Tuesday, February 28, 2006

Der Österreichische Staatspreis für Literaturkritik wurde an Paul Jandl, seit 1998 fixer Kulturkorrespondent der Neuen Züricher Zeitung in Wien, verliehen.
Noch ein klein bisschen Bibliotheksrecht, dann reichts für heute...
OGH-Gesetz, § 21, in Kraft getreten am 1. September 2001: "Die Aufsicht über die Führung der Geschäfte der Bibliothek des Obersten Gerichtshofes (Zentralbibliothek im Justizpalast) obliegt dem Präsidenten. Er wird hiebei von einer Bibliothekskommission unterstützt, die er aus Mitgliedern des Obersten Gerichtshofes mit deren Zustimmung bestellt. Der Präsident bestellt den Leiter der Bibliothek".
Habe gerade im RIS den "Lehrplan des Institutes für Österreichische Gerichtsforschung" und in der Linksammlung des LFRZ das "Institut für Österreichische Gesichtsforschung" entdeckt. Diese dürften sich dann der Einfachheit halber zum "Institut für Österreichische Geschichtsforschung" zusammengetan haben...
Wenn ich schon dabei bin, im Bibliotheksrecht zu stöbern: Art. 1 § 272 der Geschäftsordnung für die Gerichte I. und II. Instanz (BGBl.Nr. 264/1951), in Kraft getreten mit 1. Jänner 1953
Amtsbücherei
(1) Der Bestand der Amtsbücherei ist nach Sachgruppen zu ordnen, etwa in Gesetz- und Verordnungsblätter, Gesetzesausgaben, Werke des Fachschrifttums, Entscheidungssammlungen, Zeitschriften, ausländisches Recht u. a. Hiebei sind die einzelnen Abteilungen bei Bedarf nach Rechtsgebieten weiter zu gliedern. Größere Büchereien sind nach wissenschaftlichen Grundsätzen einzurichten. Über jede Bücherei ist ein Bücherverzeichnis zu führen.
(2) Die Aufsicht über die Bücherei ist, wenn sie nicht vom Gerichtsvorsteher selbst geführt wird, einem Richter zu übertragen.
(3) Die Bücherei ist sorgfältig in Ordnung zu halten, die Bücherverzeichnisse sind fortlaufend zu ergänzen; über die Entlehnungen sind geeignete Vormerke zu führen.
Nachtrag: Im Kurier vom 10. Februar steht, dass David Irving seine eigenen Bücher in Gefängnisbibliotheken vorfand und dass nun der Historiker Oliver Rathkolb im Auftrag des Justizministeriums alle 180.000 Bände der Bibliotheken in österreichischen Gefängnisbibliotheken sichten soll. Wie diese und ähnliche Bücher dorthin gekommen sind: "Justizsprecher Christoph Pöchinger führt es auf 'zeitgeschichtliches Unwissen' der Bibliotheksleiter zurück, bei denen es sich um speziell ausgebildete Beamte handle, denen allerdings die Zeit für inhaltliche Auseinandersetzungen mit den angeschaffenen Büchern fehle".
Quelle: Ricardo Peyerl: "Historiker sucht in Österreichs Gefängnissen nach NS-Literatur. U-Häftling David Irving fand eigene Werke". In: Kurier, Chronik, 10. Februar 2006, S. 12

Die Einrichtung von Gefängnisbibliotheken ist im § 59 des Strafvollzugsgesetzes geregelt: "In jeder Anstalt zum Vollzug von Freiheitsstrafen ist eine Bücherei einzurichten, aus der die Strafgefangenen Bücher und Zeitschriften entlehnen können. Bei der Ausstattung der Büchereien ist auf den Standard öffentlicher Büchereien Bedacht zu nehmen". § 65a ergänzt diesen Teil: "Bei der erzieherischen Betreuung und der Beschäftigung der Strafgefangenen, insbesondere bei der Ausstattung der Büchereien, der Beschaffung von Büchern und Zeitschriften und bei der Abhaltung von Fortbildungs- und Sprachkursen sowie von Veranstaltungen, ist nach Möglichkeit auch auf die Bedürfnisse von Strafgefangenen Bedacht zu nehmen, deren Muttersprache nicht deutsch ist". Und in § 60 heißt es unter anderem: "Die Strafgefangenen dürfen sich zum Zwecke ihrer Fortbildung oder Unterhaltung auf eigene Kosten Bücher beschaffen und eine Zeitung oder Zeitschrift halten, soweit davon keine Gefährdung der Sicherheit und Ordnung in der Anstalt oder des erzieherischen Zwecks der Strafe zu befürchten ist". Quelle: RIS.
"Virtually every group that has opposed disclosure has contended that the dissemination of information is not a good solution because the public won't be able to understand the published information. That argument holds little merit. If understanding is a problem, then nonprofits and governments need to improve the clarity of the information. The public funds these organizations and deserves a clear accounting of how its money is spent".
Regina E. Herzlinger: "Can Public Trust in Nonprofits and Governments be restored?". In: Harvard Business Review on Nonprofits, S. 17
Neuerwerbung
  • E. M. Forster: Die Maschine versagt. Übertragung: Hermen von Kleeborn. Wien: Amandus-Edition 1947 (deutschsprachige Erstausgabe von "The machine stops", das 1909 im Oxford and Cambridge Review erstmals publiziert wurde)

  • reading diary
  • recently finished (private): Wieland Freund: Lisas Buch; E. M. Forster: Die Maschine versagt
  • Jürgen Habermas wird für sein literarisches und publizistisches Gesamtwerk mit dem Bruno Kreisky-Preis für das politische Buch 2005 ausgezeichnet. Ort und Zeit: Donnerstag, 9. März 2006, 18.30 Uhr, im Großen Festsaal der Universität Wien.
    Oliver Rathkolb wurde für sein Buch "Die paradoxe Republik" ausgezeichnet. Anerkennungspreise gingen an Michael Amon für das Buch "Kollateralschäden" (Verein Alltag Verlag), an die Herausgeber Nikolaus Dimmel und Josef Schmee für den Band "Politische Kultur in Österreich 2000 - 2005" (Promedia Verlag), an BEIGEWUM, den Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen, für das Buch "Mythen der Ökonomie - Anleitung zur geistigen Selbstverteidigung in Wirtschaftsfragen" (VSA Verlag), an Helmut Kramer und Vedran Dzihic für "Die Kosovo-Bilanz. Scheitert die internationale Gemeinschaft?" (LIT Verlag) und an Hamid Sadr für seinen Roman "Der Gedächtnissekretär" (Deuticke Verlag).

    Monday, February 27, 2006

    Gerade über Connotea entdeckt: die engagierte Gruppe Librarians without borders, "an organization that was born in February 2005 by a group of socially-minded librarians who wanted to address the vast information resource inequity existing between different regions of the world. Our vision is to build sustainable libraries and support their custodians and librarians". Derzeit unterstützt Librarians without borders die Ausstattung der Biblioteca Tutangi in Angola, "a desperately needed medical and nursing library that will support the learning needs of university and college students in Huambo".
    Dieses Semester werde ich das Seminar "Zur Interpretation der Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm" bei Helmut Birkhan besuchen. Ich habe mich in den ersten fünf Sekunden angemeldet und habe Platz 14... (mittlerweile sind 57 auf der Liste). Derzeitiges "Highlight" (gibt es eigentlich den Begriff "Lowlight"?) ist ein Konversatorium zu Literaturgeschichte 1500-1770/80 mit 131 Anmeldungen für 30 Plätze.
    Dieses Mal gibt es einige interessante Lehrveranstaltungen, die sich leider zeitlich nicht ausgehen oder die ich nicht mehr brauche:
  • "Von alten Handschriften, neuen Theorien und unendlichen Widersprüchen" bei Florian Kragl
  • "Väter und Söhne in der Literatur des Mittelalters" bei Matthias Meyer
  • "Ausgewählte Runeninschriften als Quellen der Sprachgeschichte" bei Hermann Reichert
  • "Schubladentexte: Zensur und unterdrückte Literatur in der DDR 1945-1989" bei Susanne Hochreiter
  • "Deutschsprachige Nachkriegsliteratur der Kinder von Tätern und Kinder von Opfern" bei Eva Schobel
  • "Gotische Texte" bei Helmut Birkhan
  • "Theoderich - Dietrich von Bern in der ma. Literatur" bei Lydia Miklautsch - mit einwöchiger Exkursion nach Norditalien (das wäre mein Favorit gewesen, aber das kann ich mir einfach nicht leisten)
  • "Literarische Beschimpfung - ein österreichisches Genre" bei Franz Eybl
  • "Übungen an Originalen: Ödön von Horváth" bei Klaus Kastberger im Österreichischen Literaturarchiv
  • "Die dritte Walpurgisnacht II" bei Werner Welzig (wäre auch "topgesetzt", aber zeitlich geht sich das nicht aus)
  • "Theoriepositionen in der Kinder- und Jugendliteratur-Forschung" bei Ernst Seibert
  • Vielleicht hänge ich ja doch noch ein paar Semesterchen dran...
    Seit kurzem nenne ich meine eigene Domain mein eigen: www.library-mistress.net. Es gibt noch einige andere, die ich gerne hätte, aber das würde dann doch etwas teuer... jetzt fehlt wirklich nur mehr der private Online-Katalog.
    Über "The Haves and Have-Nots of the Blogging Boom" schreibt Clive Thompson im New York Magazine. Stephen Clift betitelt seinen Kommentar zum Artikel mit "Fighting the E-ristocracy". Quelle: do-wire.
    "Dressed sharply in a pinstripe suit in her large office, Clara Mounce looks more like a hard-nosed businesswoman on Wall Street than the community librarian", schreibt Courtney Grafft am 26. Februar 2006 in ihrem Artikel "Bryan-College Station librarian an open book".

    Friday, February 24, 2006

    Aus einem gerade erhaltenen Newsletter: "[Firma X] hat sich von Anfang an auf die Entwicklung innovativer technischer Lsungen fr die Herausforderungen spezialisiert, die Ihr Unternehmen tagtglich bewltigen muss". Umlaute in eMails sind da wohl ausgenommen...
    Links aus aktuellem Anlass:
  • WADA - World Anti-Doping Agency
  • FIS - Fédération Internationale de Ski (inklusive Photos und Kurzbiographien aller WettbewerbsteilnehmerInnen!)
  • ÖSV - Österreichischer Skiverband
  • Österreichische Sporthilfe
  • ÖOC - Österreichisches Olympisches Comité (Seite nicht besonders aktuell, "Sportler des Monats" ist von November)
  • IOC - International Olympic Committee ("official website of the Olympic movement")
  • Anti-doping Centre Torino 2006
  • Greek Olympic Games - History for Kids
  • offizielle Seite von Turin 2006
  • World Curling Federation ;-)
  • *seufz* schade, dass er nicht mehr fährt
  • Neuerwerbungen
  • John Scotney: Ireland. Kuperard 2003 (Culture Smart! A Quick Guide to Customs and Etiquette)

  • reading diary
  • recently finished (private): Anne D. LeClaire: Sideshow
  • currently reading (private): Wieland Freund: Lisas Buch
  • currently reading (university): Susan Schreibman (ed.): A companion to digital humanities; Gunnthórunn Gudmundsdóttir: Borderlines. Autobiography and fiction in postmodern life writing
  • Thursday, February 23, 2006

    Am Dienstag habe ich über ein "Reklassifikationsprogramm" in den USA berichtet, das bereits zugängliche Dokumente wieder aus dem Archivverkehr zog. Nun haben die National Archives mit einer Presseaussendung reagiert - leider war wohl eher der Artikel in der NY Times der Auslöser als mein Posting ;-) Der Archivist of the United States, Allen Weinstein, sagt darin:
    "Inappropriate declassification can subject our citizens, our democratic institutions, our homeland security, and our interactions with foreign nations to potential harm. Inappropriate classification (and reclassification) needlessly disrupts the free flow of information and can undermine our democratic principles which require that the American people be informed of the activities of their Government. This is not an either/or challenge. Deliberate, continuous effort is required to succeed at both".
    Auf jeden Fall wird das Information Security Oversight Office in Kooperation mit den betroffenen Behörden und WissenschaftlerInnen die Vorfälle untersuchen und voraussichtlich binnen zwei Monaten einen öffentlich zugänglichen Bericht darüber verfassen.
    Das Musikvideo "Everytime we touch" von Cascada spielt in einer Bibliothek: Die blonde Sängerin tanzt in der Bibliothek auf den Tischen und wirft einzelne Kärtchen aus dem Zettelkasten, was den bebrillten Bibliothekar ziemlich aus der Fassung bringt. Nach einiger Zeit tanzen dann aber alle BenutzerInnen und auch der Bibliothekar mit, und letztlich verlassen Bibliothekar und Sängerin gemeinsam die Bibliothek. Das Video kann bei Yahoo! kostenlos abgerufen werden. Photos vom Video Shooting in New York gibt es auf der offiziellen Website von Cascada. Zur Musik kann ich mich nicht äußern, weil der Computer, an dem ich gerade sitze, keine Soundkarte hat. Hinweis aus nexgenlib-l.
    Klaus Kastberger spricht im Rahmen der 4. Wiener-Karl-Kraus-Vorlesung der Wiener Vorlesungen zum Thema "Im Assessment Center. Sprache im Zeitalter von Coaching, Controlling und Monitoring". Dienstag, 28. Februar, Festsaal des Wiener Rathauses, 19 Uhr. Eintritt frei. - Auch wenn ich selbst keine Faschingsnärrin bin, frage ich mich, ob der höchst interessant klingenden Vorlesung nicht ein anderer Termin als gerade der Faschingdienstag besser getan hätte...
    Im März erscheint ein neues bibliothekarisches Kinderbuch: "Winston der Bücherwolf" von Marni McGee - in der Übersetzung von Kerstin Schöps beim Berlin Verlag. Das Original "The Book Wolf" erscheint voraussichtlich im April bei Bloomsbury. Inhalt: "Winston der Wolf hat einen sehr großen Appetit. Am liebsten mag er Bücher. Jeden Tag schleicht er sich in die Bibliothek und frisst dort ein paar Seiten. Bis er lernt, dass man Wörter auch anders genießen kann".
    Am Freitag, dem 10. März, widmet sich die Sendereihe Tonspuren auf dem Radiosender Ö1 unter dem Titel "Ein Wärter dieser besonderen Welt" dem Innsbrucker Bibliothekar und Schriftsteller Helmuth Schönauer (22.15 bis 22.55 Uhr).

    Wednesday, February 22, 2006

    Über SHERPA (Securing a Hybrid Environment for Research Preservation and Access) bzw. RoMEO (Rights MEtadata for Open archiving) kann man herausfinden, welche Politik einzelne Verlage bzw. Zeitschriften bezüglich Selbstarchivierung verfolgen: Liste. Es wird zwischen green (erlaubt Preprints und Postprints), yellow (nur Preprint), blue (nur Postprint) und white publishers (keines von beiden) unterschieden. Außerdem wird angeführt, welche Bedingungen es für die Selbstarchivierung gibt - manche Verlage gestatten nur eine Veröffentlichung auf der persönlichen Website der Autorin, manche das Einstellen in fachspezifische Repositorien, manche gar nichts...

    Tuesday, February 21, 2006

    Maria Effinger und Jörg Ebeling haben 2004 eine Anleitung für die Recherche nach Auktionskatalogen zusammengestellt: "Wanted!! Vom Suchen und Finden von Auktionskatalogen". Der Text beinhaltet einige sehr interessante Links, zum Beispiel zur "Lost Art Internet-Datenbank" der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste und zum Getty Provenance Index.
    Versüßte meinen Abend: Lloyd the Library Llama sings the Blogga Song von Brian Smith, dem laughing librarian, eine musikalische tour de force durch verschiedenste Weblogs amerikanischer BibliothekarInnen. Hihi. Hinweis aus librarian.net.
    Über Proquest kann das "Digital National Security Archive" bezogen werden: "The National Security Archive and Chadwyck-Healey at ProQuest Information and Learning Company have joined forces to produce the most comprehensive collection available of significant primary documents central to U.S. foreign and military policy since 1945. Over 58,000 of the most important, declassified documents — totaling more than 450,000 pages — are included in the database. Many are published now for the first time".
    Die Datenbank umfasst Sammlungen zu Themenbereichen wie "The U.S. Intelligence Community", "U.S. Military Uses of Space, 1945–1991" und "Presidential Directives on National Security from Harry Truman to George W. Bush". Über den Preis erfährt man auf der Website nicht direkt etwas, ohne den sales representative zu kontaktieren.
    Was öffentlich ist, bleibt öffentlich? Keineswegs. Matthew M. Aids Bericht "Declassification in Reverse. The Pentagon and the U.S. Intelligence Community's Secret Historical Document Reclassification Program" ist auf der Website des National Security Archive der George Washington University zu finden. Quelle: secrecy news. Mehr dazu:
  • "US 'reclassifying' public files". In: BBC News, 21. Februar 2006
  • Scott Shane: "U.S. Reclassifies Many Documents in Secret Review". In: NY Times, 21. Februar 2006 (Registration erforderlich)
  • Neuer Artikel über fictional librarians: Sally Maynard / Fiona McKenna: "Mother Goose, Spud Murphy and the Librarian Knights. Representations of librarians and their libraries in modern children's fiction". In: Journal of Librarianship and Information Science 37 (2005) 3, S. 119 - 129 [Abstract/html]
    Das Literaturhaus Mattersburg setzt die Reihe "Literatur aus dem Burgenland" auch in diesem Jahr fort. Am Donnerstag, dem 2. März, um 19 Uhr kommt Gertrud Zelger–Alten mit ihrem neuen Erzählband ins Literaturhaus. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin beschreibt in "Seltsame Tage" Erinnerungen an längst vergangene Tage. Ihre erlebten Geschichten sind geprägt von Einfühlsamkeit und einer konsequenten ethischen Haltung, in der auch "seltsame" Tage als Geschenk wahrgenommen werden.
    Die Lesung, eine Kooperation mit dem burgenländischen Verlag edition lex liszt, wird stimmungsvoll von Gabriele Burjan auf der Zither begleitet und findet im anschließenden Gespräch bei einem Glas Wein einen gemütlichen Ausklang.
    Terry Allen schreibt in Alternet über "The Life and Death of Public Records": "Buried in a 2004 law on terrorism is text that could bar public access to birth and death certificates for up to 100 years" (in "In these times" unter dem Titel "Information is power" erschienen).

    Monday, February 20, 2006

    Der Wiener Historiker Anton Tantner spricht bei University meets Public über "Vom Adressbüro zum Fragamt. Eine Vorgeschichte der Internet-Suchmaschine". Ort: VHS Wien-West. Zeit: Dienstag, 21. Februar 2006, 18 Uhr. Leider habe ich den Vortrag beim ersten Mal versäumt und kann auch dieses Mal nicht hingehen, weil ich genau um 18 Uhr ein Telephoninterview führe. Schade, vielleicht im nächsten Jahr... Quelle: Adresscomptoir.
    In der Folge Graun an der Traun (1995/96) der Krimiserie Stockinger, die letzten Sonntag auf ORF zu sehen war, war das erste Mordopfer, Dr. Lendl, Stiftsbibliothekar im Stift Lambach. Seine Witwe über ihn: "Mein Mann war Bücher, Natur, Stille". Er habe ihr erst einen Heiratsantrag gemacht, als sie das Motorbootfahren auf dem See im Familienbesitz verboten habe. Die Witwe verkaufte unmittelbar nach dem Tod ihres Mannes alle Liegenschaften, und der Erlös kam nach ihrer Ermordung der Stiftsbibliothek zugute.
    "What if Wal-Mart Ran a Library?" fragt Joseph Esposito in der neuen Ausgabe des Journal of Electronic Publishing. Hinweis aus John Hubbards Library Link of the day.

    Friday, February 17, 2006

    Im Tanzfilm "Wonder man" von 1945, basierend auf einer Geschichte von Arthur Sheekman, kommt auch eine Bibliothekarin vor, gespielt von Virginia Mayo.
    Zum Inhalt: "Musical comedy about identical twins and the misunderstandings that occur when the spirit of one enters the other's body in order to avenge his murder. Popular nightclub entertainer Buzzy Belew is murdered before he can testify against gangster Ten Grand Jackson. Buzzy's ghost draws his long-lost twin brother, genius bookworm Edwin Dingle, to Brooklyn's Prospect Park, where he comically convinces Edwin that he is indeed dead. When Edwin refuses to impersonate Buzzy and testify, Buzzy enters his body and forces Edwin to perform at the club. Meanwhile, Edwin is also busy with trying to explain the situation to his librarian girlfriend Ellen, keeping the truth from Buzzy's fiancee Midge, and running from Buzzy's killers who believe they have botched the job. In the zany finale, Edwin hides from the killers by disguising himself as an opera singer, and 'sings' his testimony against Jackson to the district attorney in the audience".
    Schlagwörter aus dem sehr sorgfältig angelegten Katalogeintrag: Twins, New York (State), New York, Impersonation, Spirit possession, Ghosts, Murder, Entertainers, Dancers, Gifted persons, Librarians, Balinese dance, Opera, Tap dancing, Drama.
    Pflichttermin am Samstag: Morgen, Samstag, wird um 20.15 Uhr auf ATV+ der Film "The Librarian: Quest for the Spear" unter dem deutschen Titel "The Quest - Jagd nach dem Speer des Schicksals" gezeigt. Der Bibliothekar wird von Noah Wyle dargestellt. Ich habe bisher nur Christopher Tracys Prosafassung des Drehbuches namens "The Adventures of the Librarian: The Return of the Spear of Destiny" gelesen, die war ziemlich amüsant. - Danke für den Hinweis an Michi.
    Für meine kleine sammlung "Bibliothek International" (noch in Arbeit) hab ich gerade im Eurodicatom nach dem finnischen Wort für Bibliothekar gesucht. Dabei erhielt ich folgende Definition von "librarian": "a program that manages a library of files" :-)
    "wissenschaftlicher Bibliothekar" wird übrigens mit "a librarian who is trained for work in scientific libraries" definiert und als "science librarian" übersetzt, was eigentlich auch nicht richtig ist, denn ein "academic librarian" muss sich ja nicht automatisch mit Naturwissenschaften befassen.
    Naja, man muss eben aufpassen, wenn man Wörterbücher verwendet.
    Reading diary
  • recently finished: Veronica Stallwood: Oxford Exit
  • currently reading: Anne D. LeClaire: Sideshow
  • Erlebnisse und Lektüren der letzten Tage zum Thema Frauen, die mich ein wenig nachdenklich machten:
  • Der Leiter eines Arbeitskreises, bei dem ich Mitglied bin, erklärt, er werde die Leitung in Zukunft gemeinsam mit zwei anderen Personen leiten. Sein Stellvertreter sei Herr Mag. X. Außerdem sei Frau Dipl.-Ing. Y ins Leitungsgremium berufen worden. Nachsatz: "Wir brauchen ja jemanden, der die Protokolle schreibt".
  • Bericht der Frankfurter Neuen Presse vom 31. Jänner 2006 über die Stadtbibliothek in Neu-Isenburg: "Herbert Hunkel [hatte] den Erfolg des Frauenteams in der Bibliothek gelobt. Er zitierte den Zukunftsforscher Matthias Horx, der eine Feminisierung der Gesellschaft voraussieht. Die Stadtbibliothek mit insgesamt 13 Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter ist somit ihrer Zeit voraus. (...) Jutta Duchmann ihrerseits lobte die Zusammenarbeit mit Herbert Hunkel als Kämmerer. Zwar seien die Frauen in der Bibliothek in der Überzahl, doch würden die Finanzen in Neu-Isenburg von einem Mann verwaltet".
  • Kapitel "Were men meant for librarianship?" im Buch "Someday I'll be a librarian" von Sarah Splaver (1967): "Until very, very recently library service was considered to be a profession essentially for girls and women. (...) Times have changed. (...) Librarians' salaries jumped upward. The field of library service started to become an attractive one for young men... Male librarians are especially wanted for the top jobs in public library systems. They will continue to be sought for administrative positions in this profession for a long time to come".
  • Neuerwerbungen
  • Samantha Connolly: I will survive. Harlequin 2004 ("When mild-mannered librarian Jessie Banks ends up as a finalist on the hot reality-TV show Survive this!, her whole world turns upside down")
  • Miriam Grace Monfredo: North Star Conspiracy. Berkley 1995 ("Glynis Troin joined forces with Elizabeth Cady Stanton a few years back in the fight for women's rights. Now the independent librarian-sleuth finds herself embroiled in an equally compelling campaign against injustice - helping to lead fugitive slaves to freedom along the historical Underground Railroad")
  • Sarah Splaver: Some day I'll be a librarian. Hawthorn 1967 (Kapitel: Libby and Larry visit the library; When did book collecting and borrowing begin?; Who are the librarians?; What are librarians like?; How do you prepare for a library career?; Which public does the public librarian serve?; Who are the school and college librarians?; What is special about the special librarians?; Were men meant for librarianship?; Why be in the library profession?")
  • Margaret Truman: Murder at the Library of Congress. Ballantine 1999
  • Christian Death: Only theatre of pain. Frontier Records 1982
  • The best of Alien Sex Fiend. Anagram Records 2001
  • Thursday, February 16, 2006

    Nächsten Mittwoch besuche ich mit einer Freundin einen Kochkurs namens "Mittelalterliche Küche" in der Urania: "Erleben Sie das Mittelalter mit allen Sinnen! Lernen Sie kochen wie ein Ritter, Bauer oder Mönch. Kochen Sie mit den Zutaten, die die jeweiligen Jahreszeiten bietet. Unternehmen Sie eine kulinarische Entdeckungsreise ins Mittelalter und lernen Sie alte Rezepte kennen. Erleben Sie die Vergangenheit kulinarisch. Menü: Gebackene Weißbrotscheiben (Arme Ritter); Fleischbällchen, dazu Preiselbeersauce; Kletzenmus".
    Die Kursleiterin Dr.in Doris Hecht-Aichholzer hat übrigens 1998 ihre Dissertation über "Die deutschsprachigen mittelalterlichen Kochbücher der ÖNB. Edition, Übersetzung und kulturhistorische Untersuchung" geschrieben...
    "Damals musste ich mich fragen, was haben Bibliotheksberufe mit Wirtschaftsinformatik, Semantischen Technologien oder Wissensmanagement zu tun. Heute ist mir klar, der gemeinsame Nenner liegt im eContent Bezug, erweitert um die Metadaten-Expertise in den Informationsberufen, der diese und andere technologiegetriebenen Branchenfelder im Semantic Web verbindet", sagt Attila Kosa, neuer Lehrgangsleiter der Semantic Web School, in einem Interview.
    derStandard.at|Literatur meldete am Montag, dass eine umfangreiche Sammlung von Manuskripten des Dichters Heinrich Heine digitalisiert und frei zugänglich gemacht werden soll. Rund 4500 Manuskriptblätter sind im Besitz der Französischen Nationalbibliothek in Paris, wo Heine ab 1831 lebte.- Hinweis aus Volltext.
    Alycia Sellie erstellt für die School of Library and Information Studies Library at the University of Wisconsin-Madison eine Sammlung von Zines "that is entirely devoted to works by, for and about library workers and libraries. This collection will work to share information by and about librarians and library workers for the students of our library school and with the greater library community". Hier ihr Aufruf: "Are you a zinester librarian? Do you make a zine about your life as a librarian, about your library or about what you do when you are not busy daydreaming about Dewey? Please send a brief description of your zine as well as ordering information to: aasellie@wisc.edu". Sellie initiierte auch das Madison Zine Fest. Quelle: nexgenlib-l.
    Charles Wankel from St. John's University, New York has started a new discussion list for disabled-faculty and those interested in them as a research topic: "DISABLED-FACULTY is a place for networking and exchange of information on the reasonable accommodations requested by faculty at universities and other higher educational institutions in which they teach and research. Topics will include discussions of the legal and social contexts that germane issues are nested within and specific cases and situations. This discussion forum is co-sponsored by the Academy of Management HR, MED and SIM divisions. However, faculty members from all disciplines are explicitly sought to join us. Although just established, we already have scores of members from several continents". Quelle: computer-ethics.

    Tuesday, February 14, 2006

    Im kooperativen IB Weblog gibt es eine eigene Kategorie Bibliophilatelie, in der Ben Kaden über bibliothekarisch relevante Briefmarken (mit kleinen Ausflügen zu Geldscheinen und Münzen, also zur "Biblionumismatik") schreibt. Und ich hab schon gedacht, ich sammle alles Bibliothekarische ;-)
    Dazu passen auch die polnische Seite bibliofilatelia.org.pl und Bens Artikel über Libriana in der Zeitschrift Libreas.

    Monday, February 13, 2006

    The Austrian Presidency of the European Union invites to the international conference on the digitisation of cultural heritage: "An Expedition to European Digital Cultural Heritage. Collecting, Connecting - and Conserving?". Venue: Salzburg, 21 and 22 June 2006.
    The conference starts from the practical challenges at collecting, connecting and digitally conserving cultural treasures and scientific information, and invites for an expedition to the vision of a common European digital cultural heritage space. The conference thus builds on the efforts of the European Union to make the diversity of the European cultural heritage accessible to all citizens and to preserve it for future generations. It aims at contributing to the implementation of the Dynamic Action Plan for the EU co-ordination of digitisation activities, and at fostering discussion on the i2010 initiative for a European Digital Library. Target groups are experts from cultural heritage institutions, public administrations, EU institutions and the economy.
    Quelle: digicult, wine.
    Silvio Berlusconi empfiehlt linken Politikern, die er für Kommunisten und somit nicht vertrauenswürdig hält, Bibliothekare zu werden: "They should change their job, work as librarians or shopkeepers" (im Original: "dovrebbero come minimo cambiare mestiere, andando a fare i bibliotecari o i commercianti"). Quelle: italienische Nachrichtenagentur AGI online und La Repubblica.
    "Today, there are very few job seekers aspiring to become librarians and fewer still are the number of schools willing to appoint these guardians of books. At least 21 schools in Fujairah do not feel the need to fill this position. Accordingly, the skills of scientific book research have deteriorated, and there is hardly anybody qualified to advise students on reading books outside the syllabus", schreibt Salah Al Deberky unter dem Titel "Librarians a dying breed in Fujairah" in der arabischen Zeitung Khaleej Times.
    "Belgian Librarians Use Love to Get Readers", schreibt Constant Brand für Associated Press. Eric Van der Straeten und Danny Theuwis haben Speed-Dating an Bücherwürmer angepasst und "lib-dating" geschaffen: In raschem Wechsel unterhalten sich alleinstehende BibliotheksbenutzerInnen mit ihrem Gegenüber über ihre Lieblingsbücher: "The informal setting and two people huddling to discuss their favorite books was all that was needed to break the ice and let relationships blossom". Die beiden Erfinder haben nun Schulungen für BibliothekarInnen von über dreihundert belgischen Bibliotheken darüber abgehalten, wie sie am besten solche "lib-dating sessions" abhalten können. Eine liebe Geschichte.
    Bei einem kleinen Streifzug durch die Presse kann man genau sehen, wer die Agenturmeldung wörtlich übernommen hat und wer sich zumindest einen neuen Titel hat einfallen lassen ;-)
  • Constant Brand: "Belgian Librarians Use Love to Get Readers". In: Hartford Courant, 13. Februar 2006
  • "Belgian librarians play Cupid with books?". In: Zee News, 12. Februar 2006
  • Dan Viens: "Single bookworms try library dating". In: 9news.com, 13. Februar 2006
  • Constant Brand: "Speed dating with a literary twist as libraries offer love". In: The Independent, 13. Februar 2006
  • "Romancing the book, Belgian librarians play Cupid". In: The Hindu, 11. Februar 2006
  • Ich habe gerade einen Hinweis auf ein Dokument erhalten, das recht gut zu dem neuen "Weißbuch über eine europäische Kommunikationspolitik" der EU passt, über das ich am Freitag geschrieben habe und in dem ja kurz digitale Bibliotheken angesprochen werden: nämlich die Stellungnahme (pdf) des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. zur Online-Befragung der EU-Kommission zum Programm "i2010: Digitale Bibliotheken". Die Stellungnahmen im Rahmen des Konsultationsprozesses sind online abrufbar, was ich gut finde, allerdings zum Großteil im .doc-Format, was ich weniger gut finde.
    Ich finde diese "Four things"-Kette ganz lustig, also werde ich die jetzt beantworten:
  • Four jobs I've had: librarian, journalist, research assistant, McDonald's slave
  • Four movies I can watch over and over: Indiana Jones and the Last Crusade, Groundhog day, She-Devil
  • Four favourite movies: Maurice, Gothic, Bram Stoker's Dracula, Lenz
  • Four places I've lived: Erlach, Katzelsdorf, Neudörfl, Stuttgart
  • Four TV shows I love: Star Trek: Deep Space Nine, CSI: Las Vegas, Gilmore Girls, Everwood
  • Four places I've vacationed: London, Leipzig, Istanbul, San Francisco
  • Four of my favorite dishes: eggnog latte, roasted duck fillet, risotto, chocolate
  • Four places I would rather be right now: holodeck, library, at home, courtyard of Vienna university in spring
  • Four books (or series) I love: Umberto Eco/Das Foucaultsche Pendel. Hermann Hesse/Der Steppenwolf. Heimito von Doderer/Ein Mord den jeder begeht. Alan Hollinghurst/The Swimming-Pool Library
  • Four video games I can play over and over: none
  • Habe gerade über das catalogablog von David Bigwood zum ersten Mal von der ESBN gehört: "Electronic Standard Book Number (ESBN) is the unique identifier of electronic content and media. ESBNs are recognized worldwide by electronic publishing companies and electronic content providers. ESBNs are simple and quick to generate and serve as branded identifier or copyright for individuals or companies developing electronic content and media".

    Friday, February 10, 2006

    Im neuen "White Paper on a European communication policy" (COM (2006) 35 final bzw. KOM(2006) 35 endgültig), das sich mit BürgerInneninformationen und elektronischer Demokratie befasst, gibt es auch einen kurzen Abschnitt über Bibliotheken. Unter dem Punkt "Empowering citizens" steht:

    "Another important project to be developed by the Member States would be the transformation of libraries into digitally connected European libraries that could work as information and learning centres, ensuring that all citizens have free access to information technologies and relevant information".
    Oder auf Deutsch: "Im Rahmen eines weiteren wichtigen Projekts könnten die Mitgliedstaaten Bibliotheken zu digital vernetzten europäischen Büchereien [!] umgestalten. Diese würden als Informations- und Lernzentren dienen und gewährleisten, dass alle Bürger kostenlosen Zugang zu Informationstechnologien und relevanten Informationen erhalten".

    Bis Juli läuft ein Konsultationsprozess, bei dem man seine Meinung zu dem Papier äußern kann - im Moment per eMail oder per Post, ein elektronisches Diskussionsforum ist anscheinend im Aufbau.
    Mein Kollege und ich sind beide Fans der Gilmore Girls. Nur haben wir uns die längste Zeit schon gefragt, warum man Rory nie in einer Bibliothek sieht, bevor sie nach Yale kommt. Die junge Spitzenschülerin, die ständig einen Rucksack voller Bücher mitschleppt und die jede freie Minute liest, soll nie in eine Bibliothek gehen? Auch in der Eliteschule, in die sie geht, soll es keine Bibliothek geben? Nun, in zwei Folgen dieser Woche gab es zumindest kurze Erwähnungen, die aber auch nicht zufriedenstellend sind:
  • In der Folge "Trautes Heim, Stress allein" (Lost and Found) kam endlich die Stars Hollow Library vor. Allerdings auch nicht von innen, vielmehr findet ein Open Air-Bücherflohmarkt für einen guten Zweck statt. An der Kassa sitzt die Mechanikerin Gypsy. Sofern ich die Öffnungszeiten auf der grünen Eingangstür richtig erkennen konnte, ist die Stars Hollow Library von Montag bis Donnerstag von 10 bis 21 Uhr und am Samstag von 10 bis 17.30 Uhr geöffnet.
  • Und in einer anderen Folge beschwert sich Paris, dass es in der Chilton-Schulbibliothek zu wenige Bücher über die Kreuzzüge, dafür aber zu viele Bücher über die Französische Revolution gebe, und will die angeblich 92jährige Bibliothekarin entlassen...
  • Thursday, February 09, 2006

    Im Rahmen des Projektes "Retrospektive Digitalisierung wissenschaftlicher Rezensionsorgane und Literaturzeitschriften des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem deutschen Sprachraum" (Website) der UB Bielefeld wurden nach Eigendefinition die größten Rezensionsorgane und Literaturzeitschriften der deutschen Aufklärung und folgender Perioden digitalisiert. Wenn man in der Suchmaske nach "Bibliothek*" sucht, bekommt man einige interessante Treffer - eine kleine Auswahl sei hier angeführt:
  • Bekanntmachung eines merkwürdigen Plans zum Besten aller Bibliothekenbesitzer, welche Wittwen und Waisen hinterlassen können
  • Entscheidung des königl. Kammergerichts zu Berlin, in Sachen des fürstlich Hessen-Darmstädtischen Oberhofpredigers, Consistorialraths und Definitor, Dr. Johann August Stark, Kläger, wider den Königl. Preußischen Oberconsistorialrath Gedicke, und den Bibliothekar, Dr. Biester, als Verfasser der Berliner Monatsschrift, Beklagte: wegen angeschuldigten Jesuitismus, heimlichen Katholizismus, Proselytenmacherey, und daraus entstandenen Injurienklage, mit Gründen, de publicato den 16ten August 1787
  • Nachrichten von der Bibliothek eines Schneiders aus Hanau
  • Versuch einer anonymischen Bibliothek
  • Auch wenn der Plot der Folge "Dead" / "Die sechste Plage" der Serie Criminal Intent haarsträubend war, gab es doch eine nette Szene, als Detective Robert Goren sagte: "Ich werde mein wichtigstes Ermittlungsinstrument einsetzen: meine Büchereikarte".
    Die National Archives in Kew bieten seit kurzem auf ihrer Website ein Tutorial "Beginners' Latin" für Mittel- und Neulatein an: "This tutorial is a beginners’ guide to the Latin used in documents between 1086 and 1733. It is the first online tutorial to help you learn the Latin from this period. The tutorial covers the period between 1086 and 1733, when Latin was the official language of documents written in England".
    Der Online-Kurs richtet sich sowohl an AnfängerInnen als auch an Personen, die bereits mit klassischem Latein vertraut sind, und gliedert sich in die Bereiche "Where to start" (Tips on learning Latin), das eigentliche "Tutorial" mit zwölf Einheiten, "Reference" (word list, common problems, dating Latin documents and much more) und "Activities" (more documents to practise on).
    News from the circulation department:
  • In the Baltimore County library, a patron borrowed 402 items under ten different library cards. He never gave them back, but presumably sold them, writes Nick Shields in newsday.com, "fees and charges for these items amount to over $ 8,400". The patron was charged with theft, convicted and sentenced to three years in gaol.
  • As the Schwäbische Zeitung writes, a book from a New Zealand library was returned after 61 years. The library will waive the overdue fees in the amount of 5130 € and display the book with a sign saying "It's never too late to return a book".
  • Sounds like those librarians would have needed Rex Libris...
    Zwei Hinweise auf Radiosendungen mit Bibliotheksbezug:
  • Am Freitag, dem 10. Februar, von 11.40 bis 12 Uhr liest der Leiter der Burgenländischen Landesbibliothek, Jakob Michael Perschy, auf Ö1 aus seinem neuen Erzählband "Ich als Russe", erschienen 2005 beim Verlag "Bibliothek der Provinz".
  • Der dritte Teil der Serie "Vom Krummstab bis zum Kochlöffel. Arbeitsplatz Kirche" auf Radio Stephansdom beschäftigt sich mit dem Berufsbild "Bibliothekarin" und ist am Dienstag, dem 14. Februar 2006, um 19 Uhr zu hören (Frequenz 107,3).
  • Die Regionalversammlung der IG Autorinnen Autoren Burgenland findet am Donnerstag, dem 16. Februar, um 19 Uhr im Literaturhaus Mattersburg statt. Eingeladen sind alle burgenländischen Autorinnen und Autoren, unabhängig davon, ob sie Mitglied bei der IG Autorinnen Autoren oder bei anderen Verbänden sind oder nicht. Gerhard Ruiss, seit 1982 Geschäftsführer der IG, gibt Informationen über Sozial-, Steuer- und Urheberrechtsentwicklungen, berichtet über Perspektiven der Literaturförderungen der Kunstsektion des Bundes und in den Bundesländern und gibt Hinweise auf Servicedienste sowie auf interessante Publikationen.

    Tuesday, February 07, 2006

    Eine Tagung mit dem Titel "Österreichische Bibliothekarinnen auf der Flucht – verfolgt, verdrängt, vergessen?" wird am Freitag, dem 19. Mai, von 10 bis 17 Uhr im Institut für Wissenschaft und Kunst in Wien stattfinden. Themen: Bibliothekarinnen im Exil, in der ArbeiterInnen-, Volksbildungs- und Kinderfreundebewegung, unter jüdischen Wissenschafterinnen. Programm:
  • Susanne Blumesberger: Bibliothekarinnen im Exil. Beruf oder Berufung?
  • Barbara Kintaert: Vertrieben und vergessen - Bibliothekarinnen in der Arbeiter- und Kinderfreundebewegung
  • Ilse Korotin: "... vorbehaltlich eines jederzeit zulässigen Widerrufes genehmigt". Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Wissenschaftlerinnen und Bibliothekarinnen am Beispiel von Amalia Rosenblüth, Marianne Schmidl und anderen
  • Renate Obadalek: Frauen im Arbeiter- und Volksbüchereisystem - Ehre, Leidenschaft und Verfolgung
  • Edith Stumpf-Fischer: Wie überlebt man "finstere Zeiten"? Fünf Bibliothekarinnen, fünf Antworten
  • Diskussion mit Zeitzeuginnen Renate Jeschaunig, Helena Lanzer-Sillen, Maria Razumovsky
  • Neuerscheinung im Bereich Berufsbild: Alexandra Puppe schreibt über "Die Integration der Absolventen des postgradualen Fernstudiums Bibliothekswissenschaft an der HU Berlin in den Arbeitsmarkt: Ergebnisse einer Umfrage zum beruflichen Verbleib". Erschienen 2006 als Heft 163 der Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Abstract/html; Volltext/pdf.- Hinweis aus jobz.
    Alle Ausgaben der Zeitschrift "Special Libraries", die 1910 bis 1996 von der Special Libraries Association (SLA) herausgegeben wurde, wurden gescannt und stehen online kostenlos als pdf-Dateien zur Verfügung. Vor allem bei den älteren Ausgaben ist die Qualität der Wiedergabe allerdings teilweise nicht optimal - das menschliche Auge kann die Buchstaben problemlos erkennen, die Acrobat Reader-Suchfunktion allerdings nicht... was aussieht wie "formerly librarian", heißt eigentlich "lorrnerly librdrian" :-)
    Die Rubrik "Personal notes" ist für die Bibliotheksgeschichtsforschung, vor allem für die Geschichte und Biographie der Bibliothekarinnen, interessant. Ein Beispiel aus verschiedenen Ausgaben des Jahres 1929:
  • The marriage is announced of Gertrude Darwin of the Federal Reserve Rank of New York to Virgil Jordan. Miss Darwin will remain in her present position of cataloguer, and retain her own name
  • Miss Pyrrha B. Sheffield has resigned from her position with the Museum of Science and Industry in Chicago. She plans to devote her time in future to cataloging.
  • The sympathy of the Association is extended to Mary de J. Cox, librarian of the American Telephone & Telegraph Company, in the death of her mother on September 27.
  • Mrs. Hester Wetmore recently injured her knee so severely that an operation was necessary and she has been absent from her library some weeks.
  • Miss Marian Mead is now head of the Research Department of the Illinois Chamber of Commerce, in Chicago.
  • Miss Rita Mills, Librarian of H.K. McCann Company, has resigned her position to be married.
  • Julia King has been appointed librarian of the Silk Association of America.
  • In der Zeitschrift "Studies in Intelligence. Journal of the American Intelligence Professional", die vom Center for the Study of Intelligence der CIA herausgegeben wird, gibt es die Rubrik "The Intelligence Officer's Bookshelf", in der Hayden B. Peake aktuelle Literatur zusammenstellt und rezensiert: "This section contains brief reviews of recent books of interest to both the intelligence professional and the student of intelligence". Peake ist übrigens Kurator der Historical Intelligence Collection in der CIA Library.- Die Zeitschrift enthät auch diverse Artikel, die als "unclassified" gekennzeichnet wurden.

    Monday, February 06, 2006

    Die Televised Opera and Musical Comedy, die von Herbert Seltz und MitarbeiterInnen betreut wird, "documents more than a half-century of opera, operetta, and musical comedy telecasts produced in the United States. The database traces performance programming from early live presentations on experimental TV stations, to contemporary productions released on broadcast television, various cable forms, and home video". Hinweis von Peter Delin aus Inetbib.
    Dazu passende Links: Arbeitskreis Filmbibliotheken, Eintrag Filmrecherche im BüchereiWiki, filmportal.de, IMDB Power Search.
    In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "College and Research Libraries" berichtet Kevin P. Mulcahy über "Science Fiction Collections in ARL Academic Libraries". Leider muss ich erst ein sechsmonatiges Embargo abwarten, bevor ich den Artikel lesen kann. Auch gedruckt ist die Zeitschrift in Wien nicht verfügbar. Und die Mitgliedschaft bei ACRL ist mir mit 105 Dollar im Moment zu teuer.
    In ihrem Artikel "Web of lies? Historical knowledge on the Internet", der in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift First Monday erschien, berichten Daniel J. Cohen und Roy Rosenzweig über die Software H-Bot: "A new software agent called H-Bot scans the Web for historical facts".- Klaus Graf zeigte sich 2004 in netbib skeptisch.
    Vor über zehn Jahren erschien eine Sonderausgabe der Zeitschrift "The Information Society" zum Thema "Electronic Journals and Scholarly Publishing". Vielleicht auch heute nicht uninteressant:
  • Rob Kling: Controversies About Electronic Journals and Scholarly Communications: An Introduction
  • David S. Stodolsky: Consensus Journals: Invitational Journals Based upon Peer Review
  • Rob Kling / Lisa Covi: Electronic Journals and Legitimate Media in the Systems of Scholarly Communication
  • Fytton Rowland: Electronic Journals: Neither Free nor Easy
  • Doug Brent: Stevan Harnad's 'Subversive Proposal': Kick-Starting Electronic Scholarship - A Summary and Analysis
  • Stevan Harnad: The PostGutenburg Galaxy: How to Get There from Here
  • Steve Fuller: Cyberplatonism: An Inadequate Constitution for the Republic of Science
  • Stevan Harnad: Sorting the Esoterica from the Exoterica: There's Plenty of Room in Cyberspace - A Response to Fuller
  • Steve Fuller: Cybermaterialism, or Why There is No Free Lunch in Cyberspace
  • Robin Peek: The Spiders in the Web: An Satirical Look at the Development of the World Wide Web
  • Zumindest die Abstracts sind kostenlos zugänglich. Leider hat in Österreich laut EZB nur die Bibliothek des "International Institute for Applied Systems Analysis" einen Zugang zur elektronischen und gedruckten Ausgabe, und da braucht man sogar ein Passwort, um auf die Bibliothekswebseiten zu kommen.
    Die Secrecy News der Federation of American Scientists (FAS) sind nun auch als Weblog verfügbar. Das Ziel der Secrecy News, die im Rahmen des "Government Secrecy"-Projektes der FAS entstehen, ist es, "to challenge unwarranted secrecy and to promote reform of national security information policy and practice".

    Friday, February 03, 2006

    Die nächste Frühjahrsausgabe der Zeitschrift LIBREAS. Library Ideas wird unter dem Titel "'Bibliothekskultur'?" stehen.- Die Herbstausgabe 2005 war übrigens dem Schwerpunkt "Ausbildung und Berufsbild" aus einer internationalen Perspektive gewidmet. Die Artikel sind online abrufbar und werden erfreulicherweise auch bei E-LIS abgelegt.

    Thursday, February 02, 2006

    Heyne verlegt in Zukunft vielleicht keine Star Trek-Romane mehr, berichtet TrekZone am 1. Februar: Auf eine Anfrage eines Literatur-Redakteurs habe der Verlag geantwortet: "'Star Trek' ist leider gar nicht mehr gut gelaufen. Wir werden nicht mehr viele Bände verlegen. 'Sternenfluchten' erscheint im November 2006, vier weitere Bände sind noch in Vorbereitung".
    In dem amüsanten Buch "Lucy Crocker räumt auf" (Original: Lucy Crocker 2.0) von Caroline Preston, das ich gerade lese, gibt es eine nette Stelle, in der sich ihr Sohn über das "Zwangslesen" in der Schule beschwert:
    "Benjy hatte sich vor kurzem beklagt, dass man in der Schule verlangte, dass die Bücher lasen, die auf echtem Papier gedruckt waren. 'Ich meine, lineares Lesen, also wirklich!', jammerte er beim Abendessen seinem Vater vor. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich bei Lucy zu beklagen. Als ehemalige Leiterin einer Kinderbücherei konnte man kaum von ihr erwarten, dass sie begriff, wie irrelevant Bücher waren" (S. 13).
    Am 18. Juni 2000 erschien übrigens eine Rezension dieses Buches von J. D. Biersdorfer unter dem Titel "Revising Lives" in der NY Times, in der von einer "warm and engaging novel" gesprochen wird. Und Leane M. Ellis schreibt am 5. August 2000 im Fiction Readers' Advisory der Wakefield Public Library: "What a delicious treat! A well-written, thoughful novel with insightful characterizations, witty tone, and a compelling plot".
    Google wird auch immer unglaublicher - gerade meldet das offizielle Google Blog folgendes: "We recently integrated Froogle with Personalized Search. Now you can view and manage your history of Froogle searches and the products you've looked at, just as you already can do with Web Search, Image Search, and News. Just sign up for Personalized Search and make sure you're signed in to your Google Account when searching on Froogle". Ich bin überzeugt, dass viele BenutzerInnen ihrer Privatspäre ade sagen, und das auch noch freiwillig. Man kann Google das vielleicht nicht vorwerfen, aber als Infoprofi fragt man sich langsam, wohin das führt.
    Interessante Neuerscheinung: Adam Roberts: The Palgrave History of Science Fiction. New York: Palgrave Macmillan 2006. Zum Inhalt: "The first comprehensive critical history of the origins and development of science fiction for many decades, The Palgrave History of Science Fiction explores the genre from an international perspective and in depth. It covers SF from the ancient Greeks, through the rebirth of the genre at the Reformation, with detailed coverage of eighteenth- and nineteenth- century science fiction, and a wide-ranging account of twentieth-century sci-fi in book, film, televisual and comic book forms, concluding with an account of the current state of the genre". Würde das Buch nicht an die hundert Dollar kosten, wäre es schon mein.
    Vom selben Autor gibt es auch den Band "Science Fiction", erschienen im Jahr 2000 in der Reihe New Critical Idiom bei Routledge und rezensiert von Martin Lewis auf sfsite.com.