Monday, April 16, 2007

Biblioblogosphärenklänge

Im Libreas-Beitrag "Biblioblogosphärenklänge" gehen Ben Kaden, Maxi Kindling und Manuela Schulz auf die Ergebnisse einer Kurzumfrage unter deutschsprachigen BibliobloggerInnen ein. Ich habe es schändlicherweise verabsäumt, meine Antworten rechtzeitig zu schreiben, das hole ich hiermit nach, bevor ich den Artikel lese.
  • Aktueller Stand: Welche Funktion übernimmt im deutschen Bibliothekswesen die hiesige Biblioblogosphäre? Ich persönlich würde zunächst sagen, dass Netbib Pflichtlektüre für BibliothekarInnen sein sollte, dass ich von zahlreichen Fach-Weblogs für meine tägliche Arbeit sehr profitiere, mir dadurch viel Recherchearbeit erspare bzw. viele Hinweise bekomme, die ich ansonsten nicht gefunden hätte. Ich denke aber, dass wir Web 2.0-Freaks die Breitenwirkung dieser Tools im Bibliothekswesen noch sehr überschätzen. Die Skepsis bzw. das Unwissen bzw. Desinteresse ist noch sehr groß (was ich niemandem vorwerfe).
  • Zukünftige Entwicklung: Wie wird sich die Biblioblogosphäre in Deutschland entwickeln bzw. wie sollte sie sich entwickeln? Ich denke, es wird eine "Flurbereinigung" geben, sprich, viele Weblogs werden wieder verschwinden; "offizielle" Weblogs von Verbänden werden zunehmen; zielgruppenspezifische Weblogs von Bibliotheken als Organisationen werden auch zunehmen. Es fehlen in bestimmten Nischen noch Weblogs, wo ich mir welche wünsche bzw. wo ich (noch) keine kenne, z.B. Museumsbibliotheken oder Behördenbibliotheken.
  • Motivation: Welche Motivation steht für Dich persönlich hinter dem Phänomen des Bloggens? Rebecca Blood nennt in ihrem Buch "The weblog handbook" vier Motivationen für das Führen von Weblogs: self-expression, keeping in touch, information sharing und reputation building. Für mich spielt keeping in touch nur eine untergeordnete Rolle, die anderen drei Punkte sind alle beteiligt. Begonnen habe ich mit meinem Weblog als Versuch, eine Art Chronik aktueller Geschehnisse im Bibliothekswesen zu schreiben, bzw. als kommentierte Linksammlung, als Notizzettel für mich selbst.
  • Verhältnis zur Zielgruppe: Welche Rolle spielt der Leser für Dich/Sie? Wie definierst/en Du/Sie Deine/Ihre Zielgruppe und wie denkst/en Du/Sie, dass Du/Sie sie erreichst/en? Darüber habe ich mir anfangs gar keine Gedanken gemacht, weil ich eher nur für mich selbst geschrieben habe. Im Lauf der Zeit haben mich aber immer mehr Leute auf mein Weblog angesprochen, von Fremden, die ich bei einer Fortbildung kennenlerne, bis zu Personen aus meinem Bekanntenkreis, wo ich gar nicht weiß, wie sie darauf gestoßen sind. Manchmal will ich FreundInnen etwas erzählen, und sie unterbrechen mich mit den Worten: "das hab ich eh schon in Deinem Weblog gelesen". Das beeinflusst mich schon ein bisschen ;-) ich halte mich mittlerweile eher zurück, wenn ich über meine Arbeit schreibe, und manchmal schreibe ich auch etwas, wo ich denke, dass das jemand bestimmten unter meinen "gesicherten" LeserInnen interessiert. Eine Zielgruppendefinition, die über "für BibliothekarInnen" hinausgeht, habe ich aber nicht.
  • Desiderate: Was fehlt Deiner Ansicht nach in der deutschen Biblioblogosphäre? siehe oben: Weblogs in Nischen wie Museums- und Behördenbibliotheken; Breitenwirkung und Akzeptanz
  • Bibliothek 2.0: Ist die deutsche Biblioblogosphäre Teil der so genannten "Bibliothek 2.0" bzw. welche Rolle spielt sie bei der Debatte zu diesem Thema? Schwierige Frage. Teil der Bibliothek 2.0: ja, natürlich; Rolle: da kann ich im Moment nichts sagen.
  • No comments:

    Post a Comment