Vortrag: Günther Stocker spricht über "Lektüreszenen. Was die moderne Literatur vom Lesen weiß". Die Anfänge der modernen Lesekultur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden von einem ausführlichen und vielgestaltigen Diskurs über das Lesen begleitet, zahlreiche lesende Heldinnen und Helden bevölkerten damals die deutschsprachige Literatur. In der modernen Mediengesellschaft befindet sich die Lesekultur erneut im Umbruch, und wieder zeigt sich die Literatur als hervorragendes Feld, um über die Kulturtechnik Lesen und ihren historischen Wandel nachzudenken. Anhand ausgewählter Beispiele soll in diesem Vortrag versucht werden, einen Zugang zu Dimensionen des Lesens herzustellen, die der traditionellen Leseforschung verborgen bleiben.
Filmpräsentation: Im Zuge ihres Filmprojekts "Zwischen den Zeilen – ein Portrait der Leser" (Österreich, 2010) konnte die Germanistin und bildende Künstlerin Irene Hoerndl LeserInnen in sieben Bibliotheken in Wien und Niederösterreich dazu gewinnen, eine von ihnen selbst gewählte Textstelle vor laufender Kamera vorzulesen und somit das Leseerlebnis mit der Regisseurin, dem Kameramann Andreas Reiterer und schließlich mit dem Publikum zu teilen. Der Film geht der Frage nach, wie sich die Person des Lesers/der Leserin, der gelesene Text und der Raum der Bibliothek gegenseitig beeinflussen.
Details auf http://www.wienbibliothek.at/veranstaltungen-und-ausstellungen/veranstaltungen/leseforschung.html.
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