Monday, March 12, 2012

Aufruf zum Urheberrechtsdiskurs

Aussendung der Initiative für Netzfreiheit und des Vereins für Internet-Benutzer Österreichs VIBE!AT vom 1. März 2012:

"Die öffentliche Diskussion der letzten Wochen rund um das umstrittene ACTA-Abkommen hat die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Debatte zu einem modernen Urheberrecht gezeigt. Die digitale Revolution der letzten Jahre hat die Realität von Medienkonsum und -produktion radikal verändert. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit Kulturgütern wurden in Österreich jedoch seit nunmehr 10 Jahren nicht angepasst und werden den neuen Entwicklungen daher oft nur unzureichend gerecht. Das Internet als globales, unzensiertes und neutrales Kommunikationsmedium darf nicht den finanziellen Partikularinteressen der Verwertungsindustrie untergeordnet werden.
Die Initiative für Netzfreiheit und der Verein für Internet-Benutzer Österreichs (VIBE!AT) rufen deshalb dazu auf, einen breiten gesellschaftlichen Diskurs über ein modernes Urheberrecht und zeitgemäße Vergütungsmodelle zu führen. Ein Ziel des Urheberrechts ist es, einen Ausgleich zwischen den finanziellen Interessen der Kunst- und Kulturschaffenden und den Interessen der Gesamtgesellschaft herzustellen. Um das zu erreichen, rufen die beiden Vereine dazu auf, eine breite gesellschaftliche Diskussion rund um das Urheberrecht zu starten. Es ist wichtig, alle beteiligten Interessensträger in diesen Diskurs mit einzubinden, vorzugsweise nach dem Vorbild einer Enquete-Kommission.
'Das Moratorium durch die Prüfung von ACTA durch den europäischen Gerichtshof muss jetzt genutzt werden, um neue Modelle für ein zeitgemäßes Urheberrecht zu entwickeln', sagt Thomas Lohninger im Namen der beiden Organisationen. Die Initiative für Netzfreiheit und VIBE!AT warnen vor dem Einfluss von Lobbyisten der Verwertungsindustrie und wollen die Zukunft der Kulturproduktion in einem breiten, transparenten und ergebnisoffenen Diskurs gestaltet sehen".

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