Friday, June 26, 2009

Klagenfurt: "kein Geld für 'Malina', für 'Das dreißigste Jahr'"

Der österreichische Schriftsteller Josef Winkler kritisiert in seiner pointierten "Klagenfurter Rede zur Literatur" auch das Fehlen einer Stadtbibliothek in Klagenfurt:

"Diese Stadt Klagenfurt, die sich seit über 30 Jahren, jährlich im Juni, in der Zeit der Lindenblüte, als deutschsprachige Literaturhauptstadt feiern lässt, ist wohl die einzige Stadt Mitteleuropas mit 100 000 Einwohnern, in der es keine eigene Stadtbibliothek gibt (...) Für eine Stadtbibliothek in der Landeshauptstadt, wie es sie in jeder Stadt Mitteleuropas gibt, hatten diese drei erwähnten Politiker in den letzten Jahren, und eigentlich seit dieser Literaturwettbewerb existiert, kein Geld. Sie haben kein Geld für eine Bibliothek für Kinder und Jugendliche. Sie haben kein Geld für Bücher. Sie haben kein Geld für die Bücher von Ingeborg Bachmann. Sie haben kein Geld für 'Der gute Gott von Manhattan'. Sie haben kein Geld für die 'Anrufung des Großen Bären'. Sie haben kein Geld für 'Die gestundete Zeit'. Sie haben kein Geld für 'Malina', für 'Das dreißigste Jahr'. Seit über 30 Jahren haben sie kein Büchergeld für die Jugend dieser österreichischen Stadt! denke ich (...)".

Winklers Rede ist gekürzt unter dem Titel "Todesfälle in Klagenfurt" in der Welt nachzulesen, vollständig mit dem Titel "Der Katzensilberkranz in der Henselstraße" auf der Bachmannpreis-Website abzurufen. - Hinweis aus dem IBI-Weblog. Und noch ein Hinweis: AK-Bibliothek Klagenfurt.

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