Monika Bargmann aka library mistress postet über Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Bibliotheken, Archive, Bücher und Datenbanken, Grünzeug, Lesen und Schreiben - vor allem Science Fiction (meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch, seltener auch in anderen Sprachen)
Thursday, February 28, 2008
Skriptum für die ABI-Asse
Beim Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW) ist seit kurzem das Skriptum "Archiv-, Bibliotheks- und Informationsassistent" für die Lehrabschlussprüfung des neuen Lehrberufes erhältlich.
BBB news
Die neuesten Einträge in meiner Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn im Überblick.John Cullen: "Professionalizing knowledge sharing and communications. Changing roles for a changing profession". In: Business Information Review 25 (2008) 1, Peter Hernon, Candy Schwart: "Editorial: Reflections on a New Ph.D. Program: Thoughts of Interest to the Profession". In: The Journal of Academic Librarianship 34 (2008) 1, S. 1 - 2 Peter Hermon: Rezension von "The Assessment of Doctoral Education: Emerging Criteria and New Models for Improving Outcomes". In: Library & Information Science Research 29 (2007) 2, S. 295 - 296
Changing roles for a changing profession
"Although there are solid reasons for standing by professional standards, there is little doubt that the next generation has a greater expectation around being participants in, rather than recipients of, knowledge sharing. How will this impact the status of the professional librarian and information manager, and to what extent should they change with this paradigm shift looming?" Mit dieser Frage befasst sich John Cullen in seinem Aufsatz "Professionalizing knowledge sharing and communications. Changing roles for a changing profession", der in der Ausgabe 25 (2008) 1 der Business Information Review erschienen ist.
Führungen durch die Wienbibliothek
Wer meinen neuen Arbeitsplatz kennenlernen will, kann in den nächsten Monaten an einer der allgemeinen bzw. thematischen Führungen durch die Wienbibliothek teilnehmen. Ausgangspunkt ist der Eingangsbereich zur Bibliothek, Rathaus, Stiege 6, 1. Stock. Voranmeldung erbeten bei
Mag. Isabella Wasner-Peter (Tel. 01/4000-84961 oder isabella.wasner-peter at wienbibliothek.at).jeweils Montag, 10. März 2008, 21. April 2008, 19. Mai 2008, 16. Juni 2008, 14 bis 14.45 Uhr jeweils Dienstag, 1. April 2008, 29. April 2008, 27. Mai 2008, 24. Juni 2008, 10 bis 10.45 Uhr
Interessantes - Kostbares - Kurioses: Präsentation ausgewählter Themenschwerpunkte der Wienbibliothek (immer Mittwoch, 15 bis 15.45 Uhr):Mittwoch, 5. März 2008: Plakate aus den 70er-Jahren Mittwoch, 9. April 2008: Judaica in der Wienbibliothek Mittwoch, 7. Mai 2008: Thema noch offen Mittwoch, 4. Juni 2008: Biographische Materialien
Mag. Isabella Wasner-Peter (Tel. 01/4000-84961 oder isabella.wasner-peter at wienbibliothek.at).
Die Bestände und Kataloge der Wienbibliothek: Einführung in die Bibliotheksbenützung
Interessantes - Kostbares - Kurioses: Präsentation ausgewählter Themenschwerpunkte der Wienbibliothek (immer Mittwoch, 15 bis 15.45 Uhr):
Wednesday, February 27, 2008
1991: Staatspolizei durchsuchte Unibibliothek
Heute bei der Dublettenkontrolle ist mir die Ausgabe 44 (1991) 2 der VÖB-Mitteilungen in die Hand gefallen, und darin habe ich einen interessanten Beitrag gefunden: einen offenen Brief zum Thema "Staatspolizeiliche Aktionen an der UBTU Wien", der von den MitarbeiterInnen und der Personalvertretung u.a. an den Innen-, den Justiz- und den Wissenschaftsminister gerichtet war.
Zitat: "Am Dienstag, dem 16. April 1991, wurden zwei Kolleginnen wegen des Verdachts auf Begehung einer strafbaren Handlung nach § 319 des Strafgesetzbuches aufgrund eines richterlichen Haftbefehles verhaftet. Vorgeworfen wurde ihnen, geheimes Informationsmaterial an einen militärischen Nachrichtendienst einer fremden Macht weitergeleitet zu haben. Am selben Tag wurden sowohl die Privatwohnungen der Kolleginnen als auch deren Amtsräume an der Universitätsbibliothek von der Staatspolizei durchsucht. Die Freilassung der Kolleginnen erfolgte erst nach 56 Stunden Haft. Die einzigen 'Informationen', die jene Kolleginnen weitergaben, bestanden aus an verschiedensten Bibliotheken vorhandener Literatur, zu deren Bereitstellung die Bibliothek aufgrund des Universitätsorganisationsgesetzes im Rahmen der Bibliotheksordnung verpflichtet ist. (...) Die Bibliothek hat weder die Möglichkeit, noch ist es deren Aufgabe, mehrere hundert Personen, die täglich ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen, auf mögliche Geheimdienstaktivitäten zu überprüfen". Das gerichtliche Verfahren wurde anscheinend eingestellt.
Zitat: "Am Dienstag, dem 16. April 1991, wurden zwei Kolleginnen wegen des Verdachts auf Begehung einer strafbaren Handlung nach § 319 des Strafgesetzbuches aufgrund eines richterlichen Haftbefehles verhaftet. Vorgeworfen wurde ihnen, geheimes Informationsmaterial an einen militärischen Nachrichtendienst einer fremden Macht weitergeleitet zu haben. Am selben Tag wurden sowohl die Privatwohnungen der Kolleginnen als auch deren Amtsräume an der Universitätsbibliothek von der Staatspolizei durchsucht. Die Freilassung der Kolleginnen erfolgte erst nach 56 Stunden Haft. Die einzigen 'Informationen', die jene Kolleginnen weitergaben, bestanden aus an verschiedensten Bibliotheken vorhandener Literatur, zu deren Bereitstellung die Bibliothek aufgrund des Universitätsorganisationsgesetzes im Rahmen der Bibliotheksordnung verpflichtet ist. (...) Die Bibliothek hat weder die Möglichkeit, noch ist es deren Aufgabe, mehrere hundert Personen, die täglich ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen, auf mögliche Geheimdienstaktivitäten zu überprüfen". Das gerichtliche Verfahren wurde anscheinend eingestellt.
Monday, February 25, 2008
Am Ende der Leitung: SF-Literaturwettbewerb
"Geht es in eine Zukunft, in der jeder seine Privatsphäre ängstlich hütet, oder in eine Zukunft, in der es keine mehr gibt? In eine Zukunft, in der jeder Zugriff auf die persönlichen Informationen seiner Mitmenschen hat, weil diese dann sowieso alles offenlegen, oder auch weil sich niemand mehr den Überwachungsmechanismen entziehen kann? Wie agieren Politik und Wirtschaft mit neuen technischen Möglichkeiten?" Diesen Fragen sollen sich die TeilnehmerInnen des Science Fiction-Literatur-Wettbewerbs "Am Ende der Leitung" widmen und so George Orwells vor sechzig Jahren erschienene Dystopie 1984 aktualisieren.
Der Einsendeschluss ist der 30. April 2008. Bis zum 30. Juni 2008 wird eine Jury aus Science Fiction- und Datenschutz-ExpertInnen die Einsendungen bewerten. Die ersten drei Plätze sind mit Geldpreisen dotiert, die GewinnerInnen erhalten die Gelegenheit, ihr Werk im Rahmen einer Lesung im Vorfeld der Big Brother Awards 2008 zu präsentieren. Die besten Geschichten werden als Taschenbuch veröffentlicht. Einsendungen an sf-antho@quintessenz.at.
Der Einsendeschluss ist der 30. April 2008. Bis zum 30. Juni 2008 wird eine Jury aus Science Fiction- und Datenschutz-ExpertInnen die Einsendungen bewerten. Die ersten drei Plätze sind mit Geldpreisen dotiert, die GewinnerInnen erhalten die Gelegenheit, ihr Werk im Rahmen einer Lesung im Vorfeld der Big Brother Awards 2008 zu präsentieren. Die besten Geschichten werden als Taschenbuch veröffentlicht. Einsendungen an sf-antho@quintessenz.at.
Netbib als Inetbib-Tagungsblog
Für die zehnte InetBib-Tagung, die vom 9. bis 11. April in Würzburg stattfinden wird, dient das netbib-Weblog als offizielles Konferenzblog, gab Michael Schaarwächter in Inetbib bekannt: "Es wurde dort eine neue Kategorie eingerichtet (Inetbib 2008), in dieser sollen/können/dürfen die Vortragenden der Tagung vor, während und auch nach der Tagung im netbib-Weblog Beiträge schreiben".
Forgetfulness is key to a healthy mind
Ein interessanter Artikel ist im New Scientist erschienen: über Menschen, die nichts vergessen können. Schon mit meinem vergleichsweise löchrigen Gedächtnis würde ich mir wünschen, bestimmte Erinnerungen gezielt ausblenden zu können, aber wie es muss es erst sein, wenn man gar nichts vergessen kann? "Some things in life are best forgotten. Unfortunately for AJ, forgetting is a luxury she can only dream of. A 42-year-old woman from California, AJ remembers every day of her life since her teens in extraordinary detail. (...) AJ is locked in a cycle of remembering that she describes as a 'running movie that never stops'. Even when she wants to, AJ cannot forget".
Wenn jemand den Stecker zieht
"Und eines Tages wird mein Leben gelöscht", mit dieser Möglichkeit beschäftigt sich ein Artikel im Standard vom 25. Februar, offensichtlich aus Anlass eines Blog-Eintrags von Bruce Schneier vom 21. Februar: "When the Internet Is My Hard Drive, Should I Trust Third Parties?".
Meine Patentfamilie
Über Wikipatents habe ich zufällig entdeckt, dass mein Urgroßonkel Richard Bargmann mehrere Erfindungen gemacht hat, die sein Arbeitgeber patentiert hat: "Improvements in and relating to infinitely variable capacity control systems for compressors and devices for stepless regulating according to these systems", Hoerbiger Ventilwerke AG, 1. Oktober 1963. - Zur "patent family" gehören auch noch das "Verfahren zur stufenlosen Regelung der Fördermenge von Kompressoren und Vorrichtung zur Regelung nach diesem Verfahren", "Regelungsverfahren zum Verändern der Fördermenge einer Verdichteranlage und Vorrichtung zur Regelung nach diesem Verfahren" und "Infinitely variable capacity control system for compressors and device for stepless regulating according to this system".
Friday, February 22, 2008
Spying in Film and Fiction
Dem Thema "Spying in Film and Fiction" widmet sich eine Sonderausgabe der Taylor&Francis-Zeitschrift "Intelligence and National Security": "The articles in this issue of Intelligence and National Security were, with two exceptions, given at a conference on a similar topic. And given the prevailing theme of most of the papers presented in this issue, one might say (paraphrasing Wark) that from the beginning, spy fiction and, especially, spy cinema, has also enjoyed a special license to lie another day. Or, given the inflation adjusted net profit of the already released Bond movies of about $11 billion US dollars, one could even say that the misrepresentations of how intelligence is actually conducted have constituted a golden-lie". Der Artikel "Intelligence in fiction" von Charles McCarry (DOI 10.1080/02684520701798106) ist frei zugänglich. - Die Ausgabe 5 (1990) 4 derselben Zeitschrift war übrigens auch dem Thema "Spy Fiction, Spy Films and Real Intelligence" gewidmet.
Gender - (k)eine Frage in Bibliotheken?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Magisterarbeit von Danilo Vetter, der an der Humboldt-Uni Gender Studies und Bibliothekswissenschaft studiert. Diese Abschlussarbeit wird aber nicht nur auf die übliche Weise angefertigt, sondern wird durch einen Dokumentarfilm ergänzt, für den ich am Sonntag und Montag von Danilo Vetter und Mirjam Mirwald interviewt und gefilmt wurde. Zur Arbeit gibt es ein begleitendes Weblog. - Am Sonntag haben wir bei mir zuhause gedreht, am Montag in der Wienbibliothek (im Depot, in meinem Büro und im Lesebereich). Das Interview hat mir erstens Spaß gemacht und hat zweitens dazu geführt, dass meine Wohnung zusammengeräumt und richtiggehend herzeigbar ist ;-) natürlich abgesehen von jenen Räumen, in die ich das Zeug hineinwerfe, für das sonst kein Platz mehr ist, aber das ich doch nicht wegschmeißen will... Bin schon gespannt, was von den vielen Minuten Rohmaterial dann wirklich in den Film aufgenommen wird. Dieser soll übrigens nach seiner Fertigstellung unter einer Creative Commons-Lizenz ins Internet gestellt werden, was ich sehr löblich finde.
Ich liebe Infodienst
Heute bin ich eine Stunde für einen Kollegen am Informationsschalter eingesprungen. Und auch wenn ich mich teilweise noch ziemlich unsicher dabei fühle, habe ich festgestellt, dass ich Infodienst einfach liebe. Die meisten Dinge wie "wo krieg ich eine Lesekarte" oder "wo geht die Kochbuchausstellung weiter" krieg ich ja bereits problemlos hin. Ich bin zwar froh, dass ich in meinem neuen Job nun auch einmal etwas in Ruhe machen kann, was auf der FH ja eher selten gegeben war, aber so der Kontakt mit den StudentInnen, vor allem mit den "Berufsbegleitenden" am Freitag Nachmittag, fehlt mir schon. Da bin ich doch über jede Stunde Infodienst froh...
Wort des Tages (diesmal nichts Bibliothekarisches): Beschauteam.
Wort des Tages (diesmal nichts Bibliothekarisches): Beschauteam.
Neuerwerbung
E.M.Forster: Wiedersehen in Howards End. Aus dem Englischen von Egon Pöllinger. 2. Aufl. München: nymphenburger 2002
Thursday, February 21, 2008
Bibliothek / Archiv im Architekturzentrum: Bilanz
Der Direktor des Architekturzentrum Wien (Az W), Dietmar Steiner, zog vor kurzem Bilanz ü ber das vergangene Jahr: "Die öffentlich zugängliche Fachbibliothek im Az W konnte im letzten Jahr eine Gesamtauslastung von 6.155 Besuchern verzeichnen. Die 'Baudatenbank', die für Aus-, Weiterbildung und Forschungszwecke genutzt werden kann, wächst wöchentlich um drei bis fünf österreichische Bauwerke. Zur Zeit stellt das Archiv Daten zu rund 2000 Bauwerken zur Verfügung. Das Team der Forschungsabteilung beantwortete im letzten Jahr ca. 180 Anfragen, die mit umfassender Recherche im Archiv verbunden waren". Quelle: APA OTS.
Tuesday, February 19, 2008
Ich bin online
Juhu, seit kurzem habe ich zuhause einen Internetzugang - nach mehreren Telephonaten mit der Telekom und deren zweimaligem Besuch beim hierortigen Wählamt. Das Breitband-Erlebnis wird allerdings durch den geringen Arbeitsspeicher meines Uraltrechners drastisch eingeschränkt. Außerdem musste ich 94 (!) Windows XP-Updates herunterladen, und schon nach den ersten zwanzig hat Windows eine meiner zwei Festplatten komplett gefressen. Ich überlege ernsthaft ein Downgrade auf Windows 2000 oder ein Upgrade der Hardware. Ich habe aber nun immerhin endlich begonnen können, die Bücher, die ich noch nicht bei LibraryThing erfasst habe, zu katalogisieren.
Neues Wort des Tages: Absenzenbuch.
Neues Wort des Tages: Absenzenbuch.
Fachbibliographien zum deutschen Recht
Anja Steinert schreibt in der neuen Ausgabe von JurPC über "Fachbibliographien zum deutschen Recht. Eine kritische Bestandsaufnahme und Analyse ausgewählter Informationsmittel". Der Beitrag ist eine überarbeitete Version von Steinerts Bachelorarbeit im Studiengang Bibliotheks- und Informationsmanagement an der Hochschule der Medien Stuttgart (JurPC Web-Dok. 32/2008).
Monday, February 18, 2008
Bibliothekartag in der Nazizeit
Ich habe bei Digizeitschriften wieder einmal alte Ausgaben des Zentralblatts für Bibliothekswesen durchgesehen und dabei folgende interessante Passage aus einer Rede gefunden, die Gustav Abb als Vorsitzender des Verbandes deutscher Bibliothekare anlässlich des Bibliothekartages in Graz gehalten hat:
"Der Zeit des großen Erlebens, der ruhmvollen Heimkehr ins Reich, folgt die stille, nüchterne Arbeit des Alltags. Bibliotheken und Bibliothekare sind ihrem Wesen nach keine vorstürmenden Kämpfer der ersten Linie! Sie sind Vertreter der treuen, emsigen deutschen Kulturarbeit. Unser Beruf heißt sammeln, ordnen, geistiges Rüstzeug bereitstellen! Das heißt aber nicht, daß unser Beruf und seine Jünger gegenwartsfremd und antiquiert sind. (...) In der ganzen Weltgeschichte [hat es] keinen Umbruch, keine geistige Revolution gegeben, die die Macht des Buches und der Bibliotheken klarer erkannt und ausgiebiger in ihren Dienst gestellt hätte als der Nationalsozialismus. Das ist unser Stolz und die Quelle, aus der wir immer wieder Schwungkraft und Liebe für unsere Arbeit schöpfen" (ZfB-Ausgabe 56 (1939) 11, S. 514 - 516) - damit müssen wohl Bücherverbrennungen und Bibliothekenraub gemeint sein...
"Der Zeit des großen Erlebens, der ruhmvollen Heimkehr ins Reich, folgt die stille, nüchterne Arbeit des Alltags. Bibliotheken und Bibliothekare sind ihrem Wesen nach keine vorstürmenden Kämpfer der ersten Linie! Sie sind Vertreter der treuen, emsigen deutschen Kulturarbeit. Unser Beruf heißt sammeln, ordnen, geistiges Rüstzeug bereitstellen! Das heißt aber nicht, daß unser Beruf und seine Jünger gegenwartsfremd und antiquiert sind. (...) In der ganzen Weltgeschichte [hat es] keinen Umbruch, keine geistige Revolution gegeben, die die Macht des Buches und der Bibliotheken klarer erkannt und ausgiebiger in ihren Dienst gestellt hätte als der Nationalsozialismus. Das ist unser Stolz und die Quelle, aus der wir immer wieder Schwungkraft und Liebe für unsere Arbeit schöpfen" (ZfB-Ausgabe 56 (1939) 11, S. 514 - 516) - damit müssen wohl Bücherverbrennungen und Bibliothekenraub gemeint sein...
neodarwinistischer Josephinimus
Ich berichtete bereits über erheiternde Vorschläge der Rechtschreibkorrektur in Open Office Writer. Hier ein Nachtrag von meiner heutigen Arbeit an den Wienbibliothek-FAQ, die ich gerade für mich selbst zusammenstelle:Katalogisierung - Stalinisierung Volontariat - Landproletariat Josephinismus - Neodarwinismus, Chauvinismus, Feminismus Fineliner - Raffinerie, Vaseline Handschriftensammlung - Gesellschafterversammlung
Thursday, February 14, 2008
Neue Wörter des Tages
Nachdem mir "Gleitzeitkarte" und "Juxte" schon leicht über die Lippen kommen (ich berichtete), habe ich heute die Wörter "Kolligate" und "Paarigkeitsfehler" kennengelernt. Zweiteres meldet Dabis, wenn man in einem Datensatzfeld eine Klammer nicht oder falsch geschlossen hat (bei mir war es "]xy]"). Was das erste genau bedeutet, weiß ich immer noch nicht (erläuternde Kommentare erbeten), aber wir haben 98 davon in der Bibliothek. Eine neue Lieblings-Systematikstelle habe ich mittlerweile auch: "Werke vermischten Inhalts" ;-) ergibt im Katalog der Druckschriftensammlung immerhin 237 Treffer.
Aufklärung oder Erbauung?
In der Bibliothek-neu arbeite ich mit dem Textverarbeitungsprogramm Open Office Writer. Und da gibt es natürlich auch eine Rechtschreibkontrolle... ich dachte ja, Word sei diesbezüglich nicht zu schlagen, seit mein Diplomarbeitsbetreuer berichtete, Word habe statt "Matriarchat" "Patriarchat" vorgeschlagen. Aber Writer ist auch nicht schlecht - als Alternative zum Begriff "Erbauungsbücher" schlug das Programm allen Ernstes "Halterungsbügel", "Aufklärungsbücher" und - wie ich meine, der Höhepunkt - "Verdauungsbeschwerde" vor.
Wednesday, February 13, 2008
Ex-Libris-Ausstellung in Wien
Die Ausstellung "Meins", die von Meisterklassen-SchülerInnen der "Graphischen" gestaltete Exlibris zeigt, wird am 21. Februar 2008 in der Wienbibliothek eröffnet und ist einen Monat lang im Gangbereich zu sehen. - Ausgangspunkt war ein Hochdruck-Kurs im Druckwerk Dornbirn, wo einige in der Ausstellung gezeigte Exemplare hergestellt wurden: "Die Arbeiten der StudentInnen spiegeln natürlich die Ansprüche modernen Designs wider. Nicht nur die Gestaltung hat sich geändert. Heute hat die Distribution und der Besitz von Wissen bzw. Unterhaltung andere Formen angenommen. Unter diesem Gesichtspunkt macht es Sinn, das Verhältnis von Wissen und Eigentum, Besitzstolz und Besitzgier kritisch zu beleuchten. Das Thema Exlibris ist ein idealer Schauplatz dafür". - In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ex Libris-Gesellschaft.
Tuesday, February 12, 2008
Suche nach der Jugendliebe und: Photos, Photos!
Gestern habe ich mich mit einem Kollegen an den Informationsschalter gesetzt, weil ich in Kürze selbst auch Infodienste übernehmen soll. Da kam ein älterer Herr, der im bzw. kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ein Mädchen aus den Augen verloren hatte und seit längerem wieder finden möchte. Es klang stark nach einer Jugendliebe... Leider wusste er nur mehr den Namen und den Bezirk, in dem sie bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater wohnte, deren Namen er nicht mehr im Kopf hatte. Wir konnten ihm mit diesen wenigen Angaben auch nicht gut helfen (die Grabstellensuche blieb erfolglos, was einerseits ein gutes Zeichen sein kann, andererseits im Falle eines Umzugs oder einer Namensänderung nicht zuverlässig ist; in Lehmanns Adressbüchern sind nur die Hauptmieter verzeichnet, deren Namen der Benutzer ja eben nicht wusste), aber zumindest haben wir ihn mit ein paar konkreten Suchideen weiter schicken können. Solche Anfragen behandelt man gerne.
Ich habe bei Flickr das Set "A day in my new job" mit einigen Bildern von meiner neuen Arbeitsstätte angelegt! Für nicht-Wienbibliothekskundige sei ergänzt, dass die Bibliothek im Wiener Rathaus untergebracht ist und nicht das ganze schöne Gebäude auf den Bildern umfasst...
Blogs statt Fachzeitschriften?
Das schlägt Marcus Banks in seinem Weblog "Marcus' World" vor, denn "I became firmly convinced that the traditional journal model is antiquated for sharing research and knowledge among librarians. A better course is to develop and nurture excellent blogs, with multimedia capabilities and guaranteed preservation of the postings". Banks zitiert in diesem Zusammenhang Walt Crawford, der in der Ausgabe 7 (2007) 9 von Cites & Insights feststellte: "I believe that gray literature — blogs, this ejournal, a few similar publications and some lists — represents the most compelling and worthwhile literature in the library field today. To a great extent, the formal literature now serves as history, explication, formal results of formal research studies and background; the action is in the informal literature". - Hinweis aus davidrothman.net.
Monday, February 11, 2008
Grenzen des Ehrgeizes
"Bibliotheksoffensive" des Leopold-Museums
Im "Spectrum" der Presse vom 9. Februar ist ein Inserat des Leopold-Museums folgenden Inhalts zu finden: "Zur Aufstockung der Bestände der Bibliothek sucht das Leopold Museum antiquarische und neuwertige Sammlungs- und Ausstellungskataloge, Kunstbücher (Monographien, enzyklopädische Werke), kunsttheoretische Literatur, Kunstzeitschriften etc". Nun gut, jetzt kommt aber das, was ich zunächst nicht erwartet hatte: "Sollten Sie dem Museum Kunstliteratur ... unentgeltlich zur Verfügung stellen wollen, bitten wir Sie, sich an das ... Museum ... zu wenden". Ach so ist das ;-) Übrigens erhält man bei der Suche nach dem Begriff "Bibliothek" auf der Website des Museums keine Treffer. Vielleicht sollte auch da eine Offensive gestartet werden...
Thursday, February 07, 2008
Job-Status
Die p.t. LeserInnen werden sich wahrscheinlich schon einen Bericht über meinen neuen Arbeitsplatz erwartet haben. Bisher war ich aber damit beschäftigt, den Kulturschock zu verdauen, es ist schon eine ganz andere Welt. Ich hatte durchaus einen guten Einstieg, ich wurde am ersten Tag von meinem Chef allen anwesenden MitarbeiterInnen vorgestellt, was sehr angenehm war, und meine Kollegen in der Abteilung haben mich sehr freundlich aufgenommen und sind sehr hilfsbereit. Ich hatte auch schon einen funktionierenden Computer (und sogar schon fünf Mails inkl. einem Spam...)
Ein Vorteil meines neuen Arbeitsplatzes ist, dass die Regale hier nicht zusammenbrechen ;-) Mein Büro, das ich mir mit zwei Leuten teile, ist sage und schreibe neun Meter hoch! Bis auf die Tatsache, dass diverse Musik und Soundchecks von den Veranstaltungsräumen nebenan und vom Rathausplatz eindringen, und dass es bei Wind aus einer bestimmten Richtung ziemlich pfeift und zieht, ist es wirklich sehr schön ;-) Photos folgen.
Im Moment bin ich damit beschäftigt, die Zeitschriftenaufnahmen im Online-Katalog mit der handschriftlich geführten Zeitschriftenkartei zu vergleichen. Bei Diskrepanzen werde ich dann die Bestände im Depot überprüfen und dann die Datensätze korrigieren. Das klingt vielleicht nicht so prickelnd, aber erstens bekomme ich so gleich einen guten Überblick über den Bestand, und zweitens ist es etwas, was ich kann, während ich viel anderes hier noch (um-)lernen muss. Kaum zu glauben: Vor einer Woche hab ich noch Neuerwerbungen getwittert und Studierende mit Weblogsuchmaschinen und Photocommunities vertraut gemacht... ich hab dafür schon mindestens zwei neue Wörter gelernt: "Gleitzeitkarte" und "Juxte".
Ein Vorteil meines neuen Arbeitsplatzes ist, dass die Regale hier nicht zusammenbrechen ;-) Mein Büro, das ich mir mit zwei Leuten teile, ist sage und schreibe neun Meter hoch! Bis auf die Tatsache, dass diverse Musik und Soundchecks von den Veranstaltungsräumen nebenan und vom Rathausplatz eindringen, und dass es bei Wind aus einer bestimmten Richtung ziemlich pfeift und zieht, ist es wirklich sehr schön ;-) Photos folgen.
Im Moment bin ich damit beschäftigt, die Zeitschriftenaufnahmen im Online-Katalog mit der handschriftlich geführten Zeitschriftenkartei zu vergleichen. Bei Diskrepanzen werde ich dann die Bestände im Depot überprüfen und dann die Datensätze korrigieren. Das klingt vielleicht nicht so prickelnd, aber erstens bekomme ich so gleich einen guten Überblick über den Bestand, und zweitens ist es etwas, was ich kann, während ich viel anderes hier noch (um-)lernen muss. Kaum zu glauben: Vor einer Woche hab ich noch Neuerwerbungen getwittert und Studierende mit Weblogsuchmaschinen und Photocommunities vertraut gemacht... ich hab dafür schon mindestens zwei neue Wörter gelernt: "Gleitzeitkarte" und "Juxte".
Bibliothekarische Offensive
"Die Österreichische Militärbibliothek bildet zur Zeit im Rahmen der Lehrlingsoffensive 2 Jugendliche im Lehrberuf 'Archiv-, Bibliotheks und Informationsassistenten' aus", wird in voeb-l berichtet. Das passt ;-)
Spanische Biblioblogs
Über eben diese berichten Daniel Torres-Salinas, Álvaro Cabezas-Clavijo und Emilio Delgado-López-Cózar in ihrer "Análisis métrico de los blogs españoles de biblioteconomía y documentación (2006-2007)", die in der Jänner-Februar-Ausgabe der Zeitschrift "El Profesional de la información" erschienen ist.
Tuesday, February 05, 2008
Neu: Amelia Bloomer-Liste 2008
"These books bring to light the stories of women who break boundaries, from civil war doctors and journalists covering WWII to graffiti artists and girls demanding to be accepted for who they are. The 32 books on the 2008 Amelia Bloomer Project list encourage and inspire girls to be smart, brave, and proud". So beschreibt die Jury die nach der US-amerikanischen Suffragette Amelia Bloomer benannte Liste mit Kinder- und Jugendbüchern. Dieses Projekt wird von der Feminist Task Force unterstützt, die ein Teil des Social Responsibilities Round Table der American Library Association ist.
Sunday, February 03, 2008
Neuerwerbung
Neu in meiner Bibliothek: Annette Seemann: Die Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Frankfurt/Leipzig: Insel 2007 (= Insel-Bücherei 1293) - ein wie vom Insel-Verlag gewohnt sehr schön eingebundenes und mit farbigen Bildern gestaltetes Büchlein, das mir meine ArbeitskollegInnen samt einem großen Poster ebendieser Bibliothek zum Abschied geschenkt haben.
reading diary
Subscribe to:
Posts (Atom)