Friday, December 19, 2014

Von Bücherfeen und Bibliotheksvampiren, Kolumne 1/2013

Erfreulicherweise wird es die Kolumne "Von Bücherfeen und Bibliotheksvampiren" auch im kommenden Jahr geben :-) Seit 2012 habe ich ja ein fixes Plätzchen in der Zeitschrift "Büchereiperspektiven", die vom Büchereiverband Österreich herausgegeben wird. Ich beschäftige mich dabei mit der Darstellung von Bibliotheken, Bibliothekarinnen und Bibliothekaren in Belletristik und Film/Fernsehen. Ich möchte wöchentlich die bisher erschienenen (und auf der BVÖ-Website nachzulesenden) Kolumnen auch in diesem Blog veröffentlichen. Ich bin offen für Eure Ideen und Wünsche für den vierten Jahrgang!

Kolumne 1/2013
Der zweite Jahrgang dieser Kolumne ist nicht dem Buch, sondern dem bewegten Bild gewidmet. In dieser Ausgabe möchte ich zwei Komödien vorstellen, die zu meinen absoluten Favoriten unter allen Spielfilmen mit Bibliotheksbezug zahlen: "Party Girl" und "Desk Set".
Die flippige und stylische Mary, dargestellt von Parker Posey, hat hauptsächlich Mode, Nachtleben und Drogen im Kopf – "she has a personality like an exclamation mark", heißt es im Trailer. Als sie wegen einer illegalen Party verhaftet wird, muss ihre Patentante Judy, eine Bibliothekarin, die Kaution hinterlegen. Damit Mary das Geld zurückzahlen kann, verschafft ihr Judy einen Aushilfsjob in ihrer Bücherei. Der Film zeigt Marys Anlaufschwierigkeiten, "Party Girl" und "Bibliothek" unter einen Hut zu bringen und sich gegenüber ihrer Patin zu beweisen, und die Entwicklung ihrer Romanze mit einem libanesischen Falafel-Verkäufer auf originelle und humorvolle Weise. Der bibliothekarische Beruf wird ausgesprochen positiv dargestellt, und es ist sehr witzig, wie Mary die Dewey-Dezimalklassifikation in ihren Alltag integriert. Der Film aus dem Jahr 1995 wurde für den Grand-Jury-Preis beim Sundance Film Festival nominiert und 1996 zu einer Sitcom erweitert, von der aber nur vier Folgen ausgestrahlt wurden. "Party Girl" ist auf DVD oder gebraucht auf Videokassette erhältlich und wurde meines Wissens nie deutsch synchronisiert.

Bei der romantischen Komödie "Desk Set" aus dem Jahr 1957 spielen Katharine Hepburn und Spencer Tracy die Hauptrollen. Bunny Watson (Hepburn) leitet die Bibliothek eines Fernsehsenders, führt mit ihren Kolleginnen Recherchen durch und beantwortet viele telefonische Anfragen ohne nachzublättern. Als der Sender eines Tages zwei "Elektronengehirne" bestellt und der Computerexperte Richard Sumner (Tracy) die Effizienz der Bibliothek überprüfen soll, fürchten die Bibliothekarinnen, durch Maschinen ersetzt zu werden. Watson beschließt, Sumner von ihrer Unentbehrlichkeit zu überzeugen, und fordert den Computer zu einem Wettbewerb heraus… Auch in diesem Film wird der Beruf besonders positiv dargestellt. Die Bibliothekarinnen überzeugen durch Wissen, Recherchekenntnisse und Wortwitz.
"Desk Set" ist auf DVD erhältlich. Der deutsche Titel lautet "Eine Frau, die alles weiß" [auf Italienisch "La segretaria quasi privata"!?].

Hier alle bisher erschienenen Kolumnen zum Nachlesen:

  • Bibliothek als...: 4/2014 (Bibliothek als Treffpunkt, S. 21), 3/2014 (Bibliothek als Arbeitsplatz, S. 59), 2/2014 (Bibliothek als Tatort, S. 61), 1/2014 (Bibliothek als Paradies, S. 63).
  • Film und Fernsehen: 4/2013 (Science Fiction, S. 45), 3/2013 (Krimiserien, S. 53), 2/2013 (Horror, S. 65), 1/2013 (Komödien, S. 59).
  • Belletristik: 4/2012 (Krimis, S. 59), 3/2012 (Comics, S. 57), 2/2012 (Horror, S. 71), 1/2012 (Liebesromane, S. 53).

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