Ich habe bei Digizeitschriften wieder einmal alte Ausgaben des Zentralblatts für Bibliothekswesen durchgesehen und dabei folgende interessante Passage aus einer Rede gefunden, die Gustav Abb als Vorsitzender des Verbandes deutscher Bibliothekare anlässlich des Bibliothekartages in Graz gehalten hat:
"Der Zeit des großen Erlebens, der ruhmvollen Heimkehr ins Reich, folgt die stille, nüchterne Arbeit des Alltags. Bibliotheken und Bibliothekare sind ihrem Wesen nach keine vorstürmenden Kämpfer der ersten Linie! Sie sind Vertreter der treuen, emsigen deutschen Kulturarbeit. Unser Beruf heißt sammeln, ordnen, geistiges Rüstzeug bereitstellen! Das heißt aber nicht, daß unser Beruf und seine Jünger gegenwartsfremd und antiquiert sind. (...) In der ganzen Weltgeschichte [hat es] keinen Umbruch, keine geistige Revolution gegeben, die die Macht des Buches und der Bibliotheken klarer erkannt und ausgiebiger in ihren Dienst gestellt hätte als der Nationalsozialismus. Das ist unser Stolz und die Quelle, aus der wir immer wieder Schwungkraft und Liebe für unsere Arbeit schöpfen" (ZfB-Ausgabe 56 (1939) 11, S. 514 - 516) - damit müssen wohl Bücherverbrennungen und Bibliothekenraub gemeint sein...
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