Odok-Bericht, Tag 2
Mein erster Vortrag heute: Günther Mühlberger: "Die elektronische Abgabe von Dissertationen und Diplomarbeiten an der Universität Innsbruck. Ein Werkstattbericht". - Gute Idee: Die Ablieferung in elektronischer Form wurde dort vor kurzem im Rahmen des elektronischen Aktes, also der bürokratischen Formalitäten vor der Sponsion bzw. Promotion, vorgeschrieben. So müssen alle Abschlusswilligen die Datei elektronisch abgeben und sind vielleicht auch gewillter, das Einverständniserklärung für das Online-Bereitstellen zu unterzeichnen.Dirk Willinghöfer: "Lösungsstrategien im Digital Asset Management mit DigiTool". - Paul Fertl: "Trusted Repositories - Digital Archives - Tools & Standards". - Bei diesen beiden Vorträgen sitze ich zwar drinnen, kritzle aber dabei meinen Vortrag auf meine ausgedruckten Handzettel. Wird auch langsam Zeit. Klingt vielleicht so, als wäre ich vor Vorträgen nicht nervös - stimmt aber nicht. Der Hörsaal 15.03 scheint der größte im ganzen Gebäude zu sein, wie ich schon am Vortag feststellen konnte *schluck*. Das Herzflattern ist nur glücklicherweise immer dann schlagartig vorbei, wenn ich aufstehe und zum Pult gehe.Okay, meine Session "Informationsdienstleistungen IV" naht. Helmut Hartmann: "Das verflixte 3. Jahr oder die Praxistauglichkeit der Kooperation E-Medien Österreich".- Ein Bericht über die Gründung, Erfolge und "pitfalls" der Konsortienstelle, die in Österreich Forschungseinrichtungen ebenso wie National-, Landes-, FH- und Universitätsbibliotheken betreut.Ich bin dran: "Wein predigen und Wasser trinken? Theorie und Praxis von Open Access im österreichischen Bibliothekswesen" (gemeinsam mit Michaela Putz vorbereitet). Wir haben uns mit möglichen Gründen für die Zurückhaltung der BibliothekarInnen bei der Selbstarchivierung ihrer Schriften auseinandergesetzt (siehe Blogeintrag). - Michael Katzmayr: "Zwei Jahre österreichische Beteiligung am Open Access-Archiv E-LIS: Status quo und Perspektiven". - Die Diskussion unserer beiden Vorträge wird zusammengefasst. Das Feedback bringt uns neue Sichtweisen auf E-LIS und Selbstarchivierung allgemein, an die wir bisher nicht gedacht haben. Mehr dazu in Kürze hier. Und, dieser Vorgriff sei gestattet: als wir nachhause kommen, wartet schon ein neues Dokument in E-LIS auf uns *nochmalsfreu*Frank Bertsch: "E-Books - Mehrwert für Bibliotheken". - Erst auf der letzten Folie erkenne ich, warum ein Mitarbeiter von Ebsco eBooks von Springer und Elsevier vorstellt. Die vertreiben die ja. Anscheinend stand nicht nur ich auf der Leitung. - Klingt leider nicht so, als würde es den Kotler endlich als eBook geben. Wir haben schon so viele Auflagen in Mehrfachexemplaren mit weichen Umschlägen und daraus resultierender Umfallneigung herumstehen, da würden wir beim Kauf eines eBooks nicht lange zögern.Michael Bracsevits: "Die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (Richtlinie 2006/24/EG)". - Habe beim Vortragenden 1997 einen Polycollege-Kurs über "Internet für BibliothekarInnen und Literatursuchende" besucht. Mit dem Thema habe ich mich schon beschäftigt (für vibe bzw. BBA), aber es noch nie aus Bibliothekssicht gesehen. Interessant.Die für den ÖGDI-Preis nominierten Arbeiten werden präsentiert. Und eine meiner Diplomandinnen ist dabei *freu* ... Michael Kuhn: "Informetrische Analyse auf der Basis von Patentdatenbanken am Fallbeispiel von österreichischen Unternehmen". Verena Kern: "Bibliotheken in österreichischen Justizanstalten". Bernhard Wenzl: "RFID in der Hauptbücherei Wien". - Was mich ein wenig ärgert, ist die geringe Anteilnahme der Bibliothekswelt an den Vorträgen der nächsten Generation. Nicht einmal alle Jurymitglieder haben es in den Vortragsraum geschafft (gibt sicher zumindest teilweise gute Gründe dafür, aber es macht kein gutes Bild).
Abends begeben wir uns zu einem von Minerva gesponserten Abend mit Jazz in die Hochspannungshalle der TU Graz. Mit dieser Beleuchtung eine traumhafte Kulisse. Leider dürfen wir nicht in den Faradayschen Käfigen auf der Galerie Platz nehmen, heute abend finden keine Experimente statt. - Am Gang ist ein beeindruckendes Photo von Nikola Tesla in seinem Labor: Er sitzt auf einem Sessel und schreibt seelenruhig etwas in sein Heft, während über ihm die Blitze zucken. - Immer wieder finde ich nett, wie viele unterschiedliche Personen man auf solchen Tagungen kennenlernt. Da treffen die "brennenden Kometen" auf die "kontrollierten Bibliothekare" - und spätabends bzw. frühmorgens auf die schon eher unkontrollierten Ausgaben ;-)
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