Wednesday, December 21, 2022

Bruno-Bauer-Gedächtnispreis für Innovation ausgelobt

Wer jemals mit Bruno Bauer zu tun hatte, weiß, welche Lücke sein Tod fachlich und menschlich im österreichischen Bibliothekswesen hinterlassen hat. Mir gefällt daher die folgende Idee unseres Berufsverbandes besonders: Die Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) lobt erstmals den Bruno-Bauer-Gedächtnispreis für Innovation aus.
Im Sinne des Namensgebers wird durch diesen Preis die Innovationskraft des österreichischen Bibliothekswesens sichtbarer gemacht, indem herausragende Initiativen, Papers, Projekte u.dgl. aus den letzten 3 Jahren ausgezeichnet werden. Für den Preis kann man sich selbst bewerben oder vorgeschlagen werden.

Insgesamt stehen max. EUR 5.000 zur Verfügung, die auf mehrere Preisträger:innen aufgeteilt werden. Über die Vergabe entscheidet eine Jury im Peer-Review-Verfahren. Ein Teil des Preisgeldes ist für einen Publikumspreis reserviert, über den die VÖB-Mitglieder abstimmen. Ausgezeichnet werden sowohl Einzelpersonen als auch Teams.

Einreichungen richten Sie bitte mit Begründung/Beschreibung von max. 1 A4-Seite und den Verweis auf Webseiten und/oder Veröffentlichungen bis spätestens 15.01.2023 an das Präsidium der VÖB präsidium@voeb-b.at.

Der Preis wird beim 1. Österreichischen Bibliothekskongress, der vom 2. bis 5. Mai 2023 in Innsbruck stattfindet, überreicht.

Tuesday, December 13, 2022

Interview mit Bibliothekar Adalbert Melichar zum 80er

In den Niederösterreichischen Nachrichten ist am 7. Dezember ein spannendes Interview mit dem Bibliothekar und Erwachsenenbildner Adalbert Melichar erschienen. Melichar war u.a. Stadtbibliothekar in Fischamend, bildete viele Generationen an Bibliothekar*innen aus öffentlichen Bibliotheken aus, wirkte an der Gestaltung von Lehrplänen für die Bibliotheksausbildung mit, war im Vorstand der NÖ Volkshochschulen und vieles mehr. Das Lernen hat er nie aufgegeben:
"Diese [Philosophie des lebenslangen Lernens] habe ich natürlich auch gelebt und mich immer wieder getestet. Vor 4 Jahren beispielsweise an der Donauuniversität Krems, wo ich an 11 Wochenenden einen Universitätslehrgang abgeschlossen habe. (...) Ein Sozialleben ist sehr wichtig, um im Alter fit zu bleiben. Ich nehme beispielsweise an Literatur-Preisausschreiben teil und habe neulich ein Essay an der Akademie der Wissenschaften eingereicht, wobei ich noch auf die Bewertung warte. Das tagtägliche Arbeiten am Computer hält mich zusätzlich jung. Mit 70 Jahren habe ich beim BFI den ECDL gemacht."

Mario Pichler: "Fischamender Urgestein Adalbert Melichar ist 80". In: Niederösterreichische Nachrichten, Ausgabe Bruck/Leitha, 7. Dezember 2022

Leere Bibliotheken, volle Trefferlisten?

"Leere Bibliotheken, volle Trefferlisten? Akademisches Lesen im Kontext der Digitalisierung" - eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Erlesenes erforschen".
Die Lesesäle der Universitätsbibliotheken beginnen sich langsam wieder zu füllen - und wie schon vor der Pandemie am meisten in der Prüfungszeit. Sind aus den früheren Lesesälen über die Jahre Lernsäle geworden? Haben sich die Arbeitstechniken von Studierenden und Forschenden gewandelt, weil ohnehin der Großteil der relevanten Literatur online vorhanden ist? Wie wirken sich Veränderungen in Forschungsumfeld und bibliothekarischer Infrastruktur auf akademische Lesepraktiken aus? Wie sehr prägen Bibliotheken überhaupt noch die akademische Lesekultur und welchen Gestaltungsspielraum haben wissenschaftliche Bibliotheken dabei in der Zukunft?

Diese und andere Fragen werden in einem neu erschienenen Sammelband der Reihe "Bibliothek im Kontext" behandelt und in einem Podiumsgespräch anlässlich der Buchpräsentation von Stefan Alker-Windbichler (Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung, Universität Graz), Axel Kuhn (Institut für Buchwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg) und Benedikt Lodes (Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek) diskutiert.

Ort und Zeit: Aula am Campus, Donnerstag, 15. Dezember 2022, 18 Uhr.