großen Lesesaal der UB Graz, bei dem Kernöl und Schilchersekt nicht fehlen dürfen.

    Bibliothekarinnen auf der Flucht: Buchpräsentation

    Der von Ilse Korotin herausgegebene Sammelband "Österreichische Bibliothekarinnen auf der Flucht. Verfolgt, verdrängt, vergessen?", ist nun als Band 40 der Reihe "biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung" im Präsens-Verlag erschienen. ISBN 978-3-7069-0408-7, ca. 150 Seiten, €[A] 25,00.
    Zum Inhalt: "Das Buch beschäftigt sich mit Frauen, die in einer Phase ihres Lebens als Bibliothekarinnen beschäftigt waren und aus unterschiedlichen Gründen ausgegrenzt, verfolgt, ins Exil getrieben und im schlimmsten Fall ermordet wurden. Die heute der Öffentlichkeit zum Teil unbekannten Frauen und deren Wirkungsvielfalt sollen so wieder ins Bewusstsein zurückgeholt werden. Schwerpunktmäßig wird das Leben und Wirken der wissenschaftlichen Bibliothekarinnen, der Frauen, die in Arbeiterbibliotheken und den jeweiligen Nachfolgeinstitutionen tätig waren und jener die im staatlichen Bereich arbeiteten, diskutiert. Zentral behandelt werden dabei die Schicksale der politisch/rassisch verfolgten und ins Exil getriebenen Frauen. Bei jenen Exilantinnen, die erst in einem fremden Land diesen Beruf ergriffen, wird nach deren Motiven und Schwierigkeiten gefragt. Das Selbstverständnis der in Bibliotheken tätigen Frauen, aber auch die Tatsache, dass dieser Berufszweig sehr oft als Zwischenlösung oder – von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen – zur Sicherung des Lebensunterhaltes gewählt wurde, wird in einer hier publizierten Diskussion mit Zeitzeuginnen verdeutlicht".

    Präsentation: 22. Oktober 2007, 18.30 Uhr, Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17/1, 1090 Wien.

    Tuesday, September 18, 2007

    So furchtbar, das behalt ich

    "A Lewiston woman who was upset by the content of an acclaimed sex education book published 14 years ago has checked out copies from two libraries and refuses to give them back", schreibt der Boston Globe am 18. September 2007. Die Dame schrieb der Lewisham Library und der Auburn Public Library, dass sie "sufficiently horrified of the illustrations and the sexually graphic, amoral abnormal contents" sei und deswegen die Bücher nicht zurückgebe, und legte einen Scheck in der Höhe der Buchkosten bei. - Hinweis aus Topix, siehe auch Sun Journal.

    Wordie

    "Like Flickr, but without the photos" - so ist Wordie, eine Seite, die ich durch einen Link des LibraryThing-Gründers Tim Spalding entdeckt habe. Dort kann man Wörter eintragen, die einen besonders ansprechen, kann sie zu Favoriten erkiesen, in Listen aufnehmen, kommentieren, Zitate dafür anführen und sehen, wer sie noch eingetragen hat. Eine Spielerei für die Sprachfreaks unter uns. So schreibt zum Beispiel annabethblue: "I started a list of words that my dogs recognize".
    Ich habe gestartet mit allgemeinen Wörtern, die ich einfach so mag (wie groovy, marygold und lachrymose), und teilweise erfundenen Wörtern aus der Science Fiction und Fantasy, die ich genial finde (wie Quantenslipstream, Stasiskammer, morsmordre, Heisenbergkompensator und alohomora). Meine Wörter.

    Monday, September 17, 2007

    BibliothekarInnen und Selbstarchivierung: Kommentare erbeten

    Ich arbeite gerade an einem Vortrag namens "Wein predigen und Wasser trinken. Theorie und Praxis von Open Access im österreichischen Bibliothekswesen", den ich am Donnerstag mit meiner Studienkollegin und Freundin Michaela Putz bei der Odok halten werde. Wir haben uns ausführlich damit befasst, welche Gründe es gibt, dass BibliothekarInnen zwar häufig Open Access von WissenschaftlerInnen fordern, aber selbst bei der Selbstarchivierung ihrer Texte nicht so eifrig sind. Wir werden uns dabei auf den "grünen Weg" beschränken, da der "goldene Weg" uns in Bezug auf das österreichische Bibliothekswesen nicht als praktikabel erscheint. Übrigens gibt es da noch mehrere Spielarten: siehe "Ten flavors of open access to journal articles". In: John Willinsky: The access principle. The case for open access to research and scholarship. MIT Press 2006, S. 212 - 213.

    Die Ursachen lassen sich im wesentlichen in fünf Bereiche gliedern, die sich teilweise natürlich überschneiden - ich nenne einige Beispiele aus unserer Liste:

  • Klima: z.B. Ansicht, Publizieren generell bzw. Online-Publizieren bringe nichts für die Karriere, die eigenen Artikel seien nicht wichtig genug, mangelnde institutionelle Verankerung bibliotheks- / informationswissenschaftlicher Forschung in Österreich, mangelnde Wahrnehmung der Bibliothekswissenschaft als Wissenschaft
  • Zeit: Einstellen dauert zu lange, Vertrautmachen mit dem Repository dauert zu lange, "allgemeines Phlegma" (Zitat Klaus Graf), Abstractschreiben dauert zu lange
  • Wissen: z.B. man kennt sich gar nicht mit Open Access aus, kennt den Begriff vielleicht gar nicht, man weiß nicht, welche Repositories es gibt, weiß nicht, in welches fachliche Repository man einstellen soll (E-LIS, DOIS, Infodata eDepot, dLIST, Portal Informationswissenschaft...), hat generell mangelndes Selbstbewusstsein beim Umgang mit dem Internet
  • Recht: man weiß nicht, ob der Verlag und/oder die MitautorInnen zustimmen, hat Furcht vor Plagiaten oder restriktive Verlagsverträge (kg)
  • Interface: z.B. Interface des OA-Archivs ist nicht in vertrauter Sprache, man kennt die verwendeten Begriffe nicht, hat Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu den Fachgebieten
  • Frage an die hier Mitlesenden: Welche Gründe gibt es Eurer Meinung nach noch? Ich freue mich über Kommentare.

    Klaus Graf fasst in seinem Archivalia-Beitrag "Open Access nicht nur aus Kostengründen" vom 19. Jänner 2006 die Vorteile auf einleuchtende Weise zusammen, hier seien nur die Überschriften wiedergegeben:

  • "1. OA verhilft - insbesondere entlegenen - Publikationen zu mehr Aufmerksamkeit" - ich kann das aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen: Ich habe kürzlich auf einen bei E-LIS eingestellten Artikel Feedback von einer neuseeländischen Bibliothekarin bekommen, das wäre wohl nicht passiert, wenn der Aufsatz nur gedruckt und/oder nur kostenpflichtig erschienen wäre. Gerade bei E-LIS, das ich als Co-Editorin für Österreich von den LIS-Archiven am besten kenne, gefällt mir die Internationalität der Beiträge.
  • "2. OA kann Disparitäten bei der Erwerbungspolitik von Bibliotheken ausgleichen". Das finde ich besonders im Bibliothekswesen wichtig, wo es viele kleinere Bibliotheken gibt, die sich meist nicht mehr Fachliteratur als die Zeitschrift des jeweiligen Verbandes leisten können.
  • "3. OA fördert den Pluralismus"
  • "4. OA-Volltexte unterstützen die Internationalisierung der Wissenschaft" - und durchaus auch der praktischen Anwendung!
  • "5. OA-Volltexte ermöglichen das Auffinden von Fachliteratur unabhängig von Metadaten", weil der Volltext ggf. durchsuchbar ist.
  • "6. OA-Publikationen partizipieren an den allgemeinen Vorteilen digitaler Publikationen" - Dokumente in offenen Archiven sind rund um die Uhr von jedem internetfähigen Gerät abrufbar, werden von den Suchmaschinen bzw. OAIster gut erfasst und mit nützlichen Metadaten versehen. Das ist auch etwas, was für die Einstellung in einem Archiv und nicht für die ausschließliche Bereitstellung auf der eigenen Website spricht. In Österreich werden beispielsweise die Büchereiperspektiven und die VÖB-Mitteilungen kostenlos als pdf-Gesamtdokument zur Verfügung gestellt, was sehr löblich ist, aber noch nicht optimal.
  • "7. OA-Publikationen partizipieren an den allgemeinen Vorteilen freier Inhalte"
  • graffiti.rechts.extrem

    Die Ausstellung graffiti.rechts.extrem, die die Wienbibliothek in Kooperation mit dem Institut für Graffiti-Forschung veranstaltet, wird am Freitag um 19.30 Uhr eröffnet und ist dann bis 30. November zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 18.30 Uhr, Freitag bis 16.30 Uhr, Eintritt frei.
    Zur Ausstellung: "Die Ausstellung in der Wienbibliothek präsentiert in konzentrierter Form eine Auswahl an Graffiti aus dem Wiener Stadtraum, die rassistische, fremdenfeindliche, antisemitische und neofaschistische Botschaften transportieren. Die in Wien an den 'Hotspots' interkultureller Kommunikation (Bahnhöfe, Parks, Fassaden, Stationen öffentlicher Verkehrsmittel, wichtige Sehenswürdigkeiten etc.) befindlichen Texte, Zeichen und Symbole visualisieren vielfältige rechtsextreme Einstellungsmuster, gesellschaftspolitische 'Hochspannungsfelder' und sind damit nicht nur Informations- und Forschungsquellen, sondern bedeutende Zeitdokumente".

    Rahmenprogramm:

  • Eröffnung: 20. September um 19.30 Uhr. Begrüßung: Sylvia Mattl-Wurm, Bibliotheksdirektorin. Zur Ausstellung spricht der Kulturwissenschaftler Dieter Schrage.
  • Führungen: 17. bis 18. November, jeweils 14 Uhr, Treffpunkt: Stand der Wienbibliothek auf der Buchmesse (Steinsaal II des Wiener Rathauses)
  • 21. September 2007, ab 17.30 Uhr: Symposium. Lesesaal Wienbibliothek im Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 4 (Lift), 1. Stock, Eintritt frei. Programm.
  • Saturday, September 15, 2007

    Librarians who LibraryThing - die Vorlieben

    Ich sitze gerade - wieder einmal viel zu spät - an der Gruppeneinteilung der Lehrveranstaltung "Online-Moderation und -Kommunikation", die ich gemeinsam mit meiner Kollegin Martina Jelinek am Studiengang Angewandtes Wissensmanagement halte - sie beginnt heute um 9 Uhr ;-). Zwei StudentInnen werden sich dabei mit LibraryThing befassen. Und beim Durchblättern ist mir aufgefallen, dass bei der Gruppe "Librarians who LibraryThing" zu den "most commonly shared books" alle sieben Harry Potter-Bände zählen. Außerdem "The time traveler's wife" von Audrey Niffenegger, "Jane Eyre" von Charlotte Bronte und Tolkiens "The Hobbit".

    Friday, September 14, 2007

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Ella Gaines Yates: "Sexism in the library profession". In: Library Journal 104 (1979) 22, S. 615 - 619
  • Cinzia Fortuzzi: "I bibliotecari: 'lavoratori della conoscenza' e locomotiva di riqualificazione nella P.A.". In Proceedings 53. Congresso nazionale AIB, Roma 2006.
  • James V. Carmichael: "Innovation in Library Education: Historical X-Files on Technology, People, and Change". In: North Carolina Libraries 56 (1998) 1, S. 28 - 35
  • Syed Jalaluddin Haider: "Pioneers of Library Movement in Pakistan". In: Pakistan Journal of Library and Information Science 8 (2007), S. 1 - 14
  • Svetlana Mirčov: "Dragiša Stanojević kao bibliotekar Narodne biblioteke u Beogradu". In: Glasnik Narodne biblioteke Srbije 6 (2004) 1, S. 101 - 106.
  • Cinzia Fortuzzi / Maria Pia Scarafoni / Alessandra Cornero: "Censimento sullo stato delle carriere all'interno delle biblioteche dell'Amministrazione centrale". In: Le biblioteche dell'amministrazione centrale in Italia. Associazione italiana biblioteche - Sezione Lazio: 2004, S. 77 - 93
  • Kroski: Web 2.0 for librarians

    Im November wird das Buch "Web 2.0 for Librarians and Information Professionals" von Ellyssa Kroski bei Neal-Schuman erscheinen: "Here is a book that will help public, school, and academic librarians take advantage of Web 2.0 technologies. Using an easy-to-understand writing style, author Ellyssa Kroski provides librarians and information professionals with a detailed look at the latest and hottest technologies". Kroski ist die Autorin des sehr empfehlenswerten Blog-Eintrages "The hive mind: Folksonomies and user-based tagging".

    Thursday, September 13, 2007

    Fashion consulting for librarians

    New Zealand fashion expert Paula Ryan was invited to hold a workshop about "personal transformation" on the Library & Information Association of New Zealand's conference mid-September. Obviously, there was a lot of discussion in advance. Due to a recent newspaper article, Ryan "said the stereotype of a square and stuffy librarian was dated and the well-dressed librarians she saw yesterday were proof of that. Take Ms Waqanimaravu, for example [there's a photo] - no one would ever guess she was a librarian. She's never worn her hair in a bun in her life. Ms Ryan said the stereotype stemmed from films: 'They'd dress like that then whip it off and turn into a sexy nymphomaniac'". Thus, Ryan exactly describes what I've always called the fictional "unleash the librarian"-theme (or "entfessle die Bibliothekarin"-Motiv). Sources and links:
  • Hint by Maxine Ramsay
  • Kelly Mahika: "Librarians throw the book at stereotype". In: Daily Post, Sept. 13, 2007
  • Charlie Gates: "Staff smock it to Ryan". In: Stuff.co.nz, Sept. 5, 2007
  • birdie: "NZ Librarians Get a Fashion Makeover and the Bookworms are Aghast". In: LISnews, Sept. 4, 2007
  • Mary Jane Boland: "Bookworms' backs up". In: Sunday Star Times. Sept. 2, 2007
  • Have a look at "Librarians in smocks" over at Flickr - the Christchurch city library's staff's answer to Ryans workshop.
  • When talking about fashion, don't miss the weblogs of Fashionista librarian and Lipstick librarian.
  • Google crawling brains?

    In his Google Scholar Weblog, Dean Guistini comments on Facebook's announcement to make its public content crawlable by search engines: "Perhaps anonymizers will eventually be needed for our communication spaces like Facebook, e-mail, wikis and instant messaging. Either that, or Google will insert a special chip at birth and crawl your thoughts - even before you have them - making them searchable".

    Tuesday, September 11, 2007

    Fliegen-Bibliothek

    Man bekommt schon witzige Treffer, wenn man bei APA OTS Presseaussendungen mit dem Suchbegriff "Bibliothek" abonniert hat: In einer Presseaussendung zur Europäischen Drosophila-Konferenz in Wien heißt es: "Die an der Taufliege gewonnenen Erkenntnisse sind in vielen Fällen auch für den Menschen relevant - etwa 70% der genetischen Ausstattung von Fliege und Mensch sind ident. Diese Übereinstimmung erklärt auch das große Interesse an der weltweit einzigartigen 'Fliegen-Bibliothek', die von IMBA und IMP in einer gemeinsamen Initiative eingerichtet wurde. Sie besteht aus einer Sammlung von über 22 000 unterschiedlichen Fliegen-Stämmen, die es den Forschern ermöglichen, jedes beliebige Gen zu experimentellen Zwecken auszuschalten und damit auf dessen Funktion zu schließen. Seit die Fliegen-Bibliothek mit angeschlossenem Versandservice im Juli 2007 der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt wurde, gingen bereits über 20 000 Bestellungen ein".

    Preis für Molodjoschnaja Gaseta

    Der Sonderpreis zum Bruno Kreisky-Preis für das politische Buch 2006 wird heuer in memoriam Anna Politkowskaja verliehen und geht an Heda Saratowa und Sarina Subiraewa für den Aufbau der gesellschaftspolitischen Jugendzeitung "Molodjoschnaja Gaseta" und die Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten in Tschetschenien.
    Ort und Zeit: Montag, 17. September 2007, 19.00 Uhr, Aula im Universitätscampus, 1090 Wien. Redebeiträge auf Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung in beide Sprachen. Anmeldung unter 01/8040874 oder post@renner-institut.at erforderlich.

    Open Access für Kurzentschlossene

    Bruno Bauer, Leiter der Bibliothek der Medizinischen Universität Wien, spricht heute im Institut für Technikfolgen-Abschätzung über Open Access-Publishing in Österreich. Ort und Zeit: ITA, Strohgasse 45, 3. Stock, 1030 Wien, 16 Uhr.
    Abstract: "Die Zukunft des wissenschaftlichen Publikationswesens hat sich seit einigen Jahren als wichtiges Thema für Wissenschaftler, Verleger und Bibliothekare etabliert; nicht wenige forcieren als Ausweg aus der Krise Open Access Publishing, wie es etwa in den so genannten BBB- Deklarationen (Budapest, Bethesda, Berlin) gefordert wird: Open Access bezeichnet dabei das Ziel, wissenschaftliche Literatur im Internet frei - nämlich kostenlos und ohne Lizenzbeschränkungen - zugänglich zu machen. Zwei Wege werden vorgeschlagen, um dieses Ziel zu erreichen: die Publikation in einer Open Access-Zeitschrift ('Golden Road to Open Access') sowie die Selbstarchivierung in einem institutionellen Repositorium ('Green Road to Open Access'). Der Vortrag bietet einen Überblick über die Entwicklung von Open Access Publishing. Neben den wichtigsten internationalen Initiativen, Projekten und Statements werden auch die österreichischen Beiträge der 'Golden Road' bzw. der 'Green Road' to Open Access vorgestellt".

    Monday, September 10, 2007

    Gesundes Lesen / Essen

    Witziges Erlebnis in Wien: Hinter dem Rathaus kommt mir ein Mann entgegen - in ein Buch vertieft, langsam einen Fuß vor den anderen setzend. Okay. Aber: Mit der freien Hand schiebt er einen Kinderwagen. Einen leeren Kinderwagen. Ob er so vertieft war, dass er nicht merkte, dass er sein Kind unterwegs "angebaut" hatte, oder ob er den Buggy gerade gekauft hatte und in einem "Vater 1.0"-Ratgeber las, konnte ich leider nicht herausfinden.

    Noch ein netter Dialog zwischen Mutter und Sohn, belauscht in der Straßenbahn. Mutter: "Iss deinen Doughnut auf". - Sohn: "Kann ich den nicht in der Schule essen?" - Mutter: "Nein, die wollen doch nur Obst". Erinnerte mich an die Berichte über Jamie Olivers Versuche, gesundes Essen in den Schulküchen durchzusetzen, wo die Eltern dann in den Pausen den Kindern Burger und Pommes durch den Zaun durchreichten.

    Partnersuche im Vatikan

    Ruft man im Tagesspiegel den Artikel "Wer ist Georg Gänswein?" (Privatsekretär des Papstes) auf, bekommt man zunächst die Anzeige "Partnersuche bei parship.de" zu sehen *schmunzel*

    Lesen oder Leben?

    Das Literaturhaus Mattersburg lädt zur Diskussion über das Leben mit und in Büchern: "Toujours Literatur: Lesen oder Leben?" TeilnehmerInnen: Katharina Tiwald, Autorin (Burgenland); Cornelius Hell, Journalist und Autor (Wien); Jaromir Konecny, Autor und Slammer (München). Moderation: Sabrina Hergovich.
    In der Diskussion "Lesen oder Leben?" geht es um die vielschichtigen Bezüglichkeiten zwischen Leben und Lesen, zwischen Lektüre und Welt, zwischen Leser/in, Autor/in und Text. In der Diskussion fragt Sabrina Hergovich ihre Gäste und das Publikum, wie "lebensnotwendig" das Lesen wirklich ist oder ob wir uns, indem wir lesen, nicht viel mehr vor der Welt und ihrer Unmittelbarkeit verstecken.
    Termin: Mittwoch, 12. September 2007, 19 Uhr, freier Eintritt.

    Google kauft wieder

    Einem Bericht in der aktuellen Ausgabe von Information Today zufolge hat Google die Firmen Postini und GrandCentral Communication gekauft. Siehe auch The official Google blog und InternetNews.

    In diesem Zusammenhang auch interessant: List of Google Products und List of Google Acquisitions bei der Wikipedia.

    Friday, September 07, 2007

    Strom vom eigenen Dach

    And now to something completely different: Über Photovoltaik im Burgenland informieren Dr. Günther Wind und Dipl.-Ing. Rudolf Raymann am kommenden Dienstag, dem 11. September, um 19.30 Uhr im Rathausstüberl / Martinihof, Neudörfl. Alle, die sich für Strom vom eigenen Dach interessieren, sind herzlich eingeladen: "Die Fachreferenten informieren Sie grundlegend über die Funktion der Stromerzeugung aus Sonnenlicht und geben Tipps zur bestmöglichen Umsetzung der Solaranlage. Sie haben auch die Möglichkeit, Ihre spezifischen Fragen einzubringen, um sich Klarheit über die Möglichkeiten zur Errichtung Ihrer eigenen Stromerzeugungsanlage zu verschaffen".

    AmazType und books2eat

    Über den B2I-Feed bin ich auf folgende Seite gestoßen: Bibliomanie im WWW. Erfindungen, Gadgets, Links für den Bücherfreund, und über diese Seite wiederum auf Amaztype ("Spielerei, bei der Wörter-Bilder generiert werden, die sich aus Büchern aus der Amazon-Datenbank zusammensetzen"). Habe es gleich ausprobiert:

    Musikalische Bibliothekare

    Bei Amazon habe ich zusätzlich zum Album "The Pathetic Aesthetic" von The Librarians, das ich bereits seit Jahren mein eigen nenne, folgende CDs entdeckt: "Alright Easy Candy Stranger" von Librarians (2007), "God Of Rain" (2001) und "Uncle Joe" (2003) von Shave Librarian und "The Jose Canseco EP" von Wes Burdine & The Librarians.
    Zum Namen "Shave librarian" heißt es auf der Band-Website übrigens: "I pictured a shave librarian as someone who catalogs, organizes and presents shave (surreally perfect) experiences".

    Bibliothekarin ruft zum Frühstückstisch

    Bei Google Books kann man nun Einträge zur eigenen "Bibliothek" hinzufügen, die auch anderen zur Verfügung steht und als RSS-feed abonniert werden kann. Bei der Suche nach "Bibliothekarin" bin ich auf folgenden netten Text gestoßen: "Schon Schnaase schildert in seinen berühmten Niederländischen Briefen den Genuss, in den würdigen stillen Bäumen der Haager Bibliothek zu arbeiten, und doch ward ihm nicht einmal das Glück zu Theil, dass ihm die Arbeit ausser durch die Aufmerksamkeit der Bibliothekare auch durch die Freundlichkeit der Bibliothekarin erleichtert wurde, welche durch einen gewissen heiseren Glocken-Ton besonders Bevorzugte von dem stillen Büchertisch zum belebten Frühstückstisch abrufen lässt. Wie angenehm ist mir dadurch die Eintönigkeit des monatelangen Excerpirens unterbrochen worden!" (Quelle: Preisschriften gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich Jablonowski'schen Gesellschaft zu Leipzig, 1863).

    Bei der Suche ist mir aber aufgefallen, wie schlecht die Erfassung teilweise ist - so wird "Bibliothekariat" und "Bibliothekar in" häufig als "Bibliothekarin" wiedergegeben, was zu "Theodor Mayer, Bibliothekarin Melk", "wenn der Bibliothekarin der Stadt anwesend ist" und und "Aspiranten auf ein Bibliothekarin" führt. - Siehe dazu auch Archivalia.

    Thursday, September 06, 2007

    OPAC 2.0

    Die aktuelle Bachelorarbeit "OPAC 2.0 - mit Web 2.0-Technologie zum Bibliothekskatalog der Zukunft?" von Ester Steiner habe ich gerade auf dem Publikationsserver der Hochschule der Medien in Stuttgart entdeckt (pdf/Volltext). Steiner untersucht unter anderem PennTags, Relvyl, den WordPress OPAC und Bibtip.

    "Big Brother watched George Orwell"...

    ...schreiben die britischen National Archives in ihrem neuesten Newsletter. Orwell wurde über zwanzig Jahre lang vom MI5 und MI6 observiert. Zitat aus einem Bericht von 1942: "This man has advanced Communist views, and several of his Indian friends say that they have often seen him at Communist meetings. He dresses in a bohemian fashion both at his office and in his leisure hours".
    Presseberichte u.a. im Standard, im Guardian und in der Times und Welt.

    Das erinnert mich daran, dass am 25. Oktober wieder die Big Brother Awards verliehen werden. Diese Negativpreise werden an jene Personen, Institutionen, Behörden und Firmen vergeben, die sich im Feld von Überwachung, Kontrolle, Zensur und Bevormundung ganz besonders "verdient" gemacht haben - heuer unter dem Motto "Lauscht da jemand?". Einreichungen sind noch möglich.

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Patricia A. Kreitz / JoAnn DeVries (Hrsg.): Recruiting, Training, and Retention of Science and Technology Librarians. Haworth 2007
  • Hansell Cook: "Librarians and Archivists, Archivists and Librarians: What's the Connection?". In: Feliciter 51 (2005) 2, S. 69 - 71
  • Michèle Battisti, Henri Zuber, Bernadette Ferchaud, Jean-Michel Rauzier: "One profession, several specialties : archivist, librarian, documentalist, convergence and differences". In: Documentaliste: Sciences de l'Information 42 (2005) 1, S. 48 - 57
  • Timothy J. Johnson: "Making It to the Major Leagues: Career Movement between Library and Archival Professions and from Small College to Large University Libraries". In: Library Trends 50 (2002) 4, S. 614
  • J. D'Orleans: The status of archivists in relation to other information professionals in the public service in Africa. Paris: UNESCO 1985 (Report No. ED 257 476)
  • "Lieber mit als ohne Latein"

    In der Rubrik "Geistesblitz" stellt diestandard.at die Altphilologin Daniela Mairhofer vor - Titel des Beitrags: "Lieber mit als ohne Latein". - Zitat: "Die Altphilologin Daniela Mairhofer, Spezialistin für Mittellatein, katalogisiert derzeit mittelalterliche Handschriften. (...) In einer internationalen Ausschreibung der englischen Elite-Uni [Oxford, Anm.] setzte sich die 27-Jährige gegen starke Konkurrenz durch ... und wird bald quasi im Alleingang einen Teil der dort befindlichen frühmittelalterlichen Handschriften aufarbeiten". Derzeit arbeitet Mairhofer in einer ähnlichen Tätigkeit an der Universitäts-Bibliothek Innsbruck und im Kloster Wilten.

    Tuesday, September 04, 2007

    Interview mit ONB-Direktorin

    Im Ressort "Beruf & Berufung" bringt diestandard.at ein Interview mit der General­direktorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger. Titel: 'Unabhängig zu sein war für mich immer eine Selbstverständlichkeit'. Mit Büchern an die Spitze". Interessantes Zitat: "Meinen beruflichen Weg hätte ich mit Kindern nicht gehen können".

    Monday, September 03, 2007

    Bibliothekarin und Karriere?

    Die Fränkischen Nachrichten berichten im Artikel "'Licht nicht unter den Scheffel stellen" über den neuen Career Service der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, den die 31jährige Sonja Lebert, von der Ausbildung her Bibliothekarin, leitet. Zitat: "Viele Studenten wundern sich, dass ausgerechnet eine Bibliothekarin den neuen Career Service der FH leitet". Hinweis aus Google News.

    Saturday, September 01, 2007

    Museumsvokabular

    Die Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund, das Zuse Institut Berlin, digicult Museen Schleswig-Holstein und das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen Berlin haben im Jahr 2006 die Plattform www.museumsvokabular.de ins Leben gerufen, "eine Initiative zur Bereitstellung, Bearbeitung und Angleichung von Museumsvokabular".
    Hier findet man unter anderem eine "Systematik für Spitzen und Stickereien" der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, eine "Gefäßtypologie" der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und eine "Möbeltypologie" vom Westfälischen Museumsamt und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Im pdf-Format sind die Systematiken offen zugänglich; bei der XML-Version wird man gebeten, Name, Institution und Verwendungszweck zu nennen. Informationen über das vorgeschlagene museumvok-XML-Format, das weitgehend auf SKOS Core und Dublin Core beruht, gibt es hier.

    Vom Bibliothekar zum Digitalist?

    Beim Korrekturlesen eines Artikels hat mir Word als Alternative zu "Digitalisaten" das schöne Wort "Digitalisten" vorgeschlagen. Digitalist - das wäre doch eine schöne Berufsbezeichnung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare ;-)
    Das mir bislang unbekannte Wort bringt es übrigens auf 697 Google-Treffer - dem ersten Eindruck nach werden damit hauptsächlich Personen bezeichnet, die von der Schallplatte zur CD oder von der Analogkamera zum digitalen Pendant gewechselt haben und sich damit in gewisser Weise des Verrats schuldig gemacht haben. "Analogisten" bringt es auf 42.900 Google-Treffer, dürfte aber auch ein reguläres finnisches Wort sein ("Ylimääräisten analogisten kaapelikanavien kohtalo?") - bei der Einschränkung auf deutsche Seiten waren es nur mehr 276.