Tuesday, January 22, 2013

Connotea wird am 12. März eingestellt

Nachdem Connotea, das Social Bookmarking-Tool von Nature, seit mindestens zwei Jahren extrem unzuverlässig war (*) und das Connotea-Blog plötzlich verschwand, wundert es nicht wirklich, dass nun auf der Website zu lesen ist: "Connotea will discontinue service on March 12, 2013. Please export your bookmarks before that date". Mir tut das leid, weil Connotea eindeutig mein liebstes System war. Ich werde jetzt wohl auf CiteULike wechseln. Dort hab ich ohnedies einen Account, weil ich ja Social Bookmarking bei Brainpool unterrichte. Gut, dass Connotea eine gute Exportfunktion hat. Was mich nun aber zusätzlich irritiert, ist die Meldung "Please note that your export file is a snapshot and can only be generated once. You will not be able to export any new bookmarks added to your Library once you have exported your previous bookmarks collection".

(*) Ich schrieb im Mai 2011 an den Nature-Support: "after having tested several bookmark systems, I decided for Connotea and haven't regret it as I still prefer the interface, the handling and the Nature background to other tools. But for several months, Connotea works erraticly for me. In about a third of all attempts to bookmark, I receive extremely long loading times, timeouts, maintenance messages (e.g. three minute ago), 503 errors with 'heavy traffic exceeding the server's capacity' (e.g. four and two minutes ago) and so on. Users are referred to the blog, but there is never any information about it, even when the error message is 'maintenance'. I also commented on the post http://blogs.nature.com/connotea/2011/01/19/connotea-status-update a few weeks ago but the comment seems to have disappeared. Is there really maintenance going on or is the user load to heavy or could there be something wrong with my Firefox options or...?"

Am 21. September 2012 schrieb ich: "I'd like to ask if there is something wrong with Connotea. It has become quite difficult to bookmark something because the number of 'server downs' and 'capacity overloads' (really?) are constantly increasing. I didn't receive any answer when mailing to the Connotea team or commenting on the Connotea blog which obviously has now completely disappeared from the web. Are there plans to discontinue the service? I just want to know so I could export my bookmarks on time. I really like the functionalities which distinguish Connotea from other bookmarking services and hope it will be still available in the future".

Ich habe nie eine Antwort erhalten. Auf einen Tweet an Nature hin bekam ich von dort zumindest die Antwort, sich an das Connotea-Team zu wenden, was aber anscheinend auch nie geschah. Als langjährige Nutzerin - mein erstes Bookmark hab ich auf den Tag genau vor sieben Jahren abgelegt - fühle ich mich gelinde gesagt im Stich gelassen, nicht einmal eine Erklärung zu bekommen.

Preisträgerinnen des VFI-Preises stehen fest

Wie Martin Hekele gerade in Inetbib geschrieben hat, hat die Vergabekommission des Vereins zur Förderung der Informationswissenschaft (VFI) entschieden, in diesem Jahr in der Kategorie "Dissertations-Preis" einen Anerkennungspreis und in der Kategorie "Master-Preis" drei Anerkennungspreise zu vergeben.

Dissertations-Preis (500 Euro)

  • Elke Greifeneder. Does it matter where we test? Online user studies in digital libraries in natural environments. Doktorarbeit, Humboldt-Universität zu Berlin, 2012. (Überzeugende empirische Untersuchung des Einflusses des Faktors Ablenkung bei der Erforschung des Benutzerverhaltens in natürlichen Situationen, mit methodischem Wert für die künftige Forschung auf diesem Sektor.) [Volltext/pdf]
  • Master-Preise (je 300 Euro)

  • Gabriele Pätsch. Frustration im Information Seeking. Explorative Studie zu negativ wahrgenommenen Situationen bei der Internetsuche. Magisterarbeit, Universität Hildesheim, 2011. (Gut gelungene qualitative Studie zu negativen Gefühlen bei der Webrecherche, angesiedelt im Schnittbereich von Informationswissenschaft und Psychologie.) [Volltext/pdf]
  • Petra Heidenkummer. Schwankungen des Impact Factors: Untersuchung der Ursachen und Hintergründe. Masterarbeit, Universität Graz, 2012. (Untersuchung zu einem bibliometrischen Thema, das üblicherweise nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, dennoch aber von hoher Aktualität und Bedeutung ist.)
  • Verena Maria Schaffner. FRBR in MAB2 und Primo – ein kafkaesker Prozess? Möglichkeit der FRBRisierung von MAB2-Datensätzen in Primo, exemplarisch dargestellt an Datensätzen zu Franz Kafkas "Der Process". Masterarbeit, Universität Wien, 2011. (Gut gelungene Aufarbeitung des State-of-the-art, hohe Praxisrelevanz des Themenbereichs.) [Volltext/pdf]
  • Friday, January 18, 2013

    Ausschreibung: Marianne-Englert-Preis

    Der Verein für Medieninformation und Mediendokumentation – vfm schreibt den Marianne-Englert-Preis für drei qualitativ hochwertige und damit auszuzeichnende studentische Beiträge aus (Quelle: medienarchive.at-Newsletter). Studierende oder AbsolventInnen einer Ausbildung in den Bereichen Information, Dokumentation, Archiv oder Bibliothek können (als Team oder alleine) die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeiten und Projekte vor einem interessierten Fachpublikum präsentieren: Im newcomer-forum der Frühjahrstagung des vfm am 23. April 2013 in Ravensburg.
    Wir suchen Vorschläge von Studierenden, die in ihrem Studium vorzeigenswerte Projektberichte oder Abschlussarbeiten fertig gestellt haben und darüber in einer Präsentation von bis zu 20 Minuten Dauer berichten möchten. Etwas Besonderes sollten die geplanten Beiträge schon sein. Aber wer monatelang geforscht, geschuftet, gesucht, gesammelt und geschrieben hat, der sollte auch darüber berichten dürfen.

    Wir bieten

  • die Möglichkeit einer Präsentation im Rahmen der kommenden Jahrestagung der vfm vor interessiertem Fachpublikum
  • die Übernahme der Reisekosten inkl. einer Übernachtung am Tagungsort Ravensburg für die drei ausgewählten Studierenden
  • eine Veröffentlichung des Beitrags in der Fachzeitschrift info 7
  • Jury: Ute Essegern (Sächsische Zeitung Dresden, Dokumentation/Redaktionsarchiv), Frank Dürr (WDR Funkhaus Düsseldorf, Dokumentation und Archive), Heiko Linnemann (Greenpeace Deutschland, Film- und Fernseh-Dokumentation). Der Marianne-Englert-Preis ist mit je 500 Euro Preisgeld dotiert.

    Teilnahmebedingungen: Senden Sie bitte ein Exposé des Beitrags (maximal eine DIN A4-Seite als PDF-Datei) mit der Angabe von Autorennamen, Hochschule / Studiengang, Postadresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse sowie ein kurzes persönliches Profil per E-Mail an: heiko.linnemann@greenpeace.de. Einsendeschluss 1. März 2013.

    Tuesday, January 15, 2013

    Hamburger Abendblatt: Bibliothekare schauen nicht dauernd aufs Smartphone

    "Bibliothekare, zumal wenn sie in einem Museum arbeiten, haben gemeinhin ein anderes Tempo als die überwiegende Mehrheit. Im Gegensatz zu ihren gehetzten Mitmenschen sind sie nicht ständig online oder blicken auf ihr stets eingeschaltetes Smartphone, sie sehen dem Besucher in die Augen, um sich dann wieder ohne Hast ihren Lieblingen, den Büchern, zuzuwenden", schreibt Katja Engler in ihrem Artikel "Buchkunst als Kontrast zur digitalen Welt" über die Bibliothek des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe, der am 9. Jänner 2013 im Hamburger Abendblatt erschienen ist.

    Regale. librarymistress, Museumsbibliothek Duesseldorf, 20. Jaenner 2011, Flickr, CC-BY-SA  Der Artikel ist jedenfalls lesenswert, auch wenn der Anfang ein wenig zu sehr auf einen vermeintlich beschaulichen Beruf hinweist ;-)

    Bild aus der Bibliothek des Theatermuseums in Düsseldorf - aufgenommen am 20. Jänner 2011 (Flickr, CC-BY-SA)

    Monday, January 14, 2013

    Bibliothekar bei "Agentin mit Herz"

    In der Episode "Das Syndikat" ("Promises to keep") der 80er-Serie "Agentin mit Herz" kommt eine Art Bibliothekar vor: T. P. Aquinas (was für ein Name!), arbeitet im Innendienst, und zwar bei der Library of Congress. Was genau er dort tut, hat sich mir nicht erschlossen, einmal hieß es: "Er ist kein Agent, er ist Antiquar". Zwischendurch sieht man ihn Pasteten für ein Mittelalterfest backen, und zwar 29 Stück, von denen jedes für eine bestimmte Person aus den "Canterbury Tales" steht.
    Aquinas steht im Verdacht, für einen Drogenboss zu arbeiten, mit dem er regelmäßigen Kontakt hat und der ihn "Professor" nennt. Lee Stetson und Amanda King müssen herausfinden, ob das wirklich stimmt. Wie sich herausstellt, wurden seine Frau und sein Sohn aus Versehen bei einem Bandenkrieg erschossen. Um sich zu rächen, hat er sich bei dem Drogenboss eingeschlichen und sein Vertrauen gewonnen. Stetson rät ihm: "Du bist ein Bücherwurm, überlass das den Profis". Letztlich arbeiten sie aber doch zusammen und können den Bösen überführen.

    Thursday, January 10, 2013

    Was Apoll mit YouTube zu tun hat

    Rob Bricken fragte am 8. Jänner in io9: "Can we bring the Greek Gods back, please?". Und er führt einige überzeugende Argumente dafür an. Zitat:

       
    Jacqueline Poggi: "Tête d'Apollon lauré, musée archéologique de Vaison-la-Romaine", Flickr, 28. Dezember 2012,
    CC-BY-NC-ND
    "They're easily adaptable to modern life. Most major religions haven't had a serious update for at least a millennium or so. As such, it can be hard to truly integrate these religions into modern times. But thanks to their diversity, the Greek gods would snap right into place. Hermes is obviously the god of cellphones, emails and text messages. As a craftsman, Hephaestus would probably handle all computers and network issues, while Demeter would watch over restaurants. Apollo, the god of YouTube videos. You can't tell me that life wouldn't be at least a little bit easier if we had a god specifically handling YouTube videos".

    Sunday, January 06, 2013

    Hörbuch über Jugend im Widerstand

    Cover, Hoerbuch 'Nicht nur in Worten, auch in der Tat', Suppose-VerlagMorgen wird in der Wiener Hauptbücherei das Hörbuch "Nicht nur in Worten, auch in der Tat" von Käthe Sasso präsentiert (erschienen im Berliner Verlag supposé Berlin - Cover links vom Verlag).

    Als 16-jährige Widerstandskämpferin wurde Käthe Sasso 1942 von der Gestapo verhaftet; ihr Leidensweg führte sie durch Gefängnisse und Arbeitserziehungslager bis in das KZ Ravensbrück. Angeklagt wegen "Vorbereitung zum Hochverrat", bewahrte nur das jugendliche Alter Käthe Sasso vor der Todesstrafe. Nach der Räumung des KZ Ravensbrück rettete sich Sasso 1945 durch Flucht aus dem Todesmarsch in Richtung Bergen-Belsen und konnte nach Wien zurückkehren. Anschaulich und lebendig erzählt Käthe Sasso im Hörbuch von einer glücklichen Kindheit in einem burgenländischen Dorf, der Schulzeit in Wien und der politischen Prägung durch das familiäre Umfeld. Nach dem frühen Verlust der Mutter hielt sie die Verbindungen zum Widerstand aufrecht; durch einen Spitzel wurde die Gruppe verraten. Es ist auch dem Einsatz Sassos zu danken, dass der Begräbnisstätte der hingerichteten WiderstandskämpferInnen am Wiener Zentralfriedhof ("Gruppe 40") die angemessene und würdige Pflege zuteil wird. Mit enormem Engagement nimmt Sasso bei vielen Veranstaltungen die Verpflichtung zur Zeitzeugenschaft wahr und beindruckt vor allem durch ihre Authentizität, mit der sie den schlichten Heroismus der Solidarität im Lebensalltag unter barbarischen Bedingungen vermitteln kann. Im Oktober 2011 wurde sie mit dem Bundesverdienstzeichen in Gold ausgezeichnet. Die Burgenlandkroatin stammt ursprünglich aus Nebersdorf/Šuševo, einem Ortsteil von Groß Warasdorf / Veliki Borištof, und wohnt mittlerweile in Winzendorf.

    Programm: Einleitung: Hannah Lessing (Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus). Evelyn Steinthaler: Zur Entstehungsgeschichte des Hörbuchs. Käthe Sasso im Gespräch mit Rudolf Gelbard.
    Ort und Zeit: Montag, 7. Jänner, 19 Uhr, Hauptbücherei, Urban-Loritz-Platz (U6 Burggasse Stadthalle, 49 Urban-Loritz-Platz).

    Wednesday, January 02, 2013

    Meine SantaThing-Bücher 2013 :-)

    Heuer habe ich wieder am SantaThing-Wichtelspiel von LibraryThing teilgenommen und habe von meinem Secret Santa folgende Bücher (rechtzeitig vor Weihnachten) bekommen:

  • Susanna Clarke: Jonathan Strange & Mr Norrell. London: Bloomsbury 2005 - den tausend-Seiten-Ziegel heb ich mir für die Zeit nach dem Studium auf ;-)
  • Alberto Manguel: The library at night. New Haven / London: Yale University Press 2006 - wunderte mich selbst, dass ich das noch nicht habe, ich habe es nämlich für die AKMB-News 13 (2007) 2 rezensiert und auch wirklich gelesen ;-) Anscheinend hab ich es mir damals von der FH-Bibliothek ausgeliehen.
  • Edward O. Wilson: Consilience. The Unity of Knowledge. New York: Vintage Books 1998