Ort und Zeit: Jedes der drei Module beinhaltet eine Abendeinheit am Freitag (17-21 Uhr) und eine ganztägige Einheit am Samstag (9-17 Uhr). Modul 1: 11. und 12. April 2014. Modul 2: 16. und 17. Mai 2014. Modul 3: 13. und 14. Juni 2014. Dieser Lehrgang findet im Grünen Haus (Lindengasse 40, 1070 Wien) statt.
Inhalt: Die Art und Weise wie Wirtschaft funktioniert, ist nicht naturgegeben sondern von Menschen gemacht und durch Menschen veränderbar. Was Banken tun dürfen, wer unter welchen Bedingungen Produkte und Dienstleistungen herstellt oder wer welchen Teil des gemeinsam erwirtschafteten Kuchens erhält - all das wird politisch entschieden. Der Lehrgang öffnet die Blackbox "Wirtschaft" und vermittelt Wissen und Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir gehen vom Erfahrungswissen der TeilnehmerInnen aus und setzen keine speziellen Vorkenntnisse voraus. Wir machen Mut, sich einzumischen, Alternativen anzudenken und umzusetzen - denn es geht um unser aller Lebensgrundlagen. Politisch handeln heißt daher wesentlich Wirtschaft gestalten. Denn wenn wir uns nicht für Wirtschaft interessieren, dann entscheiden andere für uns.
Lehrgangsleitung: Alexandra Strickner (Attac) und Markus Hafner-Auinger (GBW)
Kosten: Die Teilnahmegebühren für den gesamten Lehrgang betragen 100 Euro und beinhalten alle Arbeitsmaterialien vor Ort sowie die Verpflegung. Anmeldung online.
LendingMemo / Simon Cunningham: Wall Street, Flickr, 3. Jänner 2014, CC-BY |
Modul 1 (11. und 12. April 2014): Let's Make Money: Einblicke in die Eurokrise.
2008 führt die US-Immobilienkrise zum Finanzcrash. Weltweit retten Staaten Banken mit dem Geld der SteuerzahlerInnen, um die Weltwirtschaft vor dem Totalkollaps zu retten. Die Folge: die Staatsschulden steigen massiv an. So wird aus der Finanzkrise v.a. in Europa eine Staatsschuldenkrise, als deren Ursache jedoch bald überbordende Ausgaben für den Sozialstaat benannt werden. Massive Kürzungsprogramme werden verordnet und Schuldenbremsen eingeführt. Für Bildung, Gesundheit, Pensionen oder gute Löhne, ist immer weniger Geld da, für Banken gilt das nicht. Für Österreich könnte dies nicht aktueller sein, wie etwa das Hypo-Alpe-Adria Desaster zeigt.
Gäste: Karin Küblböck (ÖFSE), Martin Margulies, Wirtschaftssprecher und Ltg. Abgeordneter Grüne Wien
Modul 2 (16. und 17. Mai 2014): Climate Crimes – Der Kampf um Energiewende und Ressourcen
Die natürlichen Vorkommen von Erdöl und anderen fossilen Energieträgern neigen sich dem Ende. "Peak Everything" bedeutet aber nicht, dass sich unser Energiesystem von selbst verändern wird. Der Zugang zu den letzten vorhandenen fossilen Reserven steht bereits seit längerem im Fokus geopolitischer und militärischer Interessen. Der Aufbau eines zukunftsfähigen Energiesystems bringt ebenfalls Konflikte um politischen und ökonomischen Einfluss mit sich. Aus ökologischen und nicht zuletzt aus demokratie- und verteilungspolitischen Gründen ist eine sozial gerechte Grüne Energiewende unumgänglich. Bleibt zu klären, wie diese Energiewende ermöglicht werden kann und welche Interessensgruppen sie zu verhindern versuchen.
Gäste: Rene Schindler (ProGe), Christiane Brunner, Grüne NR-Abg. und Energiesprecherin
Modul 3 (13. und 14. Juni 2014): Inequality for all – Ungleichheit für alle!
Unsere Gesellschaften werden immer reicher. Trotz des steigenden Gesamtwohlstands sind immer mehr Menschen von Armut betroffen. Das trifft nicht nur Arbeitslose sondern auch neue Selbständige, LeiharbeiterInnen oder Teilzeitbeschäftigte. Ihre Einkommen sind zu gering, um damit bis zum Ende des Monats durchzukommen. Auf der anderen Seite gibt es eine zunehmende Konzentration von Vermögen. Allein in Österreich besitzen 5% der Menschen mehr als die Hälfte des Vermögens. Anstatt in dieser Situation Vermögende zu besteuern und für eine bessere Verteilung zu sorgen, soll beim Staat gespart werden, Löhne und Pensionen weitergekürzt werden. Das sei notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird gesagt.
Gäste:
Christoph Sykora (GPA-djp), Birgit Hebein, Grüne Gemeinderätin und Sozialsprecherin.
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