Friday, May 30, 2008

Wort des Tages

Hängekommission. Ich habe für eine Benutzeranfrage den Katalog zur XLVII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, die im Frühjahr 1914 in der Secession zu sehen war, ausheben lassen. Da werden ein Arbeitsausschuss und eine Hängekommission angeführt. Meine Kollegin meinte, die sei wahrscheinlich praktischerweise gleich zur Stelle für den Fall, dass der Ausschuss wirklich nur Ausschuss produziert, aber vielleicht hängen die ja doch einfach nur Bilder.

Verknüpfung des Tages

Die Zeitschrift "CAD und Computergraphik" ist laut Verbundkatalog die Nachfolgerin von "Hauerland - Bergstädterland. Deutsche Heimat in der Mittelslowakei", erschienen bei der "Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich". Da werden sich die Karpatendeutschen wahrscheinlich schon gewundert haben, was da auf einmal ins Haus flattert...

Thursday, May 29, 2008

Dictionary of Cataloguing Terms and Concepts

Auf der Website der TU Braunschweig bin ich kürzlich auf das MulDiCat, das "IFLA Multilingual Dictionary of Cataloguing Terms and Concepts", gestoßen, das sich als durchaus nützlich erwiesen hat.

Bibliotheksbestand des Tages

Josef Löschnig: Das Einkochen des Obstes im bürgerlichen Haushalte. 3., verb. Aufl. Wien: A. Hartleben 1913 - wäre interessant, wie sehr sich das vom Einkochen im nichtbürgerlichen Haushalt unterscheidet.

Wednesday, May 28, 2008

Taschenbuchbörse in der Pfarrbücherei Edlitz

Die Pfarrbücherei Edlitz bietet eine Taschenbuchbörse an: "Sie lesen moderne Literatur und Sachthemen in Form von Taschenbüchern. Einmal gelesen werden sie meist abgelegt. Sie meinen, darüber sollten sich auch andere informieren, oder diesen Roman sollten auch andere lesen. Dann sind Sie bei uns richtig. Bringen Sie ihr Taschenbuch in die Bibliothek. Stellen Sie es anderen zur Verfügung. Nehmen Sie gratis ein anderes Taschenbuch mit. Sollten Sie einmal kein Buch einbringen können, aber bei uns ein lesenswertes finden, zahlen Sie € 1,-. Die Auswahl und die Annahme von Taschenbüchern behalten wir uns vor". Eine gute Idee, finde ich.


(Photo am 19. November 2006 eigenkamerig aufgenommen)

Tuesday, May 27, 2008

Nicht erfundenes Gespräch zweier Bibliothekare

A: Du hast doch Geburtstag gehabt, stimmt's? Alles Gute!

B: Ja, das stimmt, woher weißt Du denn das?

A: Das hab ich in Deinem PND-Satz gelesen.

Bibliotheksbestand des Tages

Peter Friedrich Ludwig Hoffmann (Hrsg.): Quelle nützlicher Beschäftigungen für die Jugend : zur Gewöhnung an zweckmäßige Thätigkeit, und zur erheiternden Unterhaltung; in leicht auszuführenden Künsten, Spielen und Unterhaltungen, besonders aus dem Gebiete der Naturlehre und Technologie. Hamburg: Hoffmann 1840 (Signatur A 291143)

OMA-Test für Bibliotheken?

Ich arbeite gerade an der Anleitung zur Recherche in unserem Katalog, in der auch bibliothekarische Fachbegriffe verständlich erklärt werden sollen. Gar nicht so einfach, "Index", "Systematik" und "Normdaten" kurz und einfach zu definieren. Ich suche zwar bei anderen Bibliotheken Inspirationen, aber das meiste überzeugt mich nicht. Manchmal wünsche ich mir, dass auch Bibliothekswebsites dem OMA-Test der Wikipedia unterzogen werden, der besagt: "Artikel, die diesen Test bestehen, sollen in den Grundzügen von einer Person 'ohne die mindeste Ahnung' verstanden werden können". Aktuelles Beispiel: "Normdaten sind Daten über Sammlungsobjekte, in denen unterschiedliche Bezeichnungen von Objekten und weitere Informationen in einem Datensatz zusammengeführt werden". Hää? - Das Glossar der Landesbibliothek Oldenburg gefällt mir in dieser Beziehung recht gut.

Monday, May 26, 2008

Sexy Bibliothekarin

Zitat aus der eben laufenden Folge von "Men in Trees", als der Plough Guy aus dem Bücherstapel auf dem Nachtkastl folgert, dass seine Freundin Jane gerne Liebesromane liest, offenbar solche mit erotischem Einschlag: "Du regst Deine Phantasie an, indem Du Bücher liest... das ist so, als wärst Du die sexy Bibliothekarin und ich..." - sie setzt fort: "der Stallbursche". Ich nehme an, die Brille blieb danach nicht mehr lange auf ihrer Nase.

Bibliothek als bedrückender Ort

Im "Germanistenfragebogen" der Kritischen Ausgabe antwortet Kathrin Passig auf die Frage "Würden Sie sich heute wieder für ein Germanistik-Studium entscheiden – und warum (nicht)?" u.a.: "Mein Fach war ein Auffangbecken für Spinner und Pfeifen, meine Universität eine Einrichtung zur aktiven Arbeitsverhinderung durch Verwirrung, Chaos und Vernachlässigung, die überfüllten Seminare bestanden nur aus öden, kenntnisfreien Studentenreferaten. Allein die Bibliothek war einer der bedrückendsten Orte, die ich kenne; ich bin nur hingegangen, wenn ich unbedingt musste und habe es immer wieder bereut. Wenn man dort ausnahmsweise mal fand, was man suchte, war es entweder ausgeliehen oder gestohlen".

Useful expressions & greetings in 26 languages

Die New York Public Library bietet auf ihrer Website die nützliche Seite "Useful expressions & greetings in 26 languages", wo man sich Phrasen wie "you're welcome" und "good night" in Sprachen wie Portugiesisch und Serbisch übersetzen lassen kann. Ein wenig sehr amerikanisch kommt mir vor, dass sich unter den 51 angebotenen Ausdrücken auch "victory" und "politically correct" finden ;-) aber immerhin gibt es auch "take it easy" und "peace". -- Hinweis aus FreePint.

Schwarzes Loch Archiv

Der Kölner Stadtanzeiger schreibt am 21. Mai über Annemarie Schwarzenbach: "Schon bald nach ihrem Tod 1944 - ein Fahrradunfall in der Schweiz machte dem Leben der passionierten Reisenden ein Ende - verschwinden ihre Romane, Erzählungen und Reiseberichte im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern".
Weitere Berichte zum 100. Geburtstag der Schriftstellerin und Journalistin sind u.a. in der NZZ, der Zeit, der Welt, im Standard, in der Berliner Zeitung und im Tagesanzeiger erschienen.

Friday, May 23, 2008

NGC4Lib

Ich lese seit kurzem die sehr interessante Mailingliste NGC4Lib - "Next Generation Catalogs for Libraries". Im Moment wird zum Beispiel über Recommender-Systeme und deren potentielle Auswirkungen auf die Privatsphäre der BenutzerInnen diskutiert. Es gibt übrigens ein Archiv, wo man auch einen RSS-Feed der Liste abonnieren kann. - Aus der Beschreibung: "The mailing list is open to anybody in the world, and its purpose is to discuss things including but not limited to:
* Who are the primary intended audiences for a library's "card catalog"?
* Considering the changing nature of information access in an Internet environment, how is an electronic "card catalog" of today different from the one designed ten or fifteen years ago?
* What kind of content should these "card catalogs" contain?
* To what degree are these things "catalogs" (as in inventory lists), and to what degree are they finding aids?
* To what degree should traditional cataloging practices be used in such a thing, or to what degree should new and upcoming practices such as FRBR be exploited?
* How would such a thing get created and by whom?
* What are some of the functionalities of "next generation" catalog?
* How many angels can dance on the head of a pin?"

Bibliotheksbestand des Tages...

... ist Bertha von Suttners Roman "Die Waffen nieder", den die Wienbibliothek in verschiedenen Übersetzungen ihr eigen nennt: Ned med Vaabnene (dänisch), Ned med Vapnen (schwedisch), Nieder mit die Waffen (hebräisch), Precz orezem (polnisch), Gio las armas (rätoromanisch).

Wednesday, May 21, 2008

Bibliotheksbestand des Tages...

...sind einige Stücke aus dem Sammeldatensatz "Circulare und Kreisschreiben der k.k. Landesregierung im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns" (Signatur C 227203):
  • Arbeiter dürfen nicht an Werktagen heiraten (30. August 1803)
  • Die Einrichtung der Lehrers- Dienstzeit an Trivial-Schulen bei der Pensionirung von Lehrern an Hauptschulen oder ihren Witwen (30. März 1820)
  • Bestimmungen zur Unterstützung von armen männlichen Soldatenwaisen (25. Februar 1841)
  • Aufmunterung an die Landsleute mehr Findelkinder aufzunehmen (29. Mai 1803)
  • Absetzung der Belohnung für die Ausfindigmachung des Entfremders eines geldbeschwerten Briefes (22. Dezember 1843)
  • Verbot des Ausleerens von Mist auf offenen Straßen und Plätzen (12. Oktober 1779)
  • Bei den Ortschaften, die nicht 3 Meilen von der nächsten Mühle oder dem nächsten Körnermarkt liegen, fällt der Transportkostenzuschlag nicht an (22. Mai 1803)
  • Über den Besitz in der Ehe (23. August 1787)
  • Belehrung an die Dominien und Obrigkeiten genauer und eifriger zu arbeiten (10. Juli 1803)
  • Die volle rechtliche und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit von Angehörigen des Herren- und Ritterstandes wird mit der Vollendung des 24. Lebensjahres festgelegt (26. Februar 1751)
  • Ausländische Schleier werden außer Handel gesetzt (9. Februar 1790)
  • Verbot des Magnitisierens des Wassers (17. April 1815)
  • Der Buchhändler Anton Möstl bittet um Hilfe für sein Handbuch über alle n. ö. l. f. Magistraten, Herrschaften und Güterbesitzer (7. November 1803)
  • Achtsamkeit bei Begleitung von Schüblingen (7. September 1843) [ein unglaublich aktuelles Beispiel]
  • Aufforderung zur Aufgreifung von herumziehenden, verdächtigen und paßlosen Personen (7. November 1843) [auch das kommt der gelernten Österreicherin durchaus bekannt vor]
  • Erhöhung des Zolles für Ochsen- und Kuhhäute (15. Mai 1787)
  • Einrichtung eines Fonds für den Heubedarf des Militärs (17. November 1812)
  • Ein gewisser Franz Anton Kollmünzer erhält das Privileg, ein Hadern-Magazin zu errichten, damit durch genaues Sortieren der Gewebe eine bessere Papierqualität erreicht werden kann (6. Juli 1754)
  • Aufforderung zur Ablieferung der Pflichtexemplare von im Inland erschienenen Druckwerken (30. November 1815)
  • Zufallsfund

    Heute kann ich über eine erfreuliche Buch-Wiederentdeckung berichten. Vor kurzem kommt mir bei meiner Karteikartenaufräumarbeit ein Graf Strachwitz als Herausgeber einer Zeitschrift unter. Den Namen habe ich doch schon einmal in einem Buch gelesen, das ich einmal besessen, aber nun zuhause nicht mehr finden konnte. Es hatte mich als Jugendliche sehr beeindruckt. Ich kann mich aber nur mehr an so wenig und das nur vage erinnern, dass ich nicht weiß, wie ich die Suche angehen soll: Der Autor war glaube ich Journalist, das Buch spielte vielleicht in München, der Autor und ein Graf Strachwitz saßen gemeinsam in einem Nazi-Gefängnis (nicht in einem KZ), es war wohl als Taschenbuch erschienen - eventuell bei dtv? Vielleicht verwechsle ich das aber auch mit anderen Büchern? Fest steht, dass ich das Buch schon hatte, als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, also muss es vor mindestens elf Jahren erschienen sein.
    Die Katalogrecherchen bleiben erfolglos. Dann beschließe ich, wie immer ratsam in solchen Fällen, mich an rabe zu wenden. Die Anfrage ist aber doch sehr unspezifisch, damit will ich die Zeit der KollegInnen nicht vergeuden, und es bleibt vorläufig beim Mailentwurf. Dann leihe ich mir gestern auf der UB Wien das Buch "Der 'Giftschrank'. Erotik, Sexualwissenschaft, Politik und Literatur - 'REMOTA': Die weggesperrten Bücher der Bayerischen Staatsbibliothek" aus, weil das für die kommende Kribibi-Tagung interessant ist, schaue mir das schöne Cover an (Bücher hinter einem Maschendrahtzaun), und das erste Buch, auf das mein Blick fällt, ist genau das gesuchte - "I was Hitler's prisoner" von Stefan Lorant.
    Ich habe einmal die deutsche Ausgabe "Ich war Hitlers Gefangener" besessen. Das Buch erschien zuerst bereits 1935, ist derzeit aber leider nur antiquarisch erhältlich - derzeit ist es weder bei dtv noch bei List noch bei Penguin lieferbar, was mich ein wenig verwundert, weil das Buch recht bekannt zu sein scheint und ein höchst interessantes Lebenszeugnis eines der ersten politischen Gefangenen in Nazideutschland darstellt.

    Fachbibliothek Völkerkunde mit 140.000 Bänden

    Das Wiener Museum für Völkerkunde feiert seinen achtzigjährigen Bestand. In der Presseaussendung wird auch die Bibliothek hervorgehoben: "Das Museum für Völkerkunde Wien zählt mit einem Bestand von etwa 220.000 materiellen Dokumenten aus Kulturen der außereuropäischen Welt, etwa 70.000 ethnografischen Fotografien und einer 140.000 Bände umfassenden öffentlichen Fachbibliothek nicht nur auf Grund der Größe, sondern vor allem auch aufgrund der Qualität seiner Sammlungen zu den weltweit bedeutendsten ethnologischen Museen".

    Tuesday, May 20, 2008

    reading diary

  • finished yesterday: Johann Nestroy: Der Zerrissene (A man in two minds)
  • finished today: Franz Werfel: Der Tod des Kleinbürgers (The man who conquered death)
  • BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Werner A. Kleye: Mein Traumberuf war es nicht. Aus den Erinnerungen eines Berliner Bibliothekars. Bad Honnef: Bock + Herchen 1990
  • Martha. BRD 1974. Rainer Werner Fassbinder [Regie], Margit Carstensen [Bibliothekarin Martha Salomon], Karlheinz Böhm, Adrian Hoven [DarstellerInnen]. Basiert auf Cornell Woolrichs "For the Rest of Her Life".
  • Buongiorno notte - die Entführung des Aldo Moro. Italien 2003. Marco Bellocchio [Regie], Anna Laura Braghetti und Paola Tavella [Vorlage], Marco Bellocchio und Daniela Ceselli [Drehbuch]
  • Maura Seale: Old Maids, Policeman, and Social Rejects: Mass Media Representations and Public Perceptions of Librarians. In: Electronic Journal of Academic and Special Librarianship 9 (2008) 1
  • Gary Mason Church: "In the Eye of the Beholder: How Librarians Have Been Viewed over Time". In: Reference Librarian 78 (2002), S. 5 - 24
  • Staublungengefahr

    Aus einem Artikel über Berufsdetektive: "'Man wird leicht ein bisserl kleinkariert. So wie ein Briefmarkensammler' (Penk-Lipovsky). Eine Ernüchterung für alle, die den Beruf ergreifen, weil sie mal Pause machen wollen von der Schreibtischarbeit. Weil sie Ausschläge bekommen, wenn sie nur das Wort Ärmelschoner hören, und Angst haben vor der Staublunge von der Arbeit in Amtsstuben, Kanzleien, bei Karteikästen und in Bibliotheken".

    Aus: Wolfgang Höllrigl: Die Minus-Männer. In: Erfolg 1+2 (1983), S. 62

    Old Maids, Policeman, Social Rejects

    In der neuesten Ausgabe des "Electronic Journal of Academic and Special Librarianship" ist der Artikel "Old Maids, Policeman, and Social Rejects: Mass Media Representations and Public Perceptions of Librarians" von Maura Seale erschienen.
    Ruth Kneale schreibt in ihrem Weblog darüber: "After reading it through, I have to say Ms. Seale is spot on; although almost of her references are older ones (late 90s-early 00s) I can find examples of each and every one of those categories in a media bit presented within the last year. I also have a few new articles to go check out, thanks to her reference list!".

    Monday, May 19, 2008

    Bibliotheksbestand des Tages

    Feld-Wörterbuch für den österreichisch-russischen Kriegsschauplatz. Wien: k.-k. Hof- und Staatsdruckerei 1884 (ein Russisch-Polnisch-Ukrainisch-Deutsch-Wörterbuch mit 123 Seiten)

    Saturday, May 17, 2008

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Mary K. Bolin: "A Typology of Librarian Status at Land Grant Universities". In: The Journal of Academic Librarianship 34 (2008) 3, S. 220 - 230
  • Laura Miller: "The self-image of the library profession". In: International Library Review 21 (1989) 2, S. 141 - 155
  • Rachel Applegate: "Deconstructing faculty status: research and assumptions". In: The Journal of Academic Librarianship 19 (1993) 3, S. 158 - 164
  • Judy Wahn: "Sex Differences in Competitive and Compliant Unethical Work Behavior". In: Journal of Business and Psychology 18 (2003) 1, S. 121 ("Male and female librarians were compared in terms of their willingness to engage in competitive unethical work behavior and on their willingness to comply with organizational pressures to behave unethically")
  • Stephanie J. Graves, Jian Anna Xiong, Ji-Hye Park: "Parenthood, Professorship, and Librarianship: Are They Mutually Exclusive?". In: The Journal of Academic Librarianship 34 (2008) 3, S. 202 - 210
  • Kay G. Johnson, Bridget H. Miller, Elizabeth McDonald, Jia Mi, Sandy Roe, Robert Alan, Philenese Slaughter, Gayle Baker, Frances C. Wilkinson, Linda K. Lewis: "Jumping through the Hoops: Serials Librarians' Reflections on Tenure, Reappointment, and Promotion Experiences in Academia". In: Serials Review 31 (2005) 1, S. 39 - 53
  • Susan K. Martin: "Clinging to 'Status': The attitude of librarians to the non-MLS staff". In: The Journal of Academic Librarianship 23 (1997) 3, S. 222
  • Friday, May 16, 2008

    Wer findet die Dublette?

    Wenn wir aus dem Normdatenpool, den wir uns mit anderen Bibliotheken teilen, Schlagwörter in unser Lokalsystem importieren, bekommen wir den Hinweis "Dubletten gefunden". Das wäre an sich ja gut, wenn es nicht immer genau 100 wären und diese so gar nichts mit dem importierten Schlagwort zu tun hätten. Ein aktuelles Beispiel: Ich habe das Schlagwort "Elin-Union Aktiengesellschaft für Elektrische Industrie" importiert und unter anderem folgende "Dubletten" angezeigt bekommen: Schallwelle, Zuckerbäcker, Wespennest <Zeitschrift>, Werkmeister, Wareneingangskontrolle, Tieropfer, Weißbier, Thesaurus, Tannhäuser <Mittelhochdeutsches Lied>, Sozialversicherungspflicht, Wohnungszwangswirtschaft, Sauerstoffheterocyclen, Risikoprämie, Optiker, Schulalltag. Hm. Es wäre ganz witzig, eine Geschichte zu schreiben, in der alle diese Schlagwörter vorkommen. "Werkmeister Tannhäuser führte gemeinsam mit dem Optiker eine Wareneingangskontrolle bei Weißbier durch. Danach sprühte er Sauerstoffheterocyclen in ein Wespennest - ein Tieropfer - und bekam dafür eine Risikoprämie".

    Zirkulare vom 28. Oktober 1784

    Das Landvolk soll nur vormmittags zur Trauung gelassen werden, und soll der danider handelnde Pfarrer mit einer Geldstrafe von 12 fl. zur Armenkasse belegt werden, welche Strafe sich auch darauf zu verstehen hat, wenn er Brautleute, die schon in der Frühe betrunken wären, gleichwohl trauen würde.

    Zweiter Teil der unregelmäßig erscheinenden Reihe "Gesetze und Verordnungen Josephs des II" (Teil 1).

    Bibliotheksbestand des Tages...

    ...ist der Einblattdruck "Das beste Mittel gegen versoffene Weiber, äußerlich zu gebrauchen", ein Gedicht von Louis Mayer, "nach der Arie des Brombeerliedes. Eigenthum des Verlegers Franz Barth in Wien", erschienen laut handschriftlicher Notiz im Jahre 1817. Die erste Strophe:

    Herr Apotheker, guten Morg'n,
    Ich will um Rath Sie frag'n;
    Mein Weib die sauft und macht mir Sorg'n,
    Es ist nicht zu ertrag'n.
    Was meinen Sie, was soll ich thun,
    Hilft nicht ein' Medizin?
    Sie kränkt mich sehr, ich kann nicht ruh'n,
    ich komm' beinah' von Sinn.

    Der Apotheker empfiehlt dem Ehemann, seiner Frau "eine Hand Fünffingerkraut" ins Gesicht zu werfen (!): "D'rauf kriegt sie eine blaue Haut, Allein das schadet nicht".

    Thursday, May 15, 2008

    Bibliotheksdirektor stahl 500.000 Dollar

    "The former head of a Saskatchewan library has admitted he embezzled half a million dollars from the facility. (...) He allegedly created a fictitious company and used public funds to purchase books that didn't exist", berichtet canada.com. Siehe auch CBC, Miramichi Leader, Star Phoenix.

    Fachgruppen-Zuordnung des Tages

    Franz Biba (Red.): Rheumatologie. Arbeitsunterlagen zur 39. Wissenschaftlichen Fortbildungswoche für Apothekerinnen und Apotheker vom 5. bis 10. März 2006 in Saalfelden - zugeordnet der Fachgruppe "88 - Kulturgeschichte".
    Ich habe mir das Buch ausheben lassen und werde mir anschauen, ob sich tatsächlich ein Abschnitt "Kulturgeschichte des rheumatischen Formenkreises" o.Ä. darin befindet. Es könnte aber auch sein, dass eigentlich die Untergruppe "88.3 Sitten, Gebräuche, geselliges Leben" gemeint war, schließlich ist so ein Kongress ganz schön gesellig.

    Wednesday, May 14, 2008

    Neue Archivalia-Kategorie: Wahrnehmung

    Seit März gibt es die neue Kategorie "Wahrnehmung" in Archivalia für "alle Notizen zur Außenwahrnehmung der ArchivarInnen und Archive bzw. ihr Image ... und zu Archivstereotypen".

    BBB news

    Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.

  • Masha Hamilton: The Camel Bookmobile: A Novel. Harper Perennial 2008 - "a fictional tale of an American librarian who leaves Brooklyn to work for a relief organization in Africa that sends books on the backs of camels to forgotten villages. Her intentions are entirely pure but, when the bookmobile causes a feud among the nomadic tribe it aims to help, she realizes her good deeds may come with a high price"
  • Marion Moore Hill: Bookmarked for Murder. The Fiction Works 2001
  • Linda P. Carvell: Career Opportunities in Library and Information Science. Ferguson Publishing 2005
  • Library and Information Science. Ferguson Publishing 2008 (= Discovering Careers for Your Future) - "Career profiles include: Archivists, Book conservators, Children's librarians, Film and video librarians, Information brokers, Library directors, Library media specialists, Medical librarians, Music librarians, Research assistants, and more"
  • Scott Douglas: Quiet, Please: Dispatches from a Public Librarian. DaCapo Press 2008
  • Jacqueline Seewald: The Inferno Collection. Five Star 2007
  • BuB-Schwerpunkt "Image - wie sehen uns andere?"

    Kaum zurück vom Kurzurlaub am Klopeiner See, fand ich auf meinem Schreibtisch ein Belegexemplar von BuB vor, denn in der Ausgabe vom Mai ist mein Beitrag "'Mein Leben ist weniger glänzend, ich bin Bibliothekarin'. Selbstbild - Fremdbild - Zerrbild? Eine Montage zu Innensicht und Außensicht unseres Berufs" erschienen, und zwar als Teil des Heftschwerpunktes "Image – Wie sehen uns andere?". Außerdem sind da erschienen:
  • "'Und dann kam ein freundlicher Archivar aus dem staubigen Stadtarchiv' / Wie sehen uns andere? Meinungen, Kommentare und Erlebnisse rund um die Bibliothek" (Susanne Richt)
  • "'Wir trauen unserer Stadtbücherei fast alles zu!' / Interview: Stuttgarts Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann will in Bibliotheken kräftig investieren – aber keine Bibliotheksgesetze (Susanne Richt)
  • "'Vielleicht werden wir bald übers Handy nachschlagen' / Brockhaus-Verlagssprecher Klaus Holoch über Online-Lexika und ein geplantes werbefreies Produkt für Bibliotheken" (Julia Hellmich)
  • "Nicht beim Lesen stehen bleiben / Petra Klug zieht im Interview eine Bilanz zur Bibliotheksförderung aus Sicht der Bertelsmann-Stiftung" (Julia Hellmich)
  • "Verzettelt und verstichwortet / Aktuelle Deutschbücher stellen Bibliotheken meist unzutreffend dar" (Andreas Müller)
  • "'All about Schmidt' / Hamburger Studierende entwickeln eine Kommunikationsstrategie für die Bibliothek der Helmut Schmidt-Universität (Claudia Braun, Mareike Lappat)
  • "Mundpropaganda wirkt immer noch am besten / Neukundenbefragung in der Stadtbibliothek Würzburg – Auf kompetentes Personal wird Wert gelegt" (Hannelore Vogt)
  • Guide to 19th century library statistics

    Robert V. Williams, Emeritus an der University of South Carolina, hat gemeinsam mit Mittie Kristina McLean und anderen HelferInnen einen bibliographischen Führer durch "19th century library statistics for the US" zusammengestellt, den er wie folgt beschreibt: "This guide begins with the first identified survey of libraries in 1829 and covers all known surveys or studies of national scope to 1899. It includes informaton on: survey date; compiler; purpose of the survey; library types included; list of all variables covered in the survey (e.g., number of volumes, name of librarian, place/city, volumes added annually, value of library, etc.); method of study or survey; completeness (when known); quality (when known) and where published (usually a US government agency but also in journals, etc. of the period). The guide covers only surveys or studies of libraries that covered the entire US (as it existed at the time) with occasional references to reports at state and city levels. Library types covered in the surveys for this period include: social, private, subscription, public, academic, school, special, state/government, and others". (ZItat und Hinweis aus Jesse).

    Thursday, May 08, 2008

    reading diary

  • recently finished: Ian Sansom: The delegates' choice - for me it was certainly not the best volume in Sansoms series "The mobile library". I liked the first two volumes, and there are also some hilarious paragraphs in "The delegates' choice", but the main character, always complaining librarian Israel Armstrong, somehow annoys me by now. Armstrongs perceptions of the northern irish rural population were funny in the beginning, but are a bit overstated now. A review from culturenorthernireland.org concludes: "However, while The Delegates' Choice suffers from some comic misfires, too flimsy a plot and the crippling weight of its voluminous dialogue, it will no doubt be welcomed by confirmed fans of Sansom’s mystery series. It just may not win him any new ones".
  • recently finished: J.B. Stanley: Carbs and cadavers - This is the first volume of the series "A supper club mystery", and I immediately took the supper club members to my heart: five overweight people with hearts of gold - a guybrarian, a postman, a teacher, a pet groomer and a police assistant - trying to lose weight together, making friends and solving a crime. The characters are authentic and likeable with little eccentricities. I bought the novel only because it features a librarian and was surprised of its funny and heart-warming nature (the title doesn't sound really sophisticated ;-). I certainly will purchase the other two installments soon.
  • currently re-read: Larry Beinhart: The librarian.
  • Nachforschungen nach akatholischen Büchern

    Für eine Benutzerin habe ich eine Verordnung von Joseph II gesucht und dabei einige Bände von "Vollständigste Sammlung aller seit dem Regierungsantritt Joseph des Zweyten für die k.k. Erbländer ergangenen höchsten Verordnungen und Gesetze durch privat Fleiß gesammelt, und in chronologische Ordnung gebracht" bzw. "Handbuch aller unter der Regierung des Kaisers Joseph des II. für die K.K. Erbländer ergangenen Verordnungen und Gesetze in einer Sistematischen Verbindung" durchgesehen. Dabei bin ich auf einige interessante Einträge gestoßen, die ich in zwangloser Reihenfolge hier veröffentlichen werde. Der erste, eine "Hofentschließung" vom 17. November 1784, hat etwas mit Büchern zu tun.
    "Nachforschungen in den Häusern der Katholiken nach akatholischen Büchern finden nicht Platz; sondern die katholischen Seelsorger sollen sich vielmehr in ihren Predigten und Kristenlehren ohne Schimpfen und Bezeigung einer Abneigung gegen die Akatholischen verhalten, und ihre Kirchkinder auf eine vernünftige Art wohl unterrichten".

    Katalogisat des Tages...

    ...ist der Rechenschaftsbericht des Vereines "Wiener Philarmonikar". Hm. Habe weder mit Google noch mit Yahoo! oder Altavista einen Eintrag dazu gefunden, der sich nicht durch einen Tippfehler erklären ließe ;-)
    Übrigens will ich mit dieser kleinen Reihe weder unseren Katalog noch die KollegInnen schlecht oder lächerlich machen. Ich denke, solche amüsanten Tippfehler gibt es wohl in jedem Bibliothekskatalog. Es ist für mich nur ein kleiner Trost, dass es nicht völlig nutzlos ist, die Aufnahme der Zettelkarten in den Online-Katalog zu überprüfen ;-)

    Wednesday, May 07, 2008

    Datenbank mit "disaster related photographs"

    Auf der Website der US-amerikanischen Federal Emergency Management Agency (FEMA) gibt es eine Photodatenbank mit über "16,500 disaster related photographs made since 1989", auf denen u.a. "Hurricanes, Tornadoes, Floods, Typhoons, Fires, Avalanches, Ice Storms, Blizzards, World Trade Center and Pentagon Terrorist Attacks, Earthquakes, and the Columbia Space Shuttle Disaster" abgebildet sind. Eine Suche nach "library" ergibt 26 Treffer, darunter sind beispielsweise "Books are strewn about outside the Pass Christian Public Library" nach dem Hurricane Katrina oder "Doris Hildreth Cooper cleans up at the Elba Public Library" in Alabama.

    Wort des Tages

    Obwohl es erst 11.24 Uhr ist, bin ich sicher, dass das folgende mein Wort des Tages wird: Fleischausschrottungsrecht. Anscheinend teilweise auch Fleischausschrotungsrecht genannt: "Wenn die Herrschaft den Unterthanen zufolge ihres Fleischausschrotungs-Rechtes das nöthige Fleisch nicht liefert, so haben diese nach vorheriger Anzeige das Recht Fleisch auszuschroten, wie sie auch ihr eigenes gesundes und ihnen unentbehrliches Vieh selbst oder durch den Fleischhauer können ausschroten lassen" (Aus: Anton Dauscher: "Das ungarische Civil- und Strafrecht nach den Beschlüssen der Judex-Curial-Conferenz", 2., vermehrte und verbesserte Aufl., Wien: Manz 1862, Exemplar der Harvard University, abrufbar bei Google Books).

    Bibliothekssoftware 1991, Teil 3


    Die restlichen Produkte aus dem Kapitel "Bibliotheken, Literaturverwaltung und –dokumentation" im "Softwareführer '91 für Personalcomputer". Siehe auch Teil 1, Teil 2.
  • Bei MEMO Kartei & Literaturverwaltung und MEMO/Net aus dem Marburger Softwarehaus Bibliosoft erfreuen ein "leistungsfähiger Kürzelspeicher" und ein "Lernprogramm auf dem Bildschirm".
  • An den medizinischen Bereich wendet sich PARADISE-LIT V.4.0, das "Funktionen zum Einlesen von DIMDI- und ISI-Current Contents- und MEDLINE CD-ROM-Downloads" aufweist.
  • PC/LITERAT wird "mit durchgehend konsistenter Benutzeroberfläche von der Erfassung der Literaturdaten bis zur Erstellung von Literaturverzeichnissen" geliefert und braucht 640 KB RAM.
  • Für die Abonnentenverwaltung eignet sich PRO-fü-ZEIT, das "Programm für Zeitschriftenverlage".
  • Im SOUFFLEUR-System werden "neben Daten zu den versch. Formen des Schrifttums (Aufsätze, Monographien und Periodika) auch Filmdaten u. Eingaben über Dateien a. Massenspeichern" erfasst.
  • SYLVER, in der Version 2.0 vorliegend, ist ein "Datenbanksystem, das Literaturbestände in Verbindung mit ihrer inhaltl. Struktur verwaltet. Bis zu 65000 Literaturstellen und Abstracts können sehr flexibel nach Themenbereichen organisiert werden".
  • SYLVWIA ist ein Literaturverwaltungsprogramm des Softwarehauses SOVDWAER und war um 485 DM zu haben. Die Abkürzung steht übrigens für "SYstematische LiteraturVerwaltung Wissenschaftlicher Arbeiten".
  • VCH Biblio ermöglicht mit dem Zusatzprogramm VCH Biblio Import "den Datenimport aus Fremddatenbanken (z.B. STN, incl. CAS, Dimdi, Medline on SilverPlatter, Reference Update, Derwent u.a.)" und war für Hochschulen zu einem Drittel des regulären Preises erhältlich.
  • Die Einarbeitung in ZITAT/PC ist laut Hersteller innerhalb von fünfzehn Minuten zu schaffen, dann kann man schon daran gehen, "persönliche Literatur- und Medienbestände" zu verwalten.
  • Harry Potter nicht mehr auf NY Times-Bestsellerliste

    "Poof! Potter titles vanish for first time in a decade", schreibt Vit Wagner im Star vom 6. Mai 2008 über die Tatsache, dass im NY Times-Ranking zum ersten Mal nach fast zehn Jahren kein Harry Potter-Band mehr aufgeführt ist. Hinweis aus LISNews.

    Bibliotheksbestand des Tages...

    ...sind die Glatzel-Glatzl-Mitteilungen. Das ist eine A5-große Zeitschrift für TrägerInnen der Familiennamen Glatzl und Glatzel. Wir haben im Bestand die Ausgaben der Jahre 1975 bis 1982. Abgedruckt sind zum Beispiel Beiträge wie "Die ältesten Glatzl in Niederösterreich", "Die Glatzel in Wien bis 1920" und "Ein Glatzel-Treffen im Jahre 1905", der Vortrag "Die Geschlechter der Glatzel-Glatzl durch die Jahrhunderte" von Dr. M. Glatzl und Biographien berühmter Namensträger wie die des Zeiss-Chefkonstrukteurs Erhard Glatzel.

    Tuesday, May 06, 2008

    Giftschrank oder Freihand? Über "Schmutz und Schund" in Bibliotheken

    Der Arbeitskreis kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare veranstaltet von 9. bis 11. November ein Seminar zum Thema "Giftschrank oder Freihand? Über 'Schmutz und Schund' in Bibliotheken", bei dem ich die Leitung der Vorbereitungsgruppe übernommen habe. Falls sich Mitglieder meiner LeserInnenschaft an der Planung und Ideenfindung beteiligen wollen, nur her mit Euch! Hier die Ankündigung:

    Im bibliothekarischen Alltag bewegen wir uns immer an der Grenze zwischen Auswahl und Zensur, im Spannungsfeld von Bildungsanspruch und Entlehnzahlen. Die bibliothekarische (Be-)Wertung verschiedener Genres oder Medientypen und der literarische Anspruch verändern sich aber mit der Zeit: Thekenbibliotheken, in denen die BibliothekarInnen bestimmten, was den LeserInnen zumutbar sei, gehören der Vergangenheit an. Science Fiction-Literatur, Comics und Computerspiele galten lange Zeit als nicht sammelwürdig, sind heute aber aus dem Bestand vieler Bibliotheken nicht wegzudenken. Der Umgang mit erotischer Literatur aus dem "Giftschrank" wurde früher nur verheirateten, moralisch gefestigten Bibliothekaren fortgeschrittenen Alters zugemutet.
    Bei der Herbsttagung des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare wollen wir unter anderem die folgenden Fragen diskutieren: Was kommt in die Freihandaufstellung, was in den "Giftschrank"? Was wird empfohlen, was verschwiegen? Wo ziehen wir die Grenzen zwischen "Schund" und "wertvoller Literatur"? Ist es besser, irgendetwas zu lesen als gar nichts? Was ist wichtiger: Bildungsanspruch oder Unterhaltungswert? Sollen wir Trivialliteratur in den Bestand aufnehmen, wenn wir so die Entlehnzahlen steigern und unseren Träger beeindrucken können? Wie verändert sich die bibliothekarische und literarische Wertung? Welche Bestände bilden heute die "Secreta" und "Remota"?

    Leopoldsteiner See

    Wegfahren ist doch was Schönes, vor allem wenn es mich an einen See wie diesen führt... Der Leopoldsteiner See liegt zwischen Eisenerz und Hieflau und dürfte ein beliebtes Ausflugsziel für alle LNs sein, nach den Kennzeichen auf dem gut gefüllten Parkplatz zu schließen. Um den See führt ein schöner Rundweg, der auch von Unfitten in absehbarer Zeit zu schaffen ist. Das Wasser changiert zwischen verschiedenen Blau- und Grüntönen, es gibt Fische und verschiedene Entenarten.

    Habt Ihr Eure Lektüre auf "Lebenswahrheit und sittliche Vertiefung" geprüft?

    "Frauen besonders in ihrer leichten Empfänglichkeit und schnell entzündeten Begeisterung lassen sich durch das Gelesene eher beeinflussen als Männer. Sie prüfen einen Roman, der ihnen geboten wird, nicht auf seine Lebenswahrheit und sittliche Vertiefung, sondern finden ihn gut oder schlecht nach jenem prickelndem Reize, der sie in steter Aufregung erhält, sie gar oft nervös und überspannt macht".
    Ida Barber: "Frauenlektüre". In: Wiener Hausfrauen-Zeitung. Organ für hauswirtschaftliche Interessen, 7. August 1904, S. 1

    Kochbuchausstellung verlängert

    Die Ausstellung "Heut' muß der Tisch sich völlig bieg'n. Wiener Kochbücher der Wienbibliothek", die derzeit im Ausstellungskabinett und im Katalogzimmer der Wienbibliothek zu sehen ist, wird bis 3. Oktober 2008 verlängert. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 - 18.30 Uhr, Freitag 9 - 16.30 Uhr. Eingeschränkte Öffnungszeiten in der Sommerschließzeit (4. bis 22. August): 9 bis 15.30 Uhr. - Eintritt frei!

    Bibliothekssoftware 1991, Teil 2

    Einige weitere Produkte aus dem schönen "Softwareführer '91 für Personalcomputer". Teil 1.
  • DEBIS Literatur ist ein System zur "Verwaltung von großen Literaturmengen", bei dem die Schlagworte "als Mehrfachbezeichner, Autorennamen, Zahlen und Volltext invertiert werden" können.
  • GOLOFF "dient der kostengünstigen Erfassung von Daten für das Großrechner-Retrieval-System GOLEM von SIEMENS", da die Daten offline eingegeben werden und somit "keine DFÜ-Kosten und Großrechnerzeiten während der Dateneingabe" anfallen.
  • "Drei Stacks für Titel, Autoren und Kommentare" enthält HYPER-ACADEMY für Macintosh.
  • InfoRec/Biblios 1988/89 dient der "Verwaltung von bibliographischen Datenbanken mit Fachwortverzeichnissen für relevante Informationswiedergewinnung u. sachgerechte Aufbereitung" und verfügt als besonderes Feature ;-) über eine "Autopflege für alle Verzeichnisse".
  • Die Literaturverwaltungssoftware LIT-BASE ist "für den Einsatz in Bibliotheken, Verlagen, bei Redakteuren und Autoren prädestiniert".
  • Die Literatur-Datenbank Version 1.0 erfordert 512 KB RAM, die Datenmaske beinhaltet 80 Zeichen für Titel/Verfasser, 5 Zeilen a 80 Zeichen für Kurzbeschreibung, 5 Schlagwörter a 20 Zeichen", das Programm eignet sich für "Archivierung von Zeitungsartikeln, Warenverzeichnissen und Aktensammlungen jeder Art".
  • Bei LIT, dem Literatur-Manager, sind im Kaufpreis von 599 DM fünf Jahre Wartung nach dem letzten Release inkludiert.
  • PROFIL steht für "Professionelles Informationssystem für Literaturverwaltung" und kommt aus dem Oldenbourg-Verlag.
  • Monday, May 05, 2008

    Stadtbücherei Marlen Haushofer, Steyr

    Bibliothekssoftware 1991, Teil 1

    Beim Durchsehen einer Bibliothek, die wir übernehmen, bin ich über den "Softwareführer '91 für Personalcomputer" gestoßen (7. Aufl., Rossipaul-Verlag). Darin gibt es eine Kategorie namens "Bibliotheken, Literaturverwaltung und -dokumentation". Manche der hier angeführten Softwareprodukte sagen mir sogar noch was, von manchen weiß ich gar nichts:
  • adad9 - Doku: "übersichtliches und anwenderfreundliches Dokumentenverwaltungs- und Recherche-System" mit "14 Deskriptoren pro Dokument, Abstracts, (...), Thesaurus-Anzeige mit Häufigkeit"
  • Alphaline "informiert über 2.500 öffentlich angebotene Online-Datenbanken... Gesucht werden kann nach beliebigen Kriterien oder einem integrierten Schlagwortkatalog".
  • Archiv, "Programm zur Verwaltung von Literatur, Aktensystemen, Filmen".
  • ArtikelFIX "verwaltet Ihr Archiv an Fachzeitschriften und Zeitungen", "dbase-III-kompatibler Datenaufbau".
  • BIBAS, ein "komfortables Bibliothekenabwicklungspaket".
  • BiblioStar, "Mitglieder- bzw. Leserverwaltung, Verwaltung der Bücher, Zeitschriften und sonstiger Medien wie Videocassetten, Schallplatten etc".
  • BIBLIOTHECA III, "zusammen mit Bibliotheksfachkräften entwickelt. Deckt alle Arbeitsbereiche einer Bibliothek ab" - da klingelt's
  • BIBLIT, Literaturverwaltungssystem, "beliebig lange Datenfelder und Textbereiche für Abstracts sind das besondere in der übersichtlichen Datenstruktur", "in der Praxis des dokumentarisch wissenschaftlichen Bibliographierens entwickelt".
  • BIBLOS , "Bibliohteksprogramm zur Verwaltung von sämtlichem Schriftgut", mit Mahnprogrammen, Strichcodeleser und Schnittstellen zu Großrechnern - es klingelt wieder.
  • BOOKBASE PC V 2.1, "Bibliotheksverwaltung mit integrierter Bibliotheksordnung für die naturheilkundliche Bibliothek (editierbar!). One-Screen-Programm mit schnellem Ex-libris-Etiketten- und Karteikartendruck".
  • Buch 2000, "Büchereiverwaltungsprogramm für Behörden"
  • BUCH DISK, "die Datenbank enthält Fachbücher aus dem Bereich Datenverarbeitung und Elektronik (...) Sie können mit BUCH DISK selbst eine fast kostenlose Literaturrecherche durchführen".
  • BuchFIX, "zu jedem Buch tragen Sie die bibliographischen Angaben zusammen mit Ihren persönlichen Anmerkungen in eine Karteikarte auf dem Bildschirm Ihres PC in 16 feste Felder ein".
  • COMBO weist eine "komfortable, interaktive Katalogrecherche" und eine "kombinierte Recherche in mehreren Katalogen" auf.
  • Friday, May 02, 2008

    neue Liste: bib-antiquariate

    Jürgen Plieninger richtete als Ergänzung zur auf Bibliotheken beschränkten Dubletten-Liste eine Liste ein, auf der Bibliotheken ihre ausgesonderten Bestände auch Antiquariaten anbieten können: "Es können auf der Seite von Bibliotheken nur Vertreter/innen von Institutionen teilnehmen (also keine Freemailer-Adressen) und auf der Seite von Antiquariaten nur Firmen, welche
    eine nachweisbare Adresse besitzen (Eintrag in den Gelben Seiten etc.)". Die Anmeldung erfolgt per eMail an juergen.plieninger (at) bibliothekar.de. - Hinweis aus Inetbib.

    Thursday, May 01, 2008

    Teilchendetektor aus dem 19. Jahrhundert

    Die Beschlagwortung des Tages ist zweifellos das Werk "Brustbilder aus der Paulskirche", das mit "Frankfurter Nationalversammlung" und "Teilchendetektor" beschlagwortet war, und das bei einem Werk, das ungefähr fünfzig Jahre vor Entdeckung der Röntgenstrahlung und der Radioaktivität verfasst wurde. Da staunt die Fachfrau, der Laie wundert sich. Mein Kollege und ich haben vergeblich versucht, irgendeine Verweisform zu finden, die das erklären könnte. Vielleicht wurde einfach beim Import eines genormten Schlagworts die falsche Zeile erwischt, oder es wurde etwas geändert, sowas kann schon passieren. Nachdem ich es nämlich - anscheinend durch eine sehr unglückliche Abfolge an Tastenkombinationen - schon im zweiten Monat geschafft habe, das Schlagwort "Katholische Kirche" irgendwie mit dem Schlagwort "Wien-Ottakring" zu verknüpfen und alle Bestände mit Bezug zur Katholischen Kirche auf einmal mit Ottakring beschlagwortet waren, wundert mich da gar nix mehr. Gut, dass das damals relativ leicht rückgängig gemacht werden konnte...

    Bibliotheksbestand des Tages

  • Antwortschreiben einer Exklosterjungfer in Wien an ihren hochwürdigen Herrn Bruder einen Exkarthäuser in Mauerbach : Auf dessen Zuschrift vom 30ten vorigen Monats. Wien: [o.V.] 1782 (Sign. A 10956)
       [stellt die Antwort dar auf das "Schreiben eines Exkarthäusers an seine Schwester eine Exklosterjungfer in Wien", Wien: [o.V.], 1782 (Sign. A 11632)]
  • Brief eines Priesters an eine fromme Seele, die ihn als ihren Beichtvater bat, ihr die Art und Weise anzugeben, wie sie ihn bei Anhörung seiner heiligen Messe mit frommer Meinung im Geiste begleiten könnte. Nach dem Italienischen deutsch herausgegeben, um den Werth des göttlichen Opfers anschaulicher zu machen. Wien: Mechitaristen, 1835 (Sign. A 286852)