Heute ist mir etwas ganz Besonderes untergekommen: "Quo usque tandem!", eine "illustrierte Zeitschrift für das Kriegsgefangenenlager Knockaloe, Isle of Man". Wir haben die Ausgabe von Oktober 1916 im Bestand (Signatur B 64997). In diesem an der Westseite der Insel gelegenen Lager waren während des Ersten Weltkrieges rund 25.000 Personen interniert. Das professionell aussehende Heft umfasst Reflektionen des Lagerlebens, Gedichte, eine Anleitung zum Bau eines gemütlichen Sessels aus einem Strohsack und Holzresten, eine Kritik über eine Aufführung des Lagertheaters, Illustrationen, einen Feuilleton-Teil, Briefe an die Redaktion und (galgen-)humorvolle "Stacheldrahtsplitter" ("Manch einer wünscht sich eine drahtlose Erfindung auf dem Gebiete der Internierungstechnik"; "Die Bayern im Camp behaupten: Ihr koennt uns olle oamal! - und die Preussen: Uns kann keener!").
Außerdem wird über die Ergebnisse eines Garten- und Gemüsebau-Wettbewerbs berichtet - Kategorien "Anlagen am Lagereingang", "Privatbeete ausserhalb der Comp.", "Blumenbeete", "Gemüse" und "Gartengeräte usw." Auch über sportliche und kulturelle Veranstaltungen kann man nachlesen, und in der Camp-Schule werden verschiedenste Fächer von Esperanto und Dänisch über Stenographie und Maschinenbau bis zu Buchführung und Staatsverfassungen unterrichtet.
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