In einem deutschen Literaturarchiv werden "Fachkräfte für die EDV-Katalogisierung" von Nachlässen gesucht. Arbeitsbedingungen: Werkvertrag -- sechs Minuten = 0,80 € pro Datensatz (ergibt Stundenlohn von 8 €), Arbeitszeit vier Stunden pro Tag (keine Wochenend- oder Abendarbeit möglich). Und nun zu den Voraussetzungen: "Bereitschaft, diese Tätigkeit idealerweise zwei, drei Jahre ausüben zu können -- Fortgeschrittene Kenntnisse von Datenbanken im Allgemeinen -- Kenntnis der Sütterlinschrift bzw. Bereitschaft, sie lesen zu lernen -- Fremdsprachenkenntnisse -- Gute Allgemeinbildung -- Überdurchschnittliche Kenntnisse der Kultur- und Literaturgeschichte -- Gründliche, gewissenhafte Arbeitsweise und ein gewissenhafter Umgang mit den wertvollen Originalmaterialien -- Zuverlässigkeit -- Selbständige Arbeitsweise bei gleichzeitiger Anwendung der verbindlichen Regeln für das Katalogisierungsteam -- Flexibilität in der Arbeitszeit (vormittags/nachmittags)".
Ein Praxisbeispiel für das Lehrbuch "McJobs für arbeitslose GeisteswissenschaftlerInnen" - anspruchsvolle Voraussetzungen, schlechte Bezahlung, keine soziale Absicherung, keine wirklich freie Arbeitszeitgestaltung - und sicher genügend BewerberInnen, sicher teilweise auch promoviert.
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