Friday, February 28, 2014

Büchereien ressortmäßig nun bei Bundeskanzleramt

Gerald Leitner, der Geschäftsführer des Büchereiverbandes, informierte in Bibmail:
"Mit In-Kraft-Treten des Bundesministeriengesetzes am 1. März 2014 wechseln die Kunstsektion und die Kultursektion(und damit auch die Öffentlichen Bibliotheken) in die Zuständigkeit des Bundeskanzleramts.
Die Sektion V des BMUKK (Kunstsektion) wird als Sektion II – Kunst in das Bundeskanzleramt eingegliedert. Web: www.kunstkultur.bka.gv.at/kunst (erreichbar ab 1. März 2014)
Die Sektion IV des BMUKK (Kultursektion) wird zur Sektion VI – Kultur des Bundeskanzleramts. Hier ist das Referat für Öffentliche Büchereien angesiedelt. Web: www.kunstkultur.bka.gv.at/kultur (erreichbar ab 1. März 2014)".

Nicolas Nova: "404 not found", 9. Oktober 2010, Flickr, CC-BY-NC

Ich frage mich, wieviele Informationen bei jeder Regierungsbildung verloren gehen, weil die Ressorts verschoben, die Ministerien umbenannt und die Websites komplett neu gestaltet werden. Die Links funktionieren nicht mehr, die alten URLs leiten irgendwann nicht mehr um, Texte von den Vorgängerinnen sind plötzlich pfui...

Thursday, February 27, 2014

Verlinkung von Einheitssachtitel zu GND in ACC01 möglich

Ich glaub, der Titel dieses Posts hat Chancen auf den "bibliothekarischsten Titel aller Zeiten" hierblogs ;-) Zitat aus der Verbundliste: "Ein langgehegter Wunsch geht nun in Erfüllung. Ab März wird es möglich sein die Einheitssachtitel von Werken der Musik (EST) im bibliografischen Datensatz der ACC01 mit der GND zu verlinken und damit sämtliche Verweisungsformen, Besetzungs-, Gattungs-, und sonstige Informationen mit suchbar zu machen. Um diese neue Möglichkeit der Musikalienbearbeitung vorzustellen und die damit verbundenen Workflows zu diskutieren, findet im März eine Informationsveranstaltung für alle im Verbund tätigen MusikalienerschließerInnen (FormalerschließerInnen) statt.

Zeit: Mittwoch, 12. März 2014, 11-16 Uhr
Ort: OBVSG, 1020 Wien, Raimundgasse 1/3, Vortragssaal
Präsentation: Josef Labner
Bitte geben Sie bis zum 7.3. per mail an staudinger (at)mdw.ac.at bekannt, ob Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen".

Ich bin davon ja nicht im geringsten betroffen, es klingt aber wichtig. Ich erinnere mich auch gerne daran, wie mein Kollege aus der Musiksammlung bei unserer Aleph-Schulung erzählt hat, wie diese Einheitssachtitel bei Musikwerken angesetzt werden. Das ist ganz und gar keine triviale Angelegenheit und war spannend anzuhören - was ich nicht geglaubt hätte, hätte mir das vorher jemand prophezeit ;-)

Saturday, February 22, 2014

eBook oder Buch: Was ist umweltfreundlicher?

Neulich kam in einem Gespräch die Rede auf die Frage, ob gedruckte oder elektronische Bücher umweltfreundlicher seien. Spontan habe ich gesagt "gebrauchte gedruckte Bücher". Jetzt hab ich da nachrecherchiert und anscheinend liege ich da nicht ganz falsch. Hier einige Artikel zu diesem Thema. Interessanterweise wird häufig die Bücherei als umweltschonende Alternative erwähnt :-)
Die Frage ist aber nicht leicht und eindeutig zu beantworten, da gibt es ja wirklich viele Faktoren zu berücksichtigen: Abbau der Rohstoffe für die elektronischen Geräte; Wasserverbrauch bei der Papiererzeugung; Umweltschädlichkeit der Druckerschwärze; Transport; Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit der Geräte...

Felix Ehrenfried: "Frage der Woche: E-Book oder Papierbuch - was ist umweltfreundlicher?" (Wirtschaftswoche): "Ein E-Bookreader zum Schutz der Umwelt rentiert sich meist nur für Vielleser. Wer es ganz nachhaltig will, nutzt die öffentliche Bibliothek mit Anfahrt via Fahrrad. Umweltfreundlicher gehts nicht".

Cliff Weathers: "8 Products You Should Think Twice About Before Buying New" (AlterNet): "E-books may be a greener — and often less expensive — option to buying paper books, but buying those paper books used is even less expensive and probably better for the environment".

Leo and Lucy: "Are ebooks greener than paper books?" (NY Times) // Joe Hutsko: "Are E-Readers Greener Than Books?" (NY Times): "Casey Harrell, an international campaign coordinator for Greenpeace, which monitors the environmental impact of consumer electronics, said e-readers remain something of an unknown variable. (...) Mr. Harrell suggested another option for those concerned about the environmental footprint of books: 'There's always the public library,' he said".

Richard Maxwell / Toby Miller: "Don't Be Misled about Paper Versus Electronic Books Debating paper vs electronic reading ignores problems that affect everyone" (Psychology Today): "In the UK, government cuts have forced restricted hours and closures of libraries, leading to spirited resistance movements by citizens opposed to the loss of public culture.7 If privatization wins out, you might find a toll booth or a demolition crew at the door of your local library. Along with fighting to save our environment, we must recognize that what and how we read is best understood in social rather than market terms".

Green Press Initiative: Environmental Impacts of E-Books

Die Umweltberatung: "Papierverbrauch steigt weiter an": "Die papierlose Zukunft durch digitale Medien war nur eine kurzfristige Illusion".

Umweltbundesamt: "Umweltauswirkungen der Papier- und Zellstoffindustrie": "Die Papierindustrie zählt zu den fünf energieintensivsten Branchen in Deutschland".


Die folgenden Artikel bzw. Sendungen beziehen sich alle auf Aussagen des Ökoinstituts Freiburg. Link zur Studie "E-Book-Reader. Entwicklung der Vergabekriterien für ein klimaschutzbezogenes Umweltzeichen" und zur Presseaussendung dazu aus dem Jahr 2011.

Alexander Dallmus: "Wie umweltfreundlich sind E-Books?" (Bayern 1): "Unterm Strich gilt: Wer mehr als zehn Bücher pro Jahr liest, kann sich mit grünem Gewissen einen E-Book-Reader kaufen. Damit schlägt er die Ökobilanz der gedruckten Bücher deutlich. Je länger der Reader im Einsatz ist und desto mehr Bücher darauf geladen sind, desto besser für die Umweltbilanz. (...) Wer aber lieber ein richtiges Buch in der Hand hat und sich gar nicht mit E-Book-Readern anfreunden kann, kann trotzdem ökologisch punkten: Das Leihen von Büchern in Bibliotheken ist umweltmäßig unschlagbar!"

Andreas Manhart: "Sind E-Books umweltfreundlicher als Papier?" (Handelsblatt): "Wer dann neben Büchern auch noch Zeitungen auf seinem E-Book-Reader liest, schützt Klima und Wälder nachhaltig".

Dominik Bartoschek: "Das Öko-Duell für alle Leseratten" (SWR): "Wer mehr als zehn Bücher im Jahr liest, ist mit dem E-Book-Reader auf der ökologisch korrekten Seite. Voraussetzung ist allerdings, dass das Gerät länger als drei Jahre hält. In diesem Zeitraum spart der E-Book-Leser so viel Papier, Energie und Treibhausgase ein, dass die Ökobilanz des vergleichbaren Stapels gedruckter Bücher wesentlich schlechter ausfallen würde".

Wednesday, February 19, 2014

Unfallfreies Essen

Dass auf meiner Packung Putenspieße wahrscheinlich nicht ohne Grund "Produkt enthält Holzspieß, dieser ist nicht zum Verzehr geeignet" steht, stimmt mich nicht gerade hoffnungsfroh, was die Zukunft der Menschheit betrifft.

David Tan: "Skewers", 30. September 2013, Flickr, CC-BY-NC-ND

Im Dienste der Forschung

Ich lese gerade zu meinem Vergnügen das populärwissenschaftliche Buch "Bonk: The Curious Coupling Of Sex And Science" von Mary Roach. Ja, es geht um Sex, aber eben aus einem wissenschaftshistorischen Blickwinkel. Roach beschreibt auf sehr unterhaltsame Art, wie SexualforscherInnen im Laufe der Jahrhunderte zu ihren Erkenntnissen kamen. Angesichts so mancher gruselig klingender Experimente kann man wirklich nur froh sein, dass so vergleichsweise harmlose Verfahren wie Ultraschall und Röntgen erfunden wurden... Überraschend war für mich auch, wie lange es dauerte, bis WissenschaftlerInnen halbwegs wussten, was sich bei dieser alltäglichen und für den Fortbestand der Menschheit nicht unwesentlichen Aktivität eigentlich im menschlichen Körper abspielt. Ganz genau weiß man es anscheinend eh immer noch nicht ;-) Das liegt laut Roach auch daran, dass Forschungsmittel nur schwierig aufgestellt werden konnten, unter anderem, weil viele immer das Gefühl haben, "that people study sex because they are perverts". Faszinierend ist auch die Vielzahl der Patente für Gerätschaften, die bei verschiedensten (vermeintlichen) Problemen helfen sollen - z.B. die wenig eindeutig formulierte "Appliance for assisting anatomical organs", der "Therapeutic Apparatus for relieving sexual frustrations in women without sex partners" oder der "Decorative Penile Wrap", mit dem das beste Stück als Geist verkleidet werden kann.

Quelle: Das interessante Blatt, 18. Februar 1926, via ANNO. Der Hinweis auf eine andere Annonce auf dieser Seite kommt von Seinerzeitung.


Roach schildert auch, wie sie zu ihren Informationen kommt, und dabei ist auch eine witzige Gegebenheit in einer Bibliothek: "Last summer, I was in a medical school library xeroxing a journal article called 'Vacuum Cleaner Use in Autoerotic Death' when the paper jammed. I could not bring myself to ask the copy room attendant to help me, but quietly moved over to the adjacent machine and began again" ;-)

Friday, February 14, 2014

Winterliche Buchnutzung

"This winter 64% of librarians have used a library book to remove snow from their car"

Fake Library Stats (@FakeLibStats) February 5, 2014

Leslie Jones: "Snow covered cars, Boston", 18. Februar 1952. Boston Public Library, Leslie Jones Collection, Flickr, CC-BY-NC-ND
Also, für dieses Auto tät man definitiv ein Hardcover brauchen... Und mit welchem Buch bekommt man die Vignette runter?

Thursday, February 13, 2014

Über junge LeserInnen ;-)

Kolumne "Von Bücherfeen und Bibliotheksvampiren" wird fortgesetzt :-)

Seit 2012 habe ich eine Kolumne in der Zeitschrift "Büchereiperspektiven", die vom Büchereiverband Österreich herausgegeben wird. "Von Bücherfeen und Bibliotheksvampiren" beschäftigt sich mit der Darstellung von Bibliotheken, Bibliothekarinnen und Bibliothekaren in Belletristik und Film/Fernsehen. Mich freut sehr, dass die Kolumne im heurigen Jahr fortgesetzt wird. Bisher hat sich jede Kolumne mit einem bestimmten literarischen oder filmischen Genre befasst, aber für heuer wollen wir das neu ausrichten. Ideen oder Wünsche?

Ausgabe 4/2013 der Büchereiperspektiven. Die Zeitschrift hat im Jahr 2012 ein ganz neues Layout bekommen, Gelungener Relaunch, finde ich.

Hier die bisher erschienenen Kolumnen zum Nachlesen:

  • Film und Fernsehen: 4/2013 (Science Fiction, S. 45), 3/2013 (Krimiserien, S. 53), 2/2013 (Horror, S. 65), 1/2013 (Komödien, S. 59).
  • Belletristik: 4/2012 (Krimis, S. 59), 3/2012 (Comics, S. 57), 2/2012 (Horror, S. 71), 1/2012 (Liebesromane, S. 53).

P.S. Ich möchte noch lobend erwähnen, dass der BVÖ doch tatsächlich seine Autorinnen und Autoren bezahlt. Das ist für mich - abgesehen von einem Artikel in "Buch & Bibliothek" - ungewohnt. Bei Menschen, die einen fixen Job haben und die Texte in ihrer Dienstzeit schreiben, finde ich das ja auch in Ordnung, aber als Mitglied einer Zeitschriftenredaktion würde ich manchen prekär beschäftigten KollegInnen schon gerne etwas bezahlen können...

Tuesday, February 11, 2014

Buchpräsentation: Die Verben des Altalbanischen

Das Buch "Die Verben des Altalbanischen" wird am 6. März 2014 um 19 Uhr in der Fachbereichsbibliothek Bildungswissenschaft, Sprachwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft präsentiert. Die Autoren Stefan Schumacher und Joachim Matzinger legen mit dem Band ein Grundlagenwerk vor, das eine seit Jahrzehnten bestehende Forschungslücke füllt.
Das Albanische ist sowohl für die Historische als auch für die Allgemeine Sprachwissenschaft ein sehr interessantes Studienobjekt. Umso bedauerlicher ist es, dass diese Sprache meist wenig beachtet wird und dass ihre ältesten Quellen, umfangreiche Werke aus der Zeit vom 16.–18. Jh., von der Forschung meist ignoriert werden. Das Buch soll dazu beitragen, diesen Missstand zu beheben. Die beiden Autoren haben in einem mehrjährigen FWF-Projekt sämtliche Verbalformen aus den Quellen des Altalbanischen exzerpiert, analysiert und in Wörterbuchform geordnet. Neben dem Wörterbuch enthält das Werk noch umfangreiche Kapitel zum Verbalsystem des Altalbanischen und zu dessen Vorgeschichte und zur Etymologie ausgewählter Verben.
Nicht zuletzt wird mit diesem Buch auch eine alte Wiener Forschungstradition wieder aufgenommen: An der Universität Wien wirkte ab 1912 als Bibliothekar und Albanologe der Gelehrte Norbert Jokl, der 1938 als Jude seines Dienstes enthoben wurde und 1942 bei der Deportation in das Vernichtungslager Maly Trostinec unter ungeklärten Umständen ums Leben kam.

Quelle: Einladung.

Schumacher, Stefan / Matzinger, Joachim: Die Verben des Altalbanischen. Belegwörterbuch, Vorgeschichte und Etymologie. Harrassowitz 2014 (Albanische Forschungen 33), ISBN 978-3-447-06448-4. - Photo: Verlag

Monday, February 10, 2014

Wertvolle Archivbestände in Bosnien zerstört bzw. beschädigt

Aus der Mailingliste des International Council on Archives:

"During the demonstrations that took place in Sarajevo on February 6th 2014, the building of the Presidency of Bosnia and Herzegovina was damaged. Great damage was especially suffered by the Archive of Bosnia and Herzegovina which is located there since its inception in 1947. Windows were broken and destroyed as well as the inventory that is used for daily operations. The real tragedy was caused when the fire spread to room of the Depot 1 which holds the oldest and most important archival material - from the Ottoman period to the end of World War II.
Funds that were spared by the flames were doused with water, so the true extent of this tragedy will be known in the following days.
Part of the archival material that is located in the basement of the Presidency of BiH was also destroyed during the attempts of firefighters of Sarajevo to extinguish the flames, other Depots of Archive of B&H are held in the basement. While putting the fire out a large amount of water penetrated into the basement.
After a precise estimation of the damage, activities will follow to renew materials as much as possible , conserve and physical protect. We in Bosnia and Herzegovina, from all the archives, are organizing to help.
We hope that the International Council on Archives express understanding and solidarity with the archivists of Bosnia and Herzegovina who care about cultural and historical treasures of B&H that is an important part of the overall World Heritage Site".

Mehr dazu:

Wednesday, February 05, 2014

Pilotprojekt zur Finanzierung von Open Access in Österreich

Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) berichtet heute in seinem Newsletter:

"In enger Zusammenarbeit zwischen der Kooperation E-Medien (KEMÖ), der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik und dem FWF ist es gelungen, mit dem renommierten Wissenschaftsverlag Institute of Physics (IOP) eine Vereinbarung über den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen (Open Access) zu schließen.
Das Abkommen ist weltweit eines der ersten seiner Art und hat folgende Eckpunkte:

  • Fachartikel, die aus FWF-Projekten hervorgehen und in Subskriptionszeitschriften von IOP erscheinen, können auf Wunsch der AutorInnen Open Access gestellt werden. Die Kosten für Open Access übernimmt der FWF.
  • Die Kosten für Open Access, die dem FWF entstehen, werden den österreichischen Forschungsstätten von den Subskriptionspreisen für Fachzeitschriften von IOP abgezogen.

Das Wegweisende der Vereinbarung ist, dass Resultate österreichischer Forschung frei zugänglich werden, ohne dass dadurch für das österreichische Wissenschaftssystem Mehrkosten entstehen. Setzen sich solche oder ähnliche Modelle durch, bietet es den Verlagen, den Forschungsinstitutionen und den Fördergebern die Möglichkeit, das jetzt noch vorherrschende Subskriptionsmodell schrittweise auf Open Access umzustellen".

Mehr dazu in einer Information des FWF und in der gemeinsamen Presseaussendung "New open access funding pilot for Austria". - Informationen zur Open Access-Policy bei FWF-Projekten.

Sunday, February 02, 2014

Saturday, February 01, 2014

Was in der Bibliothek fehlt: mehrsprachige Garderobekastln

Ich blättere gerade zu meinem Vergnügen durch die Seite http://notalwaysright.com/, "a website that tells the other side of the story by collecting memorable and often hilarious tales from employees that prove, 'The customer is not always right'". Auch in Bibliotheken erleben wir ja immer wieder Szenen, wo uns das Verhalten von BenutzerInnen sprachlos zurücklässt - und sei es nur, weil man das, was man gerne sagen würde, nicht sagen darf ;-) (*) Zum Beispiel in diesem Fall, den die Büchereien Wien auf ihrer Facebook-Seite beschreiben:

"Wir möchten nur zu bedenken geben, dass die Lesung für Kinder ab ca. 8 Jahren ist, Ihr Sohn ist ja erst 3 Jahre alt."
"WOLLEN SIE SAGEN, ER IST EIN IDIOT!?"

Ihr Sohn doch nicht.

Valley Library: Lockers and Stacks, Flickr, 3. Mai 2007, CC-BY-NC-SA

Mich erinnert das an ein unvergessliches Erlebnis... Ein langjähriger, regelmäßiger Benutzer beschwert sich, dass sein Garderobekastl nicht funktioniert. Gut, das kommt wirklich öfters vor - ich bin schon Expertin im Herauskriegen steckengebliebener Münzen. Ich hantiere also mit meiner Schere eine Zeitlang höchstprofessionell herum, und was fällt heraus? Zwei Ein-Euro-Münzen - statt dem erforderlichen Zwei-Euro-Stück. Ich kläre höflich den Irrtum auf. Der Benutzer beschwert sich lautstark, dass er das ja nicht wissen kann (eh nicht, er hat es ja nur seit mehreren Jahren mindestens einmal in der Woche gemacht, das kann man dann schon mal vergessen). Ich weise höflich darauf hin, dass das auf dem Schloss steht, dass zwei Euro eingeworfen werden müssen. Benutzer beschwert sich weiterhin, dass er nicht wissen konnte, WIE die zwei Euro einzuwerfen sind (gut, er hat halt noch nie ein Einkaufswagerl oder einen Spind im Schwimmbad verwendet). Ich sage versöhnlich, dass es vielleicht wirklich nützlich wäre, ein Bild von einer Zwei-Euro-Münze dazuzugeben, damit es eindeutiger ist. Benutzer: "Es ist ja nicht wegen mir. Aber Sie haben ja auch viele Benutzer, die nicht Deutsch können. Woher sollen die denn wissen, was sie einwerfen sollen? Das müsste mehrsprachig angeschrieben werden!!".

Seitdem grüble ich, wie in aller Welt wir "2€" mehrsprachig hinschreiben könnten.


(*) Manchmal liegt es ja wirklich daran, dass nicht alles in Bibliotheken selbsterklärend ist - zum Beispiel wird die in einem Raum voller Bücherregale eher dämlich wirkende Frage "haben Sie hier Bücher?" manchmal vielleicht auf "library anxiety" oder auf zu wenig Routine zurückzuführen sein. Und ich akzeptiere natürlich auch, dass man einen schlechten Tag haben kann... Siehe dazu auch "Ich als DAU" hierblogs.