Tuesday, August 23, 2005

Im profil vom Sonntag wurde unter dem Titel "Sporenkultur" berichtet, dass Teile der Inkunabelsammlung der Österreichischen Nationalbibliothek von Schimmel befallen seien: "Auf rund 150 Einbänden sind die Pilzsporen mit freiem Auge erkennbar, weitere 850 Werke werden zurzeit präventiv desinfiziert", schreibt Peter Schneeberger. Im Sommer sei im Depot Luftfeuchtigkeit bis zu 80 Prozent keine Seltenheit, wird ein "Insider" zitiert (dazu siehe den Begriff "mythische Referenzgruppen" von Ruth Wodak). Auf jeden Fall sei nun geplant, eine permanente Entfeuchtungsanlage zu installieren, Kostenvoranschläge seien bereits angefordert worden.
Der ORF übernahm die Story gestern sogar für die ZIB1, noch immer die wichtigste Nachrichtensendung Österreichs. Selten schaffen es Bibliotheken in die Headlines.
P.S.: In einem Infokasten zum Begriff "Inkunabel" heißt es im profil-Artikel dann noch: "Damals wurde eine Druckseite noch nicht aus einzelnen Lettern zusammengesetzt, sondern das Papier mittels einer Wiege bedruckt". Es dürfte aber wohl herrschende Lehre sein, dass der Begriff sich von den "Kindertagen" des Buchdruckes ableitet, so habe ich es gelernt und so schreibt es unter anderem das "Digitale Handbuch der Bibliothekswissenschaft" der Humboldt-Universität Berlin, dem ich in diesem Fall mehr vertraue.

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