Wednesday, December 21, 2011

Über Fish & Chips

Ich lese gerade den England-Reisebericht "Die Ringe des Saturn" von W.G. Sebald (wobei "England-Reisebericht" sicher zu kurz greift" - Roberta Silman spricht in der NY Times von "a hybrid of a book - fiction, travel, biography, myth, and memoir - that obliterates time and defies comparison"). Es gibt sehr viele schöne Stellen, aber heute musste ich besonders schmunzeln bei der Schilderung des Abendessens in einer heruntergekommenen Stadt in einem Hotel, das schon bessere Zeiten gesehen hat:

Die anscheinend einzige Mitarbeiterin des Hotels "[brachte] mir bald darauf einen gewiß seit Jahren schon in der Kühltruhe vergrabenen Fisch, an dessen paniertem, vom Grill stellenweise versengten Panzer ich dann die Zinken meiner Gabel verbog. Tatsächlich machte es mir solche Mühe, ins Innere des, wie es sich schließlich zeigte, aus nichts als seiner harten Umwandung bestehenden Gegenstands vorzudringen, daß mein Teller nach dieser Operation einen furchtbaren Anblick bot. Die Sauce Tartare, die ich aus einem Plastiktütchen hatte herausquetschen müssen, war von den rußigen Semmelbröseln gräulich verfärbt, und der Fisch selber, oder das, was ihn vorstellen sollte, lag zur Hälfte zerstört unter den grasgrünen englischen Erbsen und den Überresten der fettig glänzenden Chips" (Fischer Taschenbuch 2011, S. 58).

Das sieht doch gleich besser aus: "Fish & Chips at the Irish House, New Orleans", aufgenommen am 16. August 2011 von Robert D. Peyton.

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