Wednesday, October 31, 2007

Sammelrezension zu Library 2.0

"Library 2.0 - eine Sammelrezension" von Susanne Tremml und mir ist soeben in der Ausgabe 10+11 (2007) von Libreas erschienen. Darin werden vier Bücher rund um das Thema Bibliothek 2.0 besprochen:
  • Casey, Michael E.; Savastinuk, Laura C.: Library 2.0. A Guide to Participatory Library Service. Medford, NJ: Information Today, 2007. 197 S.
  • Farkas, Meredith: Social Software in Libraries. Building Collaboration, Communication, and Community Online. Medford: Information today, 2007. 344 S.
  • Bradley, Phil: How to Use Web 2.0 in Your Library. London: Facet, 2007. 223 S.
  • Sauers, Michael P.: Blogging and RSS. A Librarian's Guide. Medford: Information Today, 2006. 284 S.
  • Suchen nach Weblogs, Podcasts und Vlogs

    Über die Blogrolls von Weblogs, die man gerne liest, kann man sich gut weiterhanteln, aber was ist, wenn man einmal gezielt nach Weblogs suchen möchte? Es gibt etliche Suchmaschinen und Verzeichnisse für Weblogs, Podcasts und Vlogs, die ich hier gerne vorstellen möchte.
    Ich habe in meiner Lehrveranstaltung die Studierenden gebeten, diese verschiedenen Suchdienste anhand eines selbstgewählten Themas auszuprobieren und ihren jeweiligen Favoriten zu wählen. In die Bewertung flossen u.a. Gestaltung der Suchmaske, Relevanz der Treffer und Zahl der Treffer mit ein.
    Hinweis: Wenn zwei Suchdienste als gleichrangig bewertet wurden, bekam jeder nur 0,5 Punkte. - n ist unterschiedlich groß, da ich unterschiedlich viele Meldungen pro Kategorie bekommen habe: Deshalb wurden bei den Weblogs insgesamt 29 Punkte, bei den Podcasts 30 und bei den Vlogs nur 24 Punkte vergeben.

    Weblogs

  • Die Google Blog Search war mit sechzehn Nennungen der eindeutige Gewinner und bietet in der erweiterten Suche etliche Suchmöglichkeiten: Suche nach Posts "mit allen Wörtern", "mit der genauen Wortgruppe", "mit irgendeinem der Wörter", "ohne die Wörter", "mit diesen Wörtern im Posttitel". Suche nach Blogs "mit diesen Wörtern im Blogtitel", "unter dieser URL", nach AutorIn, nach Datum und Sprache. Dass Google Blogger gekauft hat und somit wohl direkten Zugriff auf die Datenbank der weit verbreiteten Blog-Software hat, mag bei der positiven Bewertung der Suchergebnisse mitspielen; auch die gewohnte Suchmaske. - Meldungen dazu: "nur in Google ein brauchbares Ergebnis gefunden", "ansprechendste Page", "gewohnte Google-Optik", "unzählige Ergebnisse", "Möglichkeit, die Treffer nach Aktualität zu ordnen"
  • Technorati liegt mit sieben Nennungen an zweiter Stelle. Gelobt wurden die "gut übersichtliche Oberfläche" und "beste Ergebnisse".
  • Blogdigger (eine Suchmaschine, die mir persönlich sehr zusagt): vier Nominierungen. "sehr übersichtlich", "zeitlich geordnet"
  • Blogarama, ein Verzeichnis, das nicht redaktionell befüllt wird, sondern in das man sich eintragen kann: 1,5 Mal. Kommentar: "lieferte das beste Ergebnis"
  • Der Blogplan ermöglicht es, deutsche Weblogs nach dem Wohnort ihrer AutorInnen zu finden, und zwar geordnet nach der nächstliegenden Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs. Einfach mal ausprobieren, dann wird es klarer! Erzielte immerhin auch einen halben Treffer.
  • Außerdem gibt es noch die Blog Search Engine, das indische Blogstreet und Waypath, eine "blog discovery engine", die allerdings bei mir nur ein einziges Mal funktioniert hat.
  • Podcasts

  • Everyzing, mit neun Nennungen der Gewinner in dieser Kategorie, hieß früher Podzinger und ermöglicht Suchen oder Browsen nach Kategorien. Feedback: "man kann auch nach Kategorien suchen", "sehr große Auswahl", "ansprechende Seitengestaltung", "am leichtesten zu bedienen".
  • Yahoo Podcasts gefiel sieben Personen am besten, wurde aber leider am 31. Oktober geschlossen. Rückmeldungen: "Design ansprechend", "Ranking in Form von Sternchen", "Kurzbeschreibung dabei".
  • Podcastalley scheint dem eigenen Anspruch, "the best place to find all information relating to podcasts and podcasting" zu sein, ganz gut nahe zu kommen und wurde mit 6,5 Punkten ziemlich gut bewertet. Auch hier kann man suchen und in bestimmte Kategorien einschränken, aber auch die eigenen Podcasts anmelden.
  • Bei Podster mit 5,5 Nennungen wurde der "regionale Bezug, da für deutschen Raum gedacht" und die "Zeitgeistfunktion" hervorgehoben. Podster ermöglicht eine Suche nach Tags, eine Suche nach Podcasts bzw. nach einzelnen Episoden, zeigt Charts und Neuzugänge.
  • Bei Podscope kann man nach Podcasts und nach Vlogs suchen, in der Audiokategorie erzielte es aber nur eine Nennung.
  • Vlogs

  • Bloguniverse wird von sechs Personen bevorzugt und als "gut gegliedertes Verzeichnis" bezeichnet. Hier kann man nach "any word, "all words" und " exact match" suchen oder in Kategorien browsen. Innerhalb einer Kategorie können die Treffer nach dem Alphabet, dem Datum, dem Rank oder den Clicks sortiert werden. Keine erweiterte Suche.
  • Gleichauf liegt Podscope mit sechs Personen. Gelobt wurden "leichte Bedienung" und "gutes Design". Die Besonderheit von Podscope: Der gesprochene Text der Podcasts wird erschlossen ("Podscope is the first search engine that actually allows you to search for spoken words within any audio or video file").
  • Vlogmap, ein Vlogverzeichnis nach geographischen Gesichtspunkten, wurde fünfmal zum Favoriten erkoren: "Utilizing Google Maps, users submit the location of their video blog as well as individual video posts".
  • Das Videoblog Directory Vlogdir wurde viermal ausgewählt. Stimmung: "bestes Ergebnis", "Interface unübersichtlich", "am meisten zugesagt, v.a. wegen der Möglichkeit der Kategoriensuche". Hat eine sehr ausgefeilte erweiterte Suche nach einzelnen Einträgen, Kategorien, Kommentaren und Mitgliedern, jeweils mit Suchfeldern wie title, description, url, number of visits, number of vlog entries, poster name, message...
  • Vodstock erhielt drei Nennungen. Hier kann man Kategorien durchstöbern, nach Keywords in Form einer Tag Cloud suchen, sich "new, "top-rated", "popular" Vlogs anzeigen lassen oder die "surprise" auswählen.
  • Außerdem für die Suche nach Podcasts und Vlogs interessant: FireAnt, Mefeedia und teilweise natürlich auch Youtube.
  • Why Do You Edit Wikipedia?

    Die Frage "Why Do You Edit Wikipedia?" wird gerade im Weblog von Brian Huff gestellt. Die Auswahlmöglichkeiten:
  • Altruism and humanitarian concerns
  • Responding to requests by friends or attempting to engage in an activity viewed favorably by important others
  • Chances to learn new things
  • Preparing for a new career or signaling knowledge to potential employers
  • Addressing personal problems, such as guilt at being more fortunate than others
  • Ego needs and public exhibition of knowledge
  • Ideological concerns, such as belief that information should be free
  • Fun!
  • Tuesday, October 30, 2007

    All Jacked Up

    Gerade via Tag-Abonnement bei Amazon entdeckt: "All Jacked Up" von Penny McCall, erschienen in der Reihe "Berkley Sensation" bei Berkley (ISBN 9780425214831) - von diesem Verlag hab ich schon mehrere Schnulzen mit Bibliothekarin. Beschreibung: "Since Jack Mitchell barged into her life, librarian Aubrey Sullivan has been abducted at gunpoint, taken on a death-defying car chase, and kissed within an inch of madness. If only she does what he says, they might just get out of this mess alive. That is, if they can keep their hands off each other long enough to think straight". Ich liebe realistische Literatur ;-)

    "Petra Hesse will es wissen"...

    ...betiteln die Dachauer Nachrichten vom 29. Oktober einen Bericht über eine 42jährige wissenschaftliche Bibliothekarin, die in Weichs SPD-Bürgermeisterin werden will. Petra Hesse wolle mit ihrer "vieljährigen Erfahrung in kommunalen Ehrenämtern und ihrer zupackenden Art frischen Wind und einen anderen Stil in die Rathausarbeit bringen", wird eine Presseaussendung zitiert. Nach der bisherigen Verteilung der Mandate (1. Bürgermeister: Freie Wähler; 2. Bürgermeisterin CSU) zu schließen wird die SPD allerdings wohl eher nicht die Bürgermeisterin stellen. In Weichs gibt es übrigens auch eine schöne (auf den Photos jedenfalls) Bücherei.

    Library 2.0, Embracing

    Wenn man als BibliothekarIn etwas auf sich hält, sollte man das Weblog A Librarian's Guide to Etiquette nicht versäumen. Heute widmete sich der Eintrag dem Thema "Library 2.0, Embracing":

    "A new version of the Internet (version 2.0) is now available. Libraries are now free to abandon the first one".

    Ein anonymer Kommentar meint dazu: "Yeah, well, first I'd have to come up with some circulation stats to show that the old one was checked out of the building enough to warrant getting a new one".

    Monday, October 29, 2007

    Neuerscheinung: Alien gender

    Diese Neuerscheinung kommt gleich auf meinen Wunschzettel: "Alien Gender. Die Inszenierung von Geschlecht in Science-Fiction-Serien" von Nadja Sennewald, erschienen 2007 bei transcript.
    Zum Inhalt: "'Ma'am Captain', Action Girls und Dritte Geschlechter – die Studie
    beschäftigt sich mit der Inszenierung von Geschlecht in der populären Kultur am Beispiel von sechs Science-Fiction-Serien. Das hegemoniale Bild heldischer Männlichkeit wird nach wie vor reproduziert, gleichzeitig treten auch neue, weibliche Figurentypen auf. Anhand geschlechtsspezifisch kodierter Themen wie Macht, Autorität, Gewalt, Partnerschaft, Sexualität und Elternschaft werden die narrativen und visuellen Strategien der Geschlechterinszenierung beleuchtet". -- Hinweis aus SF-Polit.

    Vortrag: Phonogrammarchiv - burgenländische Bestände

    Beim Landeskundlichen Diskussionsnachmittag am 6. November spricht Christine Fennesz-Juhasz über "Das Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und seine 'burgenländischen' Bestände". Fennesz-Juhasz ist Kustodin für Ethnomusikologie und Romistik am Phonogrammarchiv.
    Ort und Zeit: 6. November, 14 Uhr, Großer Saal des Burgenländischen Landesarchivs, Landhaus, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt. - Klingt interessant, aber um 14 Uhr...

    Recherchehilfen für jüdische Studien

    Das eben gegründete Weblog "Jüdische Studien" von Frank und Dajena Schlöffel will Hilfsmittel zur Online-Recherche im Bereich der jüdischen Studien, der Judaistik bzw. der jüdischen Geschichtsforschung zusammenstellen, und zwar in den Kategorien "Digitalisierte Medien", "Literatur- und Archivaliensuche", "Archivalische Bestände in Deutschland", "Archivalische Bestände in Israel/International", "Bibliotheken mit (Sonder-)sammelgebiet Judaika in Deutschland", "Bibliotheken mit (Sonder-)sammelgebiet Judaika in Israel/International" und "Aktuelle wissenschaftliche Projekte". Dazu gibt's auch eine gleichnamige Google Group. - Hinweis aus Archivalia.

    Neuerwerbungen

    Eine Kollegin hat einen Preis für eine Posterpräsentation bekommen, und da ich ihr dabei ein bisschen geholfen habe, hat sie netterweise den gewonnenen Büchergutschein mit mir geteilt. Daher habe ich folgende Neuerwerbungen im Regal:
  • Michael Pöschl: Bretonisch Wort für Wort. Bielefeld: Reise-Know-How 2005 (Kauderwelsch Band 195)
  • Stanisław Lem: Der Schnupfen. Kriminalroman. Frankfurt: Suhrkamp 1979 (Phantastische Bibliothek 33)
  • Umberto Eco: Come viaggiare con un salmone. Das Hörbuch zum Sprachen lernen. München: digital publishing 2006
  • Bartholomäus Figatowski (Red.): Sonne, Klon und Sterne. Eine Science-Fiction-Anthologie. Stuttgart: Klett Schulbuchverlage 2006
  • Saša Stanišić: Wie der Soldat das Grammofon repariert. 3. Aufl. München: Luchterhand 2006
  • Thomas Berger: Abenteuer einer künstlichen Frau. Berlin: Tropen Verlag 2006 (Trojanische Pferde 17)
  • BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Ai Young Uma / John Feather: "Education for information professionals in the UK". In: The International Information & Library Review 39 (207) 3+4, S. 260 - 268
  • Jeff Luzius: "Academic Librarian's Career Choice". In: Advances in Library Administration and Organization 23 (2006), S. 245 - 262
  • Mary Lynn Rice-Lively / J. Drew Racine: "The role of academic librarians in the era of information technology". In: The Journal of Academic Librarianship 23 (1997) 1, S. 31 - 41
  • April Bohannan: "Acculturation problems: An alternative remedy". In: The Journal of Academic Librarianship 19 (1993) 5, S. 284 - 288
  • Phillip J. Jones: "Academic graduate work in academic librarianship: Historicizing ACRL's terminal degree statement". In: The Journal of Academic Librarianship 24 (1998) 6, S. 437 - 443
  • W. Michael Havener / Philip Worrell: "Environmental factors in professional development activities: Does type of academic library affiliation make a difference?". In: Library & Information Science Research 16 (1994) 3, S. 219 - 23
  • Stanley J. Wilder: "Perspectives on... Generational change and the niche for librarians". In: The Journal of Academic Librarianship 22 (1996) 5, S. 385 - 386
  • Mary Catherine Bushing: "Academic Librarians: Perceptions of the acculturation process". In: Library Acquisitions: Practice & Theory 19 (1995) 1, S. 33 - 41
  • Karl Korinek: Defensor libertatis

    Der "Big Brother Award" ist normalerweise ein Negativ-Preis, den man nicht gerne bekommt und schon gar nicht gerne abholt - außer in der Positiv-Kategorie "Defensor libertatis", mit der heuer der Präsident des Verfassungsgerichtshofes, Karl Korinek, ausgezeichnet wurde. In seinen Dankesworten kommt sehr gut heraus, worum es beim Big Brother Award und der dahinterliegenden Arbeit geht:

    "Bei aller Anerkennung der Notwendigkeit von Maßnahmen, die den Staat in die Lage setzen, die Sicherheit seiner Bewohner zu garantieren und so eine seiner wichtigsten Staatsaufgaben zu erfüllen, müssen wir immer trachten, dass dies nicht einseitig zu Lasten der Freiheit der Menschen geht. In diesem Sinn sollte jeder ein 'defensor libertatis' sein. Jeder Eingriff in eine grundrechtlich geschützte Freiheit erfordert daher eine gesetzliche Ermächtigung und die Verhältnismäßigkeit des Eingriffs, wobei der Zweck des Eingriffs und die Intensität der Grundrechtsbeeinträchtigung in vernünftiger Relation zueinander stehen müssen. Denn Grundrechtsbeschränkungen sind nur erlaubt, wenn sie für einen bestimmten Zweck erforderlich und zur Zweckerreichung auch geeignet sind und wenn es keine Möglichkeit gibt, den legitimen Zweck anders zu erreichen. Es ist ganz wichtig, dass die Öffentlichkeit in diesem Bereich aufgeklärt und sensibilisiert wird; und dazu trägt auch diese Auszeichnung bei. Denn die Vision vom Überwachungsstaat ist eine beängstigende".

    Finanzkapitalismus und die Krise des Sozialstaats

    Dem Thema "Finanzkapitalismus und die Krise des Sozialstaats" widmet sich ein Diskussionsabend mit Stephan Schulmeister (WIFO), der in meiner Heimatgemeinde stattfindet. Zum Thema: "Warum konnten 'wir' uns den Sozialstaat vor 30 oder 40 Jahren leisten und sogar ausbauen, obwohl Österreich damals weniger reich war als heute? Warum ist er in eine Krise geraten - leben 'wir' über unsere Verhältnisse oder gibt es andere, systemisch wirkende Ursachen für die Krise des Europäischen Sozialmodells? Als eine dieser Ursachen sieht Stephan Schulmeister den Wandel vom Realkapitalismus in der ersten Hälfte der Nachkriegszeit zum Finanzkapitalismus der letzten drei Jahrzehnte. Darüber und welche Rahmenbedingungen der Sozialstaat für sein Funktionieren braucht, kann am Vorabend des Weltspartags ausführlich diskutiert werden".
    Ort und Zeit: Dienstag, 30. Oktober, Neudörfl, Bors-Villa, Kirchenplatz 2, 19 Uhr. Eine Veranstaltung der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland.

    reading diary

  • recently finished: Jeannie Ebner: Die Wildnis früher Sommer
  • currently reading: Hans Fallada: Wer einmal aus dem Blechnapf frisst; Kurt Vonnegut: Slapstick
  • Tuesday, October 23, 2007

    Tagung Offene Bibliothek <?function=>

    Der Arbeitskreis kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare im Renner-Institut und die Erwachsenenbildungskommission des Bundesbildungsausschusses der SPÖ laden ein zur Tagung "Offene Bibliothek <?function=>", die vom 16. bis 18. November im Renner-Institut stattfinden wird. Zum Thema: "Information, Wissen und Kultur werden durch die technische und ökonomische Entwicklung in steigendem Maß zu teuer gehandelten Waren. Im gleichzeitigen Bestreben, diese Leistungen als öffentliche Güter zu erhalten und durch freien Zugang und Zugriff allen zur Verfügung zu stellen, sehen sich auch Bibliotheken zunehmend als Schnittstellen gegensätzlicher Interessen. Die Bibliothek als öffentlicher und sozialer Platz verlangt nicht nur im Zuge der Digitalisierung nach einer Neudefinition als physischer und virtueller Ort, sondern mehr denn je nach einer Funktionsbestimmung und -sicherung durch Gesellschaft und Politik. (...) In der Diskussion zwischen VertreterInnen verschiedener Bereiche des österreichischen Bibliotheks-, Archiv- und Dokumentationswesens und politisch Verantwortlichen sollen Impulse für künftige Entwicklungen und Aktivitäten gewonnen werden". Detailprogramm:

  • Freitag, 16. November 2007: 19.30 Uhr Bibliotheken – politische Perspektiven. Podiumsdiskussion mit Josef Broukal (Bereichssprecher für Wissenschaft im Parlamentsklub der SPÖ), Gerald Leitner (European Bureau of Library, Information and Documentation Associations), Michael Ludwig (Erwachsenenbildungskommission der SPÖ), Heike Merschitzka (Stadtbibliothek Linz), Christa Prets (Kultursprecherin der SPE-Fraktion im Europäischen Parlament), Maria Seissl (Universitätsbibliothek Wien). Moderation: Christian Jahl (Büchereien Wien). Gemeinsam veranstaltet mit der Österreichischen Gesellschaft für Kulturpolitik).
  • Samstag, 17. November 2007: 9.00 Uhr Begrüßung und Vorstellungsrunde. 9.45 Uhr Helmut Hartmann (Kooperation E-Medien Österreich): Offene Bibliotheken im Internet. 12.00 Uhr Mittagessen. 14.00 Uhr Isolde Müller (Forschungsmanagement und -service der Universität Graz): Die offene Bibliothek vor dem Tor zum Immaterialgüterrecht (Urheberrecht). 16.00 Uhr Verena Kern (JC Media Multimedia Studio): Offene Bibliothek – geschlossener Vollzug. Informationsversorgung in Gefängnisbibliotheken. 18.00 Uhr Abendessen. 19.30 Uhr 25 Jahre KRIBIBI – wir feiern. Seppo Gaube (AK-Bibliothek Graz): Jubiläumskabarett "Kikeriki des reinen Wahnsinns". Orgiastisch-vielosoffischer Festvortrag von Immanuel Krant (1724–1804), rematerialisiert von Seppo Gaube (1948–S.o.E.*) S.o.E. = Spaß ohne Ende
  • Sonntag, 18. November 2007: Exkursion in die Gefängnisbibliothek der Justizanstalt Wien-Simmering. 9.45 Uhr Treffpunkt im Wartezimmer der Justizanstalt Wien-Simmering, Kaiser-Ebersdorfer-Straße 297 (Zugang Münnichplatz), 1110 Wien Straßenbahn Linie 71 (Endstelle). Dafür ist eine gesonderte Anmeldung und die Mitnahme eines Lichtbildausweises notwendig! TeilnehmerInnen an der Exkursion werden gebeten, sich bei Heimo Gruber unter 01/71134-03160 oder 01/5132193 oder -Mail heimo.gruber@wien.gv.at anzumelden. 12.30 Uhr Mittagessen im Restaurant "Zum schwarzen Adler", Kaiser-Ebersdorfer-Straße 330, 1110 Wien

    Anmeldung bis spätestens 9. November 2007 bei Kornelia Heißl unter 01/8046501-33 (vormittags) oder heissl (at) renner-institut.at.

  • "Word up!" in der Wienbibliothek: Ernst Molden zu Gast

    Zitat aus einer Presseaussendung: "Die Reihe 'Word up! Musik+Lesen', die seit letztem Jahr regelmäßig in der Wienbibliothek veranstaltet wird, ist für besonders Junge und 'Junggebliebene' gedacht, aber auch für Literatur- und Musikbegeisterte ansprechend gestaltet. Die Lesung findet am Mittwoch, 24. Oktober, mit Ernst Molden statt. Beginn ist um 19 Uhr in der Wienbibliothek im Rathaus". Außerdem an diesem Abend: Großprojektionen der Schwarzweiß-Photographien von Nikolaus Similache und Musik mit Hannes Wirth.

    Jungen lesen (nicht)

    "Die Lesekompetenz von Kindern und insbesondere Jungen hat in den letzten Jahren abgenommen", stellt der Verein manndat fest und beklagt gleichzeitig die Dominanz des weiblichen Geschlechts in der Kinder- und Jugendliteratur, was sowohl Hauptfiguren als auch Lektorat, Lehrerschaft und BibliothekarInnen betrifft. Unter dem Titel "Jungen lesen" wurden Informationen zu den folgenden Bereichen zusammengestellt: Gute Literatur über Jungen - für Eltern, Lehrer/innen, Erzieher/innen; Leseaktion für Jungs in Zusammenarbeit mit ax-o; Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Lesekompetenz von Jungen; Lesekompetenz fördern - Tipps für Eltern; Liste - Bücher für Jungen; Liste - Literaturklassiker für Jungen (Hinweis von Magdalena Pisarik).

    Mit der Kritik am Männermangel in den Basisbildungseinrichtungen hat der Verein meiner Ansicht nach durchaus recht, aber wieso werden denn nicht mehr Männer Kindergärtner oder Volksschullehrer? Vielleicht weil die Bezahlung dann doch zu bescheiden ist? Ich meine das gar nicht sarkastisch, das würde mich wirklich interessieren. Dazu ist am 17. Oktober ein Artikel in dieStandard erschienen: "Kindergärtner, der etwas andere Männerberuf". Die Presse berichtete im März unter dem Titel "Quotenregelung für Männer. Kindergärtner sind gefragt" darüber. 2006 schreibt Bettina Steiner in der Presse unter dem Titel "Her mit dem Quotenmann!?": "Männer machen nicht deshalb einen Bogen um diesen Beruf, weil sie als Männer schlechtere Chancen haben oder gar, weil eine Lobby verbissener Kuschelpädagoginnen den Kerlen in diesem Beruf das Leben schwer macht. Männer werden keine Volksschullehrer, weil der Job zu wenig Renommee verspricht und zu schlecht bezahlt wird, wobei sie sogar recht haben. Was so ein Lehrer verdient, ist angesichts der Verantwortung, die er trägt, und dem Engagement, das er braucht, ein Skandal". Darüber würde ich gerne mehr und differenziertes lesen. - Siehe auch "HTL-Lehrerinnen statt Kindergärtnern" (2007), Job-Vergabe: Männerquote in der Schule (2006), Mehr Männer braucht die Schule (Gastkommentar von Kurt Scholz, 2001), "Gehrer: Männer ermutigen, Lehrer zu werden" (2006), "Todor mag Kim, Rosa mag Spiderman. Über Buben und Mädchen, Vorbilder und Geschlechterrollen" (2006), "Oberösterreich will mehr männliche Lehrer" (2006), "Der Kindermann von Jedlesee" (über einen SOS-Kinderdorf-Vater, 2007).

    Die "Jungen lesen"-Seite ist durchaus empfehlenswert, vor allem weil Buben oft als Bibliotheksleser wegfallen und dagegen etwas getan werden muss, aber dass die Vielzahl an "starken Mädchen" in der Kinder- und Jugendliteratur auch eine Reaktion darauf sein könnte, dass früher meistens Buben die Helden waren, wird nicht berücksichtigt. Die Anliegen des Vereins manndat sind auf der einen Seite nachzuvollziehen, andererseits sind manche Passagen auf der Website so pampig formuliert - kann man diese Anliegen nicht auch ohne Feministinnenbashing vertreten oder ist das wiederum wieder eine Reaktion auf das teilweise wohl geübte "Männerbashing"?

    Tatort Bibliothek

    "Chaos in der Unibibliothek: Studenten verschmutzen Bücher, legen sich Geheimverstecke an oder lassen Literatur einfach mitgehen". Darüber berichtet unicum.de unter dem Titel "Tatort Bibliothek". Je nach Fachgebiet wird damit unterschiedlich umgegangen: "'Bei den Germanisten gibt's nur ein ernstes Wörtchen vom Dekan, wir Juristen setzen im Ernstfall auf die Rechtsabteilung', betont Böttcher". Die Mathematiker müssen wahrscheinlich dafür bezahlen, und die Botaniker kriegen eines auf die Rübe...

    Monday, October 22, 2007

    Halbe/halbe Buchpräsentation

    Das Buch einer frida-Kollegin wird präsentiert: Hildegard Steger-Mauerhofers "Halbe/Halbe. Utopie Geschlechterdemokratie?" ist 2007 beim Milena-Verlag erschienen und wird am 7. November um 19.30 Uhr im ega, Windmühlgasse 26, 1060 Wien, vorgestellt. Dabei findet eine Podiumsdiskussion mit Rechtsanwältin Helene Klaar, Frauenministerin a.d. Helga Konrad (Ideenlieferantin der Kampagne "Ganze Männer machen halbe/halbe"), Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und der Autorin.

    Zum Buch aus der Verlagsaussendung: "Die Kampagne "Ganze Männer machen halbe/halbe" sorgte für Aufregung wie keine andere Kampagne zuvor oder danach. Das Vorhaben der damaligen Frauenministerin Helga Konrad: partnerschaftliche Teilung der Versorgungsarbeit durch gesetzliche Maßnahmen im österreichischen Ehe- und Familienrecht festzulegen. Medien und Koalitionspartner reagierten heftig. Nach der Abberufung Konrads in Folge des Regierungswechsels griff ihre Nachfolgerin Barbara Prammer das ehrgeizige Vorhaben auf und führte es 1999 einer gesetzlichen Regelung zu. Zehn Jahre nach der umstrittenen Kampagne zeichnet Hildegard Steger-Mauerhofer den politischen Prozess von der Gesetzesinitiative bis zur Gesetzwerdung eindrucksvoll nach und zeigt in ihrer packenden Analyse, welche Rollen die politischen Parteien und ihre RepräsentantInnen einnahmen. Dabei gelingt es der Autorin, die brisante Thematik mit spannenden Einblicken hinter die Polit-Kulissen zu verknüpfen".

    "Österreich liest"-Nachlese

    Über das Gelingen der ersten gemeinsamen Veranstaltung der Burgenländischen Landesbibliothek und der Bibliothek der Fachhochschulstudiengänge Burgenland (im Rahmen von Österreich liest) freue ich mich sehr. Am Dienstag stellten zwölf Burgenländerinnen und Burgenländer bei uns im Fachhochschulzentrum ihre Lieblingsbücher vor. Unser größter Seminarraum war mit runden Tischen und Lese-Postern ansprechend gestaltet worden. Viele Mitwirkende konnten sich gar nicht auf eines festlegen, und die Bandbreite der vorgestellten Bücher war besonders beeindruckend: von Marlen Haushofers "Die Wand" über "Pu der Bär" bis Thomas Bernhards "Alte Meister", von Gedichten Georg Paulmichls über eine Kurzgeschichte von Michael Köhlmeier bis zu Jakob Michael Perschys Erzählband "Nichte Gaby". Ich musste mich glücklicherweise nicht entscheiden, sondern konnte mich in die Moderation "flüchten" ;-)

    Alle Mitwirkenden
    Alle Mitwirkenden: Sitzend (von links nach rechts): Karla Stifter, Michaela Schöller, Simon Pavlovic. Stehend (von links nach rechts): Christine Rörner, Ria Treppo, Jakob Perschy, Maria Stadlmann, Gert Polster, Kurt Safrata, Ingrid Schwab-Matkovits, Fritz Krutzler, Johann Praith, Elke Perlaky-Reimann, Monika Bargmann, Yoda. - Bild von Christiane Kerbl. - Weitere Bilder der Veranstaltung gibt es natürlich bei Flickr.

    Update 20. Oktober: Photos nun auch bei der BF.
    Update 22. Oktober: Gestern war ein fünfzehnminütiger Bericht über unsere Veranstaltung auf Radio Burgenland zu hören.

    Friday, October 19, 2007

    Leseverhalten und Bibliotheksnutzung hochbegabter Kinder

    Die von mir heuer betreute Diplomarbeit "Leseverhalten und Bibliotheksnutzung von hochbegabten Kindern. Eine Untersuchung anhand von Südtiroler Kindern mit besonderen sprachlichen Fähigkeiten" von Sabine Laimer ist nun auch bei E-LIS abzurufen. Die Arbeit gibt einen Einblick in mögliche Angebote von (Schul-)Bibliotheken, außerdem wurden sechs sprachlich hochbegabte Kinder zu ihrem Leseverhalten und ihrer Bibliotheksnutzung befragt. In diesem Zusammenhang darf ich gleich auf die zum Thema passende Literaturliste zum Thema "Bibliotheksarbeit für hochbegabte Kinder und Jugendliche" hinweisen.
    Zwei Zitate aus der Arbeit: "Eines der gravierendsten Vorurteile ist die Annahme, dass hochbegabte Kinder keine besondere Förderung bräuchten, da sich ihre Begabungen früher oder später im Leben durchsetzen. Dieser Irrglaube ist nicht vertretbar, da gerade besonders kluge Kinder eine besondere Förderung brauchen, damit sie sich gesund entwickeln und sich ihre hohen Fähigkeiten entfalten können" (S. 12; vgl. dazu Joelle Huser: Lichtblick für helle Köpfe. Ein Wegweiser zur Erkennung und Förderung von hohen Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen auf allen Schulstufen. Zürich 2002). Und: "Jonas denkt, dass es nicht eigens eine Bibliothekarin brauche, weil die müsse 'eh nur die Bücher in Ordnung halten' und das könne die Lehrerin auch machen. Dass eine Bibliothekarin auch andere Aufgaben haben könnte, kann er sich nicht vorstellen" (S. 57).

    Wikipedia : ein Diktat der AdministratorInnen?

    In E-LIS ist vor kurzem ein interessant klingender Artikel eingestellt worden ("klingend" deswegen, weil ich ihn noch nicht gelesen habe und daher nicht beurteilen kann): Klemens Auinger: "Wikipedia: ein Diktat der AdministratorInnen?". In: Public Observer 5 (2007) 42: "Dieser Text analysiert eine oft übersehene Schwachstelle von Wikipedia: die Kompetenz der Administratoren. Der Artikel zeigt anhand von nicht repräsentativen Versuchen die Problematik auf und stellt eine erste Annäherung an eine Studie über die Legitimation und Steuerung des Projektes dar".

    Thursday, October 18, 2007

    Allgemeine Sekretariatstätigkeiten

    Aus einer Stellenausschreibung: "Durchführung von allgemeinen Sekretariatstätigkeiten wie zum Beispiel das Verfassen von Protokollen, Bibliotheksorganisation und Datenbankverwaltung". Seufz.

    Reading diary

  • currently enjoying: John Sladek: Die Menschen sind los! Stories. Ullstein 1984. - Johanna Braun, Günther Braun: Der Fehlfaktor. Utopisch-phantastische Erzählungen. Suhrkamp 1981
  • recently finished: Nancy Garden: Annie on my mind. Commemorative edition. Farrar, Straus and Giroux 2007. - Rod Waleman: The young librarian. Reprint. Olympia Press 2007
  • recently re-read: Joanne K. Rowling: Harry Potter and the half-blood prince; Harry Potter and the chamber of secrets; Harry Potter and the goblet of fire. - Ödön von Horváth: Jugend ohne Gott.
  • Wort und Unwort des Jahres

    Unter der Webadresse www.oewort.at kann man bis zum 21. Novenber an der Vorwahl zum österreichischen Wort und Unwort bzw. Ausspruch und Un-Spruch teilnehmen. Die eigentliche Wahl findet von 23. November bis 10. Dezember statt. Die Website wird von der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch am Institut für Germanistik der Universität Graz betreut, die Auswahl gemeinsam mit der Austria Presseagentur und einer Fachjury vorgenommen.
    Zu den Preisträgern 2006 zählten übrigens der Problembär, der Penthousesozialismus, die Raucheroase und der Pflegenotstand, 2005 schafften es u.a. der Schweigekanzler und die Vogelgrippe ins Ranking, 2004 waren es das Kampflächeln (da muss wohl die Bundespräsidentenwahl stattgefunden haben), die Tortung und die Pensionsharmonisierung. 1999 gab es den Schübling, den Gutmenschen und die Überfremdung, 2000 folgte der Schulterschluss auf die Sanktionen. Das Unwort 2001 waren Nichtaufenthaltsverfestigte, 2002 dazu passend die Rückkehrberatung. 2003 gab es Reform, kranke Kassen, Hacklerregelung und Besitzstandswahrer. Die Auswahl fasst trefflich die österreichische Politik zusammen.

    "It's our choices, Harry..."

    Ich habe gerade Harry Potter 2, 4 und 6 wiedergelesen und bin dabei wieder auf einen Satz gestoßen, der mich schon bei der ersten Lektüre sehr bewegt hat und den ich fürderhin zu meinen Lieblings-HP-Sätzen zählen werde. Albus Dumbledore sagt im Band "Harry Potter and the chamber of secrets" (Scholastic 2000, S. 333):

    It's our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities.

    Tuesday, October 16, 2007

    Buchpräsentation: "Stammgäste" von Wolfgang Millendorfer

    Ein früherer Kollege von mir aus alten NÖN-/BVZ-Zeiten hat seinen literarischen Erstling bei der edition lex liszt herausgebracht, und auf die Präsentation dieses Buches weise ich gerne hin: "Sie sind die wahren Helden und zumeist tun sie, was sie wollen. Lustige Gesellen, seltsame Wesen, Cowboys und traurige Gestalten – Stammgäste eben. Und die dürfen sich auch so richtig austoben. Wolfgang Millendorfer erlaubt es ihnen. In seinem ersten Buch, in 28 Geschichten und Gschichtln. Mit Millendorfers 'Stammgästen' lässt die edition lex liszt 12 zugleich auch eine neue Reihe für junge Autoren vom Stapel". Das wird gemeinsam gefeiert.

    Ort und Zeit: Donnerstag, 25. Oktober 2007, 20 Uhr, Cselley-Mühle in Oslip. Text: Wolfgang Millendorfer. Musik: Snake & Sean Paul. Party: DJ Clemens Peck. Eintritt frei.

    Thursday, October 11, 2007

    Verbotland bei Flickr


    in Flickr eingestellt von Lunochod.

    Bei Flickr gibt es eine amüsante Gruppe namens Verbotland, bei der bislang an die vierhundert Verbotsschilder aus dem deutschsprachigen Raum gesammelt wurden, die teilweise unglaublich absurd, umständlich oder einfach ungewohnt sind. Ich habe selbst gleich mein "Keine Einfahrt für Autos und Fuhrwerke"-Schild (im Jahr 2007 im zehnten Wiener Gemeindebezirk aufgenommen) eingestellt. Wahrscheinlich wurde es trotz geringer Fuhrwerkdichte in Wien für den Fall, dass sich ein Fiaker nach Favoriten verirrt, beibehalten.

    Stigma und Produktivität

    Hinweis auf den Vortrag eines Kollegen: Fritz Betz spricht in der Reihe "Produktivität" des IWK zum Thema "Stigma und Produktivität. Zur medialen Darstellung von Behinderung": "In letzter Zeit treten in leistungsorientierten medialen Inszenierungen wie etwa 'Reality Shows' vermehrt Menschen mit körperlichen Handicaps, nach Goffman sogenannte 'Stigmatisierte' auf. Die ProduzentInnen und TeilnehmerInnen dieser massenmedialen Formate verbinden damit den Anspruch, in der Interaktion zwischen Stigmatisierten und Nicht-Stigmatisierten emanzipatorische Images zu schaffen, die sich gegen traditionelle paternalistische Denkfiguren wenden. Handelt es sich dabei tatsächlich um Strategien sozialer Inklusion? Wenn ja, um welchen Preis? Und: Was ist die Botschaft, die dabei an das Publikum der mehrheitlich und vermeintlich Nicht-Behinderten geht? Der Vortrag versucht, Thesen zu diesen Fragen zu entwickeln, und wird sich dabei an Goffmans Arbeiten zum 'Stigma', an Foucaults Analyse moderner Disziplinarmechanismen sowie an Theorien orientieren, die technischen Artefakten (dabei vor allem Medientechnologien) grundsätzlich die Funktion von 'Prothesen' zuschreiben (Freud, McLuhan, Stone)".
    Ort und Zeit: Institut für Wissenschaft und Kunst, Berggasse 17/1 , 1090 Wien, Donnerstag, 18. Oktober 2007, um 18.30 Uhr.

    Antikörperbibliothek

    Kürzlich habe ich über die Fliegenbibliothek berichtet, und nun kam mir in einer Presseaussendung über die Biotechnologiemesse BIOTECHNICA wieder eine Bibliothek der "anderen Art" unter: "Eine humane Antikörperbibliothek (Tebu-Bio) ist als Schritt in Richtung eines humanen Protein-Chips zu sehen, der sowohl schnelles Screening von Wirkstoffen als auch von krankheitsauslösenden Faktoren ermöglichen wird". Auf der Website von Tebu Bio gibt es übrigens einen Link zum "online catalog": "Search among our 420110 reagents... y name, reference, description, manufacturer...
    y gene name, accession number or protein name". In der Primer Set Search Engine kann man dann noch nach der Auswahl der Spezies (Mensch, Ratte, Maus) nach Gene Name, RefSeq Number und Protein Name suchen.

    Monday, October 08, 2007

    Luise und die Todesfalle Bibliothek

    Ein gutes Beispiel für die "Todesfalle Bibliothek" habe ich heute zufällig gefunden, als ich für eine Lehrveranstaltung wieder einmal Technorati und Blogdigger testete: "Die Bibliothekarin" im Weblog Schreibmappe. Der Autor bezeichnet sich nur als "Netzmeister".
    Schon den Beginn mag ich: "Luise mochte den Geruch nach altem Papier und die Ausdünstung zarten Leders, zu denen sich eine moderig riechende Staubnote stahl, die – wie sie schon früh eingesehen hatte – unvermeidliche Ingredienz war, die sich nicht bändigen, sondern mit Lappen und Pinsel bloß zähmen ließ, so dass der Staub ein dürftiges Dasein in den dämmrigen Fluren der Bibliothek fristete".

    Verstaubte Bibliotheken versus Tagging

    "Die Begriffe Verschlagwortung und Indexierung, beide bekannt aus dem Information Retrieval, verbindet man häufig mit verstaubten Bibliotheken und umfangreichen Archiven. Dort ist in der Regel eine Person, der Bibliothekar, dafür verantwortlich, dass Besucher und Benutzer im riesigen Fundus der Institution die gesuchten Informationen anhand bestimmter Schlagwörter finden. Diese Deskriptoren werden zunächst für einzelne Bücher und danach für die komplette Sammlung in Katalogen zusammengestellt. Anhand dieser Schlagwort-Sammlungen lassen sich einzelne Inhalte der Bibliothek oder des Archivs suchen und finden. Oder auch nicht – denn wer stellt sicher, dass ein Individuum genau auf die gleiche Art und Weise sucht, wie es der Bibliothekar vorgesehen hat? Wer garantiert, dass die wirklich relevanten Inhalte gefunden werden können?" schreibt Markus Tressl im Content Manager-Magazin vom Oktober 2007 unter dem Titel "Tagging, die andere Indexierung des Internets". Da frag ich mich: Muss es immer gleich eine "verstaubte Bibliothek" sein, der die kollaborative Inhaltserschließung gegenübergestellt wird? Von den Vorteilen eines kontrollierten Vokabulars, die dieses ja zweifelsohne hat, ist in dem Artikel auch keine Rede.

    Friday, October 05, 2007

    Einladung: ...da hörst zum lesen gar nimmer auf...

    Eine herzliche Einladung im Namen der Bibliothek der Fachhochschulstudiengänge Burgenland und der Burgenländischen Landesbibliothek:

    ...da hörst zum lesen gar nimmer auf... Burgenländerinnen und Burgenländer präsentieren ihre Lieblingsbücher

    Dienstag, 16. Oktober 2007, 19.30 Uhr, Fachhochschul-Studienzentrum, Campus 1, 7000 Eisenstadt.
  • Begrüßung durch Ingrid Schwab-Matkovits, Geschäftsführerin Fachhochschulstudiengänge Burgenland.
  • Lieblingsbücher von Judith Beck, Winzerin, Gols; Fritz Krutzler, ehem. Landesschulratspräsident, Oslip; Michaela Schöller, ORF-Journalistin, Eisenstadt; Kurt Safrata, Pressesprecher von Landeshauptmann-Stv. Franz Steindl, Eisenstadt; Karla Stifter, Psychotherapeutin und Bibliothekarin, Bad Sauerbrunn; Gert Polster, Büroleiter von Landesrat Helmut Bieler, Eisenstadt/Sulzriegel; Elke Perlaky-Reimann, Lehrerin, Siegendorf; Ria Treppo, Künstlerin, Breitenbrunn; Maria Stadlmann, Kulturmanagerin, St. Margarethen; Johann Praith, Hochschullehrer, Eisenstadt und andere
  • Im Anschluss laden wir bei einem Glas burgenländischen Weins zum Plaudern über Ihre Lieblingsbücher ein.
  • Moderation: Jakob Michael Perschy – Bibliotheksleiter Burgenländische Landesbibliothek. Monika Bargmann – Bibliothek Fachhochschulstudiengänge Burgenland.
  • Büchertisch der Firma Nentwich-Lattner

  • Wegen der Platzplanung bitten wir um Anmeldung unter bibliothek (at) fh-burgenland.at bzw. 05/9010-60970, uns sind aber auch spontane Gäste willkommen!

    Thursday, October 04, 2007

    Linuxprofi mit MS Word gesucht

    Auf der Boku wird gerade ein/e Linuxadministrator/in gesucht. Detaillierte Informationen über die Stelle gibt es nur in einem Microsoft Word-Dokument... hihi.

    EcoLibris für gutes Gewissen von LeserInnen

    "Every book you read was once a tree. Now you can plant a tree for every book you read" ist der Slogan des Unternehmens Eco-Libris. Nach Überweisung einer bestimmten Summe pro Buch - bis zu 10 Büchern ist je ein Dollar zu berappen, ab 25 Büchern gibt es Rabatt - werden um dieses Geld Bäume in Entwicklungsländern angepflanzt, um den Holzverbrauch für das Papier wettzumachen: "Our planting partners are organizations that work in developing countries. Their planting and conservation activities are an integral part of their efforts to help local communities in these countries move towards a sustainable future. We make sure that your trees will be planted where they provide significant value for both the environment and the local communities, who are very much involved and play an important part in the planting projects" ("How we do it"). Dann bekommt man einen EcoLibris-Sticker, den man auf die solchermaßen abgegoltenen Bücher kleben kann. Eco-Libris setzt sich aber auch für die Verwendung von Recycling-Papier bzw. Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aus und will mit Verlagen, BibliothekarInnen und KonsumentInnen zusammenarbeiten. - Hinweis von Librarian in black via michapu. Aktuelles auch im Eco-Libris-Weblog.

    FH-Bibliothek in Library 2.0-Buch

    Das war eine Überraschung: Als ich das Buch "Library 2.0. A guide to participatory library service" von Michael E. Casey und Laura C. Savastinuk durchblätterte, fiel mein Blick auf einen Screenshot der Flickr-Gruppe "Libraries and librarians". Und beim genaueren Hinsehen erkannte ich, dass da zufällig zwei Photos vom Ferienspiel in unserer Bibliothek aus dem Jahr 2006 auf der Startseite waren. Wir sind Buch!

    Strong meat and better health

    "With the passing years Lady Amelia had grown increasingly fond of novels, and of novels of a particular type. They were what the assistant in the circulating library termed 'strong meat' and kept in a hidden place under her desk. It was Miss Myers's duty to fetch and return them. 'Have you anything of the kind Lady Amelia likes?' she would ask sombrely. 'Well, there's this just come in', the assistant would answer, fishing up a volume from somewhere near her feet. (...) 'Women of my age always devote themselves either to religion or novels', [Lady Amelia] said. 'I have remarked among my few surviving friends that those would read novels enjoy far better health'".

    Evelyn Waugh: "Period piece". In: Mr Loveday's little outing and other sad stories. Leipzig: The albatross 1937 (= The albatross modern continental library 334), S. 40

    Wednesday, October 03, 2007

    Quod erat demonstrandum

    Schmunzeln muss ich, wenn man vom Senior Customer Manager Sales Consultant einer Firma, deren Software wir auf der FH seit Jahren im Einsatz haben, ein Mail mit folgendem Inhalt bekommt: "Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Produkt. Anbei finden Sie einen Link zu einer Demoversion".

    Monday, October 01, 2007

    Hüttenbücherei

    "Die Hüttenbücherei soll allen, auch künftigen Besuchern, dienen. Die Bücher sind daher pfleglich zu behandeln und nach Benutzung unverzüglich an ihren Platz zurückzustellen. Sie dürfen nicht außerhalb des Hüttenumkreises mitgenommen werden", heißt es in der Hüttenordnung des österreichischen Alpenvereins vom 1. Dezember 2000.

    3. Wikiposium in Wien

    Das dritte österreichische Wikiposium findet am 23. November 2007 in Wien statt. Alle Themen mit Wiki-Kontext sind willkommen - "bei Interesse können auch eigene Sessions zum Thema Wikis an Schulen oder Wikinomics, etc. einplant werden bzw. Workshops und Tutorials angeboten werden. Vortragsthemen und Vorschläge können direkt in das Symposiums-Wiki eingepflegt oder per E-Mail an stockinger@ocg.at übermittelt werden. Für normale Vorträge sind ca. 25 Minuten vorgesehen, für Kurzvorträge bzw. Präsentationen ca. 15 Minuten". Einreichfrist bis 10. Oktober.

    ÖGDI-Preis an Verena Kern

    Schon kurz in meinem ODOK-Bericht angedeutet: Unsere Absolventin Verena Kern wurde für ihre Diplomarbeit "Bibliotheken in österreichischen Justizanstalten" mit dem ersten Platz beim ÖGDI-Preis ausgezeichnet. Dieser Preis wurde von Prof. Walter Koch gestiftet und wurde erstmals heuer für die beste studentische Arbeit im Bereich des Bibliotheks-, Informations- und Dokumentationswesens und des Informations- und Wissensmanagements verliehen. Die Diplomarbeit kann bei E-LIS nachgelesen werden.

    Aus der Ausschreibung: "Teilnahmeberechtigt sind Bachelor-, Master- und umfangreiche Projektarbeiten, die an einer österreichischen Hochschule (FH-Studiengang Informationsberufe, Interuniversitärer Universitätslehrgang Library and Information Studies, Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement, Institut für Informationswissenschaft,...) oder einer facheinschlägigen Aus- und Weiterbildungseinrichtung (Lehrgang für Information und Dokumentation) angefertigt wurden". Sofern der Preis im kommenden Jahr - beim sogenannten "kleinen Bibliothekartag" in Krems - wieder verliehen wird, werde ich rechtzeitig die Ausschreibung veröffentlichen und die Werbetrommel am Studiengang auch ein bisschen fester rühren. Heuer gab es von uns nur zwei Einreichungen.

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • David Fox: "A Demographic and Career Profile of Canadian Research University Librarians". In: The Journal of Academic Librarianship 33 (2007) 5, S. 540 - 550
  • Mindy Klasky: Girl's guide to witchcraft. Red Dress Ink 2006
  • Mindy Klasky: Sorcery and the single girl. Red Dress Ink 2007
  • Die Frau am Ende der Straße. Deutschland 2006. NDR-Fernsehfilm. Claudia Garde [Regie], Thomas Schwank [Drehbuch], Maren Eggert [Darstellerin]. "Martina Schneider (Maren Eggert) ist in dem NDR-Fernsehfilm 'Die Frau am Ende der Straße' so eine hypersensible Künstlerseele. Im Kunst- und Kulturbetrieb fiele sie nicht auf. Als teilzeitbeschäftigte Bibliothekarin, Ehefrau eines liebevollen, aber hauptsächlich praktisch veranlagten Lageristen und Mutter eines Sohnes ist sie eine glatte Fehlbesetzung" (Heike Hupertz: "Wenn das Leben nicht passt". In: FAZ, 19. September 2007). IMDB.