Saturday, March 14, 2009

"verbeamtete Langeweile"

"Bibliotheken und Archive strahlen nur eine mehr oder weniger gediegene, verbeamtete Langeweile aus. An ihnen wird sich unsere Kultur nicht erneuern", schreibt der Antiquar Rainer Friedrich Meyer unter dem Titel "Ein Wort zum Sammeln, aus gegebenem Anlass" im Börsenblatt und schickt dem Text folgende "Einsicht" voraus: "Völlig falsch ist es, anzunehmen, die Kultur habe einen Vorteil davon, dass alles hinter Schloss und Riegel in Bibliotheken, Archiven und dergleichen verstaut sei". Als ich das letzte Mal in meine Bibliothek geschaut habe, waren die Bestände für die BenutzerInnen noch kostenlos zugänglich, und nicht so "hinter Schloss und Riegel", wie es dieser Artikel suggeriert, während private Sammlungen meines Wissens nach oft nicht (so leicht) benutzt werden können. - Der Autor setzt dann fort: "Es scheint mir typisch für Leute, die vieles in ihren Bannkreis ziehen wollen, dies dann weder bewältigen noch sicher aufbewahren zu können". Hmpf. Als hätten die ArchivarInnen in Köln ihr Haus selbst zum Einsturz gebracht. - Hinweis aus Archivalia. Siehe auch Berichterstattung von Klaus Graf auf Twitter.

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