Manche Diplomarbeitsthemen überraschen mich doch immer wieder (und das, wo ich als angehende Germanistin mit Diplomarbeiten wie "Die Verwendung der Vorsilbe ge- auf den ersten zehn Seiten von Goethes Faust" durchaus vertraut bin ;-). Ich bin gerade zufällig auf die Arbeit "Toilettengraffiti im Lauf der Zeit. Die Entwicklung geschlechtsspezifischer und politischer Unterschiede" von Monika Bauer gestoßen (Uni Wien, 2000). Vorläufer davon war die Diplomarbeit "Geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich Häufigkeit und thematischer Inhalte bei Toilettengraffiti" von Norbert Siegl (Uni Wien, 1992) - vgl. vom selben Autor "Kommunikation am Klo. Graffiti von Frauen und Männern, erschienen 1993 im Verl. für Gesellschaftskritik.
In der Reihe "Graffiti-News" des Wiener Instituts für Graffiti-Forschung erschien außerdem "Toilettengraffiti aus einem Wiener Institutsgebäude. Vollständige Bestandsaufnahme aller Graffiti in 46 Toilettenkabinen der Wiener Universität", herausgegeben von Norbert Siegl. Uns erzählte ein Professor mal, dass er und Kollegen das Uniklo mit teils mittelhochdeutschen Klogedichten zieren - allerdings brav auf aufgeklebten Zetteln, die der Prof. sogar regelmäßig photographisch festhält. Also eher nix für die Graffitiforschung.
Dann gibt es noch die Diplomarbeit "Toiletteninschriften und -zeichnungen als Abbild der Gruppenstrukturen Jugendlicher" von Thomas Schöller (Uni Wien, 1995). Und auch noch entdeckt: das Werk "Abort-Anlagen gewerblicher Betriebe" von 1937. Verfasser: Deutsche Arbeitsfront / Amt Schönheit der Arbeit.
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