Monday, September 01, 2008

Windkraft auf 1900 Meter

Die letzten Tage meines Urlaubs habe ich in der Steiermark verbracht und dabei außer Kühen, einem zahmen Reh, Giftpilzen, blubbernden Bergseen und Gipfelkreuzen auch die beeindruckende Anlage des Tauernwindparkes in Oberzeiring gesehen. Die dreizehn Windräder auf 1900 Meter bilden den derzeit höchsten Windpark Europas, erzeugen Strom für bis zu 15000 Haushalte und sollen in Kürze durch eine Photovoltaikanlage ergänzt werden. Das Vorhaben wurde u.A. im Rahmen des Altener-Programms der Europäischen Union gefördert, und auch heute finden neben der Energiegewinnung am Berg verschiedene Forschungsprojekte statt. Mich hat das Projekt abgesehen von der ökologischen Komponente beeindruckt, weil da sicher genug Leute gesagt haben, dass das doch nie funktionieren kann, und sich der Ideenhaber davon offenbar nicht irritieren lassen hat.
Dazu passt auch das Zentrum für Erneuerbare Energie in Güssing, dem wir im Rahmen eines Betriebsausfluges auf der FH einen Besuch abgestattet haben. Hat mich zutiefst beeindruckt - "eine andere Welt ist möglich", habe ich mir damals gedacht. 1990, als der Bezirk Güssing die ärmste Region Österreichs war, beschloss der Gemeinderat der burgenländischen Stadt, zu hundert Prozent aus der fossilen Energie auszusteigen, und investierte auf vielfältige Art in Alternativenergie: Biodieselgewinnung aus Rapsöl, Biomasse-Kraftwerke mit Holz aus dem Bezirk und Solarenergie. Damit wurde nicht nur Energieautarkie erreicht, es siedelten sich auch neue Betriebe, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen an. Pro Woche besuchen allein vierhundert Menschen das Zentrum.

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