Unlängst kam ein pensioniertes Ehepaar zu einer Führung, der Mann stürmte herein und beschwerte sich, dass seine Münze feststeckt. Kein Problem, kommt öfters vor - ich bewaffnete mich also wie gewohnt mit einer langen Schere und versuchte, die Münze aus dem Münzschlitz zu stochern. Die beiden schauten mir dabei etliche Minuten zu. Irgendwann wurde ich skeptisch und fragte vorsichtig, ob es denn sicher dieses Schließfach gewesen sei. Darauf sie: "Schon, aber ich hab die Münze nicht da oben reingesteckt". Sondern? "Na, ins Schloss". Ins Schloss? Ah. Tatsächlich. Dort in den schmalen Raum, wo sich das Ding dreht, das dann zusperrt. Dort, wo man die Münze nur mit Gewalt reinkriegt. Dort, wo ich mit der Schere nicht hinkomme. Dort, wo man was reinsteckt und dann den Schlosser rufen muss. Dem Mann, der dann noch ewig herummoserte, hätte ich übrigens gerne die Rechnung für den Handwerker geschickt...
Ich habe übrigens großes Verständnis dafür, dass man mal auf der Leitung stehen kann oder sich unsicher fühlt, wenn man das erste Mal in einer Bibliothek ist (siehe dazu "Ich als DAU"), ich halte mich für grundsätzlich geduldig und hilfsbereit, und ich liebe Infodienst, aber mich nervt, wenn genau die Leute, die nicht recht haben, gleich von vornherein diesen unwirschen Tonfall an den Tag legen...
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