Monday, October 08, 2007

Verstaubte Bibliotheken versus Tagging

"Die Begriffe Verschlagwortung und Indexierung, beide bekannt aus dem Information Retrieval, verbindet man häufig mit verstaubten Bibliotheken und umfangreichen Archiven. Dort ist in der Regel eine Person, der Bibliothekar, dafür verantwortlich, dass Besucher und Benutzer im riesigen Fundus der Institution die gesuchten Informationen anhand bestimmter Schlagwörter finden. Diese Deskriptoren werden zunächst für einzelne Bücher und danach für die komplette Sammlung in Katalogen zusammengestellt. Anhand dieser Schlagwort-Sammlungen lassen sich einzelne Inhalte der Bibliothek oder des Archivs suchen und finden. Oder auch nicht – denn wer stellt sicher, dass ein Individuum genau auf die gleiche Art und Weise sucht, wie es der Bibliothekar vorgesehen hat? Wer garantiert, dass die wirklich relevanten Inhalte gefunden werden können?" schreibt Markus Tressl im Content Manager-Magazin vom Oktober 2007 unter dem Titel "Tagging, die andere Indexierung des Internets". Da frag ich mich: Muss es immer gleich eine "verstaubte Bibliothek" sein, der die kollaborative Inhaltserschließung gegenübergestellt wird? Von den Vorteilen eines kontrollierten Vokabulars, die dieses ja zweifelsohne hat, ist in dem Artikel auch keine Rede.

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