Der Bericht von 1899 spricht etwas an, was uns heute auch bekannt vorkommt, zumindest der erste Teil: "die Commune [entzog] den Volksbibliotheken die Subvention", aber "gerade unter dem Eindruck dieser Massregel hat sich die Bürgerschaft aufgerafft und zeigt sich entschlossen, dies culturelle Werk, dessen Bedeutung in den bildungsbedürftigen Kreisen der Bevölkerung voll anerkannt wird, kraftvoll zu fördern".
Im Bericht über 1900 steht: "Die Bedeutung der Volksbibliotheken brauchen wir an dieser Stelle wohl nicht neuerdings hervorzuheben. Ein grosser Teil unserer städtischen Bevölkerung ergänzt und erweitert in diesen Anstalten sein Wissen, unsere bildungsbedürftigen Mitbürger holen sich dort reiche Anregung, sie anerkennen den Segen der Bibliotheken freudig und tragen nach Kräften bei, diese Anstalten zu erhalten und zu bereichern. Inmitten erbitterter Kämpfe wurde hier in voller Ruhe ein Culturwerk geschaffen, welches die Beachtung aller jener verdient, die noch Sinn für positive Arbeit bewahrt haben".
Auch die MitarbeiterInnen werden erwähnt: z.B. Anna Schwabe ("half uns im Jahre 1903 bei der Anlage des neuen Katalogs") und Dr. Isidor Himmelbaur, der "die Generalrevision aller Filialen sowie die Klageführung gegen unordentliche Leser übernahm". U.a. von 1903 und von 1904 gibt es Gesamtübersichten, die ich hierzusammenführe (nicht alle sind in beiden Jahren):
1904 heißt es dann noch: "Die Gehalte der Beamten wurden im Jahre 1904 auf Grund der bewilligten Kommunalsubvention erhöht. Die Beamten beziehen außer einem festen Gehalt eine Tantieme von den Einnahmen, ferner eine Zulage für den jährlichen Urlaub und ein Weihnachtsgeschenk, die Zentrale begleicht die Gebühren für die Krankenkasse, die Bediensteten erhalten im Falle der Erkrankung eine Vertretung. Die weiblichen Oberbeamten sowie die Hilfskräfte besorgen ihr Amt sowie die Kasse gewissenhaft und eifrig. Die Frauen eignen sich unseren Erfahrungen gemäß für diesen Beruf ausgezeichnet". Und 1917: "Es hat sich, wie schon so oft, neuerlich gezeigt, daß das Gedeihen der Filialen zu großem Teil von der Persönlichkeit der Filialleiterinnen und ihrer Tüchtigkeit abhängt, und der Vorstand hat daher bei der Neuregulierung der Gehalte hierauf besonders Bedacht genommen".
Unter den Kuratoren, Revisoren und Vorstandsmitgliedern der Zentral-Bibliothek ist übrigens viele Jahre keine einzige Frau zu finden. Ab 1912 entdecke ich durchaus bekannte Namen im "Bibliothekskomitee für den wissenschaftlichen Katalog": Dr. Elise Richter und Helene Richter; mit dem Musik-Katalog beschäftigt sich u.a. Dr. Elsa Bienenfeld.
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