Das William Blake Archive stand vor der Herausforderung, die aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen – Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte – herrührenden Traditionen der Blake-Forschung zu vereinen und die auf technische und wirtschaftliche Beschränkungen zurückzuführenden Mängel bisheriger gedruckter Editionen zu beheben. Ein wesentlicher Impetus für eine Online-Ausgabe war die Tatsache, dass die Originalmaterialien verstreut und aufgrund ihres schlechten konservatorischen Zustandes nur sehr eingeschränkt zugänglich sind. Die hybride Werkausgabe vereint kunsthistorischen Katalog und philologische Edition.
Monika Bargmann aka library mistress postet über Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Bibliotheken, Archive, Bücher und Datenbanken, Grünzeug, Lesen und Schreiben - vor allem Science Fiction (meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch, seltener auch in anderen Sprachen)
Friday, January 27, 2006
In der Lehrveranstaltung Texts and Files, die ich dieses Semester bei Dimitrij Dobrovolskij und Stephen Miller besucht habe, haben wir eine Reihe interessanter Online-Editionsprojekte kennengelernt. Diese existieren zwar teilweise schon länger, aber ich möchte einige davon hier vorstellen. Ich beginne heute mit dem William Blake Archive.
Das William Blake Archive stand vor der Herausforderung, die aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen – Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte – herrührenden Traditionen der Blake-Forschung zu vereinen und die auf technische und wirtschaftliche Beschränkungen zurückzuführenden Mängel bisheriger gedruckter Editionen zu beheben. Ein wesentlicher Impetus für eine Online-Ausgabe war die Tatsache, dass die Originalmaterialien verstreut und aufgrund ihres schlechten konservatorischen Zustandes nur sehr eingeschränkt zugänglich sind. Die hybride Werkausgabe vereint kunsthistorischen Katalog und philologische Edition.
Alle physischen Objekte werden einbezogen, der Text wird nicht von seinem Träger losgelöst. Es wird also nicht nur jede Ausgabe, sondern – zum Beispiel bei den illuminierten Büchern – jedes einzelne Exemplar einer Ausgabe berücksichtigt. Das bedeutet auch, dass nicht ein einzelner "richtiger" Text konstruiert wird, sondern dass die Texte in ihren Varianten dargestellt werden. Bei der Transkription der Texte werden Blakes Klein- und Großschreibung, Rechtschreibung und Interpunktion beibehalten und überdies eine Annäherung an sein Layout versucht. Bilder werden erstmals in einer Qualität dargeboten, die es ermöglicht, damit wissenschaftlich zu arbeiten, auch ohne das Original zur Verfügung zu haben. Die Originalgröße der Illustrationen lässt sich mittels eigens entwickelter Software relativ leicht eruieren. Bei jedem Bild werden Produktionsgeschichte, Merkmale des physischen Objekts, Provenienz sowie Standort, BesitzerIn, Kontaktinformation und Urheberrecht beschrieben. Für eine genaue Beschreibung der Bildmotive wurde ein kontrolliertes Vokabular entwickelt, das ein elaboriertes Image Retrieval ermöglicht. Das Archiv wird in Kooperation zwischen ForscherInnen und ComputerexpertInnen, die an unterschiedlichen Orten arbeiten, durchgeführt. Und einer der wichtigsten Punkte: Der Zugang zum Archiv ist frei und kostenlos.
Das William Blake Archive stand vor der Herausforderung, die aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen – Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte – herrührenden Traditionen der Blake-Forschung zu vereinen und die auf technische und wirtschaftliche Beschränkungen zurückzuführenden Mängel bisheriger gedruckter Editionen zu beheben. Ein wesentlicher Impetus für eine Online-Ausgabe war die Tatsache, dass die Originalmaterialien verstreut und aufgrund ihres schlechten konservatorischen Zustandes nur sehr eingeschränkt zugänglich sind. Die hybride Werkausgabe vereint kunsthistorischen Katalog und philologische Edition.
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